Altepeter, Elena
Der Zusammenhang von Selbstwirksamkeit und Stresserleben: Zur Bedeutung von sozialer Integration im digitalen Studieneinstieg
Bachelorarbeit, 29. Juni 2021
Abstract (Deutsch)
Studieneinsteiger:innen im ersten Studienjahr scheinen besonders gefährdet zu sein, Stress zu erleben (Heublein et al., 2017). Die Belastung durch Stress im Studieneinstieg kann zu geringerer psychischen Gesundheit, geringerer Zufriedenheit und Studienabbrüchen führen (Neugebauer, Heublein & Daniel, 2019). Die Identifikation möglicher Ressourcen zur Stressbewältigung ist notwendig, um das Stresserleben der Studieneinsteiger:innen zu redu-zieren. Diese longitudinale Online-Studie untersucht den Zusammenhang zwischen studien-eingangsbezogener Selbstwirksamkeit und Stresserleben bei Studieneinsteiger:innen in Deutschland. Die soziale Integration in die studentische Gemeinschaft wird als möglicher Mediator untersucht. Die Daten wurden anhand einer Stichprobe von N = 236 Studienein-steiger:innen in Deutschland (193 Frauen, 42 Männer, 1 keine Angabe) im Alter von 17 bis 48 Jahren (M = 20.91 Jahre, SD = 3.69 Jahre) während der Covid-19-Pandemie erhoben. Die Teilnehmer:innen füllten zu zwei Zeitpunkten Fragebögen aus: einmal zu Beginn des ersten Semesters (T1) und einmal am Ende des Semesters (T2). Es zeigte sich, dass das anfängliche Niveau der studieneinstiegsspezifischen Selbstwirksamkeit (T1) positiv mit der sozialen In-tegration (T2) korrelierte und dass sowohl Selbstwirksamkeit als auch soziale Integration negativ mit Stress (T2) korrelierten. Es wurde ein Mediationsmodell vorgeschlagen, in dem Selbstwirksamkeit ein Prädiktor für geringeres Stresserleben ist, mediiert durch soziale In-tegration. Alle Pfade des Mediationsmodells erreichten Signifikanz. Die Ergebnisse zeigten, dass studieneingangsspezifische Selbstwirksamkeit im digitalen Studieneinstieg ein Prädik-tor für geringeres Stresserleben und größere soziale Integration bei Studieneinsteiger:innen ist. Soziale Integration war prädiktiv für geringeres Stresserleben und mediierte den Zusam-menhang zwischen studieneingangsspezifischer Selbstwirksamkeit und dem Stresserleben von Studieneinsteiger:innen. Um das Stresserleben zu reduzieren, sollte daher die Förderung von Selbstwirksamkeit und sozialer Integration bei der Gestaltung von Studieneinstiegspro-grammen berücksichtigt werden.
Abstract (Englisch)
The relationship between self-efficacy and perceived stress: On the importance of social integration in the digital study entrance
First year university students are especially vulnerable to experiencing stress (Heublein et al., 2017). Exposure to stress may result in poorer mental health outcomes, decreased satisfaction and student attrition (Neugebauer et al., 2019). Identification of possible stress resources is necessary to reduce students‘ perceived stress during the study entrance phase. This longitudinal online study investigates the relationship between study entrance-related self-efficacy and perceived stress among German first-year university students. Integration into the student community is assessed as a potential mediator. Data was collected from a sample of N = 236 first-year undergraduate students in Germany (193 females, 42 males, 1 no specification) aged between 17 and 48 years (M = 20.91 years, SD = 3.69 years) during the Covid-19 pandemic. Subjects completed questionnaires on two occasions: at the beginning of the first semester (T1) and at the end of the semester (T2). Initial levels of self-efficacy (T1) correlate positively with social integration (T2) and both self-efficacy and social integration correlate negatively with stress (T2). A mediation model is proposed in which self-efficacy acts as a predictor of reduced perceived stress, mediated by social integration. The study finds evidence for the operation of all mechanisms postulated by the model. The results indicate that self-efficacy is a predictor of reduced stress and increased social integration in first-year students entering digital higher education. Social integration is a predictor of reduced stress and mediates the relationship between self-efficacy and perceived stress. Thus, to prevent stress, the promotion of self-efficacy and social integration should be considered when designing study entrance programmes.
Bachmann, Robin
Teilpunktvergabe und deren Auswirkung auf psychometrische Kennwerte.
Bachelorarbeit, 30. Mai 2016
Abstract (Deutsch)
Die Intelligenz, als am besten untersuchte Persönlichkeitseigenschaft, ist in der Lage, berufliche und schulische Leistung vorherzusagen (Asendorpf, 2015). Um diagnostische Entscheidungen anhand von Intelligenztests zu verbessern, ist eine Erhöhung der Gütekriterien sinnvoll. In dieser Arbeit wird die Vergabe von Teilpunkten (Polytomisierung) auf falsche Antwortalternativen betrachtet, um Reliabilität, Validität und die Akzeptanz nach Kersting (2008) zu steigern. Für die Validität wurde zusätzlich geprüft, ob sich auch Fähigkeitsschätzer der IRT gegenüber dem Summenscore der KTT auf die Kriteriumsvalidierung auswirken. Insgesamt wurden 12 Kriterien erhoben. Dafür wurde das Verfahren nach Meng, Rubin und Rosenthal (1992) zum Vergleich der Korrelationen angepasst.
Eine größtenteils studentische (86.4 %) Stichprobe (N = 419) löste dazu die Aufgaben des Hagener Matrizentests (Heydasch, Renner, Haubrich, Hilbig, & Zettler, 2014). Die Reliabilität verschlechterte sich wider Erwarten bei polytomer Punktvergabe. Für die Mathematik-Note wurde ein signifikanter Unterschied zugunsten der dichotomen Punktvergabe gefunden, für die Kunst-Note führte die polytome Punktvergabe zu einem höheren Validitätskoeffizienten. Eine inhaltliche Begründung für diese Befunde konnte nicht gegeben werden. Unterschiede in der Akzeptanz ließen sich auf Leistungsunterschiede in den Gruppen zurückführen. Zukünftige Forschung sollte sich auch mit der Güte der Kriterien, welche zur Validierung eingesetzt werden, beschäftigen.
Abstract (Englisch)
Partial Credit Scoring and its impact on psychometric values.
Intelligence, the most researched personality trait, is able to predict performance in scholastic and professional settings (Asendorpf, 2015). To improve diagnostic decissions based on intelligence tests, an increase of psychometric values is appropriate. Partial credit scoring as a possibility to increase reliability, validity and acceptance based on Kersting (2008) is the main interest of this bachelor thesis. Additionally it was of interest, whether ability estimators of the IRT, compared to the sum score of the CTT, have an impact on criterion validity. All in all, 12 criterias were examined. An adjusted method of Meng, Rubin and Rosenthal (1992) was used for testing the differences between correlations.
The large part of the sample (N = 419) were students (86.4 %), which had to solve items of the Hagen Matrices Test (Heydasch, Renner, Haubrich, Hilbig, & Zettler, 2014). Contrary to expectations, reliability calculated with partial credit scoring was found decreased. Partial credit scoring decreased significantly the criterion validity of the math grade and increased significantly the criterion validity of the art lessons grade. No reason as it regards the content of these findings can be given. Differences concerning the acceptance, can be explained by the variance of the baseline performance between the groups. Future research should focus on the psychometric values of the criterias used for validation.
Bachmann, Robin
Die (fast) unendliche Geschichte der partial credits: Varianten der Teilpunktevergabe und ihre Auswirkungen auf die Kriteriumsvalidität eines kognitiven Leistungstests
Masterarbeit, 8. Januar 2019
Abstract (Deutsch)
Intelligenz dient als Prädiktor für Kriterien wie Suizidalität (Voracek, 2003) oder schuliche und beru iche Leistung (Asendorpf, 2015). Alle diagnostischen Schlussfolgerungen, die aufgrund eines Prädiktors, wie Intelligenz, nach einer Testung getroffen werden, sind durch die psychometrischen Kennwerte dieses Tests determiniert. Der Fokus dieser Arbeit liegt auf der Verbesserung der Kriteriumsvalidität. Um eine erstrebenswerte Verbesserung dieser herbeizuführen, besteht die Möglichkeit der Vergabe von Teilpunkten auf falsche Antwortoptionen. Versuche einer Antwortgewichtung durch Expertenurteil wurden bereits in einer früheren Untersuchung (Bachmann, 2016) durchgeführt. In der Weiterentwicklung dieser Studie wurden die Befunde analysiert und eine empirische, mathematisch optimierte Teilpunktvergabe in Form einer Rohdatentransformation mit anschließender Teilaufgabengewichtung umgesetzt. Als Intelligenztest wurde ein selbst entwickeltes Verfahren zur Erfassung der guralen Fähigkeit verwendet (ORK-18; Bachmann, 2018). Die Stichprobe war rein studentisch (N = 262) und neben dem Test wurden elf weitere Kriterien erfasst. Die Methodik der optimierten Teilpunktvergabe führte erwartungsgemäß zu signi kanten Verbesserungen der Kriteriumsvalidität im Vergleich zu den Rohdaten. Außerdem konnten Determinanten für eine erfolgreiche Optimierung festgelegt werden. Eine allgemeingültige Teilpunktvergabe, welche stets zu verbesserten Gütekriterien führt, unabhängig von Test, Stichprobe und Kriterium, existiert nicht. Eine optimierte Teilpunktvergabe ist für einen spezi schen Test mit einer spezi schen Stichprobe für ein spezi sches Kriterium möglich. Die erzielten Verbesserungen lassen sich teilweise auf ein anderes Kriterium übertragen, falls dieses statistisch abhängig von dem Ursprungskriterium ist. Die dargestellte Methodik kann in dieser Form bereits in der Praxis zur Optimierung angewandt werden. Für gezielte Modi kationen dieses Verfahrens bedarf es zukünftiger Forschung. Im Einklang mit Bachmann (ebd.) sollte Kriteriumsvalidierung mithilfe von Korrelationskoef zienten kritisch betrachtet werden und sich mit Qualitätsstandards von Kriterien sowie alternativen Studiendesigns zur Validierung auseinandergesetzt werden.
Abstract (Englisch)
Intelligence is a predictor for suicidality (Voracek, 2003) or performances in occupational and scholastic contexts (Asendorpf, 2015). All drawn psycho-diagnostic conclusions, which are based on predictors such as cognitive ability tests, are determined by the set psychometric values of the test. This thesis focuses on the improvement of criterion validity. The assignment of partial credits to incorrect options allows the possibility of improving psychometric values. Several attempts of a partial credit assignment by experts have already been conducted (Bachmann, 2016). These results were analysed, and led to an empiric, mathematically optimized approach to assigning partial credits. This assignment is a combination of the transformation of raw test data and an empirical weighting procedure for the subtasks of the test. A self-developed test (ORK-18; Bachmann, 2018) for assessing deductive and spatial reasoning was used. The sample consisted of only students (N = 262) and eleven additional criteria were gathered. The described method of assigning partial credits showed expected signi cant improvements to criterion validity in comparison to untransformed raw data. Additionally, determinants of a successful optimization were found. A universally valid way of assessing partial credits, that leads to improved psychometric values every time, independent of test, sample, and criterion, does not exist. There is only one possible way for an optimized partial credit scoring. One must use a speci c test on a speci c sample for a speci c criterion. Shown improvements may be partially transfered to another criterion, if the criterion is statistically dependent from the original criterion. The method used in this study can also be applied for optimization in practical contexts. Future research should utilize with speci c modications of this procedure. In accordance with Bachmann (ibid.) criterion validity by means of correlation coef cients should be critically considered, as the examination of quality standards for criteria, as well as alternative study designs of the validation process, appear to be bene cial.
Bagdadi, Aylina
Die soziale Mission im Alter? – Analyse des Einflusses von Alter und Werten auf Social und Commercial Entrepreneurial Intention
Bachelorarbeit, 19. Juni 2023
Abstract (Deutsch)
Diese Arbeit konzentriert sich auf den Einfluss des Alters und der Priorisierung von Werten auf die Social und Commercial Entrepreneurial Intention. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Interaktion zwischen dem Alter und der Priorisierung von Werten. Daten von N = 362 Versuchspersonen (18-83 Jahre, 74.3% Frauen, 24.3% Männer, 1.4% divers) wurden per Online-Fragebogen erhoben. Etablierte Messinstrumente wie die Social Entrepreneurial Intention Scale (SEIS) und der Entrepreneurial Intention Questionnaire (EIQ) wurden verwendet, um die Social Entrepreneurial Intention (SEI) und die Commercial Entrepreneurial Intention (CEI) zu erfassen. Die Priorisierung der Wertedimensionen Selbstüberwindung und Selbsterhöhung wurde mit dem revidierten Portrait Values Questionnaire (PVQ-RR) erfasst. Die Daten der Versuchspersonen wurden in Altersgruppen (jung, mittelalt, alt) und in Priorisierungsstufen (hoch, niedrig und sehr hoch, hoch) eingeteilt. Die Analyse zeigte keine Interaktion zwischen Alter und Werten in den Unternehmensrichtungen. Entgegen den Hypothesen wurde weder ein signifikanter Haupteffekt des Alters auf die CEI, noch ein signifikanter Haupteffekt der Selbstüberwindung auf die SEI gefunden. Mögliche Gründe könnten eine ungleiche Altersverteilung und die Soziale Erwünschtheit sein. Der erwartete signifikante Haupteffekt der Selbsterhöhung auf die CEI konnte hingegen nachgewiesen werden, wobei eine hohe Priorisierung mit höherer CEI einherging. Zudem zeigte sich ein signifikanter Haupteffekt des Alters in Bezug auf die SEI, wobei entgegen den Annahmen junge Erwachsene, die stärkste SEI aufwiesen. Diese Ergebnisse verdeutlichen die Bedeutung von Alter und Werten für die unternehmerische Intention.
Abstract (Englisch)
This study focuses on the influence of age and the priorization of values on Social and Commercial Entrepreneurial Intention. A particular emphasis is placed on the interaction between age and the prioritization of values. For this purpose, an online questionnaire has been designed which was completed by N = 362 participants (18-83 years, 74.3% female, 24.3% male, 1.4% divers). Established measurement instruments such as the Social Entrepreneurial Intention Scale (SEIS) and the Entrepreneurial Intention Questionnaire (EIQ) were used to assess Social Entrepreneurial Intention (SEI) and Commercial Entrepreneurial Intention (CEI). The prioritization of the value dimensions of self-enhancement and self-transcendence were measured using the revised Portrait Values Questionnaire (PVQ-RR). The participants‘ data were categorized into age groups (young, middle-aged, old) and prioritization levels (high, low and very high, high). The analysis revealed no interactions between age and values in any of the entrepreneurial directions. Contrary to hypotheses, there was neither a significant main effect of age on CEI, nor a significant main effect of self-transcendence on SEI. Possible reasons could be an uneven age distribution and social desirability bias. However, the expected significant main effect of self-enhancement on CEI was observed indicating a stronger CEI associated with a high prioritization of self-enhancement. Additionally, a significant main effect of age on SEI was found, with young adults showing the strongest SEI contrary to the initial assumptions. These findings highlight the significance of age and values in entrepreneurial intention.
Bandurka, Katarzyna
Geschlechtsstereotype bis ins letzte Glied? – Einfluss von geschlechtsstereotyp formulierten Verhaltensankern auf das Eignungsurteil über die Führungsfähigkeit .
Bachelorarbeit, 14. Juli 2017
Abstract (Deutsch)
In der vorliegenden Online-Studie wurde der Einfluss von männlich-stereotyp formulierten Verhaltensankern auf die Beurteilung der Führungsfähigkeit einer Kandidatin untersucht. Versuchspersonen betrachteten das Video einer Kandidatin und beurteilten ihre Führungsfähigkeit. Die Beurteilung erfolgte anhand eines Beurteilungsbogens mit entweder männlich-stereotyp formulierten oder neutral formulierten Verhaltensankern. Es wird überprüft, ob männlich-stereotype Verhaltensanker zu einer schlechteren Beurteilung der Kandidatin führen (H1) und ob eine schlechtere Beurteilung auf Ebene der Verhaltensanker stattfindet (H2). An der Studie nahmen N=118 Versuchspersonen teil, davon 33.9% männlich, 64.4% weiblich und 1.7% ohne Angabe, im Alter von 18 bis 77 Jahren (M = 27.64 Jahre, SD = 10.112), 72.0% waren Studierende. 62 Personen waren der männlich-stereotypen Bedingung zugeordnet, 56 der neutralen. Hinsichtlich der Beurteilung der Führungsfähigkeit gibt es keinen signifikanten Unterschied zwischen den Bedingungen (U = 1521.00, Z = -1.303, p = .096) (H1). Auf Ebene der Verhaltensanker insgesamt gibt es einen signifikanten Unterschied (U = 932.500, Z = -2.691, p=.003, r = 0.260) (H2). Im Schnitt erzielt die Kandidatin auf Ebene der Verhaltensanker eine schlechtere Bewertung im Beurteilungsbogen mit männlich-stereotyp formulierten Verhaltensankern als im Beurteilungsbogen mit geschlechts-neutral formulierten Verhaltensankern. Weitere Forschung ist nötig, um zu untersuchen, wie genau sich männlich-stereotyp formulierte Verhaltensanker auf die Beurteilung der Führungsfähigkeit von Frauen auswirken können und welche weiteren Faktoren dabei eine Rolle spielen könnten.
Abstract (Englisch)
Gender stereotypes to the last link? The impact of gender stereotypic worded behavioral anchors on the assessment of leadership ability.
This online survey examines the impact of male stereotypic worded behavioral anchors on the assessment of a female candidate’s leadership ability. After watching a video of the candidate, the participants assessed her leadership ability. For assessing the participants used an assessment rating sheet with either male-stereotyped or gender neutral behavioral anchors. The study investigates whether male-stereotypic worded behavioral anchors lead to a poorer assessment of the candidate (H1) and whether a poorer assessment takes place on the behavioural anchor level (H2). N=118 subjects participated in the study, thereof 33.9% male, 64.4% female and 1.7% not specified. The participants were between 18 and 77 years old (M = 27.64 years, SD = 10.112), there was a share of 72.0% of students. 62 subjects participated in the male stereotypic treatment and 56 in the gender-neutral treatment. There is no significant difference between the treatments regarding the assessment of the leadership ability (U = 1521.00, Z = -1.303, p = .096) (H1). But there is a significant difference on the level of the behavioral anchors (U = 932.500, Z = -2.691, p=.003, r = 0.260) (H2). On average, the candidate receives a poorer evaluation on the level of the behavioral anchors by the participants which used the assessment rating sheet with male-stereotyped behavioral anchors. Further research is needed to examine how male stereotypic worded behavioural anchors affect the assessment of a female candidate’s leadership ability in detail and what other determinants may be needed to consider.
Bandurka, Katarzyna
Wir suchen Sie (M/W) oder doch nur „ihn“? – Geschlechtsspezifische Formulierungen im Text deutschsprachiger Stellenanzeigen
Masterarbeit, 8. Juli 2020
Abstract (Deutsch)
Die vorliegende Studie untersucht das Auftreten geschlechterstereotyper Wörter in deutschsprachigen Stellenanzeigen männertypischer, geschlechtsneutraler sowie frauentypischer Berufe. Insgesamt wurden 27 617 Stellenanzeigen des Online-Jobportals Jobstairs.de analysiert. Es konnten geschlechterstereotype Wörter in 85.4% der Stellenanzeigen nachgewiesen werden. Stereotyp männliche Wörter waren dabei häufiger (73.1%) als stereotyp weibliche Wörter (58.9%) in Stellenanzeigen vorhanden. Bei der Betrachtung geschlechtsstereotyper Wörter über die einzelnen Berufstypen (frauentypische, geschlechtsneutrale und männertypische) hinweg wurden signifikante Unterschiede im Aufkommen und dem Anteil stereotyp weiblicher Wörter nachgewiesen. Stereotyp weibliche Wörter sind häufiger in Stellenanzeigen frauentypischer Berufe zu finden, gefolgt von geschlechtsneutralen Berufen. In männertypischen Berufen sind Aufkommen und Anteile stereotyp weiblicher Wörter am seltensten. Für stereotyp männliche Wörter konnten keine signifikanten Unterschiede zwischen den Berufstypen nachgewiesen werden. Die Befunde werden unter Berücksichtigung vorangehender Forschungsergebnisse, insbesondere von Gaucher et al. (2011) diskutiert.
Abstract (Englisch)
The present study investigates the occurrence of gender stereotypical words in German-language job advertisements for men-dominated, gender-neutral and women-dominated occupations. A total of 27 617 job advertisements of the online job portal Jobstairs.de were analysed. Gender stereotypical words were found in 85.4% of the job advertisements. Stereotypically male words were more frequent than stereotypically female words in job advertisements. When looking at gender stereotypical words across the different job types (women-dominated, gender-neutral and men-dominated), significant differences in the occurrence of stereotypically female words were found. Stereotypically female words are more often in job advertisements for women-dominated professions followed by gender-neutral professions. Stereotypically female words are least common in male professions. For stereotypically male words no significant differences between the occupational types could be found. The findings are discussed in the light of previous research by Gaucher et al (2011).
Baur Friederike
Intelligenz, Persönlichkeitseigenschaften und Coping als Prädiktoren von Erfolg und Stress im Studium.
Masterarbeit, 13. Dezember 2016
Abstract (Deutsch)
Viele Studien belegen Zusammenhänge zwischen Studieneignungsmerkmalen wie Intelligenz oder Gewissenhaftigkeit und Erfolgskriterien wie dem Notendurchschnitt, der Abbruchsintention oder dem Stress im Studium. In der vorliegenden Untersu-chung wurde der Notendurchschnitt und die Abbruchsintention statistisch vorherge-sagt. Auch die Zusammenhänge der Erfolgskriterien untereinander wurden unter-sucht. Außerdem wurde ein vermittelnder Effekt von Coping-Strategien zwischen Eignungsmerkmalen und Stress angenommen. Um die Hypothesen zu überprüfen, wurden mittels einer Online-Umfrage Daten einer studentischen Stichprobe erho-ben. Die Ergebnisse zeigen, dass Gewissenhaftigkeit mit dem Notendurchschnitt und Neurotizismus mit Stress zusammenhängt. Die Abbruchsintention und Stress korrelieren positiv, jedoch nicht signifikant miteinander. Die anderen Hypothesen lassen sich nicht bestätigen. Weiterführend liefern die Ergebnisse Hinweise darauf, dass die Coping-Strategie des positiven Denkens unabhängig von der Persönlich-keit mit weniger Stress assoziiert wird.
Abstract (Englisch)
Intelligence, personality traits and coping as predictors of academic success and stress among students.
Many studies show associations between characteristics of aptitude like intelligence or conscientiousness and criteria of academic success like the GPA (Grade Point Average), the intention of university withdrawal and stress among students. In this study the GPA and the intention to quit should be predicted statistically. The asso-ciations between different criteria of success were examined. A mediating effect of coping strategies between characteristics of aptitude and stress was assumed. To test the hypotheses a web based survey was used to gather data about a student sample. The results showed that conscientiousness is associated with the GPA and neuroticism is associated with stress. The intentions of withdrawal correlate posi-tively but not significantly with stress. The other hypotheses were not supported by the data. There was also evidence that the coping strategy positive thinking is as-sociated with less stress independently of personality traits.
Bautz, Nadine
Entwicklung eines Fragebogens zur Erfassung negativer Einstellungen im Kontext von Kriminalprognosen – eine Vorstudie mit forensisch unauffälligen Personen
Masterarbeit, Sommersemester 2020
Abstract (Deutsch)
In der vorliegenden Arbeit wurde ein Fragebogen zur Erfassung Negativer Einstellungen entwickelt und zum Zwecke der Validierung an einer studentischen Stichprobe getestet. Die Konstruktion erfolgte auf Grundlage von einschlägiger Literatur, bereits existierenden Instrumenten zur Messung ähnlicher Konstrukte und Expertenerfahrungen. Die Skala umfasste am Ende 24 Items mit einer internen Konsistenz von α = .82. Zur konvergenten Validierung wurden der deutsche Aggressionsfragebogen und die Skala Gewaltakzeptanz herangezogen, sowie die Skala Verträglichkeit des Big Five Testes, die negativ mit dem Konzept der Negativen Einstellungen assoziiert ist; für die diskriminante Validierung wurden die TAS-26 und die Achievement Motives Scale in der deutschen Kurzform erhoben. Die Untersuchung wurde als Online-Fragebogen durchgeführt, die Teilnehmer wurden über den universitären E-Mail-Verteiler kontaktiert, die Teilnahme erfolgte freiwillig. Die 315 Probanden waren hauptsächlich Studierende und im Durchschnitt 25 Jahre alt; das weibliche Geschlecht überwog deutlich. Es wurden Korrelationen zwischen Negativen Einstellungen und allen genannten Skalen berechnet, sowie für Soziale Erwünschtheit, gemessen mit der Kurzskala zu sozialer Erwünschtheit-Gamma, kontrolliert. Die konvergente Validität konnte bestätigt werden, es bestanden essentielle Zusammenhänge zwischen Negativen Einstellungen und Aggressivität und Gewaltakzeptanz, sowie ein essentieller negativer Zusammenhang mit Verträglichkeit. Die diskriminante Validität konnte nicht bestätigt werden, es bestanden signifikante Zusammenhänge zu den beiden nicht verwandten Konstrukten Alexithymie und Leistungsmotivation. Die gesamten Daten waren stark durch soziale Erwünschtheit verzerrt, sodass keine gänzlich zuverlässige Schlussfolgerung getroffen werden kann.
Abstract (Englisch)
In this thesis a questionnaire to asses Negative Sentiments was developed and tested on a college sample for the purpose of validation. Construction of the items was based on relevant literature, existing instruments measuring related constructs and on expert’s experiences. In the end, the scale consisted of 24 items with an internal consistency of α = .82. To measure convergent validity, the german version of the Aggression Questionnaire and a scale for violence accepting were conducted, as well as the scale agreeableness of the OCEAN model, measured through the correspondent scale of the german big five test, which is negatively associated with the concept of Negative Sentiments. To measure discriminant validity, the TAS-26 and the german short form of the achievement motives scale were used. The study was conducted as an online assessment; participants were contacted through a university mailing list and participated voluntarily. The 315 so recruited subjects were 25 years old in average, and mainly university students. There were considerably more female participants than male. Correlations were calculated between the scale for Negative Sentiments and all other mentioned scales, as well as the “Kurzskala zu sozialer Erwünschtheit-Gamma “, which was used to control for social desirability. Convergent validity could be confirmed, for there was substantially significant correlation between Negative Sentiments, aggression and violence accepting, as well as a substantially negative correlation with agreeableness. Discriminant validity could not be confirmed, for there was also a significant correlation with the two non-related constructs alexithymia and achievement motivation. The whole data was strongly confounded by social desirability, so drawing reliable conclusions would be inappropriate.
Becker, Sabine
Konstruktvalidität – Evaluation zweier Development Center.
Diplomarbeit, 20. August 2002
Abstract (Deutsch)
Die Arbeit beschäftigt sich mit der Evaluation zweier in der deutschen Wirtschaft angewandter Development Center (DC), im Folgenden als DC-A und DC-B bezeichnet. Neben der Überprüfung auf die allgemeine Konstruktvalidität in den DCs, wird der Einfluss der Dimensionsanzahl, des Peer-Ratings und zweier Leistungstests auf die konvergente Validität betrachtet. Die Daten wurden in 3 ½ tägigen DC-Veranstaltungen an 94 Teilnehmern (89 m, 5 w) für DC-A und an 44 Teilnehmern (40 m, 4 w) für DC-B erhoben. Die Teilnehmergruppen setzten sich aus Personen, die Potential für eine angehende Führungskraft besitzen, zusammen. Die Altersspanne lag zwischen 28 – 45 Jahren. Jeder Teilnehmer wurde über mehrere Übungen anhand mehrerer Anforderungsdimensionen beobachtet und beurteilt. Zusätzlich wurde von den Teilnehmern ein Peer-Rating erhoben. Die so gewonnenen Daten wurden einer Multitrait-Multimethod-Analyse und einer explorativen Faktorenanalyse unterzogen. Die Überprüfung auf signifikanten Unterschied erfolgte mit dem Test auf Unterschiede zweier Korrelationskoeffizienten. Die Ergebnisse zeigen, dass Konstruktvalidität in beiden Development Centern nicht gegeben und der Einfluss der Dimensionsanzahl, des Peer-Ratings und der Leistungstests nicht signifikant ist. Verbesserungsvorschläge zur Erhöhung der Konstruktvalidität werden abschließend diskutiert.
Bellach, Till Alexander
Dunkle Persönlichkeit: Der Einfluss von Ehrlichkeit-Bescheidenheit auf dunkel-kreative Ideengenerierung.
Bachelorarbeit, 11. Juli 2018
Abstract (Deutsch)
Bei der dunklen Kreativität handelt es sich um ein Konstrukt, das den Einsatz kreativer Fähigkeiten mit einem negativen, also für andere schädlichen Resultat beschreibt. Ziel dieser Studie ist es, den Zusammenhang von Persönlichkeit und dunkler Kreativität zu untersuchen, und dabei zudem auf Unterschiede zur allgemeinen Kreativität einzugehen. Dabei wird das HEXACO-Modell der Persönlichkeit verwendet, ein besonderes Augenmerk liegt auf der Persönlichkeitsdimension Honesty-Humility.
Im Rahmen einer Online-Erhebung bearbeiteten 442 Versuchspersonen einen quantitativen Kreativitätstest und füllten eine modifizierte Version des HEXACO-PI-R aus. Des Weiteren bearbeiteten sie innerhalb eines fiktiven Unternehmenskontextes die Aufgabe, die Preiserhöhung eines HIV-Medikamentes um ein Vielfaches zu rechtfertigen. Die dabei generierten Antworten wurden als Indikator für eine Ausprägung der dunklen Persönlichkeit herangezogen.
Es konnten sowohl Belege für die Ähnlichkeit von dunkler und allgemeiner Kreativität sowie Differenzen hinsichtlich des Zusammenhanges mit interpersonellen Differenzen wie Persönlichkeit und Alter gefunden werden.
Daraus ergeben sich Implikationen für weitere Untersuchungen der dunklen Kreativität.
Abstract (Englisch)
Dark Creativity is a construct which describes the use of creativty with a result that is harming towards others. This study aims to examine the relation of dark creativity and personality, as well as looking at differences towards creativity in general. For that, the HEXACO model of personality, and especially its dimension Honesty-Humility, is used.
Within an online survey, 442 test persons completed a test on creativity and a modified version of the HEXACO-PI-R. Furthermore, they completed the task to justify the price rise of a medication for HIV, that was set into a fictional enterprise context. The given answers were used as a measurement of dark creativity.
The results showed the close relation of dark creativity and creativity in general as well as differences regarding the relation with personality and age.
The results give implications for future research on dark creativity.
Bianucci, David Enrico
Wer ist dominanter? Ein Vergleich von Führungskräften aus Profit- und Non-Profit-Organisationen.
Bachelorarbeit, 6. Juli 2018
Abstract (Deutsch)
Dominanz im arbeitsbezogenen Kontext wird mit vielen wünschenswerten Eigenschaften in Verbindung gebracht, kann sich jedoch auch negativ auf die Erfüllung organisationaler Ziele auswirken. Dabei scheint es wenig überraschend, dass es in der Regel dominante Individuen sind, die dazu tendieren, Führungsrollen für sich zu beanspruchen (Hegstrom & Griffith, 1994). Hier lässt sich die Frage stellen, ob Dominanz bei Führungskräften verschiedener Berufsfelder in ähnlich starker Ausprägung vorliegt. Ziel der vorliegenden Bachelorarbeit ist es, die Ausprägung der Dominanz bei Führungskräften aus Profit- und Non-Profit-Organisationen zu vergleichen. Eine Stichprobe (N = 95), bestehend aus Führungskräften verschiedener deutscher Unternehmen aus dem Profit- (N = 47), sowie aus dem Non-Profit-Bereich (N = 48) wurde in einer Onlineumfrage hinsichtlich der Dominanzausprägung, als auch zusätzlich verschiedener Persönlichkeitsdimensionen und moralischer Wertevorstellungen befragt. Zum Einsatz kam dabei eine Kombination aus Skalen bereits validierter Inventare zur Messung der Dominanz, als auch dieser nahestehende Konstrukte. Auch Persönlichkeit und moralische Wertevorstellungen wurden mit bereits etablierten Inventaren erhoben. Bei dem Vergleich der beiden postulierten Gruppen zeigten sich auf allen Skalen, bis auf Ausnahme der gebildeten Skala zur zielorientierten Dominanz, signifikant stärkere Ausprägungen der Dominanz seitens der Führungskräfte aus Profit-Organisationen. Für die Führungskräfte der Non-Profit-Organisationen wurden höhere Ausprägungen der Verträglichkeit und Ehrlichkeit-Bescheidenheit nach dem HEXACO-Modell (Lee & Ashton, 2012) festgestellt. Bei den von Schwartz (1994) postulierten moralischen Wertetypen zeigten sich bei den Führungskräften der Non-Profit-Organisationen stärkere Ausprägungen der Sozialität und Selbsttranszendenz, wohingegen für die Führungskräfte der Profit-Organisationen stärkere Ausprägungen der Macht, Leistung und Selbstverbesserung festgestellt werden konnten.
Abstract (Englisch)
Dominance in the work-related context is associated with many desirable characteristics, but can also have a negative effect on the fulfilment of organisational goals. It comes as no surprise that it is usually dominant individuals who tend to claim leadership roles (Hegstrom & Griffith, 1994). This raises the question of whether there is a similar degree of dominance among managers in various occupational fields. The aim of this bachelor thesis is to compare the degree of dominance among managers from profit and non-profit organizations. A sample (N = 95), consisting of executives of various german profit- (N = 47) and non-profit organizations (N = 48) was questioned about the participants’ characteristics of dominance, further personality dimensions, and moral values. A combination of already validated inventories was used to measure dominance as well as related constructs. Personality and moral values were also collected using established inventories. In comparison of the two postulated groups, on all scales, with the exception of the scale formed for target-oriented dominance, significantly stronger forms of dominance were observed for managers in profit organisations. For the managers of non-profit organizations, higher levels of agreeableness and honesty-humility regarding to the HEXACO-model (Lee & Ashton, 2012) were determined. Concerning moral value types, as postulated by Schwartz (1994), the managers of non-profit organizations showed stronger expressions of sociality and self-transcendence, whereas the managers of profit organizations scored higher for power, performance and self-improvement.
Bianucci, David Enrico
Täuschungsverhalten in unbeaufsichtigten (Online-)Leistungstests – macht Gelegenheit Dieb*innen?
Masterarbeit, 4. November 2020
Abstract (Deutsch)
Täuschungsverhalten in unbeaufsichtigten (Online-)Leistungstests – macht Gelegenheit Dieb*innen?
Auch in der Personalauswahl hinterlässt die immer weiter voranschreitende
Digitalisierung ihre Spuren. So kommen besonders im High-Volume-Recruiting
vermehrt unbeaufsichtigte, internetbasierte Leistungstests zur Eignungsdiagnostik
zum Einsatz. Aus ökonomischer Sicht erscheint dieses Vorgehen durchaus sinnvoll,
mit einer potenziell höheren Täuschungsanfälligkeit und Gefahr für die Testsicherheit
durch die fehlende Beaufsichtigung existieren jedoch auch berechtigte Kritikpunkte.
Als Bestätigung dieser Kritik kann die Metaanalyse von Steger, Schroeders und
Gnambs (2020) gesehen werden, denn in dieser zeigt sich, dass die unbeaufsichtigte
Bearbeitung mit einem signifikanten Anstieg der Testergebnisse einhergeht, was die
Nutzung von Täuschungsverhalten impliziert.
Ziel dieser Abschlussarbeit war es, festzustellen, ob die unbeaufsichtigte
Bearbeitung eines kognitiven Leistungstests neben einer Inflation der daraus
resultierenden Testergebnisse auch zur Minderung der korrelativen Zusammenhänge
zu einem als äquivalent angenommenen Test führt. Um dies zu überprüfen, habe ich
die Daten zweier kognitiver Testverfahren analysiert, welche als unbeaufsichtigter Test
sowie als nachgeschalteter Test unter Beaufsichtigung zur Verifikation der individuell
erbrachten Leistungen eingesetzt werden. Im Zuge eines sequentiellen
Auswahlprozesses zur Identifikation geeigneter Bewerber*innen für Ausbildungs- und
Studienprogramme wurden diese von N = 524 Personen bearbeitet.
Unter Hinzunahme einer Vergleichsstichprobe (N = 101), welche beide Tests unter
Beaufsichtigung bearbeitete, zeigte sich nicht nur ein signifikanter Anstieg der
Gruppenmittelwerte nach der unbeaufsichtigten Bearbeitung sondern auch eine zu
Teilen signifikante Minderung der korrelativen Zusammenhänge zum
nachgeschalteten Test und damit eine Minderung der konvergenten (Konstrukt-)
Validität. Dies sind Indizien, die für die erfolgreiche Nutzung von Täuschungsverhalten
während der unbeaufsichtigten Testbearbeitung sprechen. Auch eine Minderung der
Messgenauigkeit war im Vergleich zur beaufsichtigten Durchführung zu beobachten.
Abstract (Englisch)
Cheating in unproctored, online-based ability tests – is opportunity making thieves?
The ever-increasing digitalization is leaving its mark on personnel selection. Primary
in high-volume recruiting unproctored, online-based test procedures are increasingly
being used in the course of aptitude diagnostics. From an economic point of view, this
procedure may appear to be quite sensible but there are also justified criticisms of the
potentially higher susceptibility to cheating and the threat to test safety posed by the
lack of supervision. The meta-analysis by Steger, Schroeders and Gnambs (2020) can
be seen as confirmation of this criticism, as it showed that unproctored test taking is
accompanied by a significant rise in results, which implies the increased use of
cheating behavior.
The aim of this thesis was to determine whether the unproctored implementation of
a cognitive ability test leads not only to an inflation of the test results but also to a
decrease in correlative relationships to a test assumed to be equivalent. To verify this,
I analyzed the data of two cognitive ability tests, which are used as an unproctored test
and a proctored follow up test to verify individually achieved performance. These tests
are a part of a sequential selection process and were taken by N = 524 individuals to
identify the most suitable applicants for apprenticeships and dual study programs.
Under use of a comparative sample (N = 101), which took both tests under
proctored conditions, the analysis showed not only a significant increase in the group
means for the unproctored test taking but also a partly significant decrease in the
correlative relationships to the follow up test and thus a decrease in the convergent
validity. These are indications which show the successful use of cheating behavior
during unproctored test taking. In addition, a reduction of the measurement accuracy
was shown compared to proctored test taking.
Birk, Matthias
Zur Validität der Anforderungsanalyse.
Diplomarbeit, 9. September 2004
Abstract (Deutsch)
Wie valide lassen sich Stellen- und Ausbildungsanforderungen mittels eines standardisierten Fragebogens erfassen? Zur Untersuchung dieser Frage wurden Stelleninhaber (N=108) und Vorgesetzte (N=121) aus der Kommunalverwaltung sowie Laien (N=71) anhand eines Anforderungsanalyseverfahrens befragt. Die Grundidee der Arbeit ist es, die Validität der Anforderungsanalyse indirekt, nämlich über die Prüfung der Kriteriumsvalidität einer aufgrund der Ergebnisse der Anforderungsanalyse gewichteten Testbatterie, zu untersuchen (N=140). Die Validität der derart gewichteten Testbatterie wird mit der Validität verglichen, die erzielt wird, wenn die Gewichtung der Testbatterie aufgrund der Ergebnisse der mit Laien durchgeführten Anforderungsanalyse vorgenommen wird. Außerdem wurden die Testkomponenten von einer Expertengruppe direkt (ohne den Umweg über eine Anforderungsanalyse) gewichtet oder aber alle Testkomponenten wurden einfach gleichgewichtet. Auch die bei diesen Gewichtungen erzielten Validitätskoeffizienten sollen mit den Validitätskoeffizienten verglichen werden, die bei einer Gewichtung aufgrund der Ergebnisse der Anforderungsanalyse erzielt werden. Weitere Fragestellungen thematisieren die Urteilstendenzen. So wird beispielsweise gefragt, ob Stelleninhaber bei der Bearbeitung von anforderungsanalytischen Fragebogen stärker sozial erwünscht antworten als deren Vorgesetzte.
Die Validität im Sinne der Übereinstimmung der Anforderungsanalyse-Beurteilungen mit Experten fällt hoch aus. Hingegen eignen sich die Anforderungsanalyse-Beurteilungen wenig für die Gewichtung von Testkomponentaen, verglichen mit der direkten Gewichtung durch Experten und der gleichmäßigen Gewichtung aller Komponenten. Es zeigen sich Urteilstendenzen der Art, dass Stelleninhaber ihre eigenen Anforderungen höher beurteilen als deren Vorgesetzte; die Anforderungs-Beurteilungen beider korrelieren hoch mit der sozialen Erwünschtheit der Merkmale.
Laien erbringen vergleichbar valide Anforderungs-Beurteilungen wie Stellenexperten.
Bork, Joschua
Entwicklung eines berufsbezogenen Fragebogens zur
Messung der Persönlichkeit nach dem HEXACO-Modell
Bachelorarbeit, 26. Juni 2024
Abstract (Deutsch)
In der vorliegenden Arbeit wird untersucht, ob ein auf die Arbeitswelt
kontextualisierter Persönlichkeitsfragebogen nach dem HEXACO-Modell dazu
beitragen kann, eine präzisere Vorhersage des Berufserfolgs zu ermöglichen, die
Akzeptanz von Bewerbenden zu steigern und somit die Validität von
Persönlichkeitsfragebögen im Arbeitskontext zu erhöhen. Dazu wurde ein neuer
Fragebogen mit dem Namen HEXACO-WORK entwickelt. Im ersten Schritt wurden
auf Grundlage des HEXACO-60-Fragebogens berufsbezogen formulierte Items
erstellt. Anschließend wurde eine Online-Studie mit berufstätigen Personen
durchgeführt. Für die Auswertung des neu entwickelten Fragebogens und der
Akzeptanzurteile der Teilnehmenden wurde eine Itemanalyse durchgeführt und
daraufhin anhand von verschiedenen Verfahren die Reliabilität und Validität
untersucht. Anhand dieser Ergebnisse wurden zudem mangelhafte Items
identifiziert. Die Testung der Hypothesen zeigt, dass der HEXACO-WORKFragebogen
insbesondere hinsichtlich der Akzeptanz dem nicht-kontextualisierten
HEXACO-Fragebogen überlegen ist. Weiterhin lässt sich festhalten, dass der
HEXACO-WORK-Fragebogen, obwohl er den subjektiven Berufserfolg nicht
präziser hervorsagen konnte als der nicht-kontextualisierte HEXACO-Fragebogen,
durch die höhere Akzeptanzbewertung einen wichtigen Beitrag für die
psychologische Diagnostik im Arbeitskontext leisten kann. Zukünftig sollten
identifizierte Items angepasst werden, um die Güte des HEXACO-WORKFragebogens
zu optimieren.
Abstract (Englisch)
The present study explores whether a personality questionnaire based on the
HEXACO model and contextualized to the workplace can contribute to a more
accurate prediction of career success, increase the acceptance of applicants and
therefore increase the validity of personality questionnaires in the work context. A
new questionnaire called HEXACO-WORK was developed for this purpose. The
first step was to create job-related items based on the HEXACO-60 questionnaire.
An online study was then conducted with employed persons. To evaluate the newly
developed questionnaire and the participants‘ acceptance ratings, an item analysis
was performed, and the reliability and validity were then examined using various
methods. Inadequate items were also identified based on these results. The testing
of the hypotheses shows that the HEXACO-WORK questionnaire is superior to the
non-contextualized questionnaire, particularly in terms of acceptance. Furthermore,
it can be stated that the HEXACO-WORK questionnaire, although it could not
predict subjective career success more precisely than the non-contextualized
questionnaire, can make an important contribution to psychological diagnostics in
the work context due to the higher acceptance rating. In the future, identified items
should be adapted to optimize the quality of the HEXACO-WORK questionnaire.
Bösinghaus, Jana
Schambezogene Intervention zur Reduktion von Testangst.
Masterarbeit, 1. Juli 2015
Abstract (Deutsch)
Ein besonderes Kennzeichen von Testangst sind sorgenvolle Gedanken, welche über kognitive Interferenzprozesse zu schlechten Leistungen führen. Ein Sorgenaspekt ist da-bei die Befürchtung von Schamerlebnissen. Für die Bewältigung letzterer hat sich der Kontakt zu anderen Betroffenen als hilfreich erwiesen. In der vorliegenden kontrollierten Interventionsstudie (N = 93) wurde daher untersucht, ob das Testangsterleben im Ge-samten und das Ausmaß der Besorgtheit und Interferenz im Einzelnen bei Schülern ab-nehmen, wenn diese durch den Brief einer anderen Schülerin von deren leistungsbezo-genen Schamerlebnis erfahren. Die Kontrollbedingung beinhaltete Informationen über positive Erfahrungen anderer Schüler in einer Leistungssituation. Für die Testangstinter-vention zeigte sich keine spezifische Wirksamkeit. Im Gegenteil nahmen Testangst, Be-sorgtheit und Interferenz in beiden Versuchsgruppen bedeutsam ab. Als Ursache für den fehlenden Wirksamkeitsnachweis der Intervention werden eine mangelnde präventive Wirkung der Schambewältigungsmaßnahme und der durch den Brief nur indirekt vorhan-dene Kontakt zu einer anderen betroffenen Person diskutiert. Die vorgefundenen grup-penübergreifenden Testangstreduktionen werden auf einen Effekt der Messwiederholung an sich zurückgeführt.
Abstract (Englisch)
Worry is the component of test anxiety which causes cognitive interference and poor per-formance. One aspect of it is the fear of experiencing shame. Therefore, the objective of this study (N = 93) was to examine if an intervention supporting shame resilience would reduce test anxiety, especially worry and cognitive interference. The idea is that contact with others who are equally affected facilitates coping with shame. Therefore pupils in the treatment group read a student’s letter in which she reports on her own shame experience in an achievement test. Pupils in the control group were informed that students had no problems with the test. Against the expectations, results showed no superiority of the intervention but significant reductions of test anxiety, worry and cognitive interference in both groups. Reasons discussed for the failing intervention are that (1) shame resilience possibly cannot be supported in prevention and that (2) the letter solely creates an indirect contact. Overall reduction effects could be due to the repeated measurements itself.
Bothe, Pascale
Persönlichkeitsgutachten in der Personal-Praxis. Wie sehen sie aus, was sagen sie aus?
Bachelorarbeit, 21. Mai 2014
Abstract (Deutsch)
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit Persönlichkeitsgutachten aus dem Bereich der Arbeits- und Organisationspsychologie und lässt sich in zwei große Bereiche gliedern: Zum einen wurde anhand einer Stichprobe von 23 Gutachten deskriptiv untersucht, welche Gestaltungsmerkmale ihnen gemeinsam sind bzw. in welcher Hinsicht es Unterschiede gibt. Generell lässt sich festhalten, dass innerhalb der vorliegenden Stichprobe eine große Varianz bezüglich des Umfangs der Gutachten zu finden ist; dass der Aufbau aber in der Regel derselben Struktur folgt. Zum anderen wurde ein Kategoriensystem erstellt, das es ermöglicht, sogenannte „Barnum-Aussagen“ in Persönlichkeitsgutachten zu identifizieren. Dieses Kategoriensystem wurde in einer ersten Erprobung von sechs Personen bei Teilen der oben genannten Gutachten angewendet. Zusammenfassend kann man sagen, dass (laut dem aggregierten Urteil über je zwei Anwender pro Gutachten) keines der vorliegenden Gutachten gemäß dem entwickelten Kategoriensystem als „barnum-frei“ einzuschätzen ist, was die Untersuchungssequenz von jeweils zehn Aussagen betrifft. Da jedes Gutachten von zwei Personen beurteilt wurde, konnte auch die intersubjektive Übereinstimmung der getroffenen Urteile erfassen werden. Was diese Maß für die Reliabilität des Kategoriensystems betrifft, besteht noch Verbesserungsbedarf.
Abstract (Englisch)
The present paper is about personality reports in the context of work and organizational psychology. It consists of two parts: One is the descriptive analysis of commonalities and differences in between a sample of 23 personality reports. In general, there is a great variance as far as the volume of the reports is concerned. The structure of the reports however is quiet similar. The other part of this paper is about the personal validation fallacy: To examine this fallacy in personality reports, a category system was developed which helps to identify linguistic aspects inducing personal validation fallacy. In a first trail, six users applied this category system to investigate parts of the sample (the first ten statements of the reports). Summing up, it can be stated that none of the personality reports examined here is free from aspects that induce the fallacy (based on the aggregated judgments of respectively two user of the category system per report). Since every report was examined by two different users, the inter-rater-reliability could be estimated: The average agreement of the user should be improved, mainly by refining the categories.
Bothe, Pascale
Der Einfluss von Priming auf Leistungsemotionen.
Masterarbeit, 28. April 2016
Abstract (Deutsch)
Mit seiner Kontroll-Wert-Theorie hat Pekrun (2006) ein Modell etabliert, das die Entstehung von Emotionen in Leistungssituationen auf die Faktoren Kontrolle über und Bewertung von Ergebnis/Handlung zurückführt. Im Fokus dieser Arbeit steht der Faktor Kontrolle. Pekrun (ebd.) schlüsselt ihn in drei Komponenten auf: die Handlungs-Kontroll-, die Handlungs-Ergebnis- und die Situations-Ergebnis-Überzeugung. Die beiden erstgenannten können laut Pekrun (ebd.) als Selbst-wirksamkeit nach Bandura (1977) verstanden werden. Hansen und Wänke (2009) demonstrierten, dass Selbstwirksamkeit den Effekt von Stereotyp-Priming auf Leistung mediiert. Eine entsprechende Untersuchung zum Einfluss auf Emotionen fehlt noch. Daher sollte hier anhand eines Gruppenvergleichs (Priming- vs. Kon-trollgruppe) innerhalb einer studentischen Stichprobe (N=135) geklärt werden, ob ein Selbstwirksamkeits-Priming die Emotionen beeinflusst. Alle Teilnehmer bear-beiteten einen kognitiven Fähigkeitstest (Leistungssituation). Die Gruppen wurden hinsichtlich der spezifischen Selbstwirksamkeit und der Emotionen verglichen: Es zeigten sich keine signifikanten Unterschiede. Dementsprechend konnte auch kei-ne Mediation des Priming-Effekts auf die Emotionen durch die spezifische Selbst-wirksamkeit nachgewiesen werden.
Abstract (Englisch)
The influence of priming on achievement emotions.
The control-value theory (Pekrun, 2006) states that achievement emotions can be attributed to the factors control over and value of activity/outcome. This work focusses on control, which can be broken down into three components: action-control, action-outcome and situation-outcome expectencies. After Pekrun ( ibid.), the first ones can be seen as equivalent to the concept of self-efficacy (Bandur-a,1977). Hansen and Wänke (2009) demonstrated that self-efficacy mediates the effect of stereotype-priming on achievement. A corresponding examination con-cerning the influence on emotions is lacking. Therefore a between-group-design (priming vs. control) was conducted within a student-sample (N=135) to help ans-wer the question, if self-efficacy priming can influence the emotions. Participants completed an cognitive ability test (achievement situation). Group comparisons in self-efficacy and emotions revealed no significant differences. Consequently there was no evidence for the mediation of priming effect on emotions via self-efficacy.
Boyard, Maxi Marie
Ich kann Sie hören, aber ich sehe Sie nicht – Abhängigkeit des diagnostischen Urteils in Videointerviews von der Videoqualität
Masterarbeit, 23. Dezemer 2021
Abstract (Deutsch)
Die vorliegende Arbeit untersuchte in Anbetracht der bisherigen überschaubaren
Forschungslage die Frage nach der Abhängigkeit des diagnostischen Urteils
bezüglich zweier verschiedener Eignungsmerkmale von der Bildqualität in
Videointerviews. Versuchspersonen schauten den Ausschnitt eines simulierten
Videointerviews und bewerteten den Kandidaten hinsichtlich der beiden
Eignungsmerkmale Kooperationsfähigkeit und Problemlösefähigkeit. Die Bewertung
erfolgte auf einer 5-stufigen Likert-Skala anhand von Verhaltensbeispielen. Das
Videointerview lag einmal in guter Bildqualität und einmal in manipulierter (niedriger)
Bildqualität vor. Die Versuchspersonen wurden einer der beiden Bedingungen
randomisiert zugeteilt. Es wird angenommen, dass der Kandidat in dem
Videointerview mit der guten Bildqualität hinsichtlich beider Eignungsmerkmale
besser bewertet wird als der Kandidat in dem Videointerview mit der niedrigen
Bildqualität (H1 und H2). Zusätzlich wird erwartet, dass der Unterschied zwischen
beiden Bedingungen für das Eignungsmerkmal Kooperationsfähigkeit größer ist als
für das Eignungsmerkmal Problemlösefähigkeit. An der Studie nahmen N=122
Versuchspersonen teil (18-64 Jahre, 80.3% weiblich). n=74 Personen schauten sich
das Video mit der guten Bildqualität an und n=48 Personen schauten sich das Video
mit der niedrigen Bildqualität an. Die Ergebnisse bestätigen die Hypothesen nicht.
Die Mittelwerte der Bewertungen der beiden Eignungsmerkmale
Kooperationsfähigkeit und Problemlösefähigkeit unterscheiden sich nicht statistisch
signifikant voneinander zwischen den beiden Versionen des Videointerviews
(niedrige vs. gute Bildqualität; F(2,119)=.46 p= .955, η²=.001, Wilk’sΛ=.999). Die
deskriptiven Mittelwertsunterschiede geben Hinweise darauf, dass entgegen den
Erwartungen, eine niedrige Bildqualität dazu führen kann, dass Kandidaten und
Kandidatinnen hinsichtlich Eignungsmerkmalen besser bewertet werden.
Die vorliegende Arbeit ergänzt die Forschung zum Einfluss technischer Probleme bei
Videointerviews. Es bedarf weiterer Forschung, um zu verstehen, welche
Auswirkungen technische Probleme im Videointerview auf das diagnostische Urteil
haben können. Implikationen und Richtungen für zukünftige Forschung werden
diskutiert.
Abstract (Englisch)
In view of the previous relatively limited research situation, the present work
investigated the question of the impact of video quality on the assessment of
candidates in video interviews. Subjects watched the excerpt of a simulated video
interview and rated the candidate regarding the two aptitude characteristics
cooperativeness and problem-solving ability. The assessment was made on a 5-point
Likert scale based on behavioural examples. The video interview was available once
in good image quality and once in manipulated (low) image quality. Subjects were
randomly assigned to one of the two conditions. It is assumed that the candidate in
the video interview with the good quality is rated better on both aptitude
characteristics than the candidate in the video interview with the low quality (H1 and
H2). In addition, the difference between the two conditions was expected to be
greater for the aptitude trait cooperativeness than for the aptitude trait problemsolving
ability. N=122 subjects participated in the study (18-64 years, 80.3% female).
n=74 subjects watched the video with good image quality and n=48 subjects watched
the video with low image quality. The results do not confirm the hypotheses. The
mean values of the ratings of the two aptitude traits cooperativeness and problemsolving
ability do not differ statistically significantly from each other between the two
versions of the video interview (low vs. good picture quality F(2,119)=.46 p= .955,
η²=.001, Wilk’sΛ=.999).
This paper adds to the research on the influence of technical problems in video
interviews. Further research is needed to understand the impact that technical
problems can have on assessment of candidates in video interviews.
Implications and and directions for future research are discussed.
Bremer, Kimberly
Transfer von Handlungsempfehlungen der DIN 33430 in die eignungsdiagnostische Praxis – Eine Evaluation des Lerntransfers in die Praxis nach dem Besuch eines Trainings und/oder der erfolgreichen Teilnahme an einer Lizenzprüfung
Masterarbeit, 8. März 2021
Abstract (Deutsch)
Die Gestaltung einer qualitativ hochwertigen Praxis der internen und externen Personalauswahl ist Gegenstand der DIN 33430. Als Qualitätsstandard formuliert sie Anforderungen an die berufsbezogene Eignungsdiagnostik, um Beurteilungsprozesse qualitätsgesichert, transparent und vergleichbar zu gestalten (DIN, 2016). Interessierte Personen können zur Vermittlung der notwendigen Kenntnisse an Trainingsveranstaltungen zur DIN 33430 teilnehmen und/oder einen Qualifikationsnachweis in Form einer Lizenzprüfung erbringen. Als weiterbildende Literatur hat die DIN 33430 den Anspruch, die gesammelten Erkenntnisse aus Wissenschaft und Praxis aus der Lern- in die Anwendungssituation zu übertragen und die Qualifikation der beteiligten Personen zu erhöhen. Dieser Vorgang wird als Lerntransfer bezeichnet und gilt als maßgebliches Kriterium für die Einschätzung des Erfolgs einer Weiterbildung.
Das Ziel dieser Arbeit besteht in der Untersuchung des Lerntransfers nach der Teilnahme an einer DIN 33430 Weiterbildung und/oder Prüfung anhand einer Stichprobe von 78 Personen durch einen selbst konzipierten Online-Fragebogen. Die Überprüfung des Lerntransfers erfolgte in Anlehnung an das Vier-Ebenen-Modell von Kirkpatrick (1998). Die Auswertung zeigt, dass die Teilnehmer eine hohe Zufriedenheit mit den Inhalten der DIN 33430 sowie mit den Trainings zur DIN 33430 aufweisen. Weiterhin konnte bei 71 Personen ein Lernerfolg durch eine Lizenzprüfung oder einen Wissenstest nachgewiesen werden. Ein Transfererfolg nach der Beschäftigung mit den Inhalten der DIN 33430 konnte im Rahmen dieser Untersuchung bei zwei von insgesamt zehn vorgestellten DIN 33430 Forderungen festgestellt werden.
Schlagworte: DIN 33430, berufsbezogene Eignungsdiagnostik, Lerntransfer, Weiterbildung
Abstract (Englisch)
DIN 33430 is a standard for the requirements of occupational aptitude diagnostics and contains certain quality requirements which serve as a guideline for personnel selection processes. The present study aims at exploring the transfer of learning after the participation in a DIN 33430 training and/or exam. In a sample of n = 78 participants several self-ratings of transfer were used to investigate the transfer of learning based on the four-level-evaluation model according to Kirkpatrick (1998), evaluating the DIN 33430 training through the levels of reaction, learning, behavior and results. The findings indicate a high amount of satisfaction with the DIN 33430 contents as well as with the training program. A learning success through an exam or knowledge test was successfully identified. A further evaluation revealed a transfer of learning through a change in behavior after the engagement with contents of DIN 33430 in two out of ten quality requirements presented. The present study answers the call of further research on DIN 33430 by evaluating the impact of the learning transfer after the participation in a DIN 33430 training or exam, suggesting new information for future research on DIN 33430.
Key Words: DIN 33430, occupational aptitude diagnostics, transfer of learning, training
Brenner, Marie-Sophie
Rechtschreibung: Mehr als Orthographie? Zur Konstrukt- und Kriteriumsvalidität eines Interpunktionstests.
Bachelorarbeit, 20. Mai 2013
Abstract (Deutsch)
Ist Rechtschreibung mehr als Orthographie? Bei der Erfassung von Rechtschreibung wird die Interpunktion häufig nicht berücksichtigt. Dabei stellt die Kommasetzung einen der fehlerträchtigsten Bereiche der Rechtschreibung dar (Metz, 2005). Zur Beantwortung dieser Frage wurde in erster Linie der Zusammenhang zwischen Orthographie- und Interpunktionsleistung analysiert. Des Weiteren sollte ein Interpunktionstest des Zentrums für fremdsprachliche und berufsorientierte Kompetenzen der Justus-Liebig-Universität Gießen auf seine Konstrukt- und Kriteriumsvalidität untersucht werden. Die Forschungsstichprobe bildeten 75 Gymnasiasten der Oberstufe. Eine Testbatterie, bestehend aus zwei Rechtschreibtests, zwei Interpunktionstests, zwei Subtests des BIS-4 zur fluiden Intelligenz und dem MWT-B, kam zum Einsatz. Es wurde ein mittlerer Zusammenhang zwischen Orthographie- und Interpunktionsleistung gefunden. Beide Konstrukte korrelierten gering mit allgemeiner Intelligenz. Darüber hinaus wies die Interpunktionsleistung einen geringen Zusammenhang mit fluider und die Orthographieleistung einen mit kristalliner Intelligenz auf.
Zwischen Schulnoten und Orthographie- beziehungsweise Interpunktionsleistung gab es keine signifikanten Korrelationen bis auf eine geringe mit der Mathematiknote. Insgesamt sprechen die Befunde für die Annahme, dass Interpunktion, genau wie Orthographie, Teil des übergeordneten Konstrukts der „RECHTschreibung“ im Sinne normgetreuer Schreibung ist (Nerius et al., 2007). Die Konstruktvalidität des Zeichensetzungstests konnte zum Teil belegt werden.
Abstract (Englisch)
Is spelling more than just orthography? In the assessment of spelling ability punctuation is often not included, although punctuation is one of the areas most prone to mistakes (Metz, 2005). In order to answer this question, the relationship between orthography and punctuation performance was analysed. Furthermore a punctuation test (Zentrum für fremdsprachliche und berufsorientierte Kompetenzen, Justus-Liebig-Universität Gießen) was examined regarding its construct and criterion validity. The sample was made up of 75 pupils who were attending a German high school. A row of tests, consisting of two spelling tests, two punctuation tests, two BIS-4 subtests for fluid intelligence and the MWT-B were used. Results indicate a medium correlation between orthography and punctuation performance. Both constructs showed slight correlations to general intelligence. What is more, punctuation performance was slightly related to fluid intelligence and orthography performance to crystallized. There were no significant links between school grades and orthography or punctuation performance, apart from a low correlation to math grades. All in all, the results imply that punctuation, just like orthography, is part of the overlying construct of spelling ability (Nerius et al., 2007). The punctuation test’s construct validity could partly be confirmed.
Brunke, Jennifer
“Maximal Digital” – Der Einfluss von Digitality Concerns auf die Abbruchintention von Studierenden während des Onlinesemesters
Bachelorarbeit, 28. Juni 2021
Abstract (Deutsch)
Durch die Coronapandemie gehören Studierende aller Fachrichtungen einer stark beeinflussten Gruppe an, da innerhalb kürzester Zeit alle Präsenzveranstaltungen ausfallen und Lehrkonzepte somit auf digitale Formate umgestellt werden mussten. Dies impliziert das Erfordernis, zu erforschen, welche Auswirkungen diese massiven Veränderungen des universitären Alltags auf die Studierenden haben könnten und ob sie mit Bedenken und Sorgen bezüglich der Digitalisierung einhergehen. Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es somit, den Zusammenhang von diesen Bedenken (Digitality Concerns) und der Abbruchintention von Studierenden zu erforschen. Ergänzend wird der Zusammenhang mit sozialer und akademischer Integration betrachtet, da diese Konstrukte nach Tintos Integrationsmodell (1975) Einfluss auf die Abbruchintention von Studierenden nehmen und während der digitalen Lehre Einbußen verzeichneten. Um diese Zusammenhänge zu überprüfen, wurde eine quantitative Forschungsmethode gewählt. So nahmen N = 549 Studierende unterschiedlicher Hochschulen und Fachbereiche teil und beantworteten einen Online-Fragebogen, welcher sich aus Skalen aus dem Nationalen Bildungspanel, kurz NEPS 7 („National Education Panel Study“) sowie der Skala zu Digitality Concerns von Palmer et al. (2020) zusammensetzte. Die Hypothese, dass Digitality Concerns und die Abbruchintention von Studierenden während der Onlinelehre zusammenhängen, konnte belegt werden. Auch wurde die Mediation über soziale und akademische Integration signifikant. Die Ergebnisse machen deutlich, dass direkte Zusammenhänge zwischen den Konstrukten bestehen und Digitality Concerns tatsächlich einen negativen Einfluss haben. Weitere Forschung sollte andere Konstrukte wie Studienzufriedenheit untersuchen und könnte sich mit Moderatoren wie beispielsweise dem Geschlecht oder der digitalen Kompetenz befassen. Außerdem sollten Digitality Concerns nach Abklingen der Pandemie untersucht werden, um ihre allgemeine und pandemieunabhängige Bedeutung zu belegen.
Abstract (Englisch)
The global corona pandemic has a strong influence on university students of all subjects since all courses were canceled and teaching methods had to be converted to digital formats with short notice. That implies the need to research what effects these massive changes in everyday university life could have on students and whether students have any concerns regarding digitalization. The primary aim of this study is to examine the correlation between digitality concerns and the student dropout intention. Additionally, social and academic integration have been considered as possible mediators since these constructs have an influence on the dropout intention, according to Tinto’s model of student retention (1975). To address this question, a quantitative research design has been chosen. N = 549 students from different universities and departments took part and filled out an online questionnaire containing scales from the “NEPS 7”, (“National Education Panel Study) as well as the digitality concerns scale of Palmer et al. (2020). The hypothesized correlation between digitality concerns and the dropout intention could be verified. The mediation with social and academic integration as mediators turned out to be statistically significant as well. These results show that there are correlations between these concepts. Digitality concerns have a negative impact on the dropout intention. Further research should examine the correlation with other constructs or moderators such as gender and digital competence. Furthermore, digitality concerns should be examined in a usual digitalization context after the pandemic has subsided to demonstrate their general relevance.
Bühler, Olaf
Der Einsatz von Persönlichkeitsfragebögen in wirtschaftspsychologischen Trainings: Ziele und Praxis.
Bachelorarbeit, 1. Juni 2015
Abstract (Deutsch)
Der Scientist Practitioner Gap ist seit vielen Jahren erforscht und unter anderem auch im deutschen Personalmanagement bekannt (Schuler, Hell, Trapmann, Shaar, & Boramir, 2007). Auf der Suche nach Strategien zu Verminderung des Scientist Practitioner Gap forschte man in den letzten Jahren beispielsweise in den Bereichen der Kommunikation, des Handlungskontextes und expliziten bzw. impliziten Entscheidungskriterien in der Gestaltung der Diagnostik (Kersting, 2008). Zur weiteren Untersuchung des Scientist Practitioner Gaps in wirtschafts-psychologischen Trainings wurden N=85 Trainer mit einem dafür entwickelten Online-Fragebogen befragt. Als Ergebnis dieser deskriptiven Untersuchung konnten wichtige Fragen wie die wichtigsten Ziele der Trainer, die konkrete Durchführung beim Einsatz eines Persönlichkeitsfragebogens und die weitere Verwendung der Ergebnisse des Fragebogens geklärt werden. Die Trainer verfolgten mehrheitlich Ziele, die dem Sinn eines Persönlichkeitsfragebogens entsprachen. Es zeigten sich Hinweise, dass die Gütemerkmale eines Fragebogens seitens der Trainer nicht zweifelsfrei interpretiert werden können, woraus man Konsequenzen für die Reduzierung des Scientist Practitioner Gaps durch besseren verständnisgeleiteten Wissenstransfer ziehen kann.
Abstract (Englisch)
Using personality questionnaires in business psychological trainings: objectives and practice.
The Scientist Practitioner Gap was researched for many years and among other things, the German personnel management known (Schuler, Bright, Trapmann, Shaar, & Boramir, 2007). Looking for strategies to reduce the Scientist Practitioner Gap they were sought in recent years, for example in the areas of communication, of the action context and explicit or implicit decision criteria in the design of diagnosis (Kersting, 2008). For further investigation of the Scientist Practitioner Gap in business psychological training N=85 coaches were interviewed by a specially developed online questionnaire. As a result of this descriptive study important issues such as the main objectives of the coach, the actual implementation of the use of a personality questionnaire and the further use of the results of the questionnaire could be clarified. The coaches pursued majority targets which corresponded to the sense of a personality questionnaire. Results indicated that the quality criteria of a questionnaire by the coach cannot be interpreted unambiguously, from which one can draw conclusions for the reduction of the Scientist Practitioner Gap through better knowledge transfer by guided understanding.
Busen, Bernd
Zum Zusammenhang zwischen Persönlichkeitsmerkmalen der Geführten und ihren Vorstellungen von idealen Führungskräften.
Diplomarbeit, 30. März 2007
Abstract (Deutsch)
Führung ist ein komplexer Prozess, bei dem die Interaktion zwischen der Führungskraft und den Geführten eine zentrale Rolle spielt. Häufig steht jedoch die Führungskraft einseitig im Vordergrund der Forschung. Die vorliegende Arbeit fokussiert hingegen die geführten Personen und untersucht, ob die Vorstellungen über eine ideale Führungskraft in Abhängigkeit von den Persönlichkeitsmerkmalen der Geführten variieren. Bevorzugen Geführte eher solche Eigenschaften einer Führungskraft, die auch bei ihnen selber hoch ausgeprägt sind (Ähnlichkeitshypothese) oder bevorzugen sie eher solche Eigenschaften einer Führungskraft, die bei ihnen selber nur schwach ausgeprägt sind (Hypothese der komplementären Bedürfnisse)? Diese Thesen, sowie weitere Fragestellungen, werden in der Arbeit für alle Persönlichkeitsmerkmale des Fünf Faktoren Modells geprüft.
Im Ergebnis zeigten sich insgesamt nur schwache Zusammenhänge zwischen den Persönlichkeitsmerkmalen der Geführten und ihren Führungspräferenzen. Die Ähnlichkeitshypothese konnte für die globalen Big Five Persönlichkeitsmerkmale Extraversion, Verträglichkeit und Gewissenhaftigkeit insgesamt bestätigt werden. Beim Persönlichkeitsmerkmal Neurotizismus variierten die Ergebnisse in Abhängigkeit von der jeweiligen Ausprägung des Merkmals. Bei Geführten mit geringen Neurotizismuswerten galt die Ähnlichkeitshypothese, bei Geführten mit hohen Neurotizismuswerten die Hypothese komplementärer Bedürfnisse. Durch eine spezifischere Operationalisierung sowie durch die Herstellung von Symmetrie hinsichtlich des Generalitätsniveaus zwischen den zu vergleichenden Variablen ließen sich teils statistisch bedeutsam prägnantere Zusammenhänge aufzeigen.
Abstract (Englisch)
This study investigates the relationship between followers‘ personalities and their leadership preferences (implicit leadership theories) and examines whether the resulting relationships can be explained by the similarity attraction hypothesis and by the need-complementary hypothesis. Recent studies in this field usually choose the Big Five to assess the followers‘ personalities. This study raises the question whether an additional, more specific conceptualisation of the followers‘ personalities as well as a symmetrical registration of the compared variables (personalities of the followers and their leadership preferences) are useful to receive stronger relationships. Furthermore it is examined whether there exists also a relationship between followers‘ cognitive abilities (verbal intelligence) and their leadership preferences.
Results support the similarity attraction hypothesis for the Big Five dimensions extraversion, agreeableness and conscientiousness. For openness and verbal intelligence no substantial relationships could be provided. For neuroticism, results indicate that both the similarity attraction hypothesis (for followers low in neuroticism) and the need-complementary hypothesis (for those high in neuroticism) may partially explain the results. By using more specific traits to assess followers‘ personalities as well as completely symmetrical registration of the compared variables, stronger relationships could be shown.
Butter, Marius Peter Roland
Brainteaser-Interviewfragen und deren Eignung zur Messung von schlussfolgerndem Denken und Kreativität
Masterarbeit, 28. Juli 2022
Abstract (Deutsch)
Die vorliegende Arbeit widmet sich der Aussagekraft und Akzeptanz von Brainteaser Fragen (z.B. „Warum sind Kanaldeckel rund?“, Lantsuzovskyy, 2020, S. 80) im Kontext von Eignungsinterviews. Zur Konstruktvalidierung wurde der Zusammenhang zwischen lösbaren bzw. nicht-lösbaren Brainteasern und den psychologischen Konstrukten des schlussfolgernden Denkens und Kreativität untersucht. Hierfür beantworteten die Teilnehmenden (N=36) 10 Brainteaser in online-geführten Interview und wurden mittels vorab formulierter Antwortanker (BARS) hinsichtlich ihrer Leistung bewertet. Diese wurde dann mit der Leistung in einem Testverfahren zum schlussfolgernden Denken (GkKT; Ulfert et al., 2017) und zur arbeitsbezogenen Kreativität (CRE-W; Proyer & Brauer, 2020) verglichen. Entgegen der Hypothese konnte nicht nachgewiesen werden, dass lösbare
Brainteaser höher mit schlussfolgerndem Denken korrelieren als nicht-lösbare Brainteaser. Auch im Hinblick auf die Kreativität blieb der, in umgekehrter Weise
angenommene, Zusammenhang aus. Die psychologischen Konstrukte konnten jedoch zusammen einen substanziellen Teil der Leistungsvarianz im gesamten
Brainteaser Interview aufklären, wobei Kreativität als inkrementell valider Prädiktor nachgewiesen werden konnte. Explorativ wurden die Akzeptanzurteile (Akzept!-L
Kersting, 2005) in Bezug auf die Brainteaser-Arten und des GkKT miteinander verglichen. Insbesondere nicht-lösbare Brainteaser wiesen hierbei höhere
Akzeptanzurteile auf als das Verfahren zum schlussfolgernden Denken.
Schlagwörter: Brainteaser, Interview, oddball-questions, Konstruktvalidität,
Akzeptanz, BARS
Abstract (Englisch)
This thesis deals with the validity and acceptance of brainteaser questions (e.g. „Why are manhole covers round?“, Lantsuzovskyy, 2020, p. 80) in the context of job-interviews. Depending on the solvability of the brainteasers, the correlation with the psychological constructs of deductive reasoning and creativity was investigated. For this purpose, the participants (N=36) answered 10 brainteaser-questions in an online-guided interview and their performance was evaluated using (behavior) anchored rating scales (BARS). The performance then was compared to the procedures for deductive reasoning (GkKT; Ulfert et al., 2017) and work-related creativity (CRE-W; Proyer & Brauer, 2020). Contrary to the hypothesis solvable brainteasers did not correlate more highly with deductive thinking than non-solvable brainteasers. The assumed inverse correlation for creativity could also not be proven. However, the psychological constructs together were able to explain substantial variance in the brainteaser interview performance with creativity
demonstrating to be an incrementally valid predictor. In addition, acceptance judgments (Akzept!-L Kersting, 2005) were compared with respect to brainteaser
types and the GkKT. In particular non-solvable brainteasers showed better acceptance ratings than the test for deductive reasoning.
Keywords: Brainteaser, interview, oddball-questions, construct validity, acceptance,
behavior anchored rating scales
Clemens, Vanessa
Knowing vs. Not-Knowing: Der Einfluss von Transparenz auf die Akzeptanz eines kognitiven Leistungstests im Kontext der Studierendenauswahl
Bachelorarbeit, 29. Mai 2019
Abstract (Deutsch)
Die Akzeptanz von Bewerbenden bei Verfahren zur Studienplatzvergabe wurde in Deutschland bisher nur begrenzt untersucht. Der geringen Anzahl an Studien steht eine umfangreiche Forschung im Kontext der Personalauswahl gegenüber. Beispielsweise etablierten Hausknecht, Day und Thomas (2004) ein umfangreiches Modell, welches Einflussfaktoren auf die Wahrnehmung von Bewerbenden bei in Bewerbungsverfahren beschreibt. Unter Berücksichtigung dieses Modelles, untersucht die vorliegende Abschlussarbeit den positiven Einfluss von Transparenz und Testerfahrung und den negativen Einfluss von Testängstlichkeit auf das Akzeptanzurteil eines kognitiven Leistungstest als mögliches Auswahlverfahren für die Vergabe von Masterstudienplätzen. An der Online-Studie nahmen insgesamt N = 313 Personen teil. Sie bearbeiteten zunächst entweder eine transparente oder eine nicht-transparente Version eines kognitiven Leistungstests. Daraufhin wurden das Akzeptanzurteil und die Testängstlichkeit der Personen erfasst. Den Annahmen entsprechend zeigte sich ein signifikanter Unterschied im Akzeptanzurteil zwischen der transparenten und der nicht-transparenten Bedingung. Im Einklang damit wurde die Augenscheinvalidität signifikant positiver bewertet. Entgegen der Erwartung unterschied sich das Gesamturteil nicht signifikant zwischen der transparenten und der nicht-transparenten Version des Tests und es zeigte sich auch kein signifikanter Unterschied im Akzeptanzurteil zwischen Personen mit Testerfahrung und Personen ohne Testerfahrung. Entgegen der postulierten Annahme bestand kein signifikanter Zusammenhang zwischen der Testängstlichkeit und dem Akzeptanzurteil.
Abstract (Englisch)
Over the years, there has been a minuscule amount of studies that have examined applicant’s perceptions of selection procedures used in university admission in Germany. Although there is little research concerning applicant’s perception in this setting there is a substantial amount of literature concerning the perception of applicants during employment testing. Hausknecht et al. (2004) proposed a comprehensive model containing determinants of applicant’s perceptions in the selection process. Taking this model into account, this study examines the positive effects of transparency and test experience and the negative effects of test anxiety on applicant’s perceptions of a cognitive test used in the selection for graduate students. In this online study, 313 people either received the transparent or the non-transparent version of the test. Afterwards applicant’s perception and test anxiety were assessed. As predicted, there was a significant difference in applicant’s perceptions between the transparent and the non-transparent version. As such, the face validity was rated more favorably in the transparent version compared to the non-transparent version. Contrary to expectations, there was no significant difference on the overall acceptance rating between the transparent and the non-transparent version. In addition, there was no significant difference in applicant’s perception when taking people’s test experience into account. No significant effect of test anxiety on applicant’s perception was found.
Cyrus, Victoria
Genie oder Wahnsinn? Die dunkle Seite der Gründerpersönlichkeit: Der Einfluss der dunklen Triade auf die Performance & psychische Widerstandsfähigkeit von Entrepreneuren.
Masterarbeit, 11. April 2018
Abstract (Deutsch)
Basierend auf dem Konzept der Dunklen Triade der Persönlichkeit, untersucht die vorliegende Studie den Einfluss von subklinischem Narzissmus, Psychopathie und Machiavellismus auf die berufliche Performance und psychische Widerstandsfähigkeit (Resilienz) von Entrepreneuren. Außerdem wurde geprüft ob die psychische Widerstandsfähigkeit einen Mediator im Zusammenhang der Dunklen Triade und der beruflichen Performance darstellt. Hierzu wurden 78 Gründer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz befragt. Es nahmen Start-up Gründer, Existenzgründer und Freiberufler teil. Die berufliche Performance wurde über die Faktoren Umsatz und Gewinn des letzten Jahres, Umsatz-, Gewinn- und Mitarbeiterwachstum der letzten drei Jahre, geplantes Mitarbeiterwachstum in den nächsten drei Jahren, Innovatives Arbeitsverhalten und Karrierezufriedenheit operationalisiert. Die Ergebnisse zeigen, einen signifikant positiven Einfluss von Psychopathie (β=0,59) und einen signifikant negativen Einfluss von Machiavellismus (β=-0,39) auf das Mitarbeiterwachstum der letzten drei Jahre existiert, sowie einen signifikant negativen Einfluss von Machiavellismus auf das Gewinnwachstum der letzten drei Jahre (β=-0,37). Ansonsten konnten keine signifikanten Einflüsse herausgefunden werden. Tendenziell ist erkennbar, dass sich Narzissmus und Psychopathie eher positiv und Machiavellismus eher negativ auf die Performance-Kriterien auswirken. Weiterhin erklären die Eigenschaften der Dunklen Triade einen signifikanten Anteil der Varianz der psychischen Widerstandsfähigkeit von Gründern (R2=0,177), wobei Narzissmus einen signifikant positiven Einfluss (β=0,29) hat. Für Psychopathie und Machiavellismus konnten keine signifikanten Ergebnisse erzielt werden. Des Weiteren bildet die psychische Widerstandsfähigkeit bei Entrepreneuren einen Mediator im Zusammenhang zwischen Narzissmus beziehungsweise Psychopathie und Innovativem Arbeitsverhalten. Aufgrund der entgegengesetzten Einflussrichtungen, fungiert die psychische Widerstandsfähigkeit in beiden Fällen als Supressor-Mediator.
Abstract (Englisch)
Based on the concept of the Dark Triad of personality, the present study analyzes the influence of entrepreneur´s subclinical narcissism, psychology and machiavellianism on job performance and resilience. Furthermore it was tested if resilience represents a mediator for the relation between Dark Triad and the job performance. Data was collected from 78 entrepreneurs from Germany, Austria and Switzerland. Start-up founders, traditional self-employed persons and freelancers took part in the study. Job performance was operationalized by last year´s turnover and profit, turnover-, profit- and employee growth in the past three years, planned employee growth in the next three years, innovative work behavior and career satisfaction. The results show a significant positive influence of psychopathy (β=0,59) and a significant negative influence of machiavellianism (β=-0,39) on the past three years´ employee growth, as well as a significant negative influence of machiavellianism on turnover growth in the past three years (β=-0,37). The other dimensions didn´t show any significant results. A trend towards a positive influence from narcissism and psychopathy to job performance and a negative influence from machiavellianism to job performance was found. Also the Dark Triad dimensions explain a signifikant part of the variance of entrepreneur´s resilience (R2=0,177). Thereby narcissism has a significant positive influence (β=0,29). Psychopathy and machiavellianism didn´t show any significant results. In addition resilience acts as a mediator for the relation between narcissism or rather psychopathy and innovative work behavior. Because of the opposite influential directions, resilience represents a suppressor mediator.
Dascher, Jelena
Überprüfung der Gültigkeit einer Skala zur Messung von Bedenken angesichts der digitalen Transformation am Arbeitsplatz
Masterarbeit, 20. August 2024
Abstract (Deutsch)
Aspekte der Digitalisierung und digitalen Transformation (DT) sind in allen Lebensbereichen gegenwärtig und wecken nicht nur supportive, sondern auch kritische Haltungen. Letztere können in der Arbeitswelt durch bestimmtes Mitarbeitendenverhalten z. B. Projektziele und somit die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen gefährden. Palmer, Leyer und Gast (2020) führen diese Bedenken in Bezug auf die DT als Konstrukt digitality concerns (DC) ein und haben eine neue 9 Item lange Skala dafür entwickelt. Nur, wenn diese DC valide erfasst, können nachfolgend z. B. Interventionen zum adäquaten Umgang mit DC erfolgen. Daher beschäftigt sich diese Arbeit mit der Skalenvalidierung mit Fokus auf faktorielle, konvergente und divergente Validitätsbelege. Es wird angenommen, dass die Skala eine einfaktorielle Struktur repräsentiert. Darüber hinaus werden Zusammenhänge zwischen dem Gesamtwert der Skala zu DC und den Skalenwerten vier weiterer Konstrukte (Digitalisierungsangst, Technostress, Job-Angst, Digitale Kompetenz) angenommen. Es nahmen N = 201 Mitarbeitende mit einem Beschäftigungsverhältnis in Deutschland (19–64 Jahre, 39.30% männlich, 60.20% weiblich, 0.50% divers) einmalig an einer Onlineerhebung teil. Befunde der CFAs sprechen aufgrund mehrerer unpassender Fit-Indizes gegen eine einfaktorielle sowie eine zweifaktorielle Skalenstruktur. Dementsprechend sollten die geschätzten Gesamt- und Subskalen-Reliabilitäten über McDonalds Omega nicht interpretiert werden. Die Ergebnisse der Korrelationsanalysen, basierend auf der Annahme einer einfaktoriellen Skalenstruktur mittels DC-Gesamtskalenwert, unterstützen die erwarteten Zusammenhangsstrukturen fast vollständig erwartungsgetreu. Aufgrund der aktuellen Forschungslage fällt die Skalenvalidierung noch unzureichend aus. Daher werden inhaltliche wie auch methodische Aspekte diskutiert, die für zukünftige Forschungsvorhaben wegweisend sein können.
Abstract (Englisch)
Aspects of digitalization and digital transformation (DT) permeate all areas of life and elicit not only supportive but also critical attitudes. In the workplace, the latter can jeopardize project goals and thus the competitiveness of companies through certain employee behavior, for example. Palmer, Leyer and Gast (2020) introduce these concerns in relation to DT as the construct digitality concerns (DC) and have developed a new 9-item scale for it. Only if this DC is validly recorded can interventions be made, for example, to deal adequately with DC. Therefore, this paper deals with scale validation with a focus on factorial, convergent and divergent validity evidence. The assumption is that the scale represents a unifactorial structure. In addition, correlations between the total value of the scale on DC and the scale values of four other constructs (digitalisation anxiety, technostress, job anxiety, digital competence) are assumed. N = 201 employees with an employment relationship in Germany (19-64 years, 39.30% male, 60.20% female, 0.50% diverse) participated once in an online survey. The findings of the CFAs speak against a single-factor and a correlated two-factor scale structure due to several inappropriate fit indices. Accordingly, the estimated overall and subscale reliabilities via McDonald’s Omega should not be interpreted. The results of the correlation analyses, based on the assumption of a one-factorial scale structure using a DC total scale value, support the expected correlation structures almost completely as expected. Given the current state of research, the scale validation remains inadequate. For this reason, content-related and methodological aspects are discussed that could guide future research projects.
Dawood, Anna
Zum Zusammenhang von sozialer Unterstützung und Studienzufriedenheit im Studieneinstieg.
Bachelorarbeit, 29. Mai 2017
Abstract (Deutsch)
In der vorliegenden Längsschnitt-Studie wurde vor dem Hintergrund der social cognitive career theory (SCCT) (Lent, Brown & Hackett 1994; Lent, Singley, Sheu, Schmidt & Schmidt, 2007) der Zusammenhang von sozialer Unterstützung und der Studienzufriedenheit im Studieneinstieg unter Mediation durch die Studieneinstiegs-Selbstwirksamkeitserwartung untersucht. An der fächerübergreifenden Online-Befragung nahmen 153 Studieneinsteiger1 (20.3% männlich, 77.8 % weiblich) im Alter von 15 bis 50 Jahren (M = 20.75 Jahre, SD = 4.40 Jahre) zu zwei Messzeitpunkten teil. Die Mehrzahl der Teilnehmenden (71.24%) studierte an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Soziale Unterstützung in Form von wahrgenommener sozialer Unterstützung und Suche nach sozialer Unterstützung zu Studienbeginn (T1) hatte einen signifikanten direkten Effekt auf die Zufriedenheit von Studieneinsteigern mit den Studieninhalten, den Studienbedingungen und der Bewältigung der Studienbelastung am Ende des ersten Studiensemesters (T2). Die Studieneinstiegs-Selbstwirksamkeit mediierte den genannten Zusammenhang. Die Zusammenhänge mit weiteren Prädiktoren im Rahmen der SCCT bedürfen jedoch weiterer Forschung, insbesondere mit Blick auf die Weiterentwicklung des Self-Assessment-Angebots der Justus-Liebig-Universität Gießen und potenzielle Interventionen seitens der Hochschule.
Abstract (Englisch)
The relationship between social support and satisfaction in the academic context.
This longitudinal study examined the relationship between social support and academic satisfaction of study entrants with mediation by the study-entrance selfefficacy against the background of the social cognitive career theory (SCCT) posited by Lent, Brown and Hackett (1994) (also Lent, Singley, Sheu, Schmidt & Schmidt, 2007). In the online survey, 153 study entrants (20.3% male, 77.8% female) aged between 15 and 50 years (M = 20.75 years, SD = 4.40 years) participated in two points of measurement. The majority of the participants (71.24%) studied at the Justus-Liebig-University Giessen, studying various subjects. Social support (perceived support and search for social support) at the start of studies (t1) had a significant direct effect on the academic satisfaction of study entrants with their study contents, conditions and coping at the end of the first semester (t2). The study-entrance self-efficacy mediated this relationship. However, the relationships with other predictors within the framework of SCCT require further research, especially with a view to optimizing the self-assessment of the Justus-Liebig-University Giessen and potential interventions.
Deckenbach, Madeleine
Der Zusammenhang zwischen Persönlichkeitsvariablen und beruflicher Zufriedenheit bei Berufstätigen mit und ohne Studium.
Masterarbeit, 5. Oktober 2018
Abstract (Deutsch)
Persönlichkeitseigenschaften sind bekanntermaßen eng mit Bewertungs- und Wahrnehmungsprozessen verbunden. Es ist demnach anzunehmen, dass die Bewertung der eigenen Arbeits- bzw. Laufbahnzufriedenheit eines Individuums nicht zuletzt auch von ihrer Persönlichkeit abhängt. Die vorliegende Arbeit stellt eine Überprüfung der Zusammenhänge verschiedener Persönlichkeitseigen-schaften mit der Arbeits- bzw. Laufbahnzufriedenheit dar. Darüber hinaus werden die Gruppen Akademiker(innen) bzw. Nicht-Akademiker(innen) hinsichtlich rele-vanter Unterschiede der zuvor genannten Zufriedenheitsmaße untersucht. N = 2068 Proband(en/innen), die zum Zeitpunkt der Befragung einer Arbeitsbeschäf-tigung nachgingen, bearbeiteten online verschiedene Fragebögen. Anhand der Untersuchung konnte festgestellt werden, dass sowohl die Arbeits- als auch die Laufbahnzufriedenheit in einem positiven Zusammenhang mit den Persönlich-keitseigenschaften Extraversion, Gewissenhaftigkeit, Offenheit (für Erfahrungen), Kontrollüberzeugung im Arbeitskontext und Eigeninitiative stehen. Der höchste positive Zusammenhang zeigte sich bei beiden Zufriedenheitsmaßen mit der Ei-genschaft Kontrollüberzeugung im Arbeitskontext. Die Gruppe der Akademi-ker(innen) wies sowohl mit der Laufbahn- als auch mit der Arbeitszufriedenheit höhere Zufriedenheitswerte auf. Darüber hinaus zeigte sich, dass sich die Vor-hersagbarkeit der Arbeits- bzw. Laufbahnzufriedenheit durch die Persönlichkeits-eigenschaften in den Gruppen der Akademiker(innen) bzw. Nicht-Akademiker(innen) nicht unterscheidet. Die Ergebnisse liefern deutliche Hinweise auf den dispositionellen Ansatz der Arbeits- und Laufbahnzufriedenheit.
Abstract (Englisch)
Personality traits are strongly related to assessment and perceptual processes. One can therefore assume that the assessment of an individual’s job and career satisfaction relates, not least, to its personality. The present study is a review of the relationship of different personality traits with job and career satisfaction. Fur-thermore, academics and non-academics are investigated regarding relevant dif-ferences of the aforementioned satisfaction measures. Overall N = 2068 partici-pants answered an online questionnaire set. It became apparent that both job satisfaction as well as career satisfaction are significantly positive related to the personality traits extraversion, conscientiousness, openness to experiences, work locus of control and self-initiative. The strongest positive relationship with both job satisfaction as well as career satisfaction appeared to be with the personality trait work locus of control. Compared with the group of non-academics, academics showed significant higher levels of both job satisfaction as well as career satisfac-tion. Furthermore, the predictability of both job satisfaction as well as career sat-isfaction did not differ when compared between the groups academics and non-academics. The results clearly support suggestions of a dispositional approach regarding job and career satisfaction.
Decker, Judith
Unternehmensphilosophie und dunkle Kreativität: Die Effekte von Moral auf dunkel-kreatives Leistungspotential
Bachelorarbeit, 12. Juli 2018
Abstract (Deutsch)
In den zurückliegenden ein bis zwei Jahrzehnten ist das Konstrukt dunkle Kreativität in den Blickpunkt der psychologischen Kreativitätsforschung gerückt. Dunkle Kreativität meint entsprechend dem Modell nach Cropley (2011) den Einsatz von Kreativität, der in einem für die Mehrheit schädigenden Ergebnis resultiert. Diese dunkle Form der Kreativität kann auf unterschiedlichen Ebenen auftreten, beispielsweise am alltäglichen Arbeitsplatz, in der Wirtschaft, im Rahmen technologischer Entwicklungen oder terroristischer Anschläge. Im Zuge dieser Arbeit wurde der Einfluss der Salienz von Moral auf dunkel-kreatives Leistungspotential untersucht. 442 Versuchspersonen bearbeiteten im Rahmen einer Online-Erhebung eine Aufgabe innerhalb eines fiktiven unternehmerischen Kontextes, die die Generierung dunkel-kreativer Ideen erforderte. Die Experimentalgruppe las zuvor den moralischen Kodex des Unternehmens. Eine multiple hierarchische Regressionsanalyse zeigte, dass die Moral-Manipulation keinen signifikanten Einfluss auf die Ideenflüssigkeit in der dunkel-kreativen Aufgabe nahm. Jedoch sagten eine Facette der intrinsischen Moral sowie die allgemeine Kreativitätsleistung die dunkle Kreativität vorher. Zusätzlich zeigte sich explorativ, dass die Überzeugung, die eigenen Ideen würden weiterverfolgt, die stärkste Prädiktionskraft unter den untersuchten Variablen aufwies. Die Ergebnisse werfen die Frage auf, inwieweit dunkle Kreativität ein distinktes Konstrukt mit klarer Abgrenzung zu allgemeiner Kreativität darstellt und unterstreichen ebenso die Bedeutung von Selbstwirksamkeitserwartungen und individueller moralischer Überzeugung.
Abstract (Englisch)
Over the past one or two decades, the construct of dark creativity has become an increasing focus of attention for psychological creativity research. According to Cropley’s (2011) model, dark creativity implies the use of creativity in such a way that it produces an outcome which is damaging to the majority. This dark form of creativity can occur at different levels; e.g., at our everyday workplace, in economy, in technological developments or in terrorist attacks. In the course of the present work, the effect of the salience of morality on dark creative performance potential was examined. Via online survey, 442 participants worked on a task that required the generation of dark creative ideas within a fictitious entrepreneurial setting. Beforehand, the experimental group read the company’s code of ethics. A hierarchical multiple regression analysis showed that the manipulation of morality did not significantly affect the quantity of ideas in the dark creative task. However, a facet of intrinsic morality as well as the general creativity performance predicted dark creativity. In addition, an exploratory analysis showed that the belief that one’s ideas would be pursued further had the strongest predictive power among the considered variables. The results raise the question to what extent dark creativity is a distinct construct with a clear boundary to general creativity, while also underlining the importance of self-efficacy expectations and individual moral conviction.
Domogala, Thomas
Beruhigendes Warm-up oder bedrohlicher Angstmacher? Wie Beispielitems und Instruktionstexte in Leistungstests die Testangst und das Abschneiden beeinflussen
Masterarbeit, 16. Oktober 2019
Abstract (Deutsch)
In der vorliegenden Arbeit wurde der Einfluss von Beispielitems und Instruktionstexten auf die Testangst und das Leistungsabschneiden von Teilnehmenden in Leistungstests untersucht. Bisherige Forschung hat gezeigt, dass bedrohliche Instruktionen zu Testangst und verminderter Leistung führen können (u.a.
Deffenbacher, 1978) und dass darüber hinaus ein negativer Einfluss von Testangst auf Leistung besteht (Hembree, 1988; Seipp, 1991). In dieser Arbeit wurden
die Teilnehmenden zunächst einer Vortestung unterzogen, in welcher die individuelle Neigung zu Testängstlichkeit und die generelle Leistungsfähigkeit gemessen wurden. Auf der Grundlage dieser Ergebnisse wurden die Personen einer Versuchsbedingung zugewiesen. In der Haupttestung bekam jede Versuchsgruppe eine Testinstruktion (bedrohlich oder neutral) und drei Beispielitems (leicht oder schwierig) vorgelegt, sodass insgesamt ein 2×2-Design mit vier Versuchsbedingungen resultierte. Anschließend wurde die akute Testangst gemessen, danach die Leistung mittels des GKKT-Tests „Zahlenreihen fortsetzen“ erhoben. Die Ergebnisse zeigten, dass schwierige Beispielitems zu signifikant mehr Testangst und schwächerem Abschneiden führten als leichte Beispielitems. Für die Testinstruktionen fanden sich dagegen keine signifikanten Ergebnisse. Außerdem ergab eine Mediationsanalyse, dass der negative Zusammenhang zwischen schwierigen Beispielitems und dem Leistungsabschneiden von Testangst mediiert wurde. Als Implikation für nachfolgende Forschung sollten insbesondere Auswirkungen auf Personen mit erhöhter Neigung zu Testängstlichkeit noch detaillierter untersucht werden, um zukünftig Testsituationen zu schaffen, die Ergebnisse frei von Verfälschungen durch Testangst ermöglichen.
Abstract (Englisch)
Many studies have shown that test anxiety and performance in performance tests are negatively influenced by evaluative test instructions (Deffenbacher, 1978). Furthermore, test anxiety was identified as a negative influence on performance (Hembree, 1988; Seipp, 1991). In view of these results the present study was going to test the relation between sample items (as another component of performance tests among test instructions) and test anxiety and performance. At first all test persons completed a pretest that analysed test anxiety as an individual trait and the general performance potential. Basing on these results every test person was then matched to a test condition. In the main testing a test instruction (evaluative or neutral) and three sample items (easy or difficult) were presented to each test person, so in total four test conditions were explored in a 2×2 design. Thereafter test anxiety (as a current state) und the test performance (in the GKKT subtest ´numerical series´) were measured. The results showed that difficult compared to easy sample items evoked higher test anxiety and decreased performance (both significant). Evaluative test instructions whereas had no significant influence on test anxiety and performance. An explorative analysis showed that the relation between the sample items‘ difficulty and the test performance was partly mediated by test anxiety. As an implication for further research effects on persons with high individual disposition for test anxiety shouldbe focused to create settings that allow test results without any ‚anxiety bias‘.
Dlugosch, Simone
Prognosekraft, geschlechtsspezifische Validität und Fairness des Auswahlverfahrens einer privaten Hochschule.
Diplomarbeit, 22. Juli 2004
Abstract (Deutsch)
Die Arbeit evaluiert das Auswahlverfahren einer privaten Hochschule für Rechtswissenschaft – der Bucerius Law School – hinsichtlich dessen Prognosekraft, geschlechtsspezifischer Validität und Fairness. Grundlage hierfür sind die Daten von 154 Personen aus den Durchführungsjahren 2000 und 2001.
Das Auswahlverfahren ist sequentiell angelegt: Anhand der Abiturdurchschnittsnote und dem Ergebnis aus einem spezifischen Studierfähigkeitstest werden in einem ersten Schritt ca. 200 von etwa 400 Studienplatzbewerbern ausgewählt. Diese durchlaufen ein eintägiges mündliches Verfahren, dessen Ergebnis mit dem Ergebnis aus dem ersten Auswahlschritt im Verhältnis 4:1 gewichtet wird. Auf Basis dieses Gesamtwertes werden schließlich ca. 100 Studienplätze pro Jahr vergeben. Als Kriterien stehen für den Jahrgang 2000 die Abschlussnote des Bachelor-Examens, für die Kohorte 2001 die bisher erbrachten Prüfungsergebnisse zur Verfügung.
Hinsichtlich der Prognosekraft erwies sich die Abiturdurchschnittsnote als aussagekräftigster Einzelprädiktor, gefolgt vom Studierfähigkeitstest. Das mündliche Verfahren kann in keinem Jahr signifikante Werte erzielen. Durch dessen hohe Gewichtung ergeben sich zwischen dem Gesamtergebnis des Verfahrens und dem Studienerfolg nur noch geringe Korrelationen.
Die geschlechtsspezifische Prognosekraft entspricht dagegen den Erwartungen: es zeigen sich keine unterschiedlichen Werte für Männer und Frauen. Fairness im Sinne des Modells nach Cleary (1968) kann dem Verfahren aber auf Basis der vorliegenden Ergebnisse nicht zugesprochen werden. Durch die Abiturdurchschnittsnote und den Studierfähigkeitstest wird die Leistung der Frauen im Studium systematisch unterschätzt. Weiterhin wurde für das mündliche Verfahren untersucht, ob die männlichen Beobachter gleich- und gegengeschlechtliche Teilnehmer unterschiedlich beurteilen: Hier zeigt sich ein signifikanter Effekt im Gesamtergebnis des mündlichen Verfahrens zu Gunsten der Frauen.
Abschließend werden verschiedene Gründe für die mangelnde prognostische Validität sowie die Ergebnisse zu den geschlechtsspezifischen Aspekten diskutiert. Hieraus werden Optimierungsvorschläge für das Verfahren abgeleitet sowie Ansatzpunkte für zukünftige Evaluation aufgezeigt.
Diese Diplomarbeit wurde im Shaker Verlag publiziert:
Dlugosch, S. (2005). Prognose von Studienerfolg – dargestellt am Beispiel des Auswahlverfahrens der Bucerius Law School. 217 Seiten, 30 Abb., 32,50 EUR. ISBN 3-8322-4557-X
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Dorth, Dorena
Wenn ich meine Aufmerksamkeit doch nur kontrollieren könnte: Auswirkungen einer Selbstbestätigungsaufgabe auf die Selbstkontrolle und die Testangst Jugendlicher.
Masterarbeit, April 2016
Abstract (Deutsch)
Prüfungssituationen stellen für Testängstliche eine Bedrohung des Selbsts dar und führen zu sorgenvollen Gedanken über einen möglichen Misserfolg. Die erlebte Testangst beeinträchtigt die Aufmerksamkeitsprozesse, sodass die sorgenvollen Gedanken die Aufmerksamkeit auf sich ziehen und von der Testbearbeitung ablenken. Um dem entgegenzuwirken, bedarf es dem Einsatz von Aufmerksamkeitskontrolle, einer Form der Selbstkontrolle, welche abhängig von der momentanen Verfügbarkeit der Selbstkontrolle ist. Selbstbestätigung kann die Kapazität der verfügbaren Selbstkontrolle verbessern und auch die empfundene Bedrohung für das Selbst verringern. Mit der vorliegenden kontrollierten Interventionsstudie (N = 53) wurde daher untersucht, ob eine Selbstbestätigungsaufgabe dem testangstbedingten Aufbrauchen der Selbstkontrollressource entgegenwirken und die Testangst reduzieren kann. Es zeigte sich weder für die verfügbare Selbstkontrolle noch die erlebte Testangst eine spezifische Wirksamkeit der Intervention. Mögliche interventionsunabhängige gruppenspezifische Unterschiede, die gering ausgeprägte Testangst der Probanden, die Umsetzung der Selbstbestätigungsaufgabe sowie die mangelnde Beanspruchung der Selbstkontrollressource werden als Ursache für den fehlenden Wirksamkeitsnachweis der Intervention diskutiert.
Abstract (Englisch)
Individuals with test anxiety perceive testing situations as a threat to the self and worry about possible failure of the test. Those who experience test anxiety suffer from impaired attention processes, with the result that worries attract the attention to themselves and distract the individual from processing the testing materials. Attentional control is necessary to counteract this effect. Attentional control is a form of self-control dependent on the current availability of self-control strength. Self-affirmation can improve the capacity of the available self-control and reduce the perceived threat to the self. This controlled intervention study (N=53) was designed to test if a self-affirmation task can counteract an exhaustion of self-control and diminish test anxiety. This study showed that there was no specific intervention effect of self-affirmation and that self-affirmation did not change either the available self-control or the experienced test anxiety. There are several possible reasons why the study failed to provide proof of efficacy of self-affirmation which will be discussed including group-specific differences independent from the intervention, a low level of test anxiety of the experimental subjects, the implementation of the self-affirmation task, and the lacking stress of self-control strength.
Dütschke, Elisabeth
Über die Kombination von Leistungs- und Persönlichkeitstests zur Erhöhung der prädiktiven Validität bei der Auswahl von Call-Center-Agenten.
Diplomarbeit, 16. Februar 2004
Abstract (Deutsch)
Die Diplomarbeit geht anhand eines Datensatzes aus der Wirtschaftspraxis der Frage nach, ob durch Kombination von Leistungs- und Persönlichkeitstests in der Personalauswahl die prädiktive Validität gesteigert werden kann. Da Messungen von Konstrukten mit den beiden Testkategorien nicht oder nur wenig interkorreliert sind, ist anzunehmen, dass in der kombinierten Anwendung ein bedeutendes Potential steckt, um Vorhersagen zu verbessern. Literaturanalysen zeigen, dass es bisher nur wenige Studien gibt, die speziell auf diese Thematik ausgerichtet sind.
Die empirische Prüfung der Fragestellung erfolgte mit Daten aus der Rekrutierung von Call-Center-Agenten für das Inhouse-Call-Center einer Direktbank. Der Rekrutierungsprozess war bereits vor Beginn der Arbeit abgeschlossen, so dass die Studie evaluativen Charakter hat. Zur Personalauswahl hatte die Bank drei Messungen aus dem Leistungsbereich (SPM, Skala Kombinationsfähigkeit aus der ISA, COG) und drei aus dem Persönlichkeitsbereich (SKASUK-Leistungsmotiv und –Dominanzstreben, Skala Anspruchsniveau aus den AH) verwendet. Als Kriterien standen die Personalbeurteilung und der Verkaufserfolg der Agenten zur Verfügung.
Keines der Testverfahren erwies sich als vorhersagekräftig. Die Kombination führte in der Folge auch nicht zu prädiktiver Validität. Die Ursachen für die fehlende Vorhersagekraft können nicht eindeutig festgemacht werden. Es ergaben sich Hinweise auf psychometrische Mängel bei den Persönlichkeitstests und den Kriterien. Möglicherweise waren auch nicht erfasste Störvariablen wirksam, oder die Korrespondenz von Prädiktoren und Kriterien ist unzureichend.
Explorativ ist der Zusammenhang zwischen Testergebnissen und dem Kriterium Kündigung betrachtet worden. Hier deutet sich an, dass Agenten, die das Unternehmen schon nach wenigen Monaten wieder verlassen, in ISA und COG schlechtere Leistungen zeigen.
Edin, Yasin
Dunkle Kreativität: Beeinflusst das subjektive Machterleben die Ideenflüssigkeit in einer unmoralischen Aufgabe?
Bachelorarbeit, 30. Mai 2016
Abstract (Deutsch)
Die massive Preiserhöhung eines Medikaments durch den Vorstandsvorsitzenden von Turing Pharmaceuticals namens Martin Shkreli wurde in dieser Studie als eine kreative, aber sozial schädliche Handlung verstanden. Dies erfüllt die Kriterien einer sogenannten dunklen Kreativität und, inspiriert durch das Fallbeispiel, wurde der Zusammenhang dunkler Kreativität und dem subjektiven Machterleben untersucht. Eine Studentenstichprobe (N = 150, M = 22.90 Jahre, SD = 4.18, 84.00% weiblich) bearbeitete in einem Onlinefragebogen verschiedene Persönlichkeitsinventare, sowie eine Kreativitätsaufgabe. Anschließend wurde die dunkle Kreativität, mit einer an das Fallbeispiel angelehnten Aufgabe, erfasst. In beiden Aufgaben wurde Kreativität anhand der Ideenflüssigkeit bewertet. Eine hierarchische multiple Regression zeigte, dass die Manipulation des subjektiven Machterlebens zu keiner signifikanten Wertänderung in der Aufgabe für dunkle Kreativität führte. Sie zeigte auch, dass Probanden mit höheren Werten in der Kreativitätsaufgabe, signifikant höhere Werte in der Aufgabe für dunkle Kreativität erzielten. Diese Ergebnisse sprechen dafür, dass dunkle Kreativität ein verwandtes und kein distinktes Konstrukt zur allgemeinen Kreativität darstellt. Der Einfluss des subjektiven Machtempfindens konnte nicht gezeigt werden, jedoch zeigte sich ein nicht postulierter, positiver Zusammenhang zwischen dem berichteten Machtmotiv und dunkler Kreativität. Modifizierungen des Modells zur dunklen Kreativität schließen diese Arbeit ab.
Abstract (Englisch)
Dark Creativity: Does the subjective experience of power influence ideational fluency in an immoral task?
The massive price increase of a drug by the CEO of Turing Pharmaceuticals, Martin Shkreli, has been perceived in this paper as a creative, yet socially detrimental act. It thus complies with the criteria for the so called dark creativity. Inspired by this case example, the relationship between dark creativity and the subjective experience of power was examined. A student sample (N = 150, M = 22.90 years, SD = 4.18, 84.00% female), completed an online survey including several personality measures, as well as a creativity task. Dark creativity was measured afterwards with a task, which was modelled in accordance to the case example. Answers to both tasks were assessed on their basis of ideational fluency. A hierarchical multiple regression analyses showed, that the manipulation of the subjective experience of power did not lead to any significant changes in the score for dark creativity. Test subjects with higher scores on the creativity task, scored significantly higher on the task for dark creativity. These results indicate that dark creativity is a related, but not distinct, construct compared with general creativity. The influence of the subjective experience of power could not be shown, however there was a non-postulated, positive relationship between self-reported power motive and dark creativity. Modifications to the model of dark creativity are discussed.
Eichhorn, Sina
Die Akzeptanz eines Computerspiels als inteliligenzdiagnostisches Instrument
Bachelorarbeit, 22. Juni 2024
Abstract (Deutsch)
Die Akzeptanz von Intelligenztests spielt eine wichtige Rolle in der Eignungsdiagnostik, denn Intelligenz ist der beste Prädiktor für Berufserfolg (Ones et al., 2005). Es ist wichtig durch gut akzeptierte Verfahren einen guten Eindruck des Einstellenden zu vermitteln (Hausknecht et al., 2004). Intelligenztests werden hier jedoch oft nicht gut akzeptiert (Kersting, 2008b). Es ist also von Interesse besser akzeptierte Verfahren zur Intelligenzmessung zu entwickeln. Erste Studien konnten einen Zusammenhang von der Leistung in Computerspielen und Intelligenztests zeigen (Quiroga et al., 2016). Dies könnte eine Chance sein, Computerspiele durch ihre große Beliebtheit als besser akzeptierte Verfahren nutzen zu können und eine wünschenswertere affektiv-emotionale Reaktion bei den Bewerbenden hervorzurufen. Um die Frage zu beantworten, ob Computerspiele wirklich besser akzeptiert werden, wurde in dieser Studie das Spiel Deponia mit dem Intelligenztest GkKT (Ulfert et al., 2017) verglichen. Die Proband*innen (N = 41) bearbeiteten Test und spielten das Computerspiel, anschließend wurde jeweils die Meinung der Proband*innen erhoben. Dazu wurden ein Fragebogen zur Messung der Akzeptanz (Kersting, 2008a), einer zur Messung der Player Experience (Graf et al., 2022), sowie eine Skala zur Erfassung der affektiv-emotionalen Reaktionen (Renaud & Unz, 2006) genutzt. Diese wurden mit einem t-test für gepaarte Stichproben ausgewertet. Der Intelligenztest wurde hinsichtlich Kontrollierbarkeit, Messqualität und Seriosität besser bewertet, das Computerspiel erzielte höhere Ausprägungen bei einigen positiven Emotionen und Skalen der Player Experience wie zum Beispiel Neugierde. Zudem wurden die Einflussfaktoren Vertrautheit mit Gaming und Testängstlichkeit untersucht. Das Computerspiel bietet somit die Möglichkeit positivere Emotionen bei der Intelligenzmessung zu erzeugen. Forschung, ob Computerspiele sich tatsächlich eignen, um Intelligenz zu messen ist unbedingt notwendig. Nicht nur um diese Eignung zu überprüfen, sondern es könnte so auch eine Wahrnehmung von mehr Messqualität beim Computerspiel entstehen, denn hier zeigt sich der klare Vorteil des Intelligenztests.
Abstract (Englisch)
The acceptance of intelligence tests plays an important role in employment. Intelligence is the best predictor of career success (Ones et al., 2005). During employment it is important to make a good impression as an employer through well-accepted procedures (Hausknecht et al., 2004). However, intelligence tests are often not well accepted (Kersting, 2008b). It is therefore of interest to develop better accepted methods of measuring intelligence. Initial studies have shown a correlation between performance in computer games and intelligence tests (Quiroga et al., 2016). This could be an opportunity to use them as a better accepted way of measuring intelligence due to their great popularity, as well as causing a more desirable affective-emotional response from applicants. To answer the question of whether computer games really are better accepted, the game Deponia was compared with the GkKT (Ulfert et al., 2017) intelligence test. The test subjects (N = 41) completed the test and played the game, and after each they were asked to give their opinions. For this a questionnaire to measure acceptance (Kersting, 2008a), one to measure the player experience (Graf et al., 2022) and a scale to measure affective-emotional reactions (Renaud & Unz, 2006) were used. The intelligence test was rated better in terms of controllability, measurement quality and respectability, while the computer game achieved higher scores for positive emotions and player experience scales such as curiosity. Additionally, the factors of familiarity with gaming and test anxiety were looked at. Computer games offer the opportunity to create more positive emotions when measuring intelligence. Research into whether computer games are actually suitable for measuring intelligence is absolutely essential. Not only to prove whether they are suited, it could also lead to a perception of greater measurement quality in computer games, as this is where the clear advantage of the intelligence test becomes apparent.
Elkenhans, Lisa
Wie fühlen sich Studienanfänger? Eine Studie zu Emotionen von Studierenden im ersten Semester anhand der Kontroll-Wert-Theorie
Masterarbeit, 30. August 2017
Abstract (Deutsch)
Mit dieser Studie wurde untersucht, ob gemäß der Kontroll-Wert-Theorie subjektive Kontroll- und Wertüberzeugungen die Leistungsemotionen Freude und Angst beim Lernen sowie Langeweile in den Veranstaltungen bei Studienanfängern hervorrufen können. Aufgrund des neuen akademischen Umfelds und der Anpassungsphase auf den studentischen Lern- und Leistungskontext wurden hier speziell Leistungsemotionen von Studienanfängern untersucht. Es nahmen 147 Studierende im ersten Semester aus unterschiedlichen Fachrichtungen an einem Online-Fragebogen teil. Mittels der Berechnung einer multiplen linearen Regression konnten die Annahmen der Kontroll-Wert-Theorie zum Teil repliziert werden. Für das Erleben von Freude spielen vor allem subjektive Wertüberzeugungen und die Interaktion aus Kontroll- und Wertüberzeugungen eine zentrale Rolle. Angst wird durch subjektive Kontrollüberzeugungen hervorgerufen. Die Entstehung von Langeweile konnte hier nur durch subjektive Wertüberzeugungen vorhergesagt werden. Eine zusätzliche Untersuchung der Geschlechtsunterschiede über eine multivariate Varianzanalyse zeigte, dass sich männliche und weibliche Studienanfänger nicht in dem Erleben der Leistungsemotionen unterscheiden. Insgesamt weisen die Ergebnisse darauf hin, dass subjektive Kontroll- und Wertüberzeugungen auch für die Leistungsemotionen von Studienanfängern entscheidend sind.
Abstract (Englisch)
How do freshmen students feel? The control-value-theory applied to the emotions of students in the first semester?
In this study the general concept of the control-value-theory was applied to students in their first semester: The aim of the research was to assess whether appraisals of control and value can predict learning-related enjoyment, learning-related anxiety and class-related boredom. Since freshmen face new challenges and undergo adaptations to new achievement settings, they were chosen for an exclusive analysis. 147 first semester students from different disciplines participated in an online-survey. The results of a multivariate regression analysis reveal a partial replication of the assumptions of the control-value-theory. Enjoyment was predicted by subjective value appraisals and the interaction of control and value appraisals. The experience of anxiety was determined by control appraisals. Moreover, value appraisals significantly predicted boredom. An additional multivariate analysis of variance showed that there were no significant sex differences between female and male freshmen when it came to the experience of achievement emotions. The results of this study indicate that appraisals of control and value matter significantly in the development of achievement emotions of freshmen.
Emig, Frederic
Direkte und indirekte Effekte der dunklen Triade der Persönlichkeit auf objektiven und subjektiven Berufserfolg
Bachelorarbeit, 29. Mai 2019
Abstract (Deutsch)
Ziel der vorliegenden Bacheloarbeit ist es, direkte Effekte der Dunklen Triade der Persönlichkeit auf Kriterien des Berufserfolgs und indirekte Effekte über den Mediator „Copingstil“ zu untersuchen. Die Dunkle Triade der Persönlichkeit besteht aus Narzissmus, Machiavellismus und Psychopathie in einer subklinischen Dimension. Objektiver Berufserfolg ist definiert als Gehalt und Führungsposition und subjektiver Berufserfolg als Jobzufriedenheit und Zufriedenheit mit dem Gehalt. Bereits Birkás et al. (2016) haben eine Assoziation zwischen der Dunklen Triade der Persönlichkeit und verschiedenen Copingstilen und Spurk, Keller und Hirschi (2016) eine Verbindung zwischen den Subtypen der Dunklen Triade und Kriterien des Berufserfolgs aufgezeigt. Der Fragebogen „Short Dark Triad“ (Jones und Paulhus, 2014) in der deutschen Version von Ziegler und Maaß nach Adaption von Michael Grosz wurde verwendet (unveröffentlicht, private Kommunikation), um die Ausprägung der Dunklen Triade der Persönlichkeit zu erfassen. Das „Stress- und Coping-Inventar (Satow, 2012) wurde als Instrument zur Erfassung der verschiedenen Copingstile verwendet. 267 Personen im Alter von 19 bis 74 Jahren (M = 29.44, SD = 11.15) haben an der Studie teilgenommen. Direkte Effekte, indirekte Effekte als auch Mediationen wurden signifikant. Narzissmus hat einen positiven Zusammenhang mit Gehalt. Machiavellismus hat keine signifkante Korrelation mit der Führungsposition. Psychopathie hat einen negativen Zusammenhang mit der Jobzufriedenheit. Zudem konnten Zusammenhänge zwischen den Subtypen der Dunklen Triade und verschiedenen Copingstilen aufgezeigt werden: Der Copingstil „soziale Unterstützung“ korreliert positiv mit Narzissmus und negativ mit Machiavellimus und Psychopathie. „Aktive Stressbewältigung“ hat einen negativen Zusammenhang mit Psychopathie. Sowohl „soziale Unterstützung“ als auch „aktive Stressbewältigung“ korrelieren positiv mit Jobzufriedenheit. Der einzige Copingstil, der das Gehalt positiv beeinflusst, ist „positives Denken“. Zudem wurden zwei Mediationsmodelle signifikant: Der positive Einfluss der unabhängigen Variablen Narzissmus auf das Gehalt wird durch den Mediator „Halt im Glauben“ leicht abgeschwächt. Die zweite Mediation findet durch die unabhängige Variable Gehalt, den Mediator „positives Denken“ und der abhängigen Variable „Narzissmus“ statt.
Abstract (Englisch)
The goal of this study was to examine the direct effects of the Dark Triad of personality on subjective and objective job success as well as indirect effects through the mediator coping. The Dark Triad of personality consists of Narcissism, Machiavellianism, and Psychopathy in a subclinical manifestation. Objective job success is defined as salary and leadership position and subjective job success as satisfaction with the salary and general job satisfaction. The theoretical background of this study are the results of Birkás, Gács and Csathó (2016) which showed a relationship between the Dark Triad and different coping styles and the theoretical findings of Spurk, Keller, and Hirschi (2016) who showed a connection between The Dark Triad of personality and job success. The questionnaire “Short Dark Triad” (Jones und Paulhus, 2014) in a German version of Michael Grosz (private Version) was used to analyze the Dark Triad and the questionnaire „Stress- und Coping-Inventar“ (Satow, 2012) was used to analyze the different coping styles. 267 persons between the age of 19 and 74 (M = 29.44, SD = 11.15) participated in the study. Direct effects, indirect effects as wells as a mediation were significant. Direct effects of the Dark Triad on job success were significant: Narcissism has a positive correlation with salary. Machiavellianism has no significant correlation with leadership position. Psychopathy has a negative association with job satisfaction. Also, there was a significant association between different coping styles and the subtypes of the Dark Triad: Coping with social support correlates positive with Narcissism and negative with Machiavellianism and Psychopathy. Active coping has a significant negative association with Psychopathy. The coping style has different associations with job success, too. Coping with “social support” and active coping correlate positively with job satisfaction. The only coping style which affects the salary is “positive thinking”. One mediation model was significant: The positive influence of the independent variable Narcissism on salary is weakened by the indirect effect between Narcissism, the coping style “faith” and salary. The second mediation was between the independent variable salary, the mediator coping style “positive thinking” and the dependent variable Narcisissm.
Endres, Annika
Veränderung des Antwortformats bei Intelligenztests: Der Einfluss einer ökologisch valideren Gestaltung auf die Kriteriumsvalidität.
Bachelorarbeit, 29. Mai 2017
Abstract (Deutsch)
In der vorliegenden Arbeit wurde untersucht, welchen Effekt der Einsatz eines ökologisch valideren offenen Antwortformates, im Gegensatz zum Multiple Choice Antwortformat, auf die Kriteriumsvalidität von Intelligenztests hat. Des Weiteren wurde überprüft, ob geschlechtsspezifische Leistungsunterschiede bei der Bearbeitung von Aufgaben mit diesen unterschiedlichen Antwortformaten gefunden werden können. Die Untersuchung bestand aus einem Onlinefragebogen und einer Vor-Ort-Testung, an der insgesamt 99 Personen teilnahmen. Bei der Vor-Ort-Testung bearbeiteten die Testteilnehmer der Experimentalgruppe die Subtests ‘Analogien’ und ‘Tabellen lesen’ aus dem WIT-2 (Kersting, Althoff & Jäger, 2008) mit offenem Antwortformat und die Kontrollgruppe mit Multiple Choice Antwortformat. Es zeigte sich, dass die Kriteriumsvalidität nicht höher ausfällt, wenn ein ökologisch valideres offenes Antwortformat eingesetzt wird. Zudem wurden keine geschlechtsspezifischen Leistungsunterschiede hinsichtlich der Antwortformate bei Intelligenztests gefunden. Eine häufigere Verwendung des offenen Antwortformates zur Erhöhung der Kriteriumsvalidität scheint nicht erforderlich zu sein.
Abstract (Englisch)
Variation of Response Format of Intelligence Tests: The Impact of a More Ecological Valid Design on the Criterion Validity.
In the present study, the effect of using a more ecological valid open-ended response format in contrast to the multiple choice response format on the criterion validity of intelligence tests was examined. Furthermore, gender differences on test performance with these different response formats were studied. The study consisted of an online questionnaire and a presence test with 99 participants. In the presence test, the experimental group took the subtests ‘analogies’ and ‘reading tables’ as parts of the WIT-2 (Kersting, Althoff & Jäger, 2008) with the open-ended response format and the control group with the multiple choice response format. It could be demonstrated that the criterion validity is not higher if a more ecological valid open-ended response format is used. In addition, no gender differences in relation to the response formats of intelligence tests were found. A more frequent use of the open-ended response format seems not to be necessary to increase the criterion validity.
Engelbrecht, Steffen
Vom Problem zur Innovation – Berufsspezifische Leistungsunterschiede auf den Stufen des kreativen Prozesses.
Bachelorarbeit, 26. Mai 2014
Abstract (Deutsch)
Diese Arbeit untersucht Leistungsunterschiede auf den Phasen eines 8-stufigen Kreativitätsprozessmodelles in Abhängigkeit des beruflichen Hintergrundes. Dazu wurden Studierende und Berufstätige (Durchschnittsalter = 23,4) der Domänen Naturwissenschaften (NaWis, n = 33) und Wirtschaft (WiWis, n = 27) hinsichtlich ihrer Kreativitätsleistung mittels der Diagnose berufsbezogener Kreativität – Technik und Entwicklung (DBK-TE) verglichen. Darüber hinaus erfolgten ein Screening der Leistungsmotivation, eine Selbst-einschätzung der Kreativität sowie die Erhebung biografischer Kriterien, die mit Kreativität assoziiert werden. Hinsichtlich kreativer Leistungsunterschiede konnte kein Unterschied zwischen den Untersuchungsgruppen festgestellt werden, auch wenn auf den Stufen 3 und 6 (Kombination von Konzepten und Ideenbewertung) tendenziell bessere Leistungen der NaWis gefunden wurden. Personen mit einer hohen Leistungsmotivation erbrachten bessere Kreativitätsleistungen und schätzen auch ihre eigene Kreativität signifikant höher ein, obwohl die Selbsteinschätzung nicht mit der Leistung in Verbindung gebracht werden konnte. WiWis schätzen zudem ihre verbale Kreativität signifikant höher ein. Als kreativitätsfördernde biografische Kriterien wurden ein Auslandsaufenthalt sowie die Anzahl abonnierter Zeitungen gefunden. Probleme bei Erfassung kreativer Prozesse, domänenspezifische Unterschiede und die Rolle biografischer Kriterien im Bezug auf Kreativität werden diskutiert.
Abstract (Englisch)
This thesis examines job-related performance differences on a 8-steps-model of creativity. Students and professionals (mean age = 23,4) from the domains of natural science (NaWis, n = 33) and economy (WiWis, n = 27) were tested with the Diagnosis of Job-related Creativity – Technology and Development (DBK-TE). Moreover, performance motivation scores, a self-rating of creativity and biographical criteria associated with creativity were obtained. No performance differences of creativity could be found between the groups, although NaWis tend to perform better on steps 6 and 8 (combination of concepts and idea evaluation). High performance motivation predicted creativity scores and positive self-ratings, while self-ratings cannot be associated with creative performance. WiWis reached significantly higher self-rating of verbal creativity. A temporary stay abroad and newspaper subscription could be identified to be biographical markers of creative. Problems measuring creative processes, domain specific differences and biographical influences on creativity are to be discussed.
Enninga, Imko
Prüfung der Leistungsdifferenzierungshypothese der Intelligenz.
Diplomarbeit, 29. November 2004
Abstract (Deutsch)
Gegenstand der Arbeit ist eine Prüfung der Leistungsdifferenzierungshypothese der Intelligenz (LDH). Diese Hypothese besagt, dass bei höher intelligenten Individuen der Generalfaktor eine geringere Bedeutsamkeit bei der Erklärung von kognitiven Leistungen besitzt als bei niedriger intelligenten Personen. Anders betrachtet, nimmt mit zunehmender Leistungshöhe die Bedeutung der spezifischen Varianz der einzelnen Subtests zu. Auf Spearman (1927) zurückgehend, wurde die LDH in den 1950er und 1960er Jahren in Deutschland untersucht (z.B. Wewetzer, 1958) und gewann durch Studien in den USA in jüngerer Zeit wieder hohe Aktualität (z. B. Jensen, 2003).
Ein Schwerpunkt der Darstellung liegt auf dem Einfluss der Untersuchungs- bzw. Analysemethoden auf die Befunde zur LDH. Ziel der Arbeit ist es, die methodischen Probleme bisheriger Publikationen zu überwinden und notwendige Bedingungen der Hypothesenprüfung umfassend zu kontrollieren. Die häufig eingesetzten globalen Analyseverfahren wurden durch weitere Verfahren, z.B. konfirmatorische Faktorenanalysen ergänzt, um eine genauere Prüfung auf Unterschiede der Faktorenstruktur zu ermöglichen. Im Rahmen von Untersuchungen zur Konstruktvalidität des WILDE Intelligenztest R (WIT-R; Kersting, Althoff & Jäger, in Vorbereitung) wurden 650 Probanden mit insgesamt 18 Aufgabengruppen untersucht. Ein in der Gesamtgruppe identifiziertes, von 13 Variablen konstituiertes Faktorenmodell wurde auf Unterschiede in hoch- und niedrig leistungsfähigen Subgruppen getestet. Im Rahmen verschiedener Varianten der Subgruppenselektion wurden zumeist die übrigen fünf Aufgabengruppen als unabhängige Selektionsvariablen genutzt.
Es ergaben sich der LDH diametral entgegenstehende Befunde, d.h. für niedriger leistungsfähige Probanden wurde tendenziell eine höhere Differenziertheit der Intelligenzstruktur festgestellt. Anschließende Betrachtungen der Subtestverteilungen deuteten an, dass die gefundenen Differenzen zumindest teilweise auf Variabilitätsunterschiede in den einzelnen Tests zurückzuführen sind. Insgesamt sprechen die Befunde deshalb für invariante Intelligenzstrukturen bei unterschiedlich leistungsfähigen Personen. Weitere Vergleiche von Männern und Frauen sowie Probanden unterschiedlichen Bildungsniveaus ergaben keine Hinweise auf kognitive Strukturunterschiede. Dies galt auch für den Vergleich zweier Teilstichproben aus Schülern und Rehabilitanden.
Feddersen, Mads
Dark University – Beziehung zwischen der Dunklen Triade der Persönlichkeit und Zufriedenheits- und Leistungskriterien im universitären Kontext.
Bachelorarbeit, 30. Mai 2015
Abstract (Deutsch)
Ziel der vorliegenden empirischen Untersuchung war die Gewinnung von Informationen zu der Fragestellung, ob es Beziehungen zwischen den Facetten der Dunklen Triade der Persönlichkeit (Paulhus & Williams, 2002), bestehend aus subklinischer Psychopathie, Machiavellismus und subklinischem Narzissmus, und der Leistung und Zufriedenheit im universitären Kontext gibt. Die Hypothesen dieses relativ unerforschten Feldes wurden vorwiegend aus Studien zum Verhalten und zur Leistung am Arbeitsplatz abgeleitet und auf den Studienkontext übertragen. 174 Studierende aus unterschiedlichen Fachbereichen füllten einen online-Fragebogen aus. Zur Erfassung der Dunklen Triade, wurde der Fragebogen das „Dreckige Dutzend“ (Küfner, Albrecht, Dufner & Back, 2014) verwendet. Zur Erfassung von Persönlichkeitsfaktoren, wurde der HEXACO-60 Fragebogen (Lee & Ashton, 2004) bearbeitet. Zufriedenheits- und Leistungsmaße wurden erhoben. Ein negativer Zusammenhang von Machiavellismus und Lehrveranstaltungszufriedenheit und ein positiver Zusammenhang von Narzissmus und Studienzufriedenheit konnte gezeigt werden. Die Ergebnisse stimmen nur zum Teil mit den bisherigen Befunden überein und werfen weitere Fragen auf, welche in der Diskussion aufgegriffen werden. Methodische Probleme bei der Erfassung, insbesondere von Zufriedenheits- und Leitungskriterien und die Übertragbarkeit der Situation am Arbeitsplatz auf die Situation im Studium werden diskutiert. Implikationen für weitere Forschung werden aufgezeigt.
Abstract (Englisch)
Dark University – the relation between dark triad personality factors and criteria of satisfaction and performance in university context.
The aim of this empirical study was to gather information on the issue of whether there are relationships between the facets of the dark triad of personality (Paulhus & Williams, 2002), consisting of subclinical Psychopathy, Machiavellianism and subclinical Narcissism and the performance and satisfaction in university context. The hypotheses of this relatively unexplored field were mainly derived from studies of the behavior and performance in the workplace and transferred to the university context. 174 students from different area of studies filled out an online questionnaire. To capture the dark triad of personality, the questionnaire „Dirty Dozen“ in the German version (Küfner, Albrecht, Dufner & Back, 2014) was used. To capture the personality factors, the HEXACO-60 questionnaire (Lee & Ashton, 2004) was administered. Satisfaction and performance metrics were collected. A negative correlation between Machiavellianism and course satisfaction, and a positive relationship between Narcissism and study satisfaction was demonstrated. The results are only partially congruent with previous findings and raise further questions, which are taken up in the discussion. Methodological problems in the collection, in particular of satisfaction and performance criteria and the transferability of the situation in the workplace on the situation in the university context are discussed. Implications for further research are indicated.
Feick, Leonie Aenne
Looks like a Fit – Der Einfluss von mittels Fotos stereotyp gestalteten Stellenanzeigen auf potentielle Bewerberinnen und Bewerber
Bachelorarbeit, 29. Juni 2022
Abstract (Deutsch)
Vor dem Hintergrund des seit Jahren aktuellen und kontrovers diskutierten Themas der
Gleichstellung von Männern und Frauen in der Arbeitswelt, wurde im Rahmen dieser Arbeit die Wirkung einer stereotyp gestalteten Stellenanzeige auf die Gute einer ausgeschriebenen Stelle untersucht. In einer Online-Studie wurde den Teilnehmenden (N = 108) eine fiktive Stellenanzeige präsentiert, die entweder zusammen mit einem Foto von drei Frauen oder drei Männern gezeigt wurde. Anschließend wurde die ausgeschriebene Stelle von den ProbandInnen hinsichtlich ihrer Attraktivität, dem Zugehörigkeitsgefühl zu dieser und der Bewerbungsintention bewertet. Es wurde die Hypothese geprüft, dass diese Bewertung positiver ausfällt, wenn das Geschlecht der Versuchsperson mit dem Geschlecht der Personen auf dem Foto übereinstimmt. Zudem wurde untersucht, ob die ProbandInnen in Abhängigkeit des gezeigten Fotos eher männlich oder weiblich assoziierte Anforderungen des Jobs erwarteten. Der erwartete Effekt der Interaktion Versuchspersonen-Geschlecht und Anzeigen-Geschlecht wurde nicht gefunden. Auch zeigte sich keine Auswirkung des Geschlechts auf die erwarteten Anforderungen. Mögliche Einschränkungen dieser Studie und Ansatzpunkte für zukünftige Untersuchungen werden diskutiert.
Abstract (Englisch)
Gender equality in the working world has been a controversially discussed topic for several years. In this context this study investigated the effect of a stereotypically designed job advertisement on the quality of an advertised position. In an online study, participants (N = 108) were presented with a fictitious job advertisement that was shown together with either a photo of three women or three men. Subsequently, the advertised job was rated by the subjects in terms of its attractiveness, the sense of belonging to it, and the intention to apply. The hypothesis was tested that this evaluation would be more positive if the gender of the subject matched the gender of the people in the photo. In addition, it was examined whether subjects expected more male- or female-associated job requirements as a function of the photo shown. The expected effect of subject-gender and ad-gender interaction was not found. Nor did gender show any effect on expected requirements. Possible limitations of this study and approaches for future research are discussed.
Ferré Wüchner, Caterina
Steckt der Effekt in der Drehung? Mentale Rotation als Vermittler von geschlechterspezifischen Unterschieden in spatial visualization
Bachelorarbeit, 26. Juni 2024
Abstract (Deutsch)
In dieser Arbeit wird der Zusammenhang von dem sozialen Geschlecht sowie dem pränatalen Verhältnis von Testosteron und Estradiol (T-E-Verhältnis) mit zwei Subkategorien figuraler Intelligenz: spatial visualization (SV) und mental rotation (MR) untersucht. Es wird erwartet, dass Männer in beiden Kategorien besser abschneiden und dieser Effekt bei MR größer ist. Zudem werden Mediationen des geschlechterspezifischen Effekts bzw. des T-E-Verhältnisses auf SV über MR getestet. Soziales Geschlecht wird als dreidimensionales Konstrukt verstanden. Die Untersuchung wurde als Online-Studie auf SoSci Survey konzipiert. Soziales Geschlecht wurde einerseits kategorial (weiblich, männlich, divers), andererseits dimensional mittels drei Skalen (weiblich, männlich, divers) erhoben. Das T-E-Verhältnis wurde über das Fingerlängenverhältnis 2D:4D geschätzt, welches anhand von Fotos der Hände gemessen wurde. Für MR wurde der Schlauchfiguren-Test, für SV der eigens modifizierte Test ECKE-S angewendet. Teilgenommen haben 193 Personen (w = 144, m = 47, d = 2) aus verschiedenen Ausbildungsfeldern. Die Mehrheit war im Alter von 20 bis 30 Jahren (78.8 %). Wider Erwarten wurde nur bei SV ein signifikanter Effekt zugunsten von Männern gefunden (MR wurde im direkten Vergleich Frauen-Männer signifikant). Dementsprechend ist der beobachtete Effekt bei MR nicht größer. Die postulierte Mediation über MR konnte nur anhand der weiblichen Geschlechtsdimension gezeigt werden. Zwischen 2D:4D und der Testleistung wurde kein Zusammenhang beobachtet. Bezüglich der Zuordnung der Verfahren zu den Subkategorien figuraler Intelligenz sowie der statistischen Auswertung des dimensional erfassten Geschlechts gibt es einige Limitationen. Weitere Studien, die sich näher mit diesen Aspekten auseinandersetzen, sind empfohlen.
Abstract (Englisch)
This study investigates the relationship between gender as well as the prenatal ratio of testosterone to estradiol (T-E ratio) and two subcategories of spatial ability: spatial visualization (SV) and mental rotation (MR). It is hypothesized that men will perform better in both categories, with a greater effect expected for MR. Additionally, mediations of the gender-specific effect and the T-E ratio on SV via MR are tested. Gender is conceptualized as a three-dimensional construct. The study was designed as an online survey using SoSci Survey. Gender was assessed both categorically (female, male, nonbinary) and dimensionally using three scales (female, male, nonbinary). The T-E ratio was estimated through the digit ratio 2D:4D, measured from photographs of participants‘ hands. The „Schlauchfiguren“ test was used for MR and the personally modified test ECKE-S for SV. A total of 193 individuals from various professional backgrounds participated (f = 144, m = 47, nb = 2). The majority were aged 20 to 30 years (78.8%). Contrary to expectations, a significant effect favoring men was found only in SV (MR was significant in the female-male comparison). Consequently, the observed effect in MR is not greater than in SV. The hypothesized mediation through MR was demonstrated only for the female dimension of gender. No relationship was observed between 2D:4D and test performance. This study contains limitations regarding the classification of the tests into the subcategories as well as the statistical analysis of dimensionally assessed gender. Further studies that delve into these aspects are recommended.
Fischer, Dominik
Führung und Organisation. Hängt Führungsmotivation mit organisationalen Kontextfaktoren zusammen?
Bachelorarbeit, 30. Mai 2016
Abstract (Deutsch)
Innerhalb der Forschung um Leadership nimmt der Führende als Individuum häufig eine zentrale Rolle ein. Der Betrachtung der Führungskraft innerhalb des Kontexts, in dem sie als Führungskraft tätig ist, ist bisher wenig Bedeutung beigemessen worden. Jedoch spielt der Kontext neben dem Individuum eine ebenso große Rolle. Ziel dieser Arbeit ist die Untersuchung des Zusammenhangs zwischen der individuellen Charakteristik einer Führungskraft und dem organisationalen Kontext. Die grundlegende Idee stellt dabei eine Passung im Sinne des Person-Environment-Fit (Pervin, 1968) zwischen der Führungsmotivation einer Führungskraft und dem organisationalen Kontext, insbesondere der organisationalen Struktur eines Unternehmens und der Führungsebene, auf welcher eine Führungskraft tätig ist, dar. Es wurden Daten von 50 Führungskräften verschiedenster Führungsebenen und aus Unternehmen, mit unterschiedlicher Unternehmensstruktur, erfasst. Weder für die Organisationsstruktur noch für die Führungsebenen konnte ein signifikanter Zusammenhang mit der Führungsmotivation gefunden werden. Die Ergebnisse implizieren eine Unabhängigkeit der Führungsmotivation von dem organisationalen Kontext.
Abstract (Englisch)
Leadership and organization. Is motivation to lead linked to organizational context factors?
Within the leadership literature the leader as an individual often plays a superficial role. But there has been less effort investigating the leader within its context. Even though the context is as important for leadership as the individual leader. The purpose of this study is the examination of a connection between the individual characteristics of a leader and the organizational context. The basic idea is that there should be a certain fit among the motivation to lead of a leader and the organizational context, especially the organizational structure and the management level. This refers to the idea of the person-environment-fit (Pervin, 1968). Data from 50 leaders on different management levels and from various organizations, with different organizational structures, have been gathered. No significant relation for the motivation to lead could be found, neither for the organizational structure, nor for the management level. The results imply a theoretical distinctiveness of the motivation to lead and the organizational context.
Gehring, Frank
Universitary Citizenship Behavior. Entwicklung und Validierung eines Fragebogens zu umfeldbezogener Leistung an Hochschulen.
Diplomarbeit, 22. August 2006
Abstract (Deutsch)
Arbeitgeber fordern zunehmend, dass (Fach-)Hochschulabsolventen über soft skills verfügen sollen. Ungeachtet dessen orientiert sich die Diagnostik zur Beratung und Auswahl von Studierenden einseitig an den akademischen Kriterien Studiendauer und -note. Diese Kriterien sind Indikatoren der aufgabenbezogenen Leistung (task performance). Demgegenüber steht die umfeldbezogene Leistung (organizational citizenship behavior, OCB). Bislang wurde diese im Arbeitskontext übliche Unterscheidung noch nicht auf das Studium übertragen.
Gegenstand der Diplomarbeit ist die Konstruktion und Validierung eines Fragebogens zu OCB bei Studierenden. Zunächst wurde mit 101 Personen unter Einsatz der >critical incident technique< eine Anforderungsanalyse zu umfeldbezogener Leistung an Universitäten durchgeführt. Auf dieser Basis wurde der neue Fragebogen UCB (universitary citizenship behavior) entwickelt, der in einer Studie mit 397 Studierenden eingesetzt wurde. Die so entstandene Fragebogen-Endform wurde in einer weiteren Studie mit 282 Studierenden validiert.
Dabei wurden auf Seiten der Prädiktoren wie auf Seiten der Kriterien sowohl kognitiv- als auch persönlichkeits-orientierte Variablen berücksichtigt. Zur Vorhersage der aufgabenbezogenen Leistung (Abitur- und Vordiplomnote) wurde mit Hilfe des Mehrfachwahl-Wortschatztests (MWT-B, Lehrl, 1976) die verbale Intelligenz gemessen. Zur Vorhersage der umfeldbezogenen Leistung (UCB) wurden das Big Five Inventar (BFI, Rammstedt & John, 2005) sowie ein neuartiger berufsbezogener Persönlichkeitstest (Start-P, Kersting & Beauducel, in Vorbereitung) eingesetzt.
Vier der fünf intendierten Dimensionen des neuen Fragebogens ließen sich bestätigen: Hilfsbereitschaft, Gewissenhaftigkeit, Unkompliziertheit und Eigeninitiative. Für die Skala Rücksichtnahme fand sich, wie bereits in anderen Studien zu OCB, keine empirische Evidenz. Als Nachweis für die konvergente und diskriminante Validität konnte mit korrelations- und regressionsanalytischen Techniken gezeigt werden, dass sich die mit dem neuen Fragebogen erfasste umfeldbezogene Leistung durch Persönlichkeitsmerkmale vorhersagen lässt, wohingegen die Intelligenz als kognitiver Prädiktor lediglich zur Vorhersage der aufgabenbezogenen Leistung beiträgt. Ein hoher Zusammenhang zeigt sich auch zwischen dem mit dem Fragebogen erfassten und dem über (selbstberichtete) biografische Daten erhobenen UCB.
Abstract (Englisch)
This research deals with the construction and validation of an instrument to measure contextual performance (Organizational Citizenship Behavior, OCB) among college students. The new questionnaire UCB (Universitary Citizenship Behavior) has been developed on the basis of a requirements review with 101 students and proved and optimized in a preliminary study (n = 397). The ultimate questionnaire has been validated in a third study (n = 282) in which cognitive and non-cognitive variables were considered on the part of the predictors as well as the criteria. For predicting task performance (grades in university-entrance and intermediate diploma) students´ verbal intelligence was measured by the multiple-choice word test (MWT-B, Lehrl, 1976). The Big Five Inventory (BFI, Rammstedt & John, 2005) as well as a novel job-related personality test (Beauducel & Kersting, in press) were applied for predicting contextual performance (UCB).
The construct validity of the new questionnaire has been confirmed by exploratory factor analysis. Four of the five intended dimensions could be separated: Helping, Conscientiousness, Sportsmanship and Civic Virtue. As already shown in other studies no empirical support was found for Courtesy, the fifth dimension. Convergent and discriminant validity have been demonstrated by analyses of correlation and regression analyses. The findings indicate that contextual performance can be predicted by personality traits whereas verbal intelligence contributes solely to the prediction of task performance. The results are corroborated by strong relationships between UCB measured by the new questionnaire and UCB assessed by self-reported biographical data.
Geist, Sabrina
Die dunkle Seite der Kreativität: Empathie und ihre Effekte auf böswilliges, kreatives Leistungspotential.
Bachelorarbeit, 30. Mai 2016
Abstract (Deutsch)
Angelehnt an das reale Fallbeispiel um die Preiserhöhung des Medikaments Daraprim, durch den ehemaligen Hedgefonds-Manager Martin Shkreli und der daraus resultierten öffentlichen Empörung, wurde im Rahmen dieser Arbeit der Zusammenhang zwischen Empathie und böswilligem kreativem Leistungspotential, beziehungsweise Dunkler Kreativität, untersucht. An der Durchführung einer entsprechend ausgerichteten Online-Studie nahmen insgesamt 150 Gießener Studentinnen und Studenten im Alter von 18 bis 47 Jahren teil (M = 22.93 Jahre). Als Erhebungsinstrument diente – neben Kreativitäts- und Persönlichkeitstests – eine eigens für diese Untersuchung kreierte Testaufgabe zur Messung der Dunklen Kreativität. Zusätzlich fand eine entsprechende Empathie- bzw. Machtmanipulation statt (für die Machtmanipulation siehe ergänzende Arbeit von Edin, 2016). Die statistische Auswertung der Daten erfolgte mittels zweier multipler hierarchischer Regressionsanalysen (Methode: Einschluss bzw. Vorwärts). Ein Zusammenhang zwischen Empathie und Dunkler Kreativität ließ sich innerhalb dieser Untersuchung nicht aufzeigen. Auch schienen Geschlechterdifferenzen im Selbstbericht zum Empathievermögen keine Rolle zu spielen. Jedoch scheint es Hinweise dafür zu geben, dass das Vorliegen einer allgemein kreativen Persönlichkeit auch mit einem höheren Level an Dunkler Kreativität einhergeht, was die Annahme verstärkt, dass Dunkle Kreativität kein eigenständiges Konstrukt darstellt, sondern in Beziehung zur allgemeinen Kreativität steht. Diese und weitere explorative Befunde werden diskutiert.
Abstract (Englisch)
The thesis at hand was inspired by the case example respectively the public outrage about the price increase of the drug Daraprim, which has been issued by the former hedge-fonds manager Martin Shkreli. The purpose of this research was to examine the relationship between empathy and dark creativity. 150 local students, ranging from 18 to 47 years old (M = 22.93 years), completed an online-survey. They were given a self-composed task in dark creativity, as well as measures of general creativity and personality. Additionally, a manipulation of empathy and power has been conducted (for the power manipulation, see Edin, 2016). The statistical analysis consisted of two hierarchical multiple regressions (Method: forced entry and forwards). All in all, a link between empathy and dark creativity could not be shown in this paper. Neither did gender differences in self-reported empathy lead to a significant difference in dark creativity. However, a higher level of general creativity seems to correspond with higher levels in dark creativity. This supports the assumption that dark creativity is not a distinct construct, but is related to general creativity. These and further, explorative results will be discussed.
Gerhard, Carolin
Effektivität von Interviewer-Trainings in der Personalauswahl.
Bachelorarbeit, 24. Mai 2014
Abstract (Deutsch)
Die vorliegende Studie untersucht die Auswirkungen eines zweitägigen Interviewer-Trainings auf die Strukturierungseinstellungen von Interviewern bezugnehmend auf das Vier-Ebenen-Modell nach Kirkpatrick. 17 Intensiv-Workshops wurden im Zeitraum von 2006 bis 2014 in Gruppen von mindestens fünf und maximal siebzehn Personen (M = 11,53, Md = 13) durchgeführt. Die Evaluation erfolgte jeweils vor Beginn und nach Abschluss der Trainingseinheit mittels eines Selbsteinschätzungsfragebogens. Teilnehmer des Trainings (n= 196) waren ausschließlich Personalverantwortliche verschiedener deutscher Unternehmen. Die Auswertung zeigt, dass das Training bei den Interviewern eine Einstellungsänderung hinzu einer strukturierteren Interviewführung bewirkt hat. Zusätzlich werden weitere Trainingseffekte in der Reaktions-, Lern- und Verhaltensebene nachgewiesen.
Abstract (Englisch)
Effectivity of interviewer-trainings in personnel selction.
The present study examines the effects of a two-day interviewer-training on the structuring approach of interviewers referring to the four-level model by Kirkpatrick. In the period from 2006 to 2014 17 intensive workshops in groups of at least five and not more than seventeen people (M = 11.53, Md = 13) were conducted. They were assessed before and after the training session by a self-assessment questionnaire. Participants of the training (n= 196) were exclusively human resource managers of various German companies. The final evaluation shows that the interviewer-training resulted in a change of attitude towards a more structured interview style. In addition, further training effects in the level of reaction, learning, and behaviour are detected.
Görsch, Julia
Der Einfluss des Antwortformates auf das Akzeptanzurteil bei (semi-)projektiven Verfahren unter Berücksichtigung von Persönlichkeit und Kreativität.
Masterarbeit, 29. März 2017
Abstract (Deutsch)
Die Folgen des Einsatzes nicht-akzeptierter Verfahren können schwerwiegend sein und sind vor allem im Bereich der Personalauswahl gut erforscht. Es wurde die Akzeptanz eines projektiven Tests mit offenem Antwortformat (Thematischer Apperzeptionstest; Murray, 1943) mit der eines semiprojektiven Tests mit multiple-choice Antwortformat (Multi-Motiv-Gitter; Schmalt, Sokolowski & Langens, 2000) verglichen und der Einfluss von Offenheit für Erfahrungen und Kreativität auf das Akzeptanzurteil untersucht. 183 Personen (79% Frauen, Durchschnittsalter 24.72 Jahre) bearbeiteten beide Tests online und bewerteten sie mithilfe einer modifizierten Version des AKZEPT!-P (Beermann, Kersting, Stegt & Zimmerhofer, 2013). Der TAT wurde insgesamt, und hinsichtlich Kontrollierbarkeit, Antwortformat und wahrgenommener Aussagekraft, besser bewertet als das MMG. Frauen bevorzugten den TAT, während Männer das MMG vorzogen. Es wurde kein Einfluss weiterer Kontrollvariablen gefunden. Beide Tests erhielten eine gute Bewertung, weshalb der Einsatz projektiver Tests aus Akzeptanzgesichtspunkten empfohlen werden kann.
Abstract (Englisch)
The Influence of the Response Format on the Acceptance of (Semi-)Projective Procedures Considering Personality and Creativity
Masterarbeit.
The use of non-accepted procedures can have serious consequences which are well studied especially in the domain of personnel selection. The acceptance of one projective test with open-ended response format (Thematic Apperception Test; Murray, 1943) was compared to the acceptance of one semiprojective test with multiple-choice format (Multi-Motive-Grid; Schmalt et al., 2000) and the influence of openness to experiences and creativity was studied. 183 persons (79% female, mean age 24.72 years) treated both tests online and rated their acceptance by means of a modified version of the AKZEPT!-P (Beermann et al., 2013). TAT was better evaluated in sum and concerning controllability, response format and perceived explanatory power. Women preferred TAT while men preferred MMG. There was no influence of other control variables. Both tests received good evaluation. That’s why the use of projective tests can be recommended by means of the acceptance.
Gottschalk, Stefanie
Der Einfluss von Persönlichkeit und Selbstwert auf die Akzeptanz von Barnum-Feedback.
Masterarbeit, 12. Juli 2016
Abstract (Deutsch)
Der im Mittelpunkt der Studie stehende Barnum-Effekt ist dafür verantwortlich, dass Menschen allgemeingültige, vage und mehrdeutige Aussagen als auf sich zutreffende Persönlichkeitsbeschreibung empfinden. Die damit verbundene Akzeptanz gegenüber Barnum-Feedback wurde in der vorliegenden Studie im Zusammenhang mit Persönlichkeitseigenschaften (Big Five) und Selbstwert untersucht. Um diese drei Komponenten und bereits bestehende Befunde innerhalb einer Untersuchung zu vereinen, wurden die Daten eines Persönlichkeitsfragebogens sowie einer Selbstwertskala und der Akzeptanz von je einem Barnum-Feedback (positiv, neutral oder negativ), von insgesamt N = 663 Teilnehmern, erhoben. Es war von Interesse, welche Art des Barnum-Feedbacks bevorzugt akzeptiert wird und ob diese Akzeptanz mit Persönlichkeitseigenschaften zusammenhängt. Die Hypothese, dass positives Barnum-Feedback eher als neutrales und negatives Barnum-Feedback und neutrales eher als negatives Barnum-Feedback akzeptiert wird, wird signifikant unterstützt. Zudem kann aufgrund der vorliegenden Befunde davon ausgegangen werden, dass je stärker Neurotizismus bei einer Person ausgeprägt ist, desto eher akzeptiert diese negatives Barnum-Feedback. Je höher die Werte einer Person in Extraversion vorliegen, desto eher wird positives und neutrales Barnum-Feedback akzeptiert. Auch die Annahmen zum Selbstwert liefern ein signifikantes Ergebnis. Hier zeigen die Ergebnisse, dass hohe Werte auf der Selbstwertskala mit einer niedrigen Akzeptanz und niedrige Werte dieser Skala mit einer höheren Akzeptanz des negativen Barnum-Feedbacks einhergehen. Einzig die Hypothese zu Gewissenhaftigkeit konnte nicht signifikant gestützt werden. Hohe Werte in der Skala zu Gewissenhaftigkeit gehen ebenfalls mit einer hohen Akzeptanz einher. Die Ergebnisse sollten im Kontext zu Hypothese 1 betrachtet werden, da alle Feedbacks eher akzeptiert werden und positives Feedback die höchste Akzeptanz erhält. Um die Befunde weiter zu stützen, wurden weiterführende Analysen, wie die Berechnung korrelativer Unterschiede innerhalb der Barnum-Feedback-Gruppen und eine multiple hierarchische Regression, durchgeführt.
Abstract (Englisch)
The influence of personality and self-esteem on the acceptance of Barnum-Feedback.
This study focuses on the Barnum-effect which is responsible for ensuring that people sense general, vague and ambiguous statements as to be accurate personality descriptions. The acceptance of Barnum-feedback was investigated in the present study in relation to personality traits (Big Five) and self-esteem. In order to combine these three components and existing findings from previous studies within one investigation, the data of a personality questionnaire, a selfesteem scale and the acceptance from one of three (positive, neutral and negative) Barnum-feedbacks from a sample of N = 663 participants was compiled. The main focus is on the kind of Barnum-feedback is preferably accepted, and if this acceptance is connected to personality characteristics. The result that positive Barnum-feedback is more preferred than neutral and negative Barnum-feedback, and neutral feedback is more accepted than negative feedback can be significantly supported. Furthermore it can be assumed, due to the present findings, that the more neuroticism is pronounced within a person the more the person accepted the negative Barnum-feedback. The higher the value of extraversion is the more positive and neutral Barnum-feedback is accepted. The assumptions for self-esteem are also significant. The results indicate that high values on the self-esteem scale go along with a low acceptance, and low values on the scale associated with a higher acceptance of negative Barnum-feedback. Only the hypothesis on conscientiousness could not be significantly confirmed. High values on the scale of conscientiousness were also accompanied by a high level of acceptance. The results should be considered in context to hypothesis 1, because all feedbacks are readily accepted and positive feedback is given the highest acceptance. To support these findings more extensive analysis, such as calculating correlative differences within the three different Barnum-feedbackgroups as well as a multiple hierarchical regression, were realized.
Graulich, Verena
Die Akzeptanz von Barnum-Feedback in Abhängigkeit von Persönlichkeit und Intelligenz.
Masterarbeit, 28. September 2015
Abstract (Deutsch)
Der Barnum-Effekt bezeichnet die Neigung von Menschen, vage und vermeintlich allgemeingültige Aussagen über die eigene Person als zutreffend und als die individuelle Persönlichkeit charakterisierend zu akzeptieren. Unter anderem im Kontext beruflicher Persönlichkeitstestungen mit entsprechender Rückmeldung zum Zwecke der Personalentwicklung ist die Akzeptanz unspezifischer und damit schlimmstenfalls nichtssagender Persönlichkeitsbeschreibungen kritisch zu betrachten. Die Zusammenhänge zwischen Persönlichkeitseigenschaften von Feedback-Rezipienten und der Akzeptanz von Feedback, das derartige allgemein formulierte Aussagen enthält (Barnum-Feedback), wurden mehrfach untersucht. Die Befundlage ist widersprüchlich und inkonsistent, die Operationalisierung oftmals uneinheitlich. Die vorliegende Studie soll den Kenntnisstand zum Zusammenhang zwischen Persönlichkeitseigenschaften und der Akzeptanz von Barnum-Feedback erweitern. Darüber hinaus wird untersucht, ob die Akzeptanz von Barnum-Feedback mit der Intelligenz der Feedback-Rezipienten variiert. Die Versuchsteilnehmer (N > 500) erhielten ein Persönlichkeitsfeedback und gaben an, in welchem Ausmaß es auf sie zutraf. Einer Hälfte wurde ein Feedback dargeboten, das aus den individuellen Antworten eines zuvor durchgeführten Persönlichkeitstests hervorging und damit als zutreffend gilt. Die andere Hälfte erhielt ein universell formuliertes Barnum-Feedback. Weder für die Persönlichkeitseigenschaften noch die Intelligenzausprägung ergaben sich aussagekräftige Zusammenhänge mit der Akzeptanz von Barnum-Feedback. Diese ist somit als weitestgehend unabhängig von den erhobenen Personeneigenschaften zu betrachten. Es wird geschlussfolgert, dass es sich beim Barnum-Effekt um ein allgemeingültiges Phänomen handelt. Darüber hinaus wird der Einfluss der Operationalisierung des Akzeptanzmaßes auf die untersuchten Zusammenhänge diskutiert.
Abstract (Englisch)
Acceptance of Barnum-Feedback as a function of personality and intelligence.
The term Barnum-Effect refers to people’s tendency to approve of vague and universal personality descriptions and accept them as an individual feedback. The idea that employees embrace non-specific and at worst meaningless personality feedback is to be taken into account critically in vocational testing for the purpose of personnel development. The relationship between recipients’ personality traits and acceptance of feedback which contains such general statements (Barnum-Feedback) has been examined several times. However, the results are contradictory and the methods differ in operationalization. One goal of the present study is to supplement the findings on the correlations between personality traits and acceptance of Barnum-Feedback. Moreover, it is explored whether recipients’ intelligence moderates acceptance of Barnum-Feedback. Participants (N > 500) received personality feedback and rated its accuracy. Half were given feedback that resulted from their individual responses to a personality test; hence the feedback can be regarded as accurate. The other half of the sample received general-phrased Barnum-Feedback. No convincing correlations of the acceptance of Barnum-Feedback were identified, neither with personality traits nor participants’ intelligence. Therefore, acceptance of Barnum-Feedback is considered to be fairly independent of those characteristics. It is concluded that the Barnum-Effect is a universally valid phenomenon. Additionally, it is discussed that the way acceptance of feedback is measured may influence the results.
Hacker, Felix Maximilian
Kriteriumsvalidierung eines Assessment Centers anhand eines berufsberatungsbezogenen Veränderungsfragebogens
Masterarbeit, 26. August 2022
Abstract (Deutsch)
In dieser Arbeit wurde die Kriteriumsvalidität eines Entwicklungs-Assessment Centers untersucht. Als Kriterium dienten die im Vorfeld erhobenen Skalen des Veränderungsinventars für Laufbahnberatung von Toggweiler und Künzli (2020), sowie die Prä-Postveränderung dieser Skalen. Das Instrument basiert auf der Befragung praktizierender Berufsberatender, theoretische Fundierung und Konstruktvalidität sind daher nur eingeschränkt untersucht. Um ein besseres Verständnis der Konstruktvalidität des Instruments zu erlangen, wurde eine Vorstudie durchgeführt (N=326). In dieser online stattfindenden korrelativen Querschnittsuntersuchung wurden vor allem Studierende und Erwerbstätige befragt. Die Teilnehmenden waren M=28.48(SD=8.99) Jahre alt. Erfasst wurden neben Veränderungsinventar auch ein Instrument zur Erfassung des Fünf-Faktoren-Modells der Persönlichkeit (Kurzversion des Big Five Inventory [BFI-K] von Rammstedt und John [2005]) und eine deutsche Validierung der Career Adapt-Abilities Scale zur Erfassung der Karriereadaptabilität von Johnston et al. (2013). Das Vorgehen war explorativ, die Auswertung erfolgte mittels Pearson-Korrelationen. Distinkte Zusammenhänge zwischen Subskalen des Veränderungsinventars und Subskalen des Karriereadaptabilitätsinventars zeigten sich nicht, weitere Erkenntnisse zur Konstruktvalidität werden im Text eingeordnet. In der Hauptstudie kam das Veränderungsinventar für Laufbahnberatung in einer Prä- und einer Postuntersuchung zum Einsatz. Zwischen beiden Zeitpunkten fanden ein Entwicklungs-Assessment Center und ein achtwöchiges Training für arbeitslose Führungskräfte statt, die Dimensionen des Assessment Centers sind kognitive Fähigkeiten, soziale Kompetenzen, (Leistungs-)Motivation und Eigenmarketing. Ein Praxisdatensatz von N=53 arbeitssuchenden schweizerischen Führungskräften (Alter: M=49.19[SD=8.15]) wurde untersucht, um Aussagen hinsichtlich der Kriteriumsvalidität dieser Facetten explorativ zu betrachten. Genutzt wurden Spearman-Rangkorrelationen. Die Befunde zeigen insgesamt wenige Belege für Kriteriumsvalidität der Dimensionen. Diese Ergebnisse werden eingeordnet und diskutiert.
Schlagworte: Karriereadaptabilität, Entwicklungs-Assessment Center, Development Center, Kriteriumsvalidität, Kriteriumsvalidierung Assessment Center, Führungskräfte.
Abstract (Englisch)
This paper investigated the criterion validity of a development center. Subscales of the Change Inventory for Career Counseling by Toggweiler and Künzli (2020) served as criteria. Both the change inventory data that was collected before the development center took place and the pre-post differences of the inventory were used. The instrument is based on the input of practicing career counselors. Theoretical foundation and construct validity are therefore limited. To better understand the construct validity, a preliminary study was conducted (N=326). This online based correlational study collected data on said change inventory, a five-factor model of personality instrument (short version of the Big Five Inventory [BFI-K] by Rammstedt and John [2005]) as well as the Career Adapt-Abilities Scale to assess career adaptability by Johnston et al. (2013). Participants were mainly students and employees. The average age was M=28.48(SD=8.99). The analyses were exploratory and Pearson correlation was used. No distinct correlations between subscales of the Change Inventory and subscales of the Career Adapt-Abilities Scale did emerge. Further findings are discussed in the paper. In the main study, the Change Inventory was used in a pretest and a posttest. Between those two, a development center and a training for unemployed managers took place. Development center dimensions were cognitive abilities, social skills, (performance-)motivation, and self-marketing. A total of N=53 Job-seeking Swiss executives with an average age of M=49.19(SD=8.15) participated. The study was considered exploratory and used Spearman correlations. Overall, findings show little evidence for criterion validity of the dimensions. Results are discussed.
Key words: Career adaptability, development center, criterion validity, criterion validity
assessment center, executives.
Heilmann, Florian
Die Bedeutung individueller Ausprägungen der Dimensionen von Entrepreneurial Orientation bei Geschäftsführern für die Entrepreneurial Orientation auf Firmenebene.
Bachelorarbeit, 29. Mai 2017
Abstract (Deutsch)
In dieser Arbeit wurde die Bedeutung von persönlichen Ausprägungen in den drei Dimensionen der Entrepreneurial Orientation (EO) beim Geschäftsführer für EO auf Firmenebene untersucht. Die persönliche Entrepreneurial Orientation (PEO) wurde durch die Übersetzung der EO-Dimensionen Innovativität, Proaktivität und Risikobereitschaft auf eine persönliche Ebene operationalisiert. Es zeigte sich eine starke Korrelation zwischen EO und der persönlichen Entrepreneurial Orientation (PEO). Zwischen EO und der Fremdeinschätzung zu EO konnte ebenfalls eine starke Korrelation gefunden werden. Die Annahme, dass der Zusammenhang zwischen EO und PEO mit steigender Angestelltenzahl sinkt, konnte nicht gefunden werden. Auch eine zusätzliche Varianzaufklärung von EO auf den Unternehmenserfolgs durch die Hinzunahme des Prädiktors PEO konnte weitestgehend nicht bestätigt werden. Zur Untersuchung der Hypothesen wurden die Geschäftsführer (n=54) und jeweils ein Mitarbeiter (n=22) mit Einblick in das Management von deutschen Start-Ups und KMUs per Online Selbsteinschätzungen befragt. Aufgrund des gefunden Zusammenhangs zwischen EO und PEO sollten Persönlichkeitseigenschaften des Geschäftsführers stärkere Beachtung im EO-Konstrukt finden.
Abstract (Englisch)
In this study the importance of individual characteristics in three dimensions of Entrepreneurial Orientation (EO) of the CEO for EO on Firm level was investigated. Individual Entrepreneurial Orientation (PEO) was operationalized by the translation of the EO-dimensions innovativeness, proactivity and risk-taking behaviour to a personal level. A moderate correlation between EO and PEO was found. Between EO and an external assessment of EO a strong correlation could be shown. The assumption of a decreasing correlation between EO and PEO under increasing company size was not confirmed. Also an additional share of explained variation by EO by implementing the predictor PEO could not be confirmed. In order to check the assumptions a CEO (n=54) and one employee (n=22) with insight into management of German Start-Ups and small and medium-sized enterprises were interviewed online. According to the found correlation between EO and PEO personality traits of CEOs should get greater consideration in the EO construct.
Heilmann, Florian
Bad Boys and Bad Girls: Der Einfluss von sozialer Erwünschtheit auf den Geschlechtereffekt der Dark Triad
Masterarbeit, 30. August 2019
Abstract (Deutsch)
Konsistent über viele Studien hinweg konnte ein Geschlechtereffekt in der dunklen Triade der Persönlichkeit (DT) gezeigt werden, nachdem Männer höhere Ausprägungen in allen DT-Dimensionen erreichen. Als Erklärung für diesen Geschlechtereffekt werden Reproduktionsvorteile diskutiert. Aufgrund der einseitigen Beforschung der DT durch Fragebogen, könnte der Geschlechtereffekt in DT auch methodische Gründe aufweisen. Items zur Erfassung der DT beinhalten ethisch fragwürdige Verhaltensweisen und könnten somit sozial erwünschtes Antwortverhalten (SE) hervorrufen. Zusätzlich konnte ein Geschlechtereffekt für den bewussten Teil der SE, dem Impression Management, gezeigt werden, nachdem Frauen höhere Ausprägungen als Männer erreichen. Deshalb sollte in der vorliegenden Studie untersucht werden, welchen Einfluss die Kontrolle für SE auf den Geschlechtereffekt der DT hat. Es wurden höhere Werte bei Männern für DT und höhere Werte bei Frauen für SE erwartet. Daneben wurde untersucht, ob SE einen partiellen Mediator für den Effekt des biologischen Geschlechts auf DT darstellt. Die Probanden (n = 507; n = 368 Frauen; n = 139 Männer; Alter: Md = 23, SD = 5.59, Range = 15 – 59) wurden im universitären Kontext und darüber hinaus mit Hilfe von social Media Plattformen akquiriert. SE wurde in Form von Impression Management, durch eine deutsche Übersetzung des Balanced Inventory of Desirable Responding, erfasst. DT wurde durch eine deutsche Übersetzung des Short Dark Triad erfasst. Männer erreichten höhere Werte in allen DT-Selbstberichten. Frauen erreichten keine höheren Werte für SE. SE stellte keinen partiellen Mediator für den Geschlechtereffekt der DT dar. Eine Kontrolle für SE hatte demnach keinen Einfluss auf den Geschlechtereffekt der DT.
Abstract (Englisch)
In dark triad (DT) research, higher scores for men could be shown in all three DT dimensions. Reproductive advantages are discussed as an explanatory approach for these sex differences. Because of one-sided data collection in DT research (self-ratings), it is possible that sex differences are additionally caused by methodological influences. Items for testing DT contain unethical behaviors and thoughts and could therefore evoke social desirability (SD). Besides, a sex difference in SD could be shown according to which women score higher in conscious Impression Management. Therefore, the effect of controlling for SD on sex differences in DT was investigated. Higher scores for men in DT were expected. Additionally, higher scores for women in SD were expected. Furthermore, it was investigated if SD partially mediates the relationship between biological sex and DT. Sample was acquired in university context and beyond university through social media and consists of n = 507 people (n = 368 women; n = 139 men, Age: Md = 23, SD = 5.59, range = 15 – 59). SD was measured in the form of Impression Management by a German translation of the Balanced Inventory of Desirable Responding. DT was measured by a German translation of the Short Dark Triad. Men scored higher in all DT self-ratings. Women did not score higher in SD. SD was not found to partially mediate the relationship between biological sex and DT. According to these results, controlling for SD did not have any effect on sex.
Hernandez, Daniel
„Ist Führungsmotivation gleich Führungsmotivation?“ Der Zusammenhang von Führungsmotivation mit dem regulatorischen Fokus im unternehmerischen Kontext.
Bachelorarbeit, 30. Mai 2016
Abstract (Deutsch)
In dieser Arbeit wurde der stabile selbstregulatorische Fokus als Einflussgröße der Führungsmotivation untersucht. Das Ziel dabei war es, Aufschluss über einen möglichen Zusammenhang, sowie die Dynamik dieses Zusammenhangs, genauer zu ergründen. Die empirische Untersuchung erfolgte an einer heterogenen Population von Führungskräften. Diese wurden in zwei Subgruppen (selbstständige Führungskräfte und angestellte Führungskräfte) unterteilt und im Hinblick auf Unterschiede in der Ausprägung der Führungsmotivation und dem selbstregulatorischen Fokus untersucht. Die Untersuchung erfolgte mittels einer Befragung. Es konnte ein schwacher bis moderater Zusammenhang zwischen der affektiven Führungsmotivation und einem Fokus auf förderliche Ziele ermittelt werden. Für die vermeidungsorientierte Zielsetzung konnten keine Zusammenhänge mit der Führungsmotivation ermittelt werden. Spezifikationen im Hinblick auf die Art der Führungspositionen erbrachten keine signifikanten Unterschiede, jedoch zeigten sich hypothesenkonforme Trends in den Ausprägungen der Führungsmotivation und dem stabilen selbstregulatorsichen Fokus.
Abstract (Englisch)
What affects the motivation to lead? The Relationship between the motivation to lead and the self-regulatory focus.
In this investigation the chronic regulatory focus was examined as an influencing variable on the motivation to lead. The purpose was to identify a potential relationship and to make inferences about the dynamic of this relationship. The empirical study was executed with an heterogeneous population of leaders. This leaders were divided into two sub-groups (entrepreneurs and employed leaders) and examined in regard to the characteristics of their motivation to lead an the chronic regulatory focus. Therefore a survey was realized. A light to moderate relationship between an affective motivation to lead and a promotion focus was found, whereas no relationship between the prevention focus to any facet of the motivation to lead. Specification respectively the leading position did not produce significant differences but it could be found trends that conform the stated hypothesis.
Herrmann, Lisa
Konstruktvalidierung eines berufsbezogenen Kreativitätsverfahrens: Offenheit und intrinsische Motivation als Determinanten kreativer Leistung.
Bachelorarbeit, 24. Mai 2013
Abstract (Deutsch)
Diese Studie untersuchte den Zusammenhang von Kreativitat, Personlichkeit und intrinsischer Motivation. Insgesamt nahmen 37 (27 weiblich, Durchschnittsalter 28.35 Jahre) Versuchspersonen unterschiedlicher Professionen an der Untersuchung teil. Kreativität wurde durch das noch unveröffentlichte Kreativitatsinventar fur den Berufskontext (KIB, Winter & Schuler, in Vorbereitung) und eine Gesamtskala Kreativität des International Personality Item Pool operationalisiert. Bivariate Korrelationsanalysen zeigten für beide eingesetzte Kreativitätsmaße einen bedeutsamen positiven Zusammenhang zueinander, sowie zu Offenheit für Erfahrungen und intrinsischer Motivation.
Wesentliche Zusammenhänge zeigten sich entgegen der Erwartungen ebenfalls fur die Gesamtskala Kreativität mit Neurotizismus (negativ) und mit Extraversion. Einfache und multivariate lineare Regressionen zeigten bei Einsatz der Gesamtskala Kreativität (nicht für das KIB), sowie bei einer Betrachtung auf Konstruktebene den teilmediierenden Einfluss von intrinsischer Motivation in der Wirkung von Offenheit auf Kreativität. Die Ergebnisse werden im Zusammenspiel domänenübergreifender und – spezifischer Persönlichkeitsdimensionen, sowie Motivation als Determinanten kreativer Leistung diskutiert. Dabei wird das KIB hinsichtlich seiner Konstruktvaliditat beurteilt.
Abstract (Englisch)
Construct validity of a work-related creativity instrument: openness and intrinsic motivation as determinants of creativity.
This study examined the relations among creativity, personality and intrinsic motivation. A total of 37 (27 female, mean age 28.35 years) students, employees and retirees took part in this study. Creativity was assessed broadly using the previously unpublished “Kreativitätsinventar für den Berufskontext” (KIB, a multimodal performance test in German language) and a short scale creativity based on creativity relevant items of the International Personality Item Pool. Bivariate correlations showed that both creativity measures were significantly associated to one another as well as with openness for experience and intrinsic motivation. Against expectations significant correlations were also found for the short scale creativity with neuroticism (negative) and extraversion. Simple and multiple regression analysis signified that intrinsic motivation partially mediated the relationship between openness to experience and creativity (for the short scale creativity and a general model, not for KIB). Results are discussed with regard to domain specificity and generality in personality as well as motivation as determinants of creative achievements. In this regard the construct validity of the KIB is assessed.
Herrmann, Lisa
Erhöhen Gleichstellungsvereinbarungen zur Personalauswahl die Einstellungschancen von Frauen in männerdominierten Berufen?
Masterthesis, 25. September 2015
Abstract (Deutsch)
Durch Stereotype hervorgerufene indirekte Diskriminierung von Frauen bei der Personalauswahl für Führungspositionen wird als eine Ursache für die noch immer bestehende Unterrepräsentation von Frauen in allen Führungsetagen deutscher Unternehmen diskutiert (Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, 2014). Eine Möglichkeit, indirekter Diskriminierung zu begegnen, stellt die Anwendung von in Politik, Wissenschaft und Praxis stark diskutierten Gleichstellungsvereinbarungen dar. In der vorliegenden Untersuchung sollten 221 Versuchspersonen (64% weiblich) mit einem Durchschnittsalter von 28 Jahren auf Basis der schriftlichen Bewerbungsunterlagen einer Bewerberin deren Eignung innerhalb eines fiktiven Auswahlszenarios einschätzen. Hierzu wurden sie in drei Gruppen eingeteilt, die entweder keine, eine moderat oder eine strikt formulierte Gleichstellungsvereinbarung erhielten. Es zeigten sich keine statistisch bedeutsamen Unterschiede zwischen den Eignungsbewertungen in Abhängigkeit der präsentierten Gleichstellungsvereinbarung. Jedoch konnte gezeigt werden, dass ein liberaleres Rollenverständnis mit einer höheren Eignungsbewertung einherging. Geschlechtseffekte auf Seiten der Beurteiler konnten nicht beobachtet werden. Zieht man die hier vorliegenden Ergebnisse sowie die Gefahr einer schlechten Integration sogenannter „Quotenfrauen“ im Arbeitskontext in Betracht, ist der Nutzen von Gleichstellungsvereinbarungen in Frage zu stellen.
Abstract (Englisch)
Do employment equity directives for personnel selection increase employment prospects of woman in men-dominated occupations?
Indirect discrimination of women for leadership positions caused by unbefitting stereotypes of women and leaders is discussed as one reason for the ongoing underrepresentation of female leaders on all leadership levels in German companies (Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, 2014). One in politics, science and business controversially debated possibility to reduce indirect discrimination are employment equity directives. On a predominantly collegiate sample of 221 people (64% female) with an average age of 28 years we compared a group with no employment equity directive to a moderately and a strongly worded one. By means of the written application material the study participants needed to judge a female applicant’s ability in a fictive personnel selection scenario. There were no significant differences between the ability scores considering the different employment equity directives. What could be found is that participants with more liberal gender role beliefs gave higher scores than their more conservative counterparts. There weren’t any effects based on the judge’s gender. Considering these results and the threat of insufficient integration of female leaders selected in the context of employment equity directives the real benefit of employment equity directives is questionable.
Herzberger, Nicolas Daniel
Auswirkungen der Instruktionsverständlichkeit auf die Akzeptanz einer Intelligenztestaufgabe.
Bachelorarbeit, 27. Juni 2012
Abstract (Deutsch)
In dieser Studie wurde untersucht, inwiefern sich die Instruktionsverständlichkeit auf die Akzeptanz einer Intelligenztestaufgabe auswirkt. Dabei galt die Annahme, dass eine möglichst leicht verständliche Instruktion die Akzeptanz der Aufgabe verbessert. Es nahmen 121 Versuchsteilnehmer an der Studie teil. Nach der Beantwortung des Grundmoduls A des I-S-T 2000 R (Liepmann et al., 2007) wurden die Teilnehmer gebeten, den Akzeptanzfragebogen AKZEPT! -L (Kersting, 2005) auszufüllen. Die Kontrollgruppe (N = 60) erhielt die Standardinstruktionen des I-S-T 2000 R , die Experimentalgruppe (N = 61), erhielt eine verständlichere Instruktion. Anschließend wurden die erzielten Rohwerte der beiden Gruppen erfasst und mit den Ergebnissen des Akzeptanzfragebogens verglichen. Die Ergebnisse zeigten, dass die Probanden, die eine verständlichere Instruktion erhalten hatten, auch signifikant höhere Akzeptanzwerte angaben.
Abstract (Englisch)
Effects of the instruction comprehensibility on the acceptance of an intelligence test task.
This study examined if the instruction comprehensability affects on the ac-ceptance of an intelligence test task. The assumption was that a clear instruc-tion improves the acceptance of the intelligence test task. 121 participants took part in the study. After answering the basic module A of the I-S-T 2000 R (Liepmann et al., 2007), the participants were asked to complete the accep-tance questionnaire AKZEPT! -L (Kersting, 2005). The control condition (N = 60) received the standard instructions of the I-S-T 2000 R, the experimental group (N = 61) received a clearer instruction. Subsequently, the obtained raw valuesof the two groups were detected and compared with the results of the acceptance questionnaire. The results showed that participants who had received a clear instruction also showed significantly higher acceptance levels.
Holtmann, Friederike
Stereotyp trifft auf Stereotyp – Der Einfluss von genderstereotyp formulierten Verhaltensanker auf die Beurteilung der Führungsfähigkeit einer Frau
Bachelorarbeit, 10. Dezember 2018
Abstract (Deutsch)
Die vorliegende Online-Studie untersuchte den Einfluss von gender-stereotyp formulierten Verhaltensankern auf die Beurteilung der Führungsfähigkeit einer Frau. Die Stichprobe bestand aus N = 122 Versuchspersonen, 87 davon waren Frauen und 35 waren Männer. 100 Versuchspersonen waren Studierende. Die Versuchspersonen schauten ein Video, dass eine fiktive Kandidatin auf eine Stelle mit Führungsverantwortung zeigte, während sie an einem Rollenspiel innerhalb eines Auswahlverfahrens teilnahm. Die Versuchspersonen beurteilten die Kandidatin anschließend anhand eines Fragebogens hinsichtlich ihrer Führungsfähigkeit. Die manipulierte Variable war die Version des Fragebogens
(männlich-stereotyp, gender-neutral, weiblich-stereotyp, Kontrollgruppe: ohne Verhaltensanker). Es wurde erwartet, dass die Kandidatin in der männlich-stereotypen Bedingung negativer bewertet wird als in der gender-neutralen Bedingung (H1) und dass die Kandidatin in der gender-neutralen Bedingung negativer bewertet wird als in der weiblich-stereotypen Bedingung (H2). Außerdem wurde erwartet, dass die Kandidatin unabhängig von der Bedingung von Männern negativer bewertet wird als von Frauen (H3). In den Hypothesen betrachtet wurden die Einstellungsentscheidung, die Beurteilung der Führungsfähigkeit generell und die Verhaltensankerebene insgesamt. Hinsichtlich der H1 und der H2 ergaben sich keine statistisch signifikanten Unterschiede. Tendenzielle Unterschiede fanden sich überwiegend entgegen der erwarteten Richtung. H3 konnte teilweise bestätigt werden. Bezüglich der Einstellungsentscheidung (r = 0.218) und der Beurteilung der Führungsfähigkeit generell (r = 0.224) bewerteten weibliche Versuchspersonen positiver. Bezüglich der Verhaltensankerebene insgesamt ergab sich kein signifikanter Unterschied. Die Studie konnte nicht bestätigen, dass eine gender-stereotype Formulierung von Verhaltensankern einen bedeutsamen Einflussfaktor auf die Beurteilung einer Kandidatin darstellt. Personenbezogene Faktoren konnten eher in Zusammenhang mit der Beurteilung gebracht werden.
Abstract (Englisch)
This online-survey investigated the impact of gender-stereotypic behavioral anchors on the assessment of a woman´s leadership ability. The sample included N = 122 participants, 87 women and 35 men. 100 participants were students. The participants watched a video showing a fictitious female candidate for a position with managerial responsibility, while she did a role-playing as part of a selection procedure. Afterwards, participants rated the leadership ability of the candidate. The manipulated variable was the version of the questionnaire (male-stereotypic, gender-neutral, female-stereotypic, control-condition: without behavioral anchors). The candidate was expected to be rated more negatively in the male-stereotypic condition compared to the gender-neutral condition (H1) as well as more negatively in the gender-neutral condition compared to the female-stereotypic condition (H2). Additionally, the candidate was expected to be rated more negatively by men compared to women, independent from the condition (H3). The hypotheses included the decision about placement, the assessment of leadership ability in general and the level of the behavioral anchors overall. There were no significant differences regarding H1 and H2. By trend, differences were mainly contrary to the expected direction. H3 got confirmed in parts. Regarding the decision about placement and the assessment of leadership ability in general the candidate got rated more positively by women. Regarding the level of behavioral anchors overall no significant difference was found. The study could not confirm, that a gender-stereotypic verbalization of behavioral anchors is a meaningful driver on the assessment of a woman. Personal factors were related to the assessment rather.
Jacobs, Sonja
Postkorbverfahren in der Personalauswahl – eine Evaluationsstudie.
Diplomarbeit, 28. November 2002
Abstract (Deutsch)
Das Ziel der Arbeit ist die Evaluation des unveröffentlichten Postkorbs der Deutschen Gesellschaft für Personalwesen (DGP). Grundlage für die Evaluation ist eine empirische Untersuchung an einer studentischen Stichprobe (N = 91). Neben dem DGP-Postkorb wurden noch ein weiterer Postkorb, ein Intelligenztest, ein Aufmerksamkeitstest und ein Selbsteinschätzungsbogen eingesetzt. Auf der Basis dieser Daten erfolgt eine psychometrische Analyse der Testkennwerte, eine Überprüfung der Gütekriterien sowie eine qualitative Analyse der Items und des Postkorbmaterials. Die psychometrische Qualität der Items des DGP-Postkorbs erweist sich als unzureichend. Ebenso ist die Reliabilität als nicht zufriedenstellend zu bewerten. Im Rahmen einer Konstruktvalidierung ergibt sich zum einen ein korrelativer Zusammenhang zwischen der DGP-Postkorbleistung und der Intelligenztestleistung und zum anderen ein Zusammenhang zwischen der DGP-Postkorbleistung und der Aufmerksamkeitstestleistung. Es wird gezeigt, dass diese Zusammenhänge durch den gemeinsamen Anteil an notwendiger Konzentration für die Bearbeitung des Postkorbs erklärt werden können. Im Zusammenhang mit den anderen eingesetzten Verfahren waren keine nennenswerten Zusammenhänge aufzufinden. Auf der Basis der qualitativen Analyse wird gezeigt, dass die mangelnde psychometrische Qualität auf die unzureichende Konstruktion des Postkorbs und den entsprechenden Items zurückzuführen sein könnte. Abschließend werden Vorschläge für eine Revision des Postkorbs gegeben.
Jarosevtis, Carmen-Sara
Job suchen, Klischees finden – Effekte einer stereotypen Gestaltung von Stellenanzeigen auf potentielle Bewerber/innen.
Masterarbeit, 28. Oktober 2016
Abstract (Deutsch)
Diese Arbeit befasst sich mit den Auswirkungen, die eine geschlechtsstereotyp gestaltete Stellenanzeige in Abhängigkeit des Leser-Geschlechts auf seine Stellen-Beurteilung haben kann. Es wurde eine Online-Studie durchgeführt, worin den Teilnehmern (N = 210) fiktive Stellenanzeigen präsentiert wurden, die zudem entweder ein Gruppenfoto von drei Frauen oder drei Männern zeigten. Inhaltlich und formal unterschieden sich die beiden Anzeigen ansonsten nicht voneinander. Die ausgeschriebene Stelle wurde hinsichtlich ihrer Attraktivität, dem Zugehörigkeitsgefühl, das die Teilnehmer zu ihr empfanden und ihrer Intention, sich auf diesen Job zu bewerben, bewertet. Erwartet wurde eine bessere Bewertung bei übereinstimmendem Geschlecht. Außerdem wurde geprüft, ob bestimmte Persönlichkeitsausprägungen (Offenheit für Erfahrungen, Emotionalität und Ehrlichkeit/Bescheidenheit) und Intelligenz einen Einfluss auf die erwarteten Effekte haben.
Zuletzt schätzten die Probanden ein, ob die Stelle eher weiblich oder eher männlich assoziierte Anforderungen mit sich bringt. Die erwartete Auswirkung der Interaktion des Teilnehmer-Geschlechts mit dem Geschlecht der Personen auf dem Foto wurde nicht gefunden, dafür aber ein Haupteffekt der Gestaltung (Geschlecht der abgebildeten Personen). Die Teilnehmer, die die Anzeige mit der Frauengruppe gesehen hatten, empfanden die Stelle attraktiver, fühlten sich zugehöriger und zeigten eine stärkere Intention, sich zu bewerben. Dieser Effekt verschwand allerdings, wenn die Attraktivität der Personen auf dem Foto als Prädiktor hinzugezogen wurde. Die Frauengruppe wurdesignifikant attraktiver eingeschätzt, als die Männergruppe. Die Persönlichkeit und die Intelligenz spielten keine Rolle für die Erklärung der Effekte. Ebenso wurde kein Einfluss des Geschlechts (sowohl der Versuchsperson, als auch der Anzeige) auf die erwarteten Anforderungen des ausgeschriebenen Jobs gefunden. Limitationen dieser Studie und Möglichkeiten der Weiterentwicklung dieser Untersuchung werden diskutiert
Abstract (Englisch)
Searching for a job, finding clichés – The effects of stereotypically designed job ads on potential applicants.
This thesis investigates the effects of stereotypically designed job advertisements on the reader’s job assessment depending on her/his gender. To this end, an online-study has been conducted, wherein participants (N = 210) had been presented with fictitious job ads, which contained either a photo of three women or three men besides text. Apart from that, the ads were exactly the same. The advertised job had then been evaluated regarding its appeal, the feeling of belongingness readers experienced towards the job and their intention to apply for it. A better assessment was expected, when the depicted group’s gender matched the assessor’s gender. Moreover, a potential influence of certain personality characteristics (Openness to Experience, Emotionality, Honesty/Humility) and intelligence on the expected effects has been tested. Lastly, subjects estimated whether female- or male-associated requirements would rather be important for that job. The postulated effect of the interaction of participant’s gender and ad gender could not be found, but there has been an effect of the ad gender itself. Participants, who had seen the ad with the group of women rated the job as more attractive, felt a stronger belongingness towards it and showed a stronger intention to apply. This effect disappeared when attractiveness of the persons in the photo had been added as a predictor. The female group had been rated significantly more attractive than the male group. Personality and intelligence did not play a role in explaining the effects. Also, a subject or ad gender effect on the expected requirements did not show. Limitations of this study and ideas for further research are discussed.
Joschko, Viola
Wie sich verschiedene Maßnahmen zum Umgang mit der Verfälschbarkeitsproblematik auf die Akzeptanz von Persönlichkeitsfragebogen in der Personalauswahl auswirken.
Bachelorarbeit, Juni 2013
Abstract (Deutsch)
Der Einsatz von Persönlichkeitsfragebogen in der Personalauswahl ist oft von der Sorge um ein verfälschtes Antwortverhalten begleitet. Es werden zahlreiche Maßnahmen diskutiert, wie man mit dieser Verfälschbarkeit umgehen sollte. Diese Studie untersuchte, ob im Kontext der Eignungsdiagnostik Maßnahmen zum Umgang mit der Verfälschungsproblematik einen Einfluss auf die Akzeptanz von Persönlichkeitsfragebogen sowie auf die Arbeitgeberattraktivität haben. 945 Teilnehmer einer online Studie bearbeiteten einen Persönlichkeitsfragebogen (BFI-K). Sie sollten sich vorstellen, dass diese Bearbeitung im Kontext einer Bewerbung auf eine für sie interessante Position erfolgte. Anschließend schätzten Sie mit dem (Akzept-P!) die Akzeptanz des Fragebogens sowie die Arbeitgeberattraktivität ein. Dabei wurden drei experimentelle Bedingungen realisiert. Bei einer Gruppe wurde versucht, die Verfälschung zu verhindern, indem in der Instruktion des Fragebogens behauptet wurde, Verfälschung könnte entdeckt werden und würde sanktioniert. Eine zweite Gruppe wurde lediglich darüber informiert, dass dem Unternehmen bewusst ist, dass der Fragebogen verfälscht werden kann.. Bei einer Kontrollgruppe erfolgte keine auf die Verfälschung bezogene Instruktion. Beide Maßnahmen reduzierten Verfälschung. Die Androhung von Entdeckung und Sanktionen führte zu einer geringeren Arbeitgeberattraktivität.
Abstract (Englisch)
coming soon…
Keil, Julia
Studieneinsteiger im Stress- Der Einfluss von Selbstwirksamkeitserwartungen und Copingstrategien auf das Stressempfinden von Studieneinsteigern.
Masterarbeit, 10. November 2017
Abstract (Deutsch)
Selbstwirksamkeitserwartung, die Überzeugung eine Aufgabe bewältigen zu können, gilt als eine bedeutsame Determinante des Stressempfindens. Ob sich dieser Zusammenhang auch bei Studieneinsteigern zeigt, wurde bislang unzureichend untersucht. Daher wurde in der vorliegenden longitudinalen Studie überprüft, ob das Stressempfinden der Studieneinsteiger durch Selbstwirksamkeitserwartungen vorher gesagt werden kann. Darüber hinaus sollte untersucht werden, ob dieser Zusammenhang durch die Art der angewandten Stressbewältigungsstrategien moderiert wird. 151 Studieneinsteiger beantworteten zu Beginn und zum Ende des ersten Semesters einen Online-Fragebogen. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass Studieneinsteiger sowohl zu Semesterbeginn, als auch am Ende des Semesters unter einem moderaten Stresslevel leiden. Dabei weisen weibliche Studierende ein signifikant höheres Stresslevel auf, als ihre männlichen Kommilitonen. Die Priorisierung bestimmter Stressbewältigungsstrategien unterscheidet sich jedoch nicht zwischen den Geschlechtern. Darüber hinaus konnte ein signifikant positiver Zusammenhang zwischen der Selbstwirksamkeitserwartung und der Verwendung problemorientierter Copingstrategien nachgewiesen werden (r= .281). Der signifikant negative Zusammenhang zwischen der Selbstwirksamkeitserwartung und dem Stressempfinden (r=.-330) verdeutlicht erneut, dass die Selbstwirksamkeitserwartung eine entscheidende Determinante des Stressempfindens ist. Die Ergebnisse einer Moderatoranalyse lieferten Hinweise, dass der Zusammenhang zwischen der Selbstwirksamkeitserwartung und dem Stressempfinden der Studieneinsteiger nicht durch die Art der angewandten Stressbewältigungsstrategien moderiert wird.
Abstract (Englisch)
Freshmen under stress – The influence of self-efficacy and coping strategies on freshmens stress.
Self-efficacy, the belief in one’s own capabilities to complete a task, seems to be a major determinant of stress. Whether this relationship also apply to freshmen is insufficiently studied so far. Therefore the following longitudinal study assessed whether freshmen stress is influenced by self-efficacy. More over the aim was to examine, whether coping strategies moderate this relationship. 151 freshmen participated in an online-survey at the beginning and the end of the first semester. The results indicated that freshmen suffer from a moderate level of stress, both at the beginning and the end of the semester. Female freshmen showed a higher stress level than male freshmen. No gender difference was found in the priorization of particular coping strategies. More over a positive correlation between self-efficacy an the use of problem-oriented coping strategies (r= .281) was found. The negative correlation between self-efficacy and freshmens stress (r = .-330) supports previous findings reporting that self-efficacy is an important determinant of freshmen stress. The results of a moderator analysis indicated that the relationship between selfefficacy and stress was not moderated by the type of applied coping strategies.
Kienitz, Anna Leni Lilli
Fragebogen vs. Interview: Über die Diskrepanz zwischen intendierter und tatsächlicher Frageinterpretation anhand des FPP
Bachelorarbeit, 26. Juni 2019
Abstract (Deutsch)
Psychometrische Fragebögen sind, im Gegensatz zu Messinstrumenten anderer Disziplinen, von dialogischer Natur geprägt. Selbst ein durchdacht und auf Theorie fundiert entwickelter Fragebogen kann so sein Ziel verfehlen, wenn die Fragen beim Leser nicht auch in der Art verstanden werden, wie sie bei Konstruktion des Instruments erdacht wurden. Um die Kongruenz zwischen intendierter und tatsächlicher Iteminterpretation zu untersuchen, bearbeitete in diesem Rahmen eine Studierendenstichprobe (N = 35 | 68.8% weiblich) zunächst den Fragebogen Psychopathischer Persönlichkeitseigenschaften (Etzler & Rohrmann, 2017b). Im Anschluss daran wurden diese Proband*innen in einem kognitiven Interview zu ihrem Itemverständnis und den Hintergründen ihrer Antworten befragt. Ausgehend von den Aussagen der Proband*innen im Interview wurde zusätzlich zur Selbsteinschätzung der Proband*innen auf Grundlage des Fragebogens durch zwei Rater eine Fremdeinschätzung für jedes der angekreuzten Items ermittelt. Zentraler Fokus der folgenden Analysen liegt auf als kritisch angenommenen Items mit niedriger Trennschärfe. Bezüglich dieser wurde angenommen, dass sich ein signifikanter Unterschied zwischen Selbsteinschätzung und interviewbasierten Rater-Ratings aufzeigen sollte. Statistische Untersuchungen der relevanten Items zeigten keinen signifikanten Unterschied zwischen Selbs- und Rater-Einschätzung. Qualitative Analysen ergeben jedoch im Fall von Item 11 ein gehäuft beobachtbares nicht konstruktkonformes Itemsverständnis. Die zur Überprüfung der Fragestellung verwendete Methodik wird aus diesen Gründen hinterfragt und die Implikationen der vorliegenden Ergebnisse für eine zukünftige genauere Betrachtung diskutiert.
Abstract (Englisch)
Psychometric questionnaires are, in opposite to measurement instruments of other disciplines, coined by their dialog nature. Even a well-planned questionnaire of sound theory can miss its target, if the questions are not understood by the reader in the same manner as in the construction of the instrument. To investigate the congruence between intended and actual item interpretation, a sample group consisting of students (N = 35 | 68.8% female) first finished an entrenched questionnaire to survey psychopathy. Following, the subjects were questioned in a cognitive interview surveying their understanding of each item, including the background of their answers. Proceeding from the statements of the subjects in this interview and in addition to such, external assessment was additionally investigated by two raters for each ticked item, based on the questionnaire. Central focus of the following analyses lies on items regarded as critical, featuring only low selectivity. In respect to this it is assumed that there is a significant difference between self-assessment and interview-based ratings by raters. Statistical analysis of the relevant items showed no significant difference between self- and rater-based assessment. Qualitative analyses in item 11, however, resulted in a highly visible, not construct compliant understanding of this item. The methodology used for verification of the question will be questioned for these reasons and the implications of the present results will be discussed for potential future studies.
Klein, Kerstin
Lassen sich psychodynamische Therapien und kognitive Verhaltenstherapien anhand des Psychotherapie Prozess Q-Set (PQS) differenzieren?
Bachelorarbeit, 24. Mai 2013
Abstract (Deutsch)
Videoaufnahmen von zehn Therapiesitzungen aus einer der größten Studien zur Sozialen Phobie (SOPHO-NET) wurden genutzt, um den Therapieprozess von fünf psychodynamischen Kurzzeittherapien und fünf kognitiven Kurzzeit-Verhaltenstherapien mit Hilfe des Psychotherapie Prozess Q-Set, einem Verfahren zur systematischen Beschreibung und Beurteilung des Psychotherapieprozesses einer individuellen Therapiesitzung, miteinander zu vergleichen. Die Ergebnisse zeigen, dass einige Aspekte beiden Therapieformen gemeinsam sind, jedoch auch wichtige Unterschiede zwischen den Therapieformen bestehen. Unterschiede wurden vor allem im Verhalten der Therapeuten und deren Techniken, konform mit ihrer jeweiligen theoretischen Ausrichtung, gefunden. Das Verhalten der Patienten unterschied sich kaum zwischen beiden Therapieformen. In einem zusätzlichen Vergleich mit Prototypen einer idealen psychodynamischen und einer idealen kognitiven Verhaltenstherapie zeigte sich, dass der von Ablon und Jones (1998) konzipierte psychodynamische Prototyp nicht auf Kurzzeittherapien angewendet werden kann. Aufgrund dieser Ergebnisse in der vorliegenden Arbeit soll ein neuer Prototyp, speziell für manualisierte psychodynamische Kurzzeittherapien, erstellt werden.
Abstract (Englisch)
Can psychodynamic therapies and cognitive behavioral therapies be differentiated by using the Psychotherapy Process Q-Sort (PQS)?
Video recordings of ten therapy sessions of one of the largest studies of social phobia (SOPHO-NET) have been used to compare the therapy process of five short-term psychodynamic therapies and five short-term cognitive-behavioral therapies. The sessions were rated using the Psychotherapy Process Q-Sort, an instrument developed for a systematic description and assessment of individual therapeutic processes. Results demonstrated some common aspects, however, there were also significant discrepancies in the process of both treatments. Findings showed a difference in therapist attitude as well as their techniques, which were consistent with their respective paradigm. Patient feelings and behavior marginally differed between the two forms of therapy. An additional comparison with prototypes of an ideal psychodynamic and cognitive-behavioral therapy session showed that the psychodynamic prototype designed by Ablon and Jones (1998) cannot be applied to short-term therapies. Based on these results, a new prototype will be developed specifically for manualized short-term psychodynamic therapies.
Klotz, Julia
Konstruktvalidierung von Tests, die durch Simulation von Büroaufgaben Arbeitseffizienz erfassen.
Diplomarbeit, 9. Dezember 2005
Abstract (Deutsch)
Fast ein Drittel aller in Deutschland Erwerbstätigen geht sogenannten Bürotätigkeiten nach. Zur Personalauswahl werden häufig sogenannte Büroarbeitstests eingesetzt. Dabei handelt es sich um Tests, die durch Simulationen von Büroaufgaben Arbeitseffizienz erfassen wollen. Prominente Beispiele für diese Art von Tests sind der ABAT-R (Lienert & Schuler, 1994) oder die Testaufgabe „E-Mails Bearbeiten“, die Bestandteil des neuen Wilde Tests (WIT-2, Kersting, Althoff und Jäger, 2006) ist. Solche Tests zeichnen sich durch eine gute Kriteriumsvalidität aus und erfreuen sich einer hohen sozialen Akzeptanz, ihre Konstruktvalidität ist aber weitgehend ungeklärt. Die Diplomarbeit setzt sich mit den kognitiven Anforderungen auseinander, die bei sogenannten „Büroaufgaben“ zu bewältigen sind. Aufgrund theoretischer Annahmen wird erwartet, dass zur Bewältigung von Aufgaben zur Simulation von Bürotätigkeiten (1) Konzentration, (2) schlussfolgerndes Denken und (3) eine hohe Arbeitsgedächtniskapazität notwendig sind. Diese Annahmen wurde an einer Gruppe von N = 111 Personen erfolgreich geprüft, die einerseits sechs Bürotests und andererseits eine umfassenden Testbatterie zu den drei genannten Konstrukten bearbeitet haben.
Knebelau, Maren
Evaluation des WILDE-Intelligenztests (WIT) und seiner Funktion als eignungsdiagnostisches Instrument.
Diplomarbeit, 6. März 2002
Abstract (Deutsch)
Gegenstand der Arbeit ist die Evaluation des WILDE-Intelligenz-Tests (WIT, Jäger & Althoff, 1983, 1994). Fokussiert werden die Eigenschaften, die der Test aktuell beim Einsatz im eignungsdiagnostischen Kontext zeitigt. Die Evaluation erfolgt durch Analyse der Testmaterialien und Literatur sowie mittels einer empirischen Untersuchung. Die zugrundegelegten Testergebnisse stammen von 382 Bewerbern für eine Fachhochschulausbildung, die im Rahmen der Eignungsuntersuchung eine Testbatterie mit sieben WIT-Subtests bearbeiteten. Auf Basis der Testergebnisse wurde zunächst die psychometrische Qualität der Items, Subtests und parallelen Testformen untersucht. Dabei zeigten sich für sechs der sieben Subtests Defizite entweder in Form unregelmäßiger und asymmetrischer Rohwertverteilungen, inadäquater Itemschwierigkeiten oder unzureichender Itemtrennschärfenkoeffizienten sowie Reliabilitätsmängel und Mittelwertunterschiede zwischen den Testformen. Im zweiten Schritt wurde eine Konstruktvalidierung der Testbatterie durchgeführt. Es ergab sich, dass die Subtests die intendierten Fähigkeitsbereiche nicht erfassen und daraus Schwierigkeiten bei der Interpretation der gemessenen Fähigkeiten resultieren. Zudem wurde die prognostische Validität der Testbatterie zur Vorhersage des Studienerfolgs, operationalisiert durch die Zwischenprüfungsnote, an 122 zugelassenen Bewerbern bestimmt. Die WIT-Subtests weisen eine Kriteriumsvalidität in zufriedenstellender Höhe auf. Abschließend wird der WIT auf der Grundlage der Befunde hinsichtlich seiner Stärken und Schwächen bewertet und daraus Ansatzpunkte für eine Revision abgeleitet.
Koch, Melanie
Leistungsdiagnostik im digitalen Zeitaler – Die Rolle von Persönlichkeit und Testangst bei der Verwendung von Bearbeitungsstrategien in figuralen Fähigkeitstests.
Bachelorarbeit, 29. Mai 2017
Abstract (Deutsch)
Im Rahmen der Digitalisierung spielen Online-Tests eine zunehmend wichtige Rolle für Selektionsentscheidungen. Hinsichtlich des Bearbeitungsverhaltens verschiedener Testmaterialen konnten im Papier-Bleistift Format die beiden Bearbeitungsstrategien constructive matching und response elimination differenziert werden (Snow, 1980). Die Ursache der Strategiewahl wurde bisher ausschließlich in Fähigkeitsunterschieden begründet. Ziel unserer Studie war eine Untersuchung potentieller Assoziationen zwischen der Testangst, sowie der Persönlichkeit und den Bearbeitungsstrategien. Im Zuge dessen mussten Versuchspersonen in einer Online-Studie einen Matrizentest und verschiedene Fragebogen hinsichtlich ihrer Person bearbeiten. Die Erfassung der Bearbeitungsstrategien erfolgte ebenfalls mittels eines Fragebogens. Bezüglich der Testangst konnte eine negative Assoziation zwischen der Interferenz und dem berichteten Einsatz der erfolgreicheren constructive matching Strategie festgestellt werden. Im Hinblick auf die Persönlichkeit zeigte sich ein Zusammenhang zwischen Neurotizismus und der berichteten Ablenkbarkeit durch das Testdesign. In weitergehenden Analysen konnten zusätzliche Verbindungen zwischen den Bearbeitungsstrategien und der Akzeptanz des durchgeführten Matrizentests ermittelt werden. Die Studie vereint verschiedene Forschungszweige und bietet Ansätze für ein erfolgreicheres Testdesign im Rahmen von Online-Tests.
Abstract (Englisch)
In the context of digitalization, online tests play an increasingly important role for selection decisions. Regarding the processing methods in the context of different testing materials, the paper-pencil format allowed a distinction between two used strategies: constructive matching and response elimination (Snow, 1980). Hitherto, the strategy chosen by the test person was thought to be the result of exclusively his or her aptitude.The goal of our study was an investigation of potential associations between test anxiety, personality and the strategies. In an online study, the test subjects had to complete a matrices test and fill out various questionnaires concerning their personality traits, experiences with test anxiety et cetera. The strategies were acquired through a questionnaire as well. Regarding test anxiety, a negative association between the interference and the reported use of the more successful constructive matching strategy has been ascertained. Regarding the personality, a correlation between neuroticism and the reported susceptibility for distraction through the design of the test became apparent. In further analyses, additional connections between the strategies and the acceptance of the matrices test were found. The study combines several fields of research and offers approaches to a more successful test design for online tests.
Koch, Melanie
Herausforderung oder Hindernis? Die Rolle von Need for Cognition beim Umgang mit Stressoren im Studium
Masterarbeit, 17. September 2019
Abstract (Deutsch)
Die vorliegende Studie vereint das Gebiet der Stressorforschung mit dem Wissenszweig um die Personenvariable Need for cognition (NFC). Podsakoff,
LePine und LePine (2007) brachten Challenge (herausfordernde) Stressoren undHindrance (hinderliche) Stressoren in einem Modell in Zusammenhang mit
relevanten Variablen im Arbeitskontext (u.a. dem Rückzugsverhalten). Ein Ziel der vorliegenden Studie war das Übertragen des Modells in den Kontext des Studiums. Zum anderen wurde die Personenvariable NFC in das Modell integriert. Im akademischen Kontext konnte NFC mit den Abbruchgedanken/-intentionen von Studierenden in Verbindung gebracht werden (Grass, Strobel & Strobel, 2017). Zudem belegten Studien Assoziationen zu einem positiven Umgang mit Stressoren(z.B. Berzonsky & Sullivan, 1992). Darauf basierend wurde ein Modell aufgestellt und überprüft, welches NFC über die Stressor Bewertung, die (Stress-)Belastung, die Studienzufriedenheit und das Commitment mit den Abbruchgedanken/-intentionen im Studium assoziiert. Zu diesem Zweck machten N = 417 Studierende in einer Onlinestudie Angaben zu ihrem Erleben im Studium. Dabei bewerteten sie u.a., ob sie ausgewählte Stressoren als förderlich oder hinderlich für ihre Weiterentwicklung empfanden. NFC war signifikant positiv mit Challenge und signifikant negativ mit Hindrance Bewertungen assoziiert. Zudem ergab sich eine Mediation des Effekts von NFC auf die Abbruchgedanken/-intentionen über die Challenge Bewertung, die (Stress-)Belastung und die Studienzufriedenheit. Es wird ein angepasstes Modell zum Zusammenhang von NFC und Abbruchgedanken/- intentionen vorgeschlagen. Außerdem können Empfehlungen für die Erhebung von Challenge und Hindrance Stressoren abgeleitet werden.
Abstract (Englisch)
This study combines stressor research and findings about need for cognition (NFC). Podsakoff, LePine and LePine (2007) developed a model which linked challenge and hindrance stressors to variables (e.g. withdrawal behavior) in the context of organziational psychology. One aim of this study was to apply the model within academic context. Secondly, NFC was integrated into the model. NFC was associated with satisfaction and termination thoughts in university (Grass, Strobel & Strobel, 2017). Other studies gave evidence that NFC was connected to coping effectively with stressors (e.g. Berzonsky & Sullivan, 1992). Based on this, a model was set up and tested which connects NFC with termination thoughts via the appraisal of stressors, strain, study satisfaction and commitment to university. For this purpose, N = 417 students answered questionnaires concerning their experiences in university. This included the evaluation of stressors. NFC was positively associated with the challenge appraisal and negatively associated with the hindrance appraisal. NFC was linked to termination thoughts via challenge appraisal, strain and study satisfaction. This study suggests an adapted model regarding the relationship between NFC and termination thoughts. Additionally, recommendations concerning the measurement of challenge and hindrance stressors can be derived.
Köhler, Christin
Der Einfluss des Stereotype Threat bei Schülerinnen auf die Leistungsangst und Testleistung bei einer numerischen Intelligenztestaufgabe.
Masterarbeit, 19. Januar 2015
Abstract (Deutsch)
Die vorliegende Studie versucht bisherige Ergebnisse der Effekte einer stereotypen Instruktion in mathematischen Testaufgaben auf die Zustands-Testangst (State-TA) und die Testleistung von Schülerinnen zu bestätigen. Des Weiteren wurden Effekte auf Leistungsorientierung und Flow-Erleben während der Testbearbeitung und die Akzeptanz der Intelligenztestaufgabe untersucht. Oberstufenschüler (N= 110) eines Gymnasiums wurden dazu im Klassenverband zufällig einer Instruktionsbedingung (stereotyp vs. nichtstereotyp) zugeteilt. In Vor- und Haupterhebung wurden die Eigenschafts-Testangst (Trait-TA) und die State-TA mit der Kurzform des für den deutschsprachigen Raum angepassten Test Anxiety Inventory (Kurzform TAI-G; Wacker, Jaunzeme & Jaksztat, 2008) erhoben. Ergebnisse bestätigten Effekte der Instruktion und der Trait-TA auf die State-TA. Zudem zeigte sich ein Geschlechtseffekt bei der Testleistung und der State-TA in der stereotypen Bedingung. Es konnte jedoch kein signifikanter Unterschied zwischen den Frauen der beiden Bedingungen aufgedeckt werden.
Abstract (Englisch)
The present study tempted to confirm recent findings about the effects of a stereotype instruction in a mathematical test on state anxiety (State-TA) and the test performance of female pupils. Further, effects on performance orientation and flow during the test and the acceptance of the intelligence test task were examined. Academic high schoolers (N= 110) were randomly assigned to an instruction condition (stereotype vs. non-stereotype) in their whole classes. In pre- and main-investigation trait anxiety (Trait-TA) and state anxiety were collected using a short version of the German adaptation of the Test Anxiety Inventory (Kurzform TAI-G; Wacker, Jaunzeme & Jaksztat, 2008). The test performance was measured by a numerical series task of an intelligence test. Results approved instruction condition and Trait-TA as main effects of State-TA. Further in the stereotype condition a gender effect was shown on test performance and State-TA. However no significant difference appeared between women of both instruction conditions.
Kohlrautz, Sarah
Der Einfluss der Persönlichkeit bei Leistungstests.
Diplomarbeit, 19. Juni 2006
Abstract (Deutsch)
Intelligenz und Persönlichkeit stehen häufig gemeinsam im Interesse der Berufseignungsdiagnostik, werden aber zumeist separat konzeptualisiert und untersucht. Die Diplomarbeit widmet sich auf theoretischer Ebene dem Zusammenspiel der beiden Konstrukte und auf empirischer Ebene der Korrelation zwischen Testleistungen, die den beiden Konstrukten zugeordnet werden können. Grundlegende Annahme ist, dass es Personen mit bestimmten Persönlichkeitsmerkmalen sind, die bei so genannten Arbeitsproben (z. B. zur Simulation von Büroroutinetätigkeiten) besonders gut abschneiden. Der Bereich der Intelligenz wird in der Diplomarbeit durch die drei Dimensionen (1) Schlussfolgerndes Denken, (2) Bearbeitungsgeschwindigkeit und (3) Arbeitseffizienz repräsentiert. Aus dem Bereich der Persönlichkeit werden die Konstrukte Gewissenhaftigkeit und Perfektionismus untersucht. Dabei wird davon ausgegangen, dass sich ein Einfluss der Persönlichkeit nur bei Testaufgaben zeigt, die einerseits eine gewisse Bearbeitungsdauer in Anspruch nehmen (also nicht bei den kurzen Aufgaben zur Bearbeitungsgeschwindigkeit) und deren Lösung andererseits nicht wesentlich durch die Fähigkeit zum logischen Denken bestimmt ist (wie bei den Aufgaben zum schlussfolgernden Denken).
Zur Prüfung der Annahmen wurde eine Studie mit 111 Personen durchgeführt. Als zentrales Ergebnis kann festgehalten werden, dass es einen (schwachen) Zusammenhang zwischen den Intelligenz- und den Persönlichkeitsindikatoren gibt. Wie erwartet stehen Gewissenhaftigkeit und Perfektionismus nominell enger mit den Leistungen in den Aufgaben zur Arbeitseffizienz in Zusammenhang als mit den Leistungen in Aufgaben zur Bearbeitungsgeschwindigkeit und zum schlussfolgernden Denken. Der Unterschied in den Korrelationshöhen verfehlt aber die statistische Signifikanz. Bei der Vorhersage der Leistungen in der Arbeitseffizienz kann nur die Facette Kompetenz gegenüber der Bearbeitungsgeschwindigkeit und dem schlussfolgerndem Denken inkrementell zur Varianzaufklärung beitragen, nicht aber, wie erwartet, die Gewissenhaftigkeit oder der Perfektionismus.
Abstract (Englisch)
The paper deals with the influence of perfectionism (Stöber, 2004) and conscientiousness (NEO-PI-R, Ostendorf & Angleitner, 2004) on three dimensions of intelligence. Among the „classical“ dimensions of intelligence are reasoning (WIT-2, Kersting et al., in press) and speed (BIS-4, Jäger, Süß & Beauducel, 1997) as well-known parts of different intelligence models. The third factor is work efficiency as a new dimension. The three factors have been confirmed by factor analysis. Furthermore analyses of regressions and correctional analyses revealed an influence from „negative reactions to imperfection“ on reasoning and speed. Conscientiousness, especially competence was more important for work efficiency in comparison to the other facets.
Krause, Maja Kathleen
Zwischen Kapitalmarkt und sozialem Mehrwert – Untersuchung der priorisierten Werte von Social und Commercial Entrepreneuren durch Einordnung ihrer unternehmerischen Intentionen
Bachelorarbeit, 4. August 2020
Abstract (Deutsch)
Social Entrepreneurship gewinnt als Integration von wirtschaftlicher und sozialer Wertschöpfung in Zeiten der Klimakrise und globalen sozialen Problemen zunehmend an globaler Präsenz. Doch im Vergleich zum herkömmlichen Entrepreneurship besteht noch eine große Wissenslücke, wenn es um die zugrundeliegenden Überzeugungen und unternehmerischen Einstellungen der Social EntrepreneurInnen geht. Mit Hilfe des von Schwartz etablierten Wertemodells (PVQ und PVQ-R) möchte diese Studie ebensolche Überzeugungen ermitteln und den Unterschied zu den Commercial EntrepreneurInnen betrachten. Dazu wurde ein Online-Fragebogen konzipiert, an welchem 57 UnternehmerInnen teilnahmen (34♀ / 23♂; Ø = 47 Jahre). Um die Haltung der EntrepreneurInnen als Social, oder Commercial einzuordnen wurden unternehmerische Intentionen mithilfe des SEIS und EIQ erfragt. Die Korrelation der Werte mit der jeweiligen Intentions-Skala ergab einen positiven Zusammenhang von Commercial Entrepreneurial Intention mit Selbstbestimmung und Stimulation und einen negativen Zusammenhang mit Tradition. Für die Social Entrepreneurial Intention ergab sich ein positiver Zusammenhang mit Selbstbestimmung und Stimulation, Universalismus und Benevolenz und ein negativer Zusammenhang mit Macht, Sicherheit-Gesellschaftlich und Konformität-Vorschriften. Die Ergebnisse zeigen, dass Personen mit sozial unternehmerischen Intentionen Werte mit stärkerem sozialem Fokus priorisieren. Daraus lässt sich schließen, dass bei Social EntrepreneurInnen tatsächlich ein altruistisches und selbstloses Motiv als Gründungsintention zu erkennen ist.
Abstract (Englisch)
In times of the climate crisis and global social problems, social entrepreneurship is increasingly gaining a global presence as an integration of economic and added social value. But when compared to conventional entrepreneurship, there is still a large research gap when it comes to the underlying beliefs and entrepreneurial attitudes of social entrepreneurs. By using Schwartz’ theory of basic human values (PVQ and PVQ-R), this study would like to ascertain such beliefs and determine the difference to commercial entrepreneurs. For this purpose, an online questionnaire was designed, in which 57 entrepreneurs participated (34♀ / 23♂; Ø = 47 years). In order to classify the attitude of the entrepreneurs as social or commercial, entrepreneurial intentions were surveyed using the SEIS and EIQ. Correlating values with the relevant intention scale showed a positive correlation between commercial entrepreneurial intention and Self direction and Stimulation and a negative correlation with Tradition. For the social entrepreneurial intention there was a positive correlation with Self direction and Stimulation, Universalism and Benevolence and a negative correlation with Power, Security-societal and Conformity-rules. The results show that people with social entrepreneurial intentions prioritize values with a stronger social focus. It can be concluded that social entrepreneurs have indeed altruistic and selfless motives when it comes to founding businesses.
Kreuzkam, Birte Johanna
Erhebung digitaler Kompetenzen in verschiedenen Berufsfeldern
Bachelorarbeit, 19. Juni 2023
Abstract (Deutsch)
Digitale Kompetenzen werden auf einem zunehmend digitalisierten und globalisierten Arbeitsmarkt immer relevanter für den beruflichen und wirtschaftlichen Erfolg von Individuen und Unternehmen. Da derzeit wenig Daten zum Ausmaß digitaler Kompetenz in verschiedenen Berufsfeldern vorliegen, wird hier versucht, weitere Erkenntnisse diesbezüglich zu gewinnen. Im Rahmen dieser Arbeit wurden digitale Kompetenzen von N = 118 Berufstätigen aus verschiedenen Berufsfeldern mithilfe eines Wissenstests und einer Selbsteinschätzungsskala erfasst. Es zeigten sich Unterschiede in der Ausprägung digitaler Kompetenz zwischen einzelnen Branchen, zwischen Geschlechtern und Bildungsniveaus, nicht aber zwischen Altersgruppen: Männer schnitten besser ab als Frauen, höher gebildete Personen erzielten bessere Ergebnisse als niedriger gebildete und die Branche Naturwissenschaft, Geografie und Informatik erzielte durchschnittlich bessere Ergebnisse als die Branche der kaufmännischen Dienstleistungen, Warenhandel, Vertrieb sowie Hotel und Tourismus. Diese Befunde stehen weitgehend im Einklang zu bestehenden Daten, liefern darüber hinaus aber einen wichtigen Beitrag zum aktuellen Forschungsstand, indem die Ausprägung digitaler Kompetenzen in verschiedenen Branchen quantifiziert werden und so einige Branchenunterschiede identifiziert werden konnten.
Abstract (Englisch)
Since digital competence is becoming increasingly relevant for the professional and economic success of individuals and companies in a progressively digitalised and globalised labour market, it is crucial to identify possible differences on the extent of digital competence. This study aims to provide further insights into the extent of digital competence in various occupational fields regarding the limited data available on this topic. This research involved an assessment of digital competence of N = 118 professionals from different occupational fields using a knowledge test and a self-assessment scale. The findings revealed differences in digital competence between occupational fields, genders and educational levels, but not between age groups. Specifically, men achieved better results than women, higher educated individuals outperformed lower educated individuals and the sector natural sciences, geography and information technology achieved better results on average than the sector commercial services, goods trade, distribution, hotel and tourism. These findings are largely consistent with existing data. Additionally, they contribute to the current state of research by quantifying the extent of digital competences in different occupational fields and therefore identifying some disparities between them.
Krieg, Lisa-Marie
Der Einfluss von sozialer Unterstützung auf Selbstwirksamkeit und Studienerfolg von Studienanfänger*innen im Pandemiekontext
Bachelorarbeit, 29. Juni 2022
Abstract (Deutsch)
Die Corona-Pandemie hat sich deutlich auf den Bildungsweg junger Menschen nach dem Abitur im Jahr 2020 ausgewirkt (Statistisches Bundesamt, 2022). Zum digitalen
Studienbeginn warteten neue Herausforderungen bei gleichzeitig reduzierten, meist ausschließlich digitalen, sozialen Interaktionen auf die Studieneinsteiger*innen (Lörz,
Marczuk, Zimmer, Multrus & Buchholz, 2020; Marczuk, Multrus & Lörz, 2021; Lörz & Quast, 2018; Trauset al, 2020). Soziale Unterstützung bildet, mit anderen Ressourcen, die
Möglichkeit mit neuen Umweltanforderungen so umzugehen, dass Leiden verringert und Gewinne maximiert werden (Hobfoll, 2011). Die Identifikation wirksamer sozialer
Unterstützungsleistungen für Studierende im Hinblick auf Studienerfolg scheint bei weiterhin fluktuierendem Pandemiestatus relevant.
Diese longitudinale online Studie untersucht den Zusammenhang zwischen studieneinstiegsspezifischer Selbstwirksamkeitserwartung (SESW) und Studienerfolg bei
Studieneinsteiger*innen innerhalb der ersten beiden Fachsemester. Soziale Unterstützung durch die Familie, den Freundeskreis sowie unterstützender Personen außerhalb des
universitären Umfelds wird als möglicher Mediator untersucht. Ich grenze hier soziale Unterstützung von sozialer Integration ab und beziehe diese nicht in die Analyse mit ein. Die
Daten wurden anhand einer Stichprobe von N = 184 Studieneinsteiger*innen in Deutschland (Männer, Frauen, keine Angabe) im Alter von 17 bis 48 Jahren (M = 21,04 Jahre, SD = 3,92
Jahren) während der Corona-Pandemie bei Kontaktbeschränkungen erhoben. Die Probanden beantworteten zu drei Messzeitpunkten online Fragebögen: zu Beginn des ersten Semesters
(t1), Ende des ersten Semesters (t2) und zu Beginn des zweiten Semesters (t3). Die Analyse der bivariate Korrelationen zeigte, dass nur das anfängliche Niveau der SESW (t1)
signifikant mit Studienerfolg (t3) korrelierte. Im gewählten Mediationsmodell ist die studieneinstiegsspezifische Selbstwirksamkeitserwartung (SESW) ein Prädiktor für Studienerfolg und wird mediiert durch soziale Unterstützung (t2). Die Ergebnisse dieser Mediationsanalyse zeigen, dass studieneinstiegsspezifische Selbstwirksamkeitserwartung (SESW) nicht als Prädiktor für gesteigerten Studienerfolg zu dienen scheint. Soziale Unterstützung zeigte sich nicht prädiktiv für gesteigerten Studienerfolg. Auch der untersuchte mediierte Zusammenhang zwischen studieneinstiegsspezifischer Selbstwirksamkeit und höherem Studienerfolg von Studieneinsteiger*innen wurde nicht signifikant. Um den Studienerfolg von Studierenden zu fördern, sollten die Erkenntnisse zu Selbstwirksamkeitserwartung und Studienerfolg der pandemiebedingt veränderten Lebenssituation und sozialen Interaktionen miteinbezogen werden.
Abstract (Englisch)
The corona pandemic has had a significant impact on the educational path of young people after high school in 2020 (Federal Statistical Office, 2022). At the start of the digital course,
new challenges awaited the new students with reduced, mostly exclusively digital, social interactions (Lörz, Marczuk, Zimmer, Multrus & Buchholz, 2020; Marczuk, Multrus &
Lörz, 2021; Lörz & Quast, 2018; Trauset al , 2020). Social support, along with other resources, provides the opportunity to deal with new environmental demands in a way that
reduces suffering and maximizes gains (Hobfoll, 2011). The identification of effective social support services for students with regard to academic success seems relevant given the
fluctuating pandemic status. This longitudinal online study examines the relationship between study-entry-specific selfefficacy (SESW) and academic success in first-year students within the first two semesters. Social support from family, friends and supportive people outside the university environment is examined as a possible mediator. I distinguish here social support from social
integration and do not include them in the analysis. The data was obtained from a sample of N = 184 new students in Germany (men, women, not specified) aged 17 to 48 years (mean =
21.04 years, SD = 3.92 years) during the corona pandemic raised in the event of contact restrictions. The subjects answered online questionnaires at three measurement times: at the
beginning of the first semester (t1), at the end of the first semester (t2) and at the beginning of the second semester (t3). The analysis of the bivariate correlations showed that only the
initial level of SESW (t1) correlated significantly with study success (t3). In the selected mediation model, the self-efficacy expectation specific to study entry (SESW) is a predictor
of academic success and is mediated by social support (t2). The results of this mediation analysis show that study-entry-specific self-efficacy (SESW) does not seem to serve as a
predictor for increased study success. Social support was not found to be predictive of increased study success. The mediated connection between study entry-specific self-efficacy
and higher study success of study entrants was also not significant. In order to promote the study success of students, the knowledge about the changed life situation and social
interactions caused by the pandemic should be included.
Krisch, Elisa
Ein Interview sagt mehr als tausend Worte – Zur sozialen Akzeptanz von Einstellungsinterviews.
Bachleorarbeit, 26. Mai 2014
Abstract (Deutsch)
Jeder kennt es, manche fürchten es, alle nehmen teil – das Einstellungsinterview wird in der Personalauswahl am häufigsten eingesetzt. Dabei geht man in der Praxis davon aus, dass es sich um eine von den Bewerbern akzeptierte Methode handelt. Doch was heißt akzeptiert wirklich?
Um dies näher zu betrachten, nimmt folgende Arbeit das Erleben und Bewerten von Einstellungsinterviews aus Bewerbersicht in den Blick. Im Zuge dessen wurde eine bereits bestehende Fragebogenreihe zur Akzeptanz um einen für das Interview spezifischen Fragebogen (Akzept!-I; Kersting, 2013) erweitert, der hier eingesetzt und validiert werden soll. Der Fragebogen zeichnet sich durch eine Mehrdimensionalität aus, der neben einem Globalurteil der Akzeptanz zudem Stärken und Schwächen innerhalb des Verfahrens aufzeigt. Personale Determinanten der Testausfüller finden ebenfalls Berücksichtigung. 281 Bewerber nahmen nach Absolvieren ihrer Einstellungsinterviews, welche in Kooperation mit externen Organisationen durchgeführt wurden, an der Befragung teil.
Erwartungsgemäß stellt sich das Einstellungsinterview als akzeptiertes Verfahren heraus. Differenzierte Ergebnisse werden im Folgenden berichtet und hinsichtlich weiterer Entwicklungslinien für die Akzeptanzforschung sowie Implikationen für die Praxis diskutiert werden.
Abstract (Englisch)
Everyone knows it, some fear it, but all participate in it – the employment interview is widely used in personnel selection. Recruiters consider it to be a method which is well accepted by applicants. But what does being accepted really mean?
For a closer examination this study focuses on how the employment interview is experienced and evaluated by the applicants. Therefore an already existing series of questionnaires has been appended by a specific questionnaire for the interview (Akzept!-I; Kersting, 2013) which is used and validated in this study. The questionnaire is multidimensional and enables to establish not only a global evaluation of the acceptance but also strengths and weaknesses within the method. Personal characteristics of the participants are taken into account as well. 281 applicants have taken part in the survey which followed an employment interview conducted by external organizations.
As expected the employment interview turns out to be an accepted personnel selection method. More differentiating results are reported in the following and are discussed with regard to future directions of possible improvements for acceptance research and testing practice.
Krisch, Elisa
Was sagt Auslandserfahrung über Studierende aus? – Eine längsschnittliche Betrachtung von interkultureller Kompetenz unter Berücksichtigung zentraler Persönlichkeitseigenschaften.
Masterarbeit, 14. Juli 2016
Abstract (Deutsch)
Auslandserfahrungen von Studierenden stehen bei Unternehmen hoch im Kurs und sind auch bei Studierenden selbst beliebt. Mitunter bleibt jedoch unklar, was sich hinter diesem Etikett der Auslandserfahrung verbergen soll. Aus wissenschaftlicher Perspektive gibt es Evidenzen dafür, dass bestimmte Persönlichkeitseigenschaften mit der Entscheidung, ins Ausland zu gehen, zusammenhängen. Gleichzeitig kann aus einem Auslandsaufenthalt ein interkultureller Lernertrag der Teilnehmenden resultieren.
Anknüpfend an diesen Ergebnissen, wurde mit dieser Arbeit in zwei Erhebungswellen längsschnittlich untersucht, inwiefern ausgewählte Persönlichkeitsfacetten die Entscheidung, ins Ausland zu gehen, vorhersagen können, und ob ein interkultureller Lernertrag nachgewiesen werden kann. Neben einer Gruppe, die einen unmittelbaren Auslandsaufenthalt absolvierte (N=100), wurde eine weitere Gruppe berücksichtigt, die zu besagten Zeitpunkt im Inland blieb (N=153).
Den Ergebnissen dieser Arbeit zufolge kann aufgrund der Persönlichkeitsfacette Geselligkeit die Entscheidung, ins Ausland zu gehen, vorhergesagt und ein interkultureller Lernertrag durch den Auslandsaufenthalt nachgewiesen werden. Weitere Ergebnisse und praktische Implikationen werden nachfolgend berichtet.
Abstract (Englisch)
What does experience abroad reveal about students? – A longitudinal examination of intercultural competence with regard to central personality traits.
Students’ experiences abroad are favoured by organizations and are famous by students as well. At times, it stays however unclear what the label experience abroad indeed contains. From a scientific perspective, there are evidences that certain personality traits are related to the decision to go abroad and that an intercultural benefit results from a stay abroad.
Building upon those results, this paper examined longitudinally in two waves, whether the decision to go abroad can be predicted by selected personality facets and whether experiences abroad result in an intercultural profit. Apart from a group whose participants spent an immediate time abroad (N=100) another group whose participants stayed within their home country (N=153) was taken into account.
I can state that on the one hand the decision to go abroad can be predicted by the personality facet gregariousness and that on the other hand the intercultural benefit of an experience abroad can be confirmed. Further findings und practical implications will be presented in the following chapters.
Krische, Charlotte
Re-Inviting Dominance? – Dominanz-bestimmte Situationswahrnehmung und der Einfluss implizierter Motive
Masterarbeit, 9. Oktober 2020
Abstract (Deutsch)
Die Persönlichkeitseigenschaft Dominanz geht mit durchsetzungsstarkem und machtorientiertem Verhalten einher. Jedoch werden aufgrund abweichender Dominanzkonzepte widersprüchliche Zusammenhänge berichtet, wie sozial dysfunktionale Handlungen einerseits und zielorientierte Verhaltensweisen andererseits, die auf differentielle Situationserfahrungen zurückgehen könnten. Um die Eigenschaft besser einordnen zu können, wurde die Zweidimensionalität von Dominanz evaluiert. Weiterhin wurde mittels einer neuen Taxonomie, den Situational 8 DIAMONDS, und vorgegebenen Situationsvignetten geprüft, ob sich dominante Personen hinsichtlich ihrer individuellen Situationserfahrung unterscheiden. Um Erkenntnisse über die Dominanz-Wahrnehmungsbeziehung zu gewinnen, wurde zudem die Moderatorfunktion impliziter Motive mithilfe eines bildbasierten Ansatzes untersucht, der mit Selbstkategorisierungen arbeitet. Die erhobenen Querschnittsdaten an mehrheitlich deutschsprachigen Studierenden und Beschäftigten (N = 563) bestätigten die heterogene Dominanzstruktur mit den Subfaktoren Soziale Dominanz und Dominanz zur Zielerreichung sowie differentielle Situationserfahrungen. Konkret hing der Oberfaktor Dominanz mit sozialen und pflichtvollen Wahrnehmungen zusammen, wobei sich auf Facettenebene entgegengesetzte Zusammenhänge für widrige, täuschende und negative Merkmale zeigten, was für eine dunkle Wahrnehmung sozial Dominanter respektive eine chancenreiche Wahrnehmung zielerreichungsdominanter Personen spricht. Demgegenüber konnte die Moderatorfunktion impliziter Motive nicht bestätigt werden. Die Ergebnisse unterstützen die hierarchische Dominanzperspektive, mithilfe derer die Treiber im sozialen Kontext besser beurteilt werden können und es wird diskutiert, inwiefern die differentiellen Wahrnehmungsmuster für eine gegensätzliche soziale Ausrichtung und Handlungsintention beider Subfacetten sprechen.
Schlagwörter: Dominanz, Soziale Dominanz, Dominanz zur Zielerreichung, Situationswahrnehmung, implizite Motive
Abstract (Englisch)
The personality trait dominance is associated with assertive and power-oriented behavior. However, due to different concepts of dominance, inconsistent relationships were reported, such as socially dysfunctional actions on the one hand and goal-oriented behavior on the other, which could be explained by divergent situational experiences. In order to better classify the trait, the two-dimensionality of dominance was evaluated. Furthermore, a new taxonomy, the Situational 8 DIAMONDS, and predefined situation vignettes were used to examine whether dominants differ in their situational experience. In an effort to gain insights into the dominance-perception relationship, a picture-based approach based on self-categorization was used to study the moderating function of implicit motives. The cross-sectional data collected from mostly German speaking students and employees (N = 563) confirmed the heterogeneous dominance structure with the subfactors social dominance and dominance for goal achievement as well as differential situational experiences. Specifically, the major factor dominance was related to social and dutiful perceptions, whereby opposite correlations for adverse, deceptive and negative characteristics showed up at the facet level, which indicates a dark perception of socially dominant persons respectively a purposeful perception of persons who are dominant in achieving goals. However, the moderating function of implicit motives was not confirmed. The results support the hierarchical perspective of dominance with which the drivers in social interactions can be better assessed. It is discussed how the differential perception patterns of both subfactors indicate an opposing social orientation and intention to act.
Keywords: dominance, social dominance, dominance for goal achievement, situational perception, implicit motives
Krüger, Lena-Mareike
Stress im Studieneinstieg: Eine Longitudinalstudie zum Einfluss von Selbstwirksamkeitserwartung und sozialer Unterstützung.
Masterarbeit, 28. November 2017
Abstract (Deutsch)
Das Career Self-Management Modell basiert auf der SCCT und liefert unter Berücksichti-gung des sozial kognitiven Kontextes ein Modell zur Erklärung der akademischen Lauf-bahn. Im beruflichen Kontext schon vielfach untersucht, stehen Untersuchungen im Studi-um, insbesondere zu Beginn des Studiums noch aus. Angelehnt an dieses Modell wurde hier zum einen der prädiktive Einfluss der sozialen Unterstützung als Kontextfaktor mit-aufgenommen sowie das Konzept der Selbstwirksamkeitserwartung, hier spezifisch für den Studieneinstieg, als Mediator übernommen. Wo bisher nur deren Einfluss auf Leis-tungen oder Abbruchsintentionen untersucht wurde, zielt die vorliegende Untersuchung auf deren potentiell protektive Wirkung auf das Stressempfinden, welches insbesondere für Studieneinsteiger1 eine Belastung darstellen kann, ab. In einer longitudinalen Untersu-chung an 151 Studieneinsteigern mit einem Messzeitpunkt zu Beginn und einem zweitem zum Ende des ersten Semesters zeigten sich die Daten mit der Idee einer totalen Media-tion vereinbar. Soziale Unterstützung hat demnach einen positiven Effekt auf die Selbst-wirksamkeitserwartung, die wiederum das Stressempfinden reduziert. Die Ergebnisse legen die Förderung des sozialen Klimas sowie der Selbstwirksamkeitserwartung nahe. Außerdem wurden Aspekte institutioneller Unterstützung in Bezug auf Selbstwirksam-keitserwartung und Stress untersucht, da sich diese Art der Unterstützung in der bisheri-gen Forschung als wichtiger Faktor erwiesen hat, deren Nutzung an Universitäten jedoch einen rückläufigen Trend aufzeigt. Hier konnten signifikante Zusammenhänge zwischen den Variablen festgestellt werden.
Abstract (Englisch)
Stress among freshmen: A longitudinal study of the effect of self-efficacy and so-cial support.
The career self-management model based on the social cognitive career theory provides an explanation of the academic career. Often tested in the job-related context, investiga-tions on college students, especially on freshmen, are rare. Referring to this model the predictive effect of the context factor social support is explored, while self-efficacy speci-fied on freshman, is adopted as the mediator. So far these effects are only investigated on performance or dropout intentions, therefore this study concentrates on their potential protective influence on stress, which is especially a burden for freshmen. The longitudinal study with the first test period at the beginning and the second at the end of the first se-mester included 151 freshmen. The results showed a total mediation in form of an en-hancing effect of social support on self-efficacy and a reducing effect of self-efficacy on stress. Consequently, further development of the social relations and the self-efficacy seems desirable. Even though institutional support has shown an important effect in pre-vious studies, there is a negative trend concerning its use by college students. Therefore correlations between aspects of the institutional support, self-efficacy and stress are also investigated. Significant relations between these variables were found.
Kuhn, Lysann
Der Zusammenhang von Selbstregulationsstrategien bei Media-Multitasking mit akademischer Leistung unabhängig von Arbeitsgedächtniskapazität
Bachelorarbeit, 29. Mai 2019
Abstract (Deutsch)
Kann die akademische Leistung signifikant beeinflusst werden über Selbstegulation, durch einen unterschiedlichen Umgang mit Media-Multitasking-Ablenkungen (wie Handynachrichten) während des Lernens? Oder ist allein der Einfluss der Arbeitsgedächtniskapazität auf die akademische Leistung bedeutsam, welche mit der Selbstregulation gemeinsame Varianz teilt und darüber hinaus eine effektive kognitive Verarbeitung bei Multitasking unterstützt? In einer Online-Studie mit experimentell-korrelativen Ansatz wurden 19 Studierende untersucht. Dabei wurde die Arbeitsgedächtniskapazität über die 2-Back-Task erhoben, die Selbstregulation und Ablenkbarkeit über Fragebögen und in einer Woche vor einer Prüfung an drei Tagen die Freizeit-Mediennutzungsdauer und das Media-Multitasking-Verhalten erfasst. Bei der durchgeführten, multiplen hierarchischen Regression wurden nur die Freizeit-Mediennutzungsdauer und die Arbeitsgedächtniskapazität als Prädiktoren für die akademische Leistung signifikant. Die Selbstregulation im Media-Multitasking-Kontext besaß keinen bedeutsamen Einfluss auf die akademische Leistung. Allerdings wurden in der Studie Indizien sichtbar, die die Testkonstruktion des Selbstregulation-Messinstruments in Frage stellten.
Abstract (Englisch)
Is it possible to significantly influence academic performance with self-regulation through different treatment of media multitasking diversions (like smartphone messages) while studying? Or is only the impact of working memory capacity on academic performance important, which shares some variance with self-regulation and furthermore supports a more effective cognitive processing of multitasking? In an online-study with experimental-correlative design 19 students were tested. Working memory capacity was assessed with the 2-Back-Task, self-regulation and distractibility were rated with questionnaires. Media usage length and media multitasking behavior were measured with self-statements at three different days in a week before an exam. In the conducted multiple hierarchical regression only recreational media usage length and working memory capacity were significant predictors for academic performance. Self-regulation in media multitasking context had no considerable impact on academic performance. However some concerns were raised during the study concerning the construction of the self-regulation questionnaire.
Kühl, Lisa
Zum Zusammenhang von Kreativität und Berufserfolg unter Berücksichtigung von Intelligenz. Validierung eines prozessbasierten Kreativitätstests.
Masterarbeit, 16. Januar 2014
Abstract (Deutsch)
Kreativität bzw. Aspekte von Kreativität sind nach O*Net, einer Datenbank, die Berufsbeschreibungen listet, für die Arbeit vieler Berufsgruppen hoch relevant (O*Net, o. D.). Es stellt sich die Frage, ob es einen empirischen Zusammenhang zwischen der Kreativität und dem Erfolg einer Person in ihrem Beruf gibt. Für viele Kreativitätstest zeigt sich ein Zusammenhang zum Konstrukt Intelligenz. Dies soll vorliegend berücksichtigt werden. Die Stichprobe umfasst N = 48 Berufstätige (m = 15, w = 33, Altersmittelwert = 35.08 Jahre). Eine Besonderheit ist die Messung der Kreativität über einen prozessmodellbasierten Leistungstest, den KIB-TE (Winter & Schuler, in Vorbereitung). Die Validierung erfolgt an objektiven und subjektiven Kriterien für Berufserfolg sowie zwei Intelligenzverfahren. In den Ergebnissen zeigen sich moderate Zusammenhänge der Konstrukte Kreativität und Intelligenz. Ein Zusammenhang von Kreativität und Berufserfolg liegt nur im Kriterium Laufbahnzufriedenheit vor. Für dieses zeigt sich Kreativität als relevanter Prädiktor. Mögliche Ursachen für die Befunde sowie limitierende Faktoren und weiterführende Ansätze werden diskutiert.
Abstract (Englisch)
This thesis investigates the effects of stereotypically designed job advertisements on the reader’s job assessment depending on her/his gender. To this end, an online-study has been conducted, wherein participants (N = 210) had been presented with fictitious job ads, which contained either a photo of three women or three men besides text. Apart from that, the ads were exactly the same. The advertised job had then been evaluated regarding its appeal, the feeling of belongingness readers experienced towards the job and their intention to apply for it. A better assessment was expected, when the depicted group’s gender matched the assessor’s gender. Moreover, a potential influence of certain personality characteristics (Openness to Experience, Emotionality, Honesty/Humility) and intelligence on the expected effects has been tested. Lastly, subjects estimated whether female- or male-associated requirements would rather be important for that job. The postulated effect of the interaction of participant’s gender and ad gender could not be found, but there has been an effect of the ad gender itself. Participants, who had seen the ad with the group of women rated the job as more attractive, felt a stronger belongingness towards it and showed a stronger intention to apply. This effect disappeared when attractiveness of the persons in the photo had been added as a predictor. The female group had been rated significantly more attractive than the male group. Personality and intelligence did not play a role in explaining the effects. Also, a subject or ad gender effect on the expected requirements did not show. Limitations of this study and ideas for further research are discussed.
Kummer, Kristin
Den rosa Elefanten akzeptieren – Der Effekt einer achtsamkeitsbasierten Kurzintervention auf Testangst und Intelligenztestleistung.
Masterarbeit, 2. November 2015
Abstract (Deutsch)
Testangst führt u.a. aufgrund von störenden oder ablenkenden Gedanken in Bezug auf die eigene Leistung zu schlechteren Leistungen in Prüfungssituationen (Wine, 1971). Die im Rahmen dieser Studie entwickelte Kurzintervention sollte den Zusammenhang zwischen Testangst und Leistung verringern, um das volle Leistungspotential Testängstlicher auszuschöpfen. Die Intervention bestand aus einem kurzen Strategievorschlag, störende oder ablenkende Gedanken zu akzeptieren, statt diese zu unterdrücken. Getestet wurde die Wirksamkeit der Intervention in einem randomisierten Kontrollgruppendesign an 87 Studierenden (72 w, 15 m) unterschiedlicher Fachbereiche. Die Interventionsgruppe erhielt vor der Bearbeitung eines Intelligenztests den Strategievorschlag. Die Kontrollgruppe bearbeitete nur den Test. Entgegen der Annahme fiel der Zusammenhang zwischen Testangst und Intelligenztestleistung in der Interventionsgruppe (r = -.48) deutlich höher aus als in der Kontrollgruppe (r = -.17). Es wird angenommen, dass Schlüsselwörter im Strategievorschlag die Prüfungssituation im Sinne eines Primingeffekts erst salient machten und so zum höheren Zusammenhang führten. Die Wirksamkeit von Akzeptanz wird vor dem Hintergrund dispositioneller Faktoren diskutiert.
Abstract (Englisch)
Test anxiety leads to poor performance due to interfering and distracting thoughts concerning one‘s own performance experienced in tests (Wine, 1971). A short intervention developed for this study aimed to reduce the relationship between test anxiety and performance to exploit the full potential of test anxious persons. The intervention was a short suggestion recommending accepting interfering thoughts rather than supressing them. The effectiveness of the intervention was tested in a randomized controlled design involving 87 students (72 f, 15 m) of varying faculties. Before working on an intelligence test the intervention group read the strategy suggestion. The control group worked on the test only. Against the assumption, the relationship between test anxiety and intelligence test performance was much higher in the intervention group (r = -.48) than in the control group (r = -.17). It is assumed that key words in the strategy suggestion might have created the testing situation to be more salient to participants which lead to a higher correlation. The effectiveness of acceptance is discussed in view of dispositional traits.
Labusga, Andrea
Bedingungen der Übereinstimmung von Selbst- und Fremdurteilen bei berufsbezogenen Persönlichkeitstests.
Diplomarbeit, 19. Juni 2006
Abstract (Deutsch)
In der Arbeits- und Organisationspsychologie herrscht ein lang anhaltender Trend zur Nutzung berufsbezogener Persönlichkeitstests. Eine zentrale Fragestellung in diesem Kontext ist die Übereinstimmung von Selbst- und Fremdurteilen. Häufig wird das Ausmaß dieser Übereinstimmung als Validitätsindikator des Verfahrens interpretiert. Die Diplomarbeit reflektiert theoretisch und empirisch die Bedingungen, unter denen geringere oder höhere Übereinstimmungen der Selbst- und Fremdurteile zu erwarten sind. Dabei geht es zunächst um (1) die Beziehung zwischen Selbst- und Fremdbeurteiler. In einem zweiten Schritt soll dann geklärt werden, ob (2) die Art der zu beurteilenden Eigenschaft die Übereinstimmung zwischen Selbst- und Fremdurteil moderiert. Die grundlegende Annahme lautet hier, dass die Übereinstimmung umso höher ausfällt, desto beobachtbarer die zu beurteilenden Eigenschaften sind. Mit der dritten Fragestellung wird (3) der Einfluss der verwendeten Befragungsmethode geprüft. Der vierte und letzte Untersuchungsaspekt widmet sich der Frage, ob (4) die Übereinstimmung von Selbst- und Fremdurteil in Abhängigkeit von bestimmten Fähigkeiten der Fremdbeurteiler variiert. Um die Fragestellungen drei und vier untersuchen zu können, wurden den Fremdbeurteilern drei Arten von Urteilen abverlangt. Zunächst hatten die Personen sich selbst mit Hilfe von Persönlichkeitsfragebogen hinsichtlich zweier fragestellungsrelevanter Dimensionen (Empathie und soziale Intelligenz) zu beurteilen. Außerdem wurde ihre verbale Intelligenz mit einem Test geprüft und ihre Tendenz, sozial erwünscht zu antworten, kontrolliert. Bei der Fremdbeurteilung wurden die Personen sowohl gefragt, wie sie persönlich die Zielperson einschätzen, sie sollten aber auch angeben, wie sich die Person ihrer Meinung nach selbst eingeschätzt hat.
In der Diplomarbeit werden die (teilweise online erhobenen) Daten von 142 Personen (71 „Paaren“ von Selbst- und Fremdbeurteilern) analysiert. Die Items der eingesetzten Persönlichkeitsfragebogen werden danach unterteilt, ob sie eher auf internal oder external beeinflusstes Erleben und Verhalten zielen. Die in den internalen Items thematisierten Sachverhalte sind, so die These, leichter zu beobachten. Tatsächlich ist die Übereinstimmung zwischen Selbst- und Fremdurteil bei diesen Items höher als bei den externalen Items. Auch zeigt sich für die internalen Items, dass die Übereinstimmung zwischen Selbst- und Fremdbeurteilung mit wachsender Vertrautheit zwischen Selbst- und Fremdbeurteiler steigt.
Abstract (Englisch)
This research focused on terms that affect self-other agreement in job-related personality tests. 71 subjects completed the job-related personality test START-P (Beauducel & Kersting, in press) and 71 close acquaintances of the subjects rated them on the basis of the same test in a differentiated way. Due to theoretical assumptions and recent research findings we reasoned four moderator variables that affect self-other agreement: (1) relatedness between target and judge, (2) the type of trait being judged, (3) the method of inquiry and (4) abilities of the judge. Considering the relatedness between target and judge we found the subjective intimacy rated by the judge as an important factor for self-other agreement. We could also approve an impact on self-other agreement regarding the type of trait that has to be judged. Traits that were classified as more easily observable in everyday life entail higher coefficients in self-other agreement. The rating by the close acquaintance was collected in a differentiated way: First the judge had to decide how he or she thinks the targets had answered the items for themselves and second how he or she assesses the target. A higher correlation between the first type of the judgement and the self-ratings was not confirmed. As affecting abilities of the judge we investigated verbal and social intelligence as well as empathy. Some influence regarding these abilities was obtained. Nevertheless further research is necessary to clarify the relationship between these abilities and self-other agreement.
Leimbach, Nicole
Versuch einer Integration von Rechtschreibleistungen in die Intelligenzstrukturforschung.
Diplomarbeit, 30. September 2005
Abstract (Deutsch)
Für die Diagnose von Rechtschreibleistungen stehen unterschiedliche diagnostische Verfahren zur Verfügung. Entweder müssen vorgegebene Wörter hinsichtlich der Korrektheit der Schreibweise beurteilt werden („Richtig-Falsch Format“ sowie „Multiple-Choice Format“) oder aber Wörter müssen aktiv geschrieben werden („vollständiges Diktat“ oder „Lückendiktat“). Die zuerst genannte Erhebungsform unterscheidet sich wesentlich vom Diktat, da die relevante Information hier gelesen und nicht, wie beim Diktat, gehört wird. Die Methode des Diktats kommt der Alltagsanforderung des fehlerlosen Schreibens von Texten am nächsten, da auch im Alltag häufiger die Lösungsfindung selbsttätig erfolgen muss und – anders als bei dem Richtig-Falsch-Format und beim Multiple-Choice Format – nicht auf Vorgaben aufgebaut werden kann. Praktiker stehen dem Multiple-Choice Format als Methode der Diagnostik von Rechtschreibleistungen daher skeptisch gegenüber. Allerdings ist die Diktatform weniger auswertungsobjektiv und testökonomisch als das Multiple-Choice Format. In der im Rahmen der Diplomarbeit ausgewerteten empirische Studie mit 200 Personen wird die Methode zur Diagnostik der Rechtschreibleistungen systematisch variiert und kontrolliert, indem ein und dieselben Anforderungen an die Rechtschreibung einmal in Form eines Lückendiktats und einmal in Form eines Multiple-Choice Test gestellt werden, wobei die Darbietungsabfolge kontrolliert wird. Bei dem eingesetzten Multiple-Choice Test handelt es sich, und das ist der „Pfiff“ der Untersuchung, um eine isomorphe Variante des Lückendiktats: Mit beiden Methoden wird die Beherrschung der Rechtschreibung anhand der gleichen Wörter überprüft. Dies bedeutet, dass die beiden diagnostischen Verfahren inhaltlich identisch sind und sich nur hinsichtlich des Itemformats unterscheiden. Beim parallelen Einsatz der Verfahren können so Effekte der Darbietungsform überprüft werden. Als zentraler Befund der Diplomarbeit kann festgehalten werden, dass die Formatvariation sich nicht wesentlich auf die Kriteriums- und Konstruktvalidität auswirkt (operationalisiert über die Beziehungen zu Schulnoten sowie zu verschiedenen Intelligenzfacetten).
Lewien, Eunice Maria
Evaluation eines Zieleffektivitätstrainings im akademischen Leistungskontext
Masterarbeit, 28. Dezember 2020
Abstract (Deutsch)
Deutschland verzeichnet seit einigen Jahren eine schnell anwachsende Anzahl an Studierenden
(Statistisches Bundesamt, 2020). Studienplätze sind knapp und die Zulassungsbeschränkungen
hoch angesetzt (z.B. Humboldt Universität Berlin, 2019). Bereits vor der COVID-19-Pandemie,
erschien es indiziert fachübergreifende Kompetenzen zur Maximierung des Potenzials
Studierender zu vermitteln. Im Zuge des neuartigen Online-Semesters ohne Präsenzlehre
mussten Studierende zudem noch zahlreichen Herausforderungen begegnen und verstärkt
eigenverantwortlich lernen (z.B. Traus, Höffken, Thomas, Mangold & Schröer, 2020).
Kompetenzen des selbstregulierten Lernens, speziell der Zielsetzung zur Steigerung der Leistung
(z.B. Locke & Latham, 2002) stellen daher eine vielversprechende Anknüpfstelle zur Formulierung
von Trainings dar. Ein Training zur Steigerung der Zieleffektivität (Brunstein et al.,
2008) wurde nun erstmals im akademischen Leistungskontext anhand der Studiendurchschnittsnote
von Studierenden evaluiert. Insgesamt 159 Studierende setzten sich im Rahmen
des Online-Trainings, zu Beginn des Semesters, ein Ziel im akademischen Bereich, konkretisierten
dieses in einer Reihe von Übungen und verfolgten jenes über das Semester hinweg. Es
wurde vermutet, dass die Experimentalgruppe nach dem Training, im Vergleich zur Kontrollgruppe,
welche sich nur ein Ziel gesetzt hatte, aber keine Übungen durchlief, eine signifikant
höhere Studiendurchschnittsnote, Zieleffektivität und Selbstwirksamkeit, aufweisen würde
sowie in den übungsmodulspezifischen Variablen signifikant besser abschneiden würde.
Angenommen wurde des Weiteren, dass die Kontrollgruppe im Laufe des Trainings keine
Verbesserung in den Variablen erfahren würde. Die Experimentalgruppe wies, im Vergleich zur
Kontrollgruppe, am Ende der Untersuchung weder eine signifikante Überlegenheit in der
Studiendurchschnittsnote noch in den restlichen abhängigen Variablen auf. Zwar haben
Studierende der Experimentalgruppe signifikant häufiger ihre Ziele erreicht, dennoch
verbesserten sich, rein deskriptiv gesehen, beide Gruppen in den Variablen der Studiendurchschnittsnote,
der Zieleffektivität und der allgemeinen Selbstwirksamkeit. Beide Gruppen
verbesserten ihre akademischen Leistungen. Schlussfolgernd, erschien das weniger intensive
Treatment der Kontrollgruppe bereits ein erfolgreiches und ökonomisches Zieleffektivitätstraining
zur Verbesserung der Studiendurchschnittsnote darzustellen. Ein Vorschlag für ein
Versuchsdesign zur Überprüfung dieser Schlussfolgerung wird in vorliegender Studie erörtert.
Schlagwörter: Zielsetzung, Selbstreguliertes Lernen, Leistung, COVID-19, Studenten
Abstract (Englisch)
Germany has been experiencing a rapid increase in the number of students for several
years (Statistisches Bundesamt, 2020). Study places are scarce and admission restrictions
are set high (e.g., Humboldt University Berlin, 2019). Even before the COVID-19 pandemic,
it seemed indicated to teach cross-disciplinary competencies to maximize students‘
potential. In the course of the novel online semester without face-to-face teaching,
students also had to face numerous challenges and increased self-directed learning (e.g.,
Traus, Höffken, Thomas, Mangold & Schröer, 2020). Competencies of self-regulated
learning, especially goal setting to increase performance (e.g., Locke & Latham, 2002),
therefore represent a promising starting point for developing a training. A training to
increase goal effectiveness (Brunstein et al., 2008) has now been evaluated for the first
time in an academic performance context using students‘ grade point averages. At the
beginning of the semester, a total of 159 students set an academic goal as part of the
online training, specified it in a series of exercises, and pursued it throughout the semester.
It was hypothesized that after the training, the experimental group, compared to the
control group, which only set a goal but did not completed any exercises, would gain
significantly higher grade point averages, higher goal effectiveness, and higher self-efficacy,
as well as perform significantly better on the exercise module-specific variables. It was
further assumed that the control group would not experience any improvement in the
variables during the training. Compared to the control group, at the end of the study, the
experimental group wasn’t performing significantly better in either the grade point
averages or the remaining dependent variables. Although students in the experimental
group achieved their goals significantly more often, yet, descriptively, both groups have
improved in the variables of the grade point averages, goal effectiveness, and general selfefficacy.
Both groups have improved their academic performance. In conclusion, the less
intensive treatment of the control group already appears to be a successful and economical
goal effectiveness training for the improvement of the students’ grade point averages. A
proposed experimental design to test this conclusion is discussed in this study.
Keywords: goal setting, self-regulated learning, performance, COVID-19, students
Liewers, Merlin
Die dunkle Seite der (kreativen) Macht: Fördert Machterleben die Ideenproduktion in einer unethischen Aufgabe?
Bachelorarbeit, 12. Juli 2018
Abstract (Deutsch)
Die dunkle Kreativität ist ein Konstrukt, welches das intentionale Produzieren unethischer Ideen beschreibt. In Anlehnung an Cropley, Cropley, Kaufman und Runco (2010) werden abstraktere Merkmale wie Wertvorstellungen, Motive, Persönlichkeit oder der situationale Rahmen mit in den Ideenproduktionsprozess einbezogen. Ziel der Studie war es herauszufinden, ob sich die unethische Ideenproduktion durch Persönlichkeit, eine saliente Ethik oder durch Machterleben beeinflussen lässt. Hier wird sich dabei auf Machterleben und Machtmotive konzentriert. Die Manipulation des Machterlebens wurde innerhalb einer Coverstory mittels einer Rollenübernahme von „Teamleitung“ und „Praktikant “ vorgenommen, welche dementsprechend rollenverstärkende Aufgaben zu erledigen haben (Teamleiter= Machterleben, Praktikant = Machtlos). Machtmotiv und Machterleben schien eine untergeordnete Rolle in der dunklen Ideenproduktion zu spielen. Zwar konnte das Machterleben die Rollenidentifikation steigern, allerdings konnten sowohl Machtmotiv als auch Machterleben die dunkle Kreativität kaum erklären. Der Glaube an Weiterverfolgung der Ideen und die generellen kreativen Fähigkeiten schienen ausschlaggebender zu sein. Methodische und theoretische Gründe dafür, werden diskutiert.
Stichworte: dunkle Kreativität, Macht, Motive, Machterleben
Abstract (Englisch)
Dark Creativity is described as the intentional production of unethical ideas. Inspired by Cropley et al. (2010) the idea production within the dark creativity is more dependent on personality, personal values, motives and situational frames. The goal of this study is to investigate if Personality, power experiences or moral codes can influence the unethical idea production, although this Bachelor-Thesis concentrates on the influence of power experiences and power motives. The experience of power was manipulted through a coverstory, in which the participants have to take over the role of a “team leader” or a “volunteer”. The role identification is promoted with specific tasks (Teamleader= powerful, volunteer= powerless). The results suggest that, although experiencing power can help to improve the identification with the powerful role, power could not improve the dark creative performance. The best predictors are general creative abilitys and the belief in idea progressing. Methodical and theoretical reasons for the weak effects of power constructs on dark creativity are discussed.
Keywords: dark creativity, power, motives, power experience
Liewers, Merlin
Il Principe – Was im Konstrukt des Machiavellismus bisher zu kurz kam.
Masterarbeit, 27. Oktober 2020
Abstract (Deutsch)
Machiavellismus als Konstrukt beschreibt eine Persönlichkeitseigenschaft, welche sich meist durch „manipulative Taktiken“, „zynisches Menschenbild“ und „abstrakte Moralvorstellungen“ definiert. Die Forschung zeigt in Hinblick auf kognitive, emotionale und soziale Fähigkeiten ein unpassendes Bild, weswegen das Ziel dieser Studie darin besteht, den Zusammenhang von Machiavellismus mit emotionalen Denkfehlern zu untersuchen. Dabei sollte gezeigt werden, dass Probanden mit höherer machiavellistischer Ausprägung im Schlussfolgern weniger durch Emotionen beeinflusst werden. Dafür sind 24 Syllogismen mit 3 verschiedenen Inhalten (neutral, emotional, machiavellistisch) kreiert worden, welche zusätzlich in Hinblick auf ihre Glaubwürdigkeit variiert worden sind, um einen „Belief Bias“ hervorzurufen. Es zeigen sich nur negative Korrelationen zwischen Machiavellismus und den Lösungsraten der jeweiligen Inhalte, was den Hypothesen widerspricht. Zusätzlich ist es nicht gelungen, einen emotionalen Belief Bias zu erzeugen, weswegen die Hauptfragestellung unbeantwortet bleibt. Als Teilergebnis zeigt Machiavellismus eine positive Korrelation mit dem Belief Bias der machiavellistischen Items. Gründe des Misslingens und Forschungsansätze für weitere Teilergebnisse werden diskutiert.
Stichworte: Machiavellismus, Syllogismen, Belief Bias, emotionale Fähigkeiten
Abstract (Englisch)
Machiavellianism as a construct describes a personality trait, which is usually defined by „manipulative tactics“, „cynical view of man“ and „abstract moral concepts“. Research shows an inappropriate picture in terms of cognitive, emotional and social skills, so the aim of this study is to investigate the connection of Machiavellianism with emotional errors of thought. Subjects with higher Machiavellian characteristics should be less influenced by emotions. For this purpose, 24 syllogisms with 3 different contents (neutral, emotional, Machiavellian) were created, which were additionally varied in terms of their credibility to produce a „Belief Bias Effect“. Only negative correlations between Machiavellianism and the solution rates of the respective contents were created, which contradicts the hypotheses. In addition, it has not been possible to create an emotional „Belief Bias“, which is why the main question remains unanswered. As a partial result Machiavellianism shows a positive correlation with the Belief Bias of Machiavellian items. Reasons for the failure and research approaches for further partial results are discussed.
Keywords: machiavellianism, syllogisms, belief bias bffect, emotional abilities
Linke, Ines
Analyse möglicher Einflüsse von Beobachter-Intelligenz und Persönlichkeit auf die Bewertung studienerfolgsrelevanter Anforderungen im Rahmen einer Anforderungsanalyse für ein Self-Assessment.
Masterarbeit, 11. September 2013
Abstract (Deutsch)
Zur Entwicklung eines Self-Assessments für Studieninteressierte der Physik an der JLU Gie-ßen wurden mittels einer Anforderungsanalyse erfolgsrelevante Eigenschaften aus den Bereichen Intelligenz, Persönlichkeit, Interessen und Kompetenzen in einer Befragung von 74 Physik-Studierenden (Beobachter) erfasst. Ziel der vorliegenden Arbeit war die Überprü-fung von Zusammenhängen zwischen abgegebenen Wichtigkeits-Einschätzungen für ein erfolgreiches Physikstudium in den o.g. 4 Bereichen und der Intelligenz (Erfassung: WIT-2 Subtest Analogien & Test zur dispositionellen Intelligenz) und Persönlichkeit (BFI) der Be-obachter. Je gewissenhafter der Beobachter war, desto höher war auch seine Wichtigkeits-Einschätzung dieser Eigenschaft (r=.39; p=.00) für ein erfolgreiches Physikstudium. Die Be-obachter-Offenheit hing positiv mit der Wichtigkeits-Bewertung für Offenheit (r=.28; p=.02) und negativ mit Extraversion (r=-.29; p=.00) zusammen. Die emotionale Stabilität der Be-obachter zeigte negative Zusammenhänge (r=-.29- -.37) mit Wichtigkeits-Bewertungen der Intelligenz. Intelligenz & Studienerfolg der Beobachter sowie Wahrnehmungsfehler hatten keinen Einfluss auf ihre Wichtigkeits-Einschätzungen.
Abstract (Englisch)
For developing a self-assessment tool for prospective students of physics at JLU Gießen a demand analysis considering personality traits, intelligence, interests and study skills has been performed on 74 students (judges) of physics. The aim of this study was to investigate if there are influences of either personality (BFI) or intelligence (WIT-2 subscale analogies & test for dispositional intelligence) of the judges on their ratings of how important different traits of the abovementioned 4 domains are for studying physics successfully. Results show, the more conscientious the judge, the higher his rating of importance for this trait will be (r=.39; p=.00). Openness to experience in judges was positively related to their ratings of importance for this trait (r=.28; p=.02), but negatively for the rating of importance of extraver-sion (r=-.29, p=.00). Judges’ emotional stability showed negative relations to ratings of importance in the domain of intelligence (r=-.29- -.37). Judges’ intelligence and their success at university as well as errors in perception had no influence on the results.
Lochner, Katharina
Führungs-Charisma bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen.
Diplomarbeit, 08. Juli 2005
Abstract (Deutsch)
Neben der fachlichen Kompetenz wird der Persönlichkeit eine zunehmend wichtigere Rolle für den beruflichen Erfolg zugeschrieben. Die Diplomarbeit thematisiert diese aktuelle Entwicklung, indem sie diejenigen Persönlichkeitsmerkmale untersucht, die eine gute Führungskraft auszeichnen und sich der Frage widmet, ob solche Persönlichkeitsmerkmale bereits bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen diagnostizierbar sind. Theoretischer Ausgangspunkt der Arbeit ist der (behaviorale) Ansatz der charismatischen Führung, insbesondere die erweiterte Perspektive des sogenannten Conger und Kanungo Modells. Insgesamt werden die Daten von 561 Personen aus drei Untersuchungen analysiert. Zunächst wird geprüft, ob das Modell und seine Strukturannahmen auch bei – in diesem Zusammenhang bislang nicht untersuchten – Jugendlichen und jungen Erwachsen Geltung besitzt. Dies ist der Fall. In einem zweiten Schritt wird dann geklärt, ob in dieser Stichprobe ein spezifisch auf Jugendliche und junge Erwachsene zugeschnittener Fragebogen besser zur Erfassung von Führungs-Charisma geeignet ist als ein altersunspezifisch formulierter Fragebogen. Dies ist nicht der Fall. Schließlich geht es darum, mit Hilfe von Referenzinstrumenten der (berufsbezogenen) Persönlichkeitsforschung Korrelate von Aspekten des Führungs-Charismas aufzuzeigen. Hierzu wurden das Inventar zur berufsbezogenen Persönlichkeitsbeschreibung (BIP), das Leistungsmotivationsinventar (LMI) sowie die revidierte Fassung des NEO-Persönlichkeitsinventars (NEO-PI-R) eingesetzt.
Diese Diplomarbeit wurde im Vdm Verlag publiziert:
Lochner, K. (2008). Führungs-Charisma bei jungen Erwachsenen. 104 Seiten. Verlag: Vdm Verlag.
49.- Euro.ISBN Nummer: 9783836456845 ; ISBN-10: 3836456842
Lorenz, Marlene
Gewissenhaftigkeit und Antwortverhalten: Eine Untersuchung der Validität von Geschwindigkeit und Genauigkeit bei der Bearbeitung von Intelligenztests als Indikatoren der Persönlichkeit
Bachelorarbeit, 27. Juni 2024
Abstract (Deutsch)
Intelligenz und Persönlichkeit sind entscheidende Faktoren in der Personalauswahl. Während
die Intelligenz durch standardisierte Tests zuverlässig gemessen werden kann, gestaltet sich
die Erfassung der Persönlichkeit deutlich schwieriger. Besonders die Gewissenhaftigkeit hat
allerdings einen erheblichen Einfluss auf die akademische und berufliche Leistung. Diese
Studie untersucht, ob das Antwortverhalten bei einem Intelligenztest als Indikator für
Gewissenhaftigkeit und deren Facetten dienen kann, um auf klassische
Selbstauskunftsfragebögen verzichten zu können, die anfällig für Faking sind und eine hohe
Introspektionsfähigkeit voraussetzten. Gewissenhaftigkeit wurde über den HEXACO-PI-R
erhoben. Intelligenz und Antwortverhalten wurden mittels des Gießener kognitive
Kompetenzen Tests (GkKT) erfasst. Das Antwortverhalten setzt sich aus der Genauigkeit und
Geschwindigkeit beim Beantworten der Testfragen zusammen. Darüber hinaus wurden
Kriterien wie akademischer Erfolg und Gesundheitsverhalten in die Studie einbezogen, da
diese typischerweise mit Gewissenhaftigkeit in Verbindung stehen.
Die Ergebnisse zeigen, dass das Antwortverhalten nicht signifikant mit der Gewissenhaftigkeit
korreliert und somit das Antwortverhalten nicht als Prädiktor für Gewissenhaftigkeit geeignet
ist. Interessanterweise zeigte sich jedoch eine signifikant negative Korrelation zwischen der
Facette Organisiertheit und dem Antwortverhalten. Für diesen unerwarteten negativen
Zusammenhang konnte keine eindeutige Erklärung gefunden werden. Eine post hoc Analyse
ergab, dass Genauigkeit des Antwortverhaltens stärker mit dem akademischen Erfolg
korreliert als Intelligenz. Dies weist darauf hin, dass die Genauigkeit beim Beantworten eines
Tests möglicherweise ein besserer Prädiktor für akademischen Erfolg ist als Intelligenz.
Abstract (Englisch)
Intelligence and personality are important factors in personnel selection. While intelligence
can be reliably measured using standardized tests, personality is much more difficult to assess.
Conscientiousness in particular has a considerable influence on academic and professional
performance. This study investigates whether the response behavior in an intelligence test can
serve as an indicator of conscientiousness and its facets and replace classic self-report
questionnaires, which are vulnerable to faking and require a high capacity of introspection.
Conscientiousness was assessed using the HEXACO-PI-R, while intelligence and response
behavior were measured using the “Gießener kognitive Kompetenzen Test” (GkKT).
Response behavior consists of accuracy and speed in answering the test questions. In addition,
criteria such as academic success and health behavior were included in the study, both
typically associated with conscientiousness.
The results show that response behavior does not correlate significantly with
conscientiousness and therefore is not suitable as a predictor of conscientiousness. However,
there was a significant negative correlation between the organized facet and response behavior.
No clear explanation could be found for this unexpected negative correlation.
A post hoc analysis revealed that response accuracy correlated more strongly with academic
success than measured intelligence. This indicates that accuracy on the test may be a better
predictor of academic success than pure intelligence.
Lotz, Anna
Zentrale Selbstbewertungen im Arbeitskontext: Entwicklung und Validierung eines Persönlichkeitsfragebogens.
Bachelorarbeit, 23. Mai 2013
Abstract (Deutsch)
Bei der Erforschung des Zusammenhangs von Arbeitszufriedenheit und Persönlichkeitseigenschaften wird den sogenannten Core Self-Evaluations (CSE; Judge et al., 1997) eine entscheidende Rolle zugeschrieben. Das Konstrukt besteht aus den vier Facetten Selbstwertgefühl, emotionale Stabilität, Selbstwirksamkeit und internale Kon-trollüberzeugung, wird jedoch üblicherweise als Gesamtfaktor mit der Core Self-Evaluations Scale (CSES; Judge et al., 2003) gemessen.
Diese Bachelorarbeit widmet sich der Entwicklung und Validierung eines für den Ein-satz in der Auswahldiagnostik angepassten Persönlichkeitsfragebogens, welcher den arbeitsspezifischen Anteil von CSE messbar machen soll. Der 20 Items umfassende ACAP-Test (Arbeitsspezifische Core Self-Evaluations als Persönlichkeitsmerkmal) umfasst als Aufgabenmaterial fünf kritische Situationen aus dem Alltag eines Berufsanfängers. Zu jeder der fünf Situationen werden vier Items formuliert, die den vier Facetten von CSE zugeordnet sind.
In einem ersten Durchlauf mit 162 Personen, zeigte sich der ACAP-Test als konstruktvalider Testentwurf mit konvergenter Validität zu einer deutschen Version der CSES (G-CSES; Heilmann & Jonas, 2010) und diskriminanter Validität zur Neurotizismusskala des NEO-FFI (Costa & McCrae, 1992). Nach zweimaliger Überarbeitung der am wenigsten trennscharfen Items wurde der Fragebogen an einer weiteren Stichprobe von 200 Personen kriterienvalidiert.
Der ACAP-Test zeigte hierbei hypothesenkonform schwache bis mittlere positive Korrelationen mit Lebens-, Arbeits- und Studienzufriedenheit, sowie aufgabenbezogener Leistung (Selbsteinschätzung, Einkommen, Beförderungen) und umfeldbezogener Leistung (Organizational Citizenship Behavior; Smith, Organ & Near, 1983; University Citizenship Behavior; Kersting & Gehring, 2006). Lediglich der Zusammenhang mit Schul- und Studiennoten fiel unerwartet gering aus. Es zeigte sich jedoch eine deutlich höhere Trennschärfe, Homogenität und Reliabilität im Vergleich zur ersten Testversion. Gruppenvergleiche deuteten darauf hin, dass Männer gegenüber Frauen und Berufstätige gegenüber Studenten/Studentinnen einen signifikant höheren Mittelwert im ACAP-Test erzielen.
Abstract (Englisch)
Work-specific Core Self-Evaluations: Development and Validation of a Personality Questionnaire.
In the exploration of the relationship between job satisfaction and personality characteristics Core Self-Evaluations (CSE; Judge et al, 1997) play a crucial role. The construct consists of the four facets self-esteem, emotional stability, self-efficacy and internal locus of control, but is usually measured as a total factor with the Core Self-Evaluations Scale (CSES; Judge et al, 2003).
This thesis is dedicated to the development and validation of an adapted personality questionnaire for use in selection procedures, to measure the work-related share of CSE. The so-called ACAP-test (Arbeitsspezifische Core Self-Evaluations als Persönlichkeitsmerkmal) consists of 20 items and is divided into 5 critical situations from the everyday working life of a first-time employee and thereby interrogates each of the four facets of CSE.
In a first run with 162 people the ACAP-test showed convergent validity with a German version of the CSES (G-CSES; Heilmann & Jonas, 2010) and discriminant validity with the neuroticism scale of the NEO-FFI (Costa & McCrae, 1992). After two revisions of the items with the least discriminatory power the questionnaire was validated in a second sample of 200 people.
The ACAP-test showed concordant with the hypotheses weak to moderate positive cor-relations with life satisfaction, work satisfaction and study satisfaction, job performance (self-assessment, income, promotions) and Organizational Citizenship Behavior (OCB; Smith, Organ & Near, 1983) as well as University Citizenship Behavior (UCB; Kersting & Gehring, 2006). Only school and study grades didn’t seem to be adequate for predic-ting the outcome in the ACAP-test. However, there was a higher overall discriminatory power, homogeneity and reliability compared to the first version of the test. Group comparisons indicated that men vs. women and employees vs. students had a significantly higher mean value in the ACAP-test, which is why different standardizations are necessary for these groups.
Lück, Jennifer
Wie Narzissmus die Wahl des Studiengangs beeinflusst und welchen Einfluss Erwartungen und familiäre Unterschiede dabei spielen.
Bachelorarbeit, 24. August 2020
Abstract (Deutsch)
Nicht nur die Studierendenanzahl insgesamt steigt in Deutschland immer wei-ter an, auch die Narzissmus-Ausprägung erhöht sich insbesondere bei Studierenden der Wirtschaftswissenschaften seit einigen Jahrzehnten (Statistisches Bundesamt, 2019a; Twenge, Konrath, Foster, Campbell & Bushman, 2008a; Westerman, Bergman, Bergman & Daly, 2012). Daher ist das Ziel der folgenden Studie, heraus-zufinden, ob sich Unterschiede in den Narzissmus-Ausprägungen bei Studierenden der Psychologie, Medizin und Wirtschaftswissenschaften zeigen und welchen Ein-fluss (familiäre) Unterschiede und Erwartungen auf die Ausprägung haben. Dazu wur-den in einer Onlinestudie insgesamt 170 Studierende der Justus-Liebig-Universität Gießen hinsichtlich demographischer Daten und ihrer Narzissmus-Ausprägung (NPI-d, NARQ) befragt. Entgegen der Annahmen zeigten sich dabei keine signifikanten Unterschiede zwischen den verschiedenen Studierenden. Auch Alter, sozioökonomi-scher Status und die Geschwisteranzahl hatten keinen Einfluss auf die Höhe der Aus-prägung. Es zeigte sich allerdings eine höhere Ausprägung für Narzissmus bei männ-lichen Studienteilnehmenden im Vergleich zu weiblichen. Hinsichtlich der Erwartun-gen zeigte sich nur ein Zusammenhang zwischen Narzissmus-Ausprägung und dem Wunsch zur Übernahme einer Führungsposition, nicht aber im Hinblick auf die spä-teren Gehaltserwartungen oder dem Wunsch nach Promotion. Familiäre Unter-schiede und spätere Erwartungen scheinen daher in Deutschland eine geringere Rolle zu spielen als in Amerika oder China.
Abstract (Englisch)
The number of students is increasing over time in Germany (Statistisches Bundesamt, 2019a). Also, the scores in narcissism increased for several decades, especially among business students (Twenge et al., 2008a; Westerman et al., 2012). Therefore, the aim of the following study is to find out whether the differences in the score in narcissism show up in the discipline’s psychology, medicine and business sciences and what impact family differences and expectations have. A total of 170 students of the Justus-Liebig-University Gießen took part in an online study and an-swered questions about demographic data and their score in narcissism (NPI-d, NARQ). Contrary to the assumptions, there were no significant differences between the students of the different disciplines. Also, age, socio-economic status and the number of siblings did not lead to higher scores in narcissism. Only male participants achieved significantly higher scores than female participants. With regard to expecta-tions, there was only a relation between the score in narcissism and the desire to take a leadership position but not in terms of later salary expectations or the desire for graduation. Therefore, family differences and later expectations in Germany seem not as important as in America or China.
Luthardt, Nadine
Technische Störungen in Videointerviews: Eine Studie zu Auswirkungen der audiovisuellen Qualität auf das diagnostische Urteil unter Berücksichtigung der Rater-Persönlichkeit
Masterarbeit, 30. Oktober 2023
Abstract (Deutsch)
Einstellungsinterviews werden immer häufiger über Videokonferenzplattformen geführt. In einer früheren Forschungsarbeit wirkten sich technische Störungen während des Videointerviews negativ auf die Beurteilung des Bewerbers bzw. der Bewerberin aus. Die vorliegende Studie führt eine Masterarbeit fort, im Rahmen derer die beeinträchtigte Bildqualität eines Videointerviews kein schlechteres diagnostisches Urteil nach sich zog. Es wurde getestet, ob eine zusätzliche Beeinträchtigung der Audioqualität die Beurteilung verschlechtert. Darüber hinaus wurde der in Beurteilungssituationen vielfach gezeigte Zusammenhang zwischen Mildefehler und Verträglichkeit bzw. Extraversion im Kontext von Videointerviews untersucht. Die Versuchspersonen (N = 169) sahen in einem Online-Experiment das aufgezeichnete, simulierte Videointerview eines (männlichen) Bewerbers entweder in hoher oder niedriger audiovisueller (AV-)Qualität und beantworteten die Items des Big Five Inventory 2 für die Dimensionen Verträglichkeit und Extraversion. Die Beurteilung des Bewerbers erfolgte über die Absicht der Versuchspersonen hinsichtlich der Einstellung für den Job. Es zeigte sich kein Unterschied in der Beurteilung zwischen dem Videointerview in hoher und niedriger AV-Qualität, ebenso wie zwischen hoch und niedrig verträglichen Versuchspersonen. Allerdings zeigten introvertierte Versuchspersonen wider Erwarten eine höhere Einstellungsabsicht als extravertierte Versuchspersonen. Zudem hatte die beeinträchtigte AV-Qualität keinen Einfluss auf die Milde der Versuchspersonen. Die Studie leistet einen Beitrag zur technologiebasierten Interviewforschung und ist als Startschuss für weitere Forschung auf diesem Gebiet zu sehen.
Abstract (Englisch)
Job interviews are increasingly conducted via video conferencing platforms. In a previous study, technical interference during a video interview resulted in a negative effect on the judgment of the candidate. The present study extends a master´s thesis in which the poor visual quality of a video interview did not result in a lower rating. It was tested whether the additional audio quality interference causes a lowering of the diagnostic judgment. Additionally, the relationship between leniency error and agreeableness or extraversion, which has been shown many times in assessment situations, was investigated in the context of video interviews. In an online experiment, participants (N = 169) viewed the recorded, simulated video interview of a (male) candidate in either high or low audiovisual (AV-)quality and answered the items of the Big Five Inventory 2 for the dimensions of agreeableness and extraversion. The judgment of the candidate was done on the extent to which the participants would hire him for the job. There was no difference in judgment between the video interview in high and low AV-quality, as well as between participants who scored high and low on agreeableness. However, contrary to expectations, introverted participants were more likely to hire the candidate than extraverted participants. Moreover, poor AV-quality had no effect on participants´ leniency. The study contributes to technology-based interview research and facilitates further research into this area.
Marx, Carolin
Die Steigerung der Aktzeptanz von Intelligenztests durch Leistungsrückmeldungen
Bachelorarbeit, 30. November 2019
Abstract (Deutsch)
Durch den aktuellen Fachkräftemangel verschiebt sich die Macht von der Seite der Personaler auf die Seite der Bewerber und die Akzeptanz von Personalauswahlverfahren wird immer wichtiger. Daher war das Ziel der vorliegenden Studie, herauszufinden, ob die Akzeptanz eines Intelligenztests durch Leistungsrückmeldungen gesteigert werden kann. Außerdem wurde untersucht, ob die Rückmeldungen auch einen Einfluss auf die Motivation und die Akkuratheit der Selbsteinschätzung der Probanden haben. Die Annahme war, dass die Leistungsrückmeldungen die Bewertung des Intelligenztests unter Akzeptanzgesichtspunkten verbessern und die Motivation sowie die Akkuratheit der Selbsteinschätzung steigern. Es nahmen 209 Versuchspersonen an der Online-Untersuchung teil. Davon waren 62% Studenten. Die Teilnehmer der Studie füllten einen kurzen demographischen Fragebogen aus und bearbeiteten zwei Testhälften eines Intelligenztests, wobei sie in der ersten oder in der zweiten Testhälfte Leistungsrückmeldungen erhielten. Nach jeder Testhälfte sollten die Probanden diese mit Hilfe eines Akzeptanzfragebogens bewerten. Entgegen der Annahme zeigte sich, dass die Akzeptanz des Tests durch die Leistungsrückmeldungen nicht verbessert werden konnte. Die Motivation und die Akkuratheit der Selbsteinschätzung der Leistung dagegen konnten durch die Rückmeldungen gesteigert werden. Aus den Ergebnissen werden abschließend einige mögliche Ansätze für zukünftige Forschung abgeleitet.
Abstract (Englisch)
Increasing the acceptance of intelligence tests through performance feedback
Due to the current shortage of skilled workers, power is shifting from the personnel managers to the applicants and the acceptance of personnel selection procedures is becoming more important.Therefore, the aim of the present study was to find out whether the acceptance of an intelligence test can be increased by performance feedback. In addition, it was examined whether the feedback influences the motivation and accuracy of the respondents‘ self-evaluation of performance. The assumption was that the performance feedback improves the evaluation of the intelligence test regarding the acceptance dimensions and increases the motivation and accuracy of the self-assessment. 209 subjects took part in the online study. Of these, 62% were students. Study participants completed a short demographic questionnaire and completed two halves of an intelligence test, receiving performance feedback in the first or second half of the test. At the end of each half, subjects were asked to evaluate that half using an acceptance questionnaire. Contrary to the assumption, the acceptance of the test could not be improved by the performance feedback. The motivation and accuracy of the self-assessment of performance, on the other hand, could be increased by the feedback. In the end, some possible approaches for future research are derived from the results.
Marx, Carolin
Zum Zusammenhang von Numerischer Intelligenz, Arithmetic Fluency und der gemessenen Genauigkeit des „Approximate Number System“
Masterarbeit, 28. Oktober 2022
Abstract (Deutsch)
In der bisherigen Forschung erscheint die Befundlage bezüglich des Zusammenhangs zwischen dem Approximativen Zahlensystem (ANS) und verschiedenen mathematischen Fähigkeiten uneindeutig. Daher versuchte die vorliegende Studie Klarheit über den Zusammenhang zwischen ANS und zwei speziellen mathematischen Fähigkeiten zu schaffen: Arithmetic Fluency (AF) und numerische Intelligenz. Dabei wurde auch das Ziel verfolgt, zur Klärung des Konstruktes AF beizutragen, da AF bislang weder definiert noch theoretisch eingeordnet wurde. Dazu wurde der Zusammenhang zwischen AF und numerischer Intelligenz analysiert. Es wurde die Hypothese geprüft, dass alle drei Konstrukte positiv miteinander zusammenhängen. An der Online-Studie nahmen insgesamt 171 erwachsene Versuchspersonen (VPn) teil. Die Probanden füllten einen demografischen Fragebogen aus und bearbeiteten dann einen Intelligenztest, eine Dot Comparison Task (DCT) zur Erfassung der Genauigkeit des ANS und einen AF-Test. Gemäß der Hypothesen zeigte sich, dass alle drei Konstrukte positiv miteinander korrelierten. Aufgrund der Höhe der Korrelation zwischen numerischer Intelligenz und AF und der weiteren explorativen Analysen zu deren Zusammenhang wurde die Schlussfolgerung gezogen, dass die beiden Konstrukte kaum voneinander abtrennbar sind. Diese Vermutung sollte jedoch durch weitere Forschung abgesichert werden. Ein kulturunabhängiges Messen von (numerischer) Intelligenz durch eine DCT erscheint dagegen nicht sinnvoll, da die Leistung in beiden Tests zwar signifikant, aber nicht besonders hoch korrelierte. Die zukünftige Forschung könnte beispielsweise an der Konstrukt-Klärung von AF anknüpfen, indem der Zusammenhang zwischen AF und weiteren Testverfahren oder Konstrukten untersucht wird. Weitere mögliche Forschungsansätze werden vorgeschlagen.
Abstract (Englisch)
In previous research, the findings regarding the relationship between the Approximate Number System (ANS) and several mathematical abilities seem to be inconsistent. Therefore, the present study aimed to bring clarity to the relationship between ANS and two specific mathematical abilities: Arithmetic Fluency (AF) and numerical intelligence. It was also intended to contribute to the clarification of the construct AF, since AF has not been defined nor theoretically classified so far. Thus, the relationship between AF and numerical intelligence was analyzed. It was tested the hypothesis that all three constructs are positively related. A total of 171 adult subjects participated in the online study. The subjects filled out a demographic questionnaire and then completed an intelligence test, a Dot Comparison Task (DCT) to assess the acuity of the ANS, and an AF test. According to the hypotheses, all three constructs were found to be positively correlated with each other. Based on the strength of the correlation between numerical intelligence and AF and on further exploratory analyses of their relationship, it was concluded that the two constructs are unlikely to be separable. Nevertheless, this assumption should be confirmed by further research. To use a DCT as a culture-independent measure of (numerical) intelligence, however, does not seem appropriate, as performance on both tests correlated significantly but not particularly strongly. Future research could, for example, follow up on the construct clarification of AF by investigating the relationship between AF and other tests or constructs. Other possible research approaches are suggested.
Mattersteig, Miriam
Die Kündigungsabsicht von Arbeitnehmern in Abhängigkeit von Organizational Commitment und Organizational Citizenship Behavior.
Bachelorarbeit, 30. Mai 2012
Abstract (Deutsch)
In der vorliegenden Arbeit wurden – in Kooperation mit einem Unternehmen aus dem Gastronomiegewerbe – 96 Mitarbeiter zu ihrem affektiven Commitment, Organizational Citizenship Behavior (OCB) und ihrer Kündigungsabsicht befragt. Ziel war es, die gemeinsamen Wirkungsweisen der drei erhobenen Konstrukte näher zu definieren. Die bekannten Zusammenhänge des affektiven Commitments mit Kündigungsabsicht und mit OCB konnten repliziert werden. Der bekannte Zusammenhang von OCB und Kündigungsabsicht ergab sich unter der Kontrolle des affektiven Commitments nicht mehr. Außerdem geben die multiple Regressionsanalyse und die simple slopes einen Hinweis darauf, dass das affektive Commitment den Zusammenhang zwischen OCB und Kündigungsabsicht moderiert. Personen mit niedrigem affektiven Commitment zeigten eine geringere Kündigungsabsicht wenn das OCB hoch ist aber stärkere Kündigungsabsichten wenn das OCB niedrig ist. Bei hohem affektiven Commitment besteht kein Zusammenhang mehr zwischen OCB und Kündigungsabsicht. Es steht zur Diskussion, ob andere Variablen diese Interaktion beeinflussen.
Abstract (Englisch)
Employees’ Intention to Leave as a function of Organizational Commitment and Organizational Citizenship Behavior.
In cooperation with a service company, the present research paper examines Affective Commitment, Organizational Citizenship Behaviour (OCB) and the Intention to Leave the Organization within a sample of 96 employees. The aim of this study was to define the mutual effects of the three assessed constructs. It was possible to replicate the established relationships between Affective Commitment, Intention to Leave and OCB. The relationship between OCB and the Intention to Leave disappeared when Affective Commitment was controlled. Moreover, the results of the multiple regression analysis and the simple slope analysis indicate that Affective Commitment moderates the relationship between OCB and the Intention to Leave. Employees with low Affective Commitment showed less Intention to Leave when OCB was high and a stronger intention to Leave when OCB was low. However, when Affective Commitment was high, this relationship vanished. It is open to debate whether this relationship is influenced by other variables.
Menges, Johanna Katharina
Digitality Concerns bei Studierenden und ihr Einfluss auf das allgemeine Stressempfinden und die Studienzufriedenheit
Bachelorarbeit, 29. Juni 2021
Abstract (Deutsch)
Seit Beginn der Coronapandemie im Frühjahr letzten Jahres hat sich der Alltag vieler Studierender grundlegend verändert. Um das Ansteckungsrisiko an den Hochschulen zu minimieren, findet das Studium seither digital statt. Auf Seiten der Studierenden geht die Digitalisierung der Hochschullehre oftmals mit Bedenken, sogenannten Digitality Concerns, einher. Dabei handelt es sich um ein noch neues, ursprünglich aus dem Arbeitskontext stammendes Konstrukt, das angesichts der aktuellen Situation auf den Hochschulkontext übertragen wurde. Die vorliegende Thesis beschäftigt sich mit den Auswirkungen von Digitality Concerns auf die Konstrukte Studienzufriedenheit und Stress, welche sowohl aus hochschulpolitischen als auch aus salutogenetischen Gründen von Bedeutung sind. Konkret wurde geprüft, inwiefern die verschiedenen Konstrukte zusammenhängen und ob das Geschlecht und die Erfahrung mit digitaler Lehre diesen Zusammenhang beeinflussen. Dazu bearbeiteten N = 553 Studierende unterschiedlicher Hochschulen und Fachbereiche einen Online-Fragebogen. Hypothesenkonform zeigten sich signifikante Korrelationen zwischen Digitality Concerns, Studienzufriedenheit und Stress. Der angenommene moderierende Einfluss der Variablen Geschlecht und Erfahrung mit digitaler Lehre konnte jedoch nicht nachgewiesen werden. Die Ergebnisse dieser Studie betonen die Relevanz von Digitality Concerns für den Studienerfolg und das Wohlbefinden der Studierenden. In nachfolgenden Studien könnten weitere Moderatoren und Mediatoren des Zusammenhangs sowie potenzielle Interventionsmöglichkeiten untersucht werden.
Schlagworte: Digitality Concerns, Studienzufriedenheit, Stress
Abstract (Englisch)
Due to the global pandemic, everyday life of university students has drastically changed. In order to minimize risk of infection, lectures and seminars were converted to digital formats. However, many students have concerns regarding digitalization of teaching methods. In literature these concerns are called digitality concerns, a new construct in the field of higher education research and personnel psychology. The present study deals with the effect of digitality concerns on students´ satisfaction and stress levels, constructs that are important for both higher education policy and salutogenetic reasons. It was examined whether these constructs are intercorrelated and, if so, whether gender and experience with digital teaching methods moderate this correlation. For this reason, a quantitative study was conducted. In total, N = 553 students of different universities and subjects completed an online questionnaire. The correlations between digitality concerns and study satisfaction as well as digitality concerns and stress levels turned out to be highly significant. However, the assumed moderating effect of gender and experience with digital teaching methods could not be verified. The results of this study suggest that digitality concerns are relevant for both academic success and wellbeing of students. Future research could focus on other moderators and mediators as well as potential ways of intervention.
Keywords: digitality concerns, study satisfaction, stress levels
Meurer, Miriam
Die Akzeptanz unterschiedlich eingekleideter Leistungsverfahren: Eine Persönlichkeitssache?
Bachelorarbeit, 12. Februar 2016
Abstract (Deutsch)
In der Personalauswahl nimmt unter anderem aufgrund von Fachkräftemangel die Bedeutung der Akzeptanz von Tests auf Seiten des Bewerbers zu. Um zu überprüfen welche Faktoren in die Bildung des Akzeptanzurteils mit einfließen, untersuchte die vorliegende Abschlussarbeit den Einfluss von Persönlichkeitsfaktoren sowie Testängstlichkeit auf das Testurteil. Eine Stichprobe von N = 85, bestehend aus Studenten und Arbeitnehmern, bearbeitete mittels einer Onlinestudie zwei Leistungsverfahren, die sich lediglich in der Einkleidung des Verfahrens (Wirtschafts- vs. Phantasiekontext) unterschieden. Hierzu wurde zu einem bestehenden Test ein zweites augenscheinvalides Verfahren entwickelt. Anschließend bewerteten die Probanden diese jeweils mit einem Akzeptanzfragebogen, der vier Subskalen der Akzeptanz differenzierte. Zudem wurde ein Persönlichkeits- sowie ein Testängstlichkeitsinventar ausgefüllt. Das Ergebnis zeigte, dass im Wirtschaftskontext eingekleideten Verfahren die Persönlichkeitsfaktoren Emotionalität und Testängstlichkeit einen negativen Einfluss auf die Subskala Messqualität hatten. Im Phantasiekontext eingekleideten Verfahren zeigte sich ein negativer Einfluss von Emotionalität auf die Subskalen Augenscheinvalidität und Messqualität, Gewissenhaftigkeit hatte einen positiven Einfluss auf die Subskala Kontrollierbarkeit. Extraversion beeinflusste die Subskala Belastungsfreiheit negativ. Es konnte gezeigt werden, dass sich Persönlichkeitsfaktoren sowie Testängstlichkeit auf das Akzeptanzurteil auswirken.
Abstract (Englisch)
The acceptance of diverse contextualized performance tests: Does personality matter?
Due to the shortage of skilled workers, the acceptance of performance tests on part of the job applicant is growing in importance. In order to verify which factors are relevant to forming an acceptance judgement, the present bachelor thesis examined the influence of personality traits as well as test anxiety on test judgements. A sample of N = 85, consisting of students and employees, took two performance tests through an online study. Both tests differed only in their contextualization (economy vs. fantasy context). On the basis of an already existing test, a second test was designed, based on face validity. The test persons rated both tests through an acceptance questionnaire, consisting of four subscales of acceptance. Additionally, a personality questionnaire as well as a test anxiety questionnaire were administered. Results indicated that the personality traits emotionality and test anxiety negatively influenced the subscale measurement quality in the economic context. For the fantasy context results indicated a negative influence of emotionality on the subscales face validity and measurement quality, conscientiousness positively influenced the subscale controllability. Extraversion negatively influenced the acceptance judgement on the subscale freedom of strain. The study provided evidence that personality traits as well as test anxiety have an impact on acceptance judgements.
Meurer, Miriam
Kulturelle Merkmale des Interviewers als Einflussfaktor auf das Verhalten von Bewerbern in zeitversetzten Videointerviews
Masterarbeit, 23. Januar 2019
Abstract (Deutsch)
Nutzen Bewerber im Vorstellungsgespräch kulturelle Merkmale des Interviewers, um ihr Antwortverhalten anzupassen? Die vorliegende Masterarbeit untersuchte auf dem Themengebiet der Interviewereffekte diese Fragestellung und bediente sich hierzu einer technischen Weiterentwicklung von klassischen face-to-face Interviews: den zeitversetzten Videointerviews (ZVIs). Die zu überprüfenden Hypothesen waren, ob Bewerber ihre Antworten in ZVIs an die Recruiterin anpassten, ob die Anpassung anhand von Stereotypen erfolgte, die durch kulturelle Merkmale aktiviert wurden und ob ein Einfluss von Interesse oder der Fähigkeitsausprägung soziale Effektivität auf das Antwortverhalten der Bewerber besteht. Zur Untersuchung führte eine studentische Stichprobe (N = 26) ein zeitversetztes Videointerview mit einer vermeintlichen Recruiterin durch, um im anschließenden Fragebogen Auskunft über diese und das ZVI zu geben. Die kulturellen Merkmale dieser Recruiterin wurden durch zwei Fotos derselben Frau, auf einem Foto mit, auf dem anderen ohne Kopftuch, manipuliert. Als zentrales Ergebnis konnte keine der a priori formulierten Hypothesen bestätigt werden. Die Probanden passten, aufgrund kultureller Merkmale der Recruiterin, ihr Verhalten im zeitversetzten Videointerview nicht an.
Abstract (Englisch)
Do applicants use cultural features of the interviewer to adjust their response behavior? The master thesis examined this question in the field of interviewer effects and made use of a technical development of classic face-to-face interviews: asynchronous video interviews (AVIs). The hypotheses tested whether applicants adapted their responses in AVIs to the recruiter, whether the adaptation was based on stereotypes that were activated by cultural characteristics, and whether there was an influence of interest or social effectiveness on the applicants‘ response behavior. For the study, a student sample (N = 26) conducted an asynchronous video interview with a supposed recruiter in order to provide information about her and the AVI in the subsequent questionnaire. The cultural characteristics of this recruiter were manipulated by two photos of the same woman, one with a headscarf and the other one without. None of the hypotheses formulated a priori could be confirmed as the central result. Due to the cultural characteristics of the recruiter, the subjects did not adapt their behavior in the asynchronous video interview.
Müller, Lea
Erfolgreich ins Berufsleben starten – Evaluation einer Intervention zur Förderung der beruflichen Anpassung von Studierenden
Masterarbeit, 28. August 2023
Abstract (Deutsch)
Das Ende des Studiums und der Übergang in das Berufsleben stellt für Studierende eine zukunftsweisende und gleichzeitig herausfordernde Lebensphase dar (Koivisto, Vuori & Nykyri, 2007). Eine zentrale Kompetenz für einen erfolgreichen Übergang zwischen Studium und Beruf ist die Fähigkeit, sich adäquat auf laufbahnbezogene Veränderungen vorbereiten und sich daran anpassen zu können (Fu et al., 2022; Koen, Klehe & van Vianen, 2012). In der vorliegenden Studie wurde die Wirksamkeit eines Karrieretrainings für Studierende evaluiert, welches die Förderung zentraler beruflicher Anpassungsreaktionen (Umweltexploration, Selbstexploration, Karriereplanung, berufliche Selbstwirksamkeit, und Karriereentschiedenheit) zum Ziel hatte. Das Training umfasste einen halbtägigen Gruppenworkshop sowie eine Online-Portfolio-Aufgabe, die die Teilnehmenden in Vorbereitung auf den Workshop bearbeiteten. Um die Effektivität des Trainings zu evaluieren, wurde die Ausprägung der einzelnen Anpassungsreaktionen in einer Trainingsgruppe (n = 45) und einer Kontrollgruppe (n = 94) zu drei Messzeitpunkten erfasst: vor dem Training (T1), direkt im Anschluss an das Training (T2) und 3 Monate nach dem Training (T3). Während sich in der Kontrollgruppe über die Zeit keine Veränderungen der Anpassungsreaktionen zeigten, war die Teilnahme am Training mit einem langfristigen, signifikanten Anstieg der beruflichen Selbstwirksamkeit und der Karriereentschiedenheit verbunden. Die Annahme einer positiven Trainingswirkung konnte für diese beiden Variablen somit bestätigt werden. Auf die Umwelt- und Selbstexploration sowie die Karriereplanung der Teilnehmenden hatte das Training hingegen keinen Effekt. Eine zweite Hypothese, welche einen über die Umweltexploration mediierten Effekt des Trainings auf die Karriereentschiedenheit vermutete, konnte ebenso nicht bestätigt werden.
Abstract (Englisch)
The completion of university studies and the impending transition into career life presents a
prospective yet challenging phase of a student’s life (Koivisto et al., 2007). A key competence
for a successful university to career transition is the ability to adequately prepare for and adapt
to career related changes (Fu et al., 2022; Koen et al., The present study evaluated the
effectiveness of a career training aimed a t promoting central career adaptive responses
(environmental exploration, self exploration, career planning, occupational self efficacy, and
career decidedness when provided for these students . The training involved a half day group
workshop and an online portfolio task that participants completed beforehand in preparation for
the workshop. To evaluate the effectiveness of the training, adaptive responses were measured
in a training group ( n = 45) and a control group n = 94) at three points in time : befor e the
training (T1), immediately after the training (T2) and 3 months after the training (T3). While
no change in any of the adaptive responses was shown in the control group over the given time ,
participation in the training was linked to long term, significant increase s in occupational self
efficacy and career decidedness . The supposition of a positive training effect could thus be
confirmed for these two variables. On the other hand, the training had no influence on the
participants‘ en vironmental or self exploration n or career planning responses . A second
hypothesis which suggested that environmental exploration mediates the effect of the training
on career decidedness could also not be confirmed.
Netschitailo, Larissa
Der Einfluss von Testängstlichkeit auf die Kreativitätsdiagnostik im beruflichen Kontext.
Bachelorarbeit, 7. Juli 2014
Abstract (Deutsch)
Gerade in der Berufswelt ist Kreativität gefragt. Testängstlichkeit wird dagegen mit einer Reihe von Symptomen assoziiert und kann zu kognitiven Einschränkungen führen. Es stellt sich die Frage welchen Einfluss Testängstlichkeit auf die berufsbezogene Kreativität hat. Hypothese 1 bezieht sich auf den Kontext und besagt, dass Stress schlechtere kreative Leistungen und ein höheres Ausmaß der Testängstlichkeit verursacht. Hypothese 2 bezieht sich auf den Zusammenhang zwischen Testängstlichkeit und berufsbezogener Kreativität. In dieser Studie wurden 61 Versuchspersonen zwischen 16 und 82 Jahren zufällig in die Stress- oder Kontrollbedingung eingeteilt, wobei in der Stressbedingung eine vorgetäuschte Videoaufzeichnung stattfand. Das Ausmaß an Testängstlichkeit und berufsbezogener Kreativität wurde mittels Fragebögen und einem simulativen Kreativitätstest gemessen. In der Stressbedingung wurde das Ausmaß an Testängstlichkeit tendenziell beeinflusst. Im Vergleich zur Kontrollbedingung war dieser Effekt jedoch nicht signifikant. Des Weiteren konnte zwischen berufsbezogener Kreativität und Testängstlichkeit nur dann ein signifikanter Zusammenhang festgestellt werden, wenn zusätzlich Stress verursacht wurde. Neben der Kausalität, ist in weiteren Studien zu klären, inwieweit die Art der Stressinduktion die Ergebnisse beeinflusst.
Abstract (Englisch)
The impact of test anxiety on creativity diagnostics in work related context.
Creativity is especially in work environment expected. Test anxiety is associated whereas with a great many of symptoms, and it can result in cognitive impairment. This raises the question to what impact the test anxiety can have upon the work related creativity. The 1st hypothesis refers to the context, and to stress as being the cause of poor creative performance and of greater manifestations of test anxiety itself. The 2nd hypothesis refers to the relation between test anxiety and work related creativity. In this study 61 participants between ages of 16 and 82 years were arranged randomly in a control group and in a stress group, in which participants were confronted in opposition to the first group with a camera simulating a video recording. A simulative creativity test and a questionnaire were used to measure work related creativity, and the extent of test anxiety, which turned out to be in tendency positively affected in the stress group. However, this effect turned out not to be significant in comparison to the control group. Moreover, a significant relation between work related creativity and test anxiety could only be observed when stress was caused additionally. Besides causality, further studies ought to identify to what extent the sort of stress induction affects the results.
Niemitz, Nelli Milena Paula
Über den Einfluss des Beispielitems auf Testangst und Leistung
Bachelorarbeit, 29. Mai 2019
Abstract (Deutsch)
Testangst ist für Betroffene ein unangenehmes Empfinden und kann sich negativ auf die Testleistung auswirken (Coy, O’Brien, Tabaczynski, Northern & Carels, 2011). Die bisherige Forschung konnte zeigen, dass durch evaluative Testinstruktionen die Testangst erhöht und infolge dessen die Testleistung verringert werden kann. Die vorliegende Arbeit schließt an die Forschung zu situativen Einflussfaktoren von Testangst an und untersucht, ob sich die Schwierigkeit der vor einem Leistungstest bearbeiteten Beispielitems auf Testangst und Leistung auswirkt. Der negative Zusammenhang von Testangst und Leistung wurde vor dem Hintergrund der kognitiven Interferenztheorie überprüft, wonach sich die empfundene Testangst mediiert über kognitive Interferenz negativ auf die Testleistung auswirkt. Die Hypothesen wurden in einem Gruppenvergleich überprüft (N =56), wobei die Proband*innen vor Bearbeitung eines Leistungstests entweder Beispielitems mit einer empirisch niedrigen oder einer empirisch hohen Itemschwierigkeit bearbeiteten. Hypothesenkonform berichteten Proband*innen in der Bedingung mit den schwierigen Beispielitems höhere Testangst, eine höhere subjektive Schwierigkeit der Beispielitems und zeigten weniger Leistung als Proband*innen, die zuvor leichte Beispielitems bearbeitet hatten. Entgegen der Erwartung berichteten Proband*innen der schwierigen Bedingung keine höhere kognitive Interferenz als Proband*innen in der leichten Bedingung. Die Mediationsanalyse zeigte, dass kognitive Interferenz den Einfluss von Testangst auf Testleistung mediiert.
Abstract (Englisch)
Test anxiety is an unpleasant experience for the affected person and can also have a negative impact on test performance (Coy, O’Brien, Tabaczynski, Northern & Carels, 2011). Research has shown that evaluative test instructions can increase test anxiety and reduce test performance. The following paper builds up on the research on situational factors influencing test anxiety and examines whether the difficulty of the items of example completed before a performance test affects test anxiety and performance. The negative relationship between test anxiety and performance was examined against the background of cognitive interference theory, according to which the perceived test anxiety mediated via cognitive interference has a negative effect on test performance. The hypotheses were tested in a group comparison (N = 56), whereby the test persons either worked on sample items with an empirically low or an empirically high item difficulty before working on a performance test. In accordance with the hypotheses, subjects with the difficult items of example reported higher test anxiety, a higher subjective difficulty of the items of example and showed less performance than subjects who had previously worked with easy items of example. Contrary to expectations, subjects with the difficult condition did not report higher cognitive interference than subjects with the easy condition. The mediation analysis showed that cognitive interference mediates the influence of test anxiety on test performance.
Oppe, Maike
Arbeitsproben und Leistungstests in der Personalauswahl von Call Center Agents.
Diplomarbeit, 24. Mai 2004
Abstract (Deutsch)
Gegenstand der Diplomarbeit ist die Evaluation dreier Arbeitsproben (computerbasierter Trainierbarkeitstest, Rollenspiel, Gruppendiskussion) sowie dreier Leistungstests (SPM, Subtest „Beziehungen erschließen“, Cognitrone) die im Rahmen eines Personalauswahlverfahrens von Call Center Agents bei einer deutschen Direktbank appliziert wurden. Der Fokus der Arbeit liegt in der Bestimmung der prädiktiven Validität der verschiedenen Verfahrensarten, wobei speziell der Frage nachgegangen wird, ob sich im vorliegenden Untersuchungskontext die Arbeitsproben als Vertreter des Sample-Ansatzes oder die Leistungstests als Repräsentanten des Sign-Ansatzes in der Vorhersagevalidität bezogen auf Kriterien des beruflichen Erfolgs als überlegen erweisen. Der Feldstudie standen Prädiktordaten von 302 Bewerbern zur Verfügung, welche das Assessment Center der Direktbank durchliefen. Für die Kriteriumsvalidierung waren sowohl eine Leistungsbeurteilung (N=124) als auch Vertriebsergebnisse (N=102) der Telefonagenten erhältlich. Lediglich die SPM und die Gruppendiskussion erwiesen sich mit spezifischen Einschränkungen als prognostisch valide. Ansonsten erzielten weder die einzelnen Personalauswahlbausteine noch verschiedene Aggregationen der Verfahren einen bedeutsamen Zusammenhang mit den Kriterien. In der Konsequenz blieb die Frage nach der Überlegenheit einer der beiden Verfahrensgruppen unbeantwortet. Abschließend diskutiert die Arbeit verschiedene Möglichkeiten, die für die mangelnde prognostische Validität verantwortlich sein könnten. Aus der Diskussion werden einerseits Modifikationsvorschläge konkret bezogen auf die Verfahren abgeleitet und andererseits Ansatzpunkte für die weitere Forschung im eignungsdiagnostischen Kontext von Call Centern aufgezeigt.
Orlovskij, Tina
Dominanz: (Das biologische) Geschlecht wird überbewertet
Bachelorarbeit, 29. Mai 2019
Abstract (Deutsch)
Bisherige Forschung zeigte hohen Einfluss von Dominanz auf positive Outcomes, wie sozialen Status, Jahreseinkommen und
Anstellungswahrscheinlichkeit. Auch wenn biologische Ursachen des Einflusses männlichen Geschlechts auf Dominanz aus der Literatur
hervorgehen, werden soziopsychologische Einflussfaktoren häufig zur Erklärung herangezogen. Trotzdem wird als Geschlechtsvariable meist nur das biologische (‘Sex’), nicht aber das psychologische Geschlecht (‘Gender’) erfasst. In dieser Studie wird explizit der Einfluss von Gender, gemessen mit dem BSRI-R, auf Dominanz, gemessen mit einer kurzen Dominanzskala (LMI:5 items; NEO-PIR: 4 items; CAT-PD: 6 items), evaluiert. Dabei wird zwischen sozialer Dominanz und zielgerichteter Dominanz unterschieden. Eine einfaktorielle ANOVA und kombinierte Kontraste zeigten, dass Gender beide Dominanzfaktoren signifikant beeinflusst, wobei männlich und androgyn die
höchsten Dominanzwerte erzielt. Dies entspricht der Annahme, dass Gender Dominanz durch Geschlechterrollenstereotype beeinflusst und dass die Unterscheidung zwischen biologischem und psychologischem Geschlecht in der Forschung von hoher Relevanz ist.Bisherige Forschung zeigte hohen Einfluss von Dominanz auf positive Outcomes, wie sozialen Status, Jahreseinkommen und Anstellungswahrscheinlichkeit. Auch wenn biologische Ursachen des Einflusses männlichen Geschlechts auf Dominanz aus der Literatur
hervorgehen, werden soziopsychologische Einflussfaktoren häufig zur Erklärung herangezogen. Trotzdem wird als Geschlechtsvariable meist nur das biologische (‘Sex’), nicht aber das psychologische Geschlecht (‘Gender’) erfasst. In dieser Studie wird explizit der Einfluss von Gender, gemessen mit dem BSRI-R, auf Dominanz, gemessen mit einer kurzen Dominanzskala (LMI: 5 items; NEO-PIR: 4 items; CAT-PD: 6 items), evaluiert. Dabei wird zwischen sozialer Dominanz und zielgerichteter Dominanz unterschieden. Eine einfaktorielle ANOVA und kombinierte Kontraste zeigten, dass Gender beide Dominanzfaktoren signifikant beeinflusst, wobei männlich und androgyn die
höchsten Dominanzwerte erzielt. Dies entspricht der Annahme, dass Gender Dominanz durch Geschlechterrollenstereotype beeinflusst und dass die Unterscheidung zwischen biologischem und psychologischem Geschlecht in
der Forschung von hoher Relevanz ist.
Abstract (Englisch)
Research has shown the high influence of dominance on many desirable outcomes in life, for example social status, annual salary, and hirability. Literature offers biological explanations for the connection between male sex and dominance; yet, effects are also often pinpointed to sociopsychological variables without assessing gender. This study explicitly explored the impact of gender on dominance, whilst distinguishing between social dominance and achievement oriented dominance. Gender was measured using the revised BSRI scale and therefore associated with sex role stereotypes. Dominance was assessed by a short dominance scale (LMI: 5 items; NEO-PIR: 4 items;
CAT-PD: 6 items). A one-way ANOVA and combined contrasts showed that gender impacts both social dominance and achievement oriented dominance, male and androgynous gender scoring highest. The findings are consistent with the reasoning, that gender impacts dominance through sex role stereotypes, and that distinguishing between sex and gender is a crucial step to take in future research.
Passon, Egberonke
Die Rolle von Kreativität und Offenheit für Erfahrung in der Akzeptanzbeurteilung von Brainteaser-Interviewfragen
Bachelorarbeit, 19. Juni 2023
Abstract (Deutsch)
Die vorliegende Studie untersucht den Zusammenhang zwischen dem Persönlichkeitsmerkmal Offenheit für Erfahrung und Kreativitätsmessinstrumenten, insbesondere im Kontext der Eignungsdiagnostik von Brainteasern. Brainteaser sind Rätsel und abstrakte Logikaufgaben, wie beispielsweise die Frage „Wie viel wiegt Manhattan?“. Es wird angenommen, dass eine hohe Ausprägung des Persönlichkeitsmerkmals „Offenheit für Erfahrung“ zu einer erhöhten Akzeptanz von Brainteasern in Interviews führt. Zur Untersuchung dieser Annahme wurden die Fragebögen HEXACO-100 (Ashton & Lee, 2018), CRE-W (Proyer & Bauer, 2020), TAI-G (Wacker, Jaunzeme & Jaksztat, 2008), Akzept-L (Kersting, 2008), Akzept-I (Kersting, 2014) sowie ein simuliertes Online-Interview mit zehn Brainteasern und fünf Interviewfragen eingesetzt. Entgegen der angenommenen Hypothese konnte kein Zusammenhang zwischen dem Persönlichkeitsmerkmal „Offenheit für Erfahrung“ und der Akzeptanz der verschiedenen Kreativitätsmessinstrumente festgestellt werden. Es wurde jedoch ein Zusammenhang zwischen der Verwendung von Brainteasern und den Persönlichkeitsmerkmalen kreative Initiative und Andersartiges Denken beobachtet. In einer explorativen Analyse zeigte sich zudem, dass Brainteaser eine höhere Akzeptanz im Vergleich zu klassischen Interviewfragen aufweisen.
Abstract (Englisch)
This study investigates the relationship between the personality trait of openness to experience and creativity assessment tools, specifically in the context of using Brainteasers in personnel selection. Brainteasers are puzzles and abstract logic tasks, such as the question „How much does Manhattan weigh?“. It is hypothesized that individuals with a high level of „openness to experience“ will exhibit increased acceptance of Brainteasers in interviews. To examine this hypothesis, the HEXACO-100 (Ashton & Lee, 2018), CRE-W (Proyer & Bauer, 2020), TAI-G (Wacker, Jaunzeme & Jaksztat, 2008), Akzept-L (Kersting, 2008), Akzept-I (Kersting, 2014) questionnaires, and a simulated online interview consisting of ten Brainteasers and five interview questions were used. Contrary to the hypothesis, no significant relationship was found between the personality trait of „openness to experience“ and the acceptance of different creativity assessment tools. However, a relation was observed between the use of Brainteasers and the personality traits of creative initiative and divergent thinking. Additionally, an exploratory analysis revealed that Brainteasers exhibited higher acceptance compared to traditional interview questions.
Pavlić, Anna
Erhöhen Gleichstellungsvereinbarungen zur Personalauswahl die Chancen von Männern in frauendominierten Berufen?
Masterarbeit, 22. September 2015
Abstract (Deutsch)
Geschlechterstereotype und die daraus resultierende Bevorzugung oder Benachteiligung im Personalauswahlprozess allein aufgrund der Geschlechtszugehörigkeit (=Genderbias) sorgen für Ungleichheit in einer Zeit in der wir mit einem Selbstverständnis von gesellschaftlicher und beruflicher Egalität aufwachsen. Dies betrifft insbesondere den Bereich, in dem Frauen und Männer einen geschlechtsuntypischen Beruf ausüben wollen. Konkrete Gleichstellungsvereinbarungen können dieses Problem reduzieren, allerdings kommt es dabei sehr auf die Art der Formulierung an. Die meisten Untersuchungen in Deutschland konzentrieren sich bisher nur auf die Schwierigkeiten, denen Frauen begegnen, welche in einen männerdominierten Beruf einsteigen wollen. In der vorliegenden Studie wird daher explizit untersucht, inwiefern Männer diskriminiert werden, welche sich für einen frauendominierten Beruf (hier: Grundschullehramt) bewerben. Die insgesamt 264 Studienteilnehmer/innen wurden randomisiert einer von drei Untersuchungsgruppen zugeordnet und gebeten sich in einem fiktiven Auswahlszenario für einen männlichen oder eine weibliche Bewerber/in zu entscheiden. Dazu lagen ihnen nur die jeweiligen Lebensläufe in einer Modifikation des Goldberg-Paradigmas und abhängig von der jeweiligen Untersuchungsgruppe keine (I), eine indirekte (II) oder eine direkte Gleichstellungsvereinbarung (III) als Entscheidungs-grundlage vor. Auch wenn mit zunehmender Direktheit der Gleichstellungsvereinbarung tendenziell mehr Männer für die Stelle ausgewählt wurden (I: keine < II: Hinweis < III: konkrete), wurden diese Unterschiede jedoch nicht signifikant. Darüber hinaus wurden auch keine Zusammenhänge der Auswahlentscheidung mit den verschiedenen Personenvariablen der Beurteiler/innen wie Alter, Geschlecht, Personalauswahlerfahrung oder Persönlichkeit gefunden. Verschiedene Erklärungsansätze, weitere Forschungsmöglichkeiten und praktische Implikationen dieser Ergebnisse werden diskutiert.
Schlagwörter: Geschlechterstereotype, Personalauswahl, Gleichstellungsvereinbarungen, frauendominierte Berufe, Männerquote
Abstract (Englisch)
Do employment equity directives for personnel selection increase chances of men in female-dominated occupations?
Gender stereotypes and the resulting preference or discrimination in the personnel selection process simply based on someone’s gender (=gender bias) induce disparity in an age in which we grow up with a self-concept of social and professional equality. This concerns in particular the area where men and women want to work in a gender atypical occupation. Precise employment equity directives can resolve this issue, however, the success depends very much on the type of formulation. Most studies in Germany have focused only on the difficulties encountered by women who want to break into a male-dominated profession. The present study therefore explicitly examines how men who apply for a female-dominated profession (here: primary school teacher) are discriminated. A total of 264 participants were randomized associated to one of three study groups and asked to choose between a male and female applicant in a fictitious personnel selection scenario. The only materials given as a basis for decision making were the respective CVs in a modification of the Goldberg paradigm, and depending on the particular study group no (I), an indirect (II) or a direct employment equity directive (III). Although results suggested a trend that with increasing directness of the employment equity directive more men were selected for the job (I: no < II: indirect < III: direct) the difference between groups was not significant. Moreover, no correlations were found between the selection decision and the various individual variables like age, sex, recruitment experience or personality. Possible explanations, further research and practical implications of these findings are discussed.
Key words: genderstereotypes, personell selection, employment equity directives, female dominated occupations, men’s quota
Peschel, Uta
Vorbehalte gegenüber Digitalisierung – eine Frage der Persönlichkeit? Zum Zusammenhang von Digitality Concerns mit Facetten der HEXACO-Persönlichkeitsmerkmale
Bachelorarbeit, 7. Januar 2024
Abstract (Deutsch)
Digitalisierung ist in Privatleben, Studium und Arbeit mittlerweile allgegenwärtig.
Für eine gelingende digitale Transformation ist es wichtig, auf Personen mit
Ängsten und Vorbehalten gegenüber Digitalisierung, hier Digitality Concerns
genannt, eingehen zu können. Zur Erforschung intraindividueller Unterschiede
wurden in dieser Arbeit korrelative Zusammenhänge von Digitality Concerns mit
HEXACO-Persönlichkeitsmerkmalen explorativ untersucht. Es wurde davon
ausgegangen, dass HEXACO-Facetten als spezifischere Persönlichkeitsmerkmale
Zusammenhänge besser beschreiben, als es breite HEXACO-Dimensionen
können. Außerdem wurden Unterschiede in Zusammenhängen mit den Facetten
von Offenheit für Erfahrungen und Emotionalität geprüft. Hierfür wurde eine Online-
Befragung mit N = 295 Studierenden durchgeführt. Es zeigten sich signifikante
positive Korrelationen für Facetten von Emotionalität. Für Offenheit für Erfahrungen
und zugehörige Facetten wurden negative Zusammenhänge nicht signifikant.
Zusammenhänge mit Facetten der Dimension Ehrlichkeit-Bescheidenheit traten
besonders hervor. Sie könnten in Forschungsvorhaben zu blockierendem
Verhalten durch Digitality Concerns einbezogen werden. Die Studie leistet darüber
hinaus einen Beitrag zur Validierung von Digitality Concerns. Für Computer Anxiety
konnte konvergente Konstruktvalidität gezeigt werden.
Abstract (Englisch)
Digitalization has become omnipresent in our private lives, studies and work. Digital
transformation cannot be successful unless existing fears and reservations about
digitalization, referred to as digitally concerns here, are addressed and taken into
account. In order to investigate intra-individual differences, correlations between
digitality concerns and HEXACO personality traits were exploratively examined in
this study. It was assumed that narrow HEXACO facets can describe relationships
better than broad HEXACO dimensions. In addition, differences in correlations with
the facets of openness to experience and emotionality were examined. An online
survey with N = 295 students was conducted for this purpose. Significant positive
correlations were found for facets of emotionality. Negative correlations were not
significant for openness to experience and related facets. Correlations with facets
of the honesty-humility dimension were particularly prominent. They could be
included in research projects on avoidant behavior caused by digitality concerns.
The study also makes a small contribution to the validation of digitality concerns.
Convergent construct validity was demonstrated for Computer Anxiety.
Prokupek, Christina
Kognitive Leistungsmessung mit Matrizentests: Der Einfluss von Vorinformation auf Akzeptanz und Testleistung.
Bachelorarbeit, 24. Mai 2013
Abstract (Deutsch)
Als Arbeitgeber wird es zunehmend schwerer, geeignete Fachkräfte zu finden. Hat man dafür geeignete, valide Messinstrumente, so ist es von entscheidender Bedeutung, den Prozess der Auswahl so zu gestalten, dass der Auserwählte sich dann auch für die Stelle entscheidet. Dafür spielt die Akzeptanz des eingesetzten Verfahrens eine Rolle. Eine Möglichkeit diese zu erhöhen ist dem Bewerber vor der Testung Vorinformation zum Verfahren zu geben. In dieser Untersuchung bestand der Test aus den Advanced Progressive Matrices. Abgesehen vom Effekt der Vorinformation auf die Akzeptanz wurden der Einfluss auf die Testleistung, Testvalidität und ihr Zusammenhang mit Testmotivation erforscht. Dazu bearbeiteten 73 Studenten die APM, einen Akzeptanzfragebogen und verschiedene Tests zur Konstruktvalidierung. 36 von ihnen erhielten Vorinformation zu den APM. Dabei zeigten sich bezüglich der Vorinformation ein schwacher Effekt auf die Augenscheinvalidität des Tests, und ein schwacher negativer Effekt auf die Testleistung. Für die Testmotivation und die Testvalidität fanden sich keine Effekte.
Abstract (Englisch)
Testing for intelligence with Matrices Tests: Effects of pre-test information on test-taking attitudes and test performance.
Today employers face increasing difficulties in finding qualified personnel. If valid measures are used to detect those people amongst the others, it is crucial to make them take the job. One possibility, which will be examined in this study, is enhancing an applicant’s attitude towards a particular selection measure: the Advanced Progressive Matrices (APM). This was tried by giving some of the subjects, 36 of 73 students, pre-test information about the APM. The effect of pre-test information on test performance, test validity and test motivation was also explored. The results showed a small effect on face validity and surprisingly also a small negative effect on test performance. There was no effect on test validity or test motivation.
Rebmann, Ricardo
Geschätzte Anzahl, geschätzte Fähigkeiten, geschätzte Angestellte? – Validierung einer Schätzaufgabe und Implikationen für die Nutzung in der Eignungsdiagnostik.
Bachelorarbeit, 12. Juli 2018
Abstract (Deutsch)
Wenn Menschen ihre Umwelt wahrnehmen, formen sie mentale Repräsentationen relevanter Eigenschaften, so auch von der Anzahl einer Menge von Objekten. Man geht von der Existenz eines zugrundeliegenden, angeborenen Systems aus, das Menschen und Tiere dazu befähigt, eine Anzahl zu schätzen, zu vergleichen und einfache Rechenoperationen mit ihr durchzuführen. Die Genauigkeit dieses Systems, das auch als Approximate Number System (ANS) bezeichnet wird, lässt sich unter anderem mit Hilfe einer Dot-Comparison Task (DCT) ermitteln, bei der Personen zwei Punktewolken vergleichen, und die zahlreichere von beiden identifizieren müssen. Es häufen sich Studien, in denen ein Zusammenhang zwischen der Genauigkeit des ANS und mathematischen Fähigkeiten gefunden wird. Vor allem bei Kindern werden konsistent Zusammenhänge berichtet; bei Erwachsenen ist die Befundlage weniger eindeutig. In der vorliegenden Arbeit wurde anhand einer studentischen Stichprobe (N=29) die Leistung in der DCT mit der Leistung und Selbsteinschätzung in numerischen Aufgaben des Intelligenz-Struktur-Test 2000 R, der Abschlussnote des höchsten Schulabschlusses und der Abschlussnote im Fach Mathematik korreliert, um Rückschlüsse über die potentielle Nutzbarkeit der DCT im eignungsdiagnostischen Kontext zu ziehen. Die ermittelten Korrelationen unterscheiden sich in ihrer Richtung und Stärke, erweisen sich jedoch durchweg als nicht signifikant. Es werden verschiedene Erklärungen für die unerwarteten Befunde dargestellt. Bevor eine eignungsdiagnostische Nutzung der DCT vorstellbar ist, bedarf es zunächst konsistenter Korrelationen zwischen der Genauigkeit des ANS und beruflich relevanten mathematischen Fähigkeiten sowie einem besseren Verständnis der Mechanismen, die dem Zusammenhang zugrunde liegen.
Abstract (Englisch)
When perceiving their environment, humans form mental representations of certain relevant aspects, including the numerosity of a group of objects. It is presumed, that an innate system enables humans and animals to approximate and to compare numerosities, and use them to perform simple calculations. A persons’ acuity of this system, which is often referred to as approximate number system (ANS), can be determined using a dot-comparison tasks (DCT), which contains clouds of dots that have to be compared in regards of numerosity. A growing number of studies suggest a relationship among people’s ANS-acuity and mathematical abilities. Concerning children, moderate yet stable correlations are reported. Investigations of adults have led to more mixed results. In the present work, university students’ (N=29) scores on a DCT were correlated with their performance and self-evaluation at the Intelligence Structure Test 2000 R, the final grade of their highest school qualification and their final grade in mathematics class to draw a conclusion on the potential use of the DCT in aptitude diagnostics. Calculated correlations differ in strength and direction, but all turned out to be non-significant. Plausible explanations of the unexpected results are given. Before the DCT can arguably be used in aptitude diagnostics, more consistent correlations between ANS-acuity and job-relevant mathematical abilities are needed, as well as a better understanding of mechanisms underlying this relation.
Recker, Markus
Reliabilitätsmessung einer Dot Comparison Task in der haptischen Modalität
Masterarbeit, 2. November 2020
Abstract (Deutsch)
Das Approximate Number System (ANS) ist ein theoretisiertes kognitives System beim Men-schen und bei Tieren, welches der non-verbalen und ungefähren Repräsentation von Men-gen von Objekten in der Umwelt dient. Das ANS ermöglicht es, Numerositäten abzuschätzen und zu vergleichen. Die Numerosität bezeichnet die Anzahl der Elemente einer Menge. Eine häufig verwendete Experimentalaufgabe zur Messung der individuellen Genauigkeit des ANS stellt die Dot Comparison Task (DCT) dar. Bei der DCT müssen pro Durchgang zwei Punktewolken abgeschätzt und verglichen werden. Varianten der DCT in anderen Sinnesmo-dalitäten als der visuellen sind selten, obwohl die ANS-Theorie eine Modalitätsunabhängig-keit der Schätz- und Vergleichsleistungen postuliert. In dieser Studie wurde daher eine neue Variante der DCT in der haptischen Modalität zusammen mit einer visuellen DCT anhand von N=30 Studierenden zu zwei Messzeitpunkten untersucht. Primäres Ziel dieser Arbeit war es, die Retest- und Split-Half-Reliabilität der neuen haptischen DCT zu untersuchen. Hierbei wurde an vorherige Studien angeknüpft, welche teils deutliche Unterschiede bei der Reliabili-tät von visuellen DCTs fanden und entsprechende Einflussfaktoren identifizierten. Diese letz-teren Arbeiten waren zudem durch die heterogenen Befunde aus Studien motiviert, in denen der Zusammenhang des ANS mit formalen mathematischen Fähigkeiten untersucht wurde. Für die hier durchgeführte haptische DCT wurden insgesamt inakzeptabel niedrige Retest- und Split-Half-Reliabilitäten ermittelt, während die visuelle DCT akzeptable Reliabilitäten auf-wies. Die Implikationen dieser Befunde für den Einsatz von haptischen DCTs in zukünftigen Studien werden diskutiert, insbesondere im Kontext der angenommenen Modalitätsunabhän-gigkeit des ANS.
Abstract (Englisch)
The Approximate Number System (ANS) is a theorized cognitive system in humans and other animals, which enables the non-verbal and approximate representation of sets of ob-jects in the environment. The ANS makes it possible for people to estimate and compare nu-merosities, where “numerosity“ refers to the total number of elements in a set. A commonly employed task to measure individual ANS acuity is the Dot Comparison Task (DCT). In the DCT two sets of dots are presented each trial, which have to be estimated and compared. Versions of the DCT in sensory modalitites other than the visual modality are rare, even though ANS theory assumes that approximate numerical abilities are modality-independent. Therefore, we examined a new haptic version of the DCT along with the visual version in a student sample of N=30 on two occasions. Our primay goal was to assess the Retest- and Split-Half-reliability of the new haptic version of the DCT. We followed the lead of prior stu-dies, which demonstrated substantial differences between the reliabilities of visual DCTs. These latter studies were motivated in part by inconsistent findings regarding the association between the ANS and formal mathematical abilities. Overall, we found unacceptably low Re-test- and Split-Half-reliabilities for the new haptic DCT, while the visual DCT demonstrated acceptable reliabilities. Implications of these results for the use of haptic versions of the DCT in future studies are discussed, especially in the context of the assumed modality indepen-dence of the ANS.
Reeker, Marie
Sind Narzissten die glücklicheren Studenten? – Der Einfluss von Resilienz auf Narzissmus und Studienzufriedenheit
Bachelorarbeit, 28. Mai 2019
Abstract (Deutsch)
Seit Jahrzenten wird immer wieder postuliert, dass Narzissten zufriedener im Leben sind. Gilt dies auch für Studienzufriedenheit? Und wie kommt dieser Zusammenhang eigentlich zu Stande? In dieser Thesis wurde sich die Frage gestellt, ob Narzissten die glücklicheren Studierenden sind und ob dieser Zusammenhang durch Resilienz vermittelt wird. Um diese Fragestellung zu beantworten, wurden vier Hypothesen aufgestellt: H1: Je narzisstischer eine Person ist, desto zufriedener ist diese im Studium, H2: Je narzisstischer eine Person ist, desto mehr Resilienz zeigt diese, H3: Je mehr Resilienz eine Person zeigt, desto zufriedener ist diese im Studium und H4: Der Effekt von Narzissmus und Studienzufriedenheit wird durch Resilienz vermittelt. Da es sich hierbei um Studienzufriedenheit handelt, bestanden die N = 372 Teilnehmer ausschließlich aus Studierenden, die mindestens im zweiten Fachsemester ihres Studiengangs waren. Die Datenerhebung erfolgte online. Zur Überprüfung der ersten drei Hypothesen wurden Korrelationen gerechnet, während für die H4 eine Mediationsanalyse durchgeführt wurde. Der Zusammenhang von Narzissmus und Studienzufriedenheit stellt sich als signifikant negativ heraus, während die anderen beiden Zusammenhänge der H2 und H3 signifikant positiv sind. Auch die Mediationsanalyse ist signifikant. Entsprechend wurde die H1 abgelehnt, während die anderen drei Hypothesen angenommen wurden. Daraus lässt sich schlussfolgern, dass Resilienz den negativen Zusammenhang von Narzissmus und Studienzufriedenheit abschwächt und als eine Art Schutzfaktor dient.
Abstract (Englisch)
For decades there have been researchers stating that narcissists are happier in life. Does that work as well for student satisfaction? And how come that there is this connection? In this graduation paper the question was made if narcissists are the happier students and if this connection is mediated by resiliency. To answer this question, there were four hypotheses put up: H1: the more narcisstic a person is, the happier he/she is in his/her studies, H2: the more narcisstic a person is, the more resiliency is shown by him/her, H3: the more resiliency a person shows, the happier he/she is in his/her studies, H4: the connection between narcissism and student satisfaction is mediated by resiliency. Because the research was made about student satisfaction, the N = 372 participants were all students who were at least in their second semester of university. The data was collected via an online questionnaire. The verification of the first three hypotheses was made through correlation while there was made a mediation analysis to verify H4. The correlation between narcissism and student satisfaction became apparent as significantly negative while the correlations for H2 and H3 are significantly positive. The mediation analysis was put out significant as well. Therefore H1 was turned down while all other three hypotheses got accepted. Because of this we can inference that resiliency reduces the negative connection between narcissism and student satisfaction and serves as a kind of protection factor.
Risse, Miriam
„Bitte stören!“ – Wie sich die ökologischere Gestaltung eines Intelligenztests auf die Kriteriumsvalidität auswirkt.
Bachelorarbeit, 29. Mai 2017
Abstract (Deutsch)
Das Ziel dieser Untersuchung war, eine Intelligenztestung unter alltagsnäheren Bedingungen durchzuführen und somit die Kriteriumsvalidität des Verfahrens zu erhöhen. Die ökologischere Gestaltung wurde mit Hilfe auditiver Stimuli umgesetzt. Des Weiteren sollten, beruhend auf Eysencks Arousal-Theorie (1967, zit. nach Eysenck, 2009), die Testleistungen in Abhängigkeit der Extraversion untersucht werden. Dafür bearbeitete eine Gesamtstichprobe (N = 87) eine Reihe verschiedener Intelligenztests, wobei in einem Teil der Stichprobe (n = 42) während der Testbearbeitung Geräusche eingebaut wurden. Die Daten belegen einen teilweise signifikanten Anstieg der Kriteriumsvaliditäten in der Experimentalgruppe. Die Annahme, dass Extravertierte besser unter Geräuschen performen, konnte anhand der Daten nicht bestätigt werden. Darüber hinaus weisen die Daten einen gegensätzlichen Trend auf. Ob die Ergebnisse auf die Fragwürdigkeit des Zusammenhangs zwischen Arousal und Performance oder auf andere Variablen der Testung zurückzuführen sind, bleibt zu überprüfen.
Abstract (Englisch)
„Please disturb!“ – How a more ecological design of an intelligence test affects the criterion validity.
The idea of this study was to investigate the effect of a more ecological design of an intelligence testing to increase the criterion validity. This was realized by using auditory stimuli. Furthermore, based on Eysencks arousal theory (1967, zit. nach Eysenck, 2009), the performance was examined depending on the degree of extraversion. The paticipants (N = 87) were instructed to treat a set of different intelligence subtests. Thereby some of them (n = 42) had to accomplish the tests under auditory stimulation. The results proove an increase in criterion validity which is partly significant. The assumption of extraverts performing better under noisy condition cannot be confirmed through current data. Moreover the opposite trend occured. It is crucial to examine weather the findings can be attributed to the inconsintent relation between arousal and performance or other variables of the study design.
Rinsdorf, Louisa Sibell
Dominanz als zweifaktorielles Konstrukt?!
Bachelorarbeit, 29. Mai 2019
Abstract (Deutsch)
Die Dominanzausprägung ist in vielen Lebensbereichen ein wichtiger Erfolgsprädiktor und ein kritischer Faktor für Diagnosen in der klinischen Psychologie. Es existieren viele unterschiedliche Definitionen des Dominanzkonstrukts. Das Ziel dieser Arbeit war es, das
Konstrukt Dominanz zu klären. Es wurden unterschiedliche Theorien zum Dominanzkonstrukt verglichen und daraus abgeleitet wurde ein zweifaktorielles Dominanzmodell vorgeschlagen. Dieses zweifaktorielle Modell wurde anhand der Daten von zwei Stichproben N1 = 6213 und N2 = 752 überprüft. Die Versuchspersonen beider Stichproben beantworteten 15 Items (entnommen aus den Tests CAT-PD, dem NEO-PI-R und dem LMI), welche Dominanz messen. Mit der größeren Stichprobe wurde eine Faktorenanalyse durchgeführt und die kleinere Stichprobe wurde für eine Replikation der Faktorenlösung zum Zweck einer Kreuzvalidierung genutzt. Die faktoranalytischen Berechnungen mittels Hauptachsenanalyse und Promax-Rotation, die Kreuzvalidierung, sowie konvergente und divergente Validierungsstrategien sprechen für zwei Dominanzfaktoren, die als Soziale Dominanz und Zielverwirklichung benannt werden können. Diese unterschieden sich primär durch ihre zugrunde liegende Intention. Die Ergebnisse weisen hypothesenkonform darauf hin, dass sich das psychologische Konstrukt
Dominanz in zwei Faktoren einteilen lässt, welche korreliert sind.
Abstract (Englisch)
In many areas of life, dominance is an important predictor of success and a critical factor for diagnoses in clinical psychology. There are many different definitions of dominance. Various theories on the dominance construct were examined and compared, and a twofactor
dominance model was proposed. This two-factor model was evaluated using data from two samples N1 = 6213 and N2 = 752. The participants of both samples answered 15 items (taken from the tests CAT-PD, NEO-PI-R and LMI) measuring dominance. A factor
analysis was performed on the larger sample and the smaller sample was used to replicate the factor solution for cross-validation. Factor analytical calculations using main axis analysis and promax rotation, cross-validation, as well as convergent and divergent validation strategies argue for two dominance factors that can be named social dominance and goal achievement. Those differ primarily in their underlying intention. In line with the hypotheses, the results indicate that the psychological construct of dominance can be divided into two correlated factors.
Roloff, Carolin
Studierende unter Strom – Zum Zusammen-hang von Studieneignung, Belastungserle-ben und Studienzufriedenheit.
Bachelorarbeit, 12. Juli 2016
Abstract (Deutsch)
Die Berücksichtigung von Belastungserleben und Zufriedenheit von Studierenden gewinnt an Hochschulen an Relevanz. In beiden Bereichen liegen negative Ent-wicklungen vor. Eine Vielzahl von Faktoren wie die Bologna-Reform, Coping und der veränderte Lebenswandel mit Beginn des Studiums werden als Erklärung her-angezogen. Diese Studie untersucht, welchen Einfluss die Studieneignung (SE) von Studierenden auf die Belastung und Studienzufriedenheit (StZ) hat. Unter SE werden kognitive (Intelligenz) und nicht-kognitive (Persönlichkeit) Facetten ver-standen. 89 Studierende aus den Fachbereichen der Wirtschafts-, Rechtswissen-schaften und Psychologie haben an dieser Studie teilgenommen. Es wurde allge-meine Intelligenz (GkKT), Stresserleben (PSS-10), StZ und die Persönlichkeitsdi-mensionen (IPIP) Neurotizismus und Gewissenhaftigkeit erhoben. Die Ergebnisse zeigen, dass SE (Intelligenz, Gewissenhaftigkeit und Neurotizismus) die Varianz der Belastung zu ca. 50 % (R² = .479) signifikant aufklärt. Alle drei Prädiktoren ha-ben signifikante Effekte auf die Belastung. Die Varianz der StZ kann teilweise von der SE aufgeklärt werden (R² = .203). Während allgemeine Intelligenz und Neuroti-zismus signifikanten Effekt auf StZ aufweisen, erzielt Gewissenhaftigkeit keinen signifikanten Effekt. Zusammenfassend bedeutet das, dass SE ein geeigneter Prä-diktor für Belastung ist, aber nur zum Teil für die StZ. Eventuell spielen hier Fakto-ren wie Erwartungen und Wünsche eher eine Rolle. Da Belastung und StZ Einfluss auf den Studienverlauf sowie die private und berufliche Zukunft der Studierenden haben, sollte sich hiermit weiter aktiv auseinandergesetzt werden.
Abstract (Englisch)
Students under pressure – the relationship between cognitive and non-cognitive aptitude, perceived stress and satisfaction with studies.
The consideration of stress and satisfaction within studies gains more relevance at university. There are generally negative developments in both areas. A multiplicity of factors like the Bologna-reformation, coping and the changing moral conduct at the beginning of the study have been used as explanations. This study examines which influence cognitive (Intelligence) and non-cognitive (Personality) aptitudes of students have on the stress and satisfaction felt during study. 89 Students from the faculties Economics, Law and Psychology participated in the study. General Intelli-gence (GkKT), perceived stress (PSS-10), general satisfaction with studies, the dimensions of Personality (IPIP), conscientiousness and neuroticism were meas-ured. The results reveal, cognitive and non-cognitive aptitude (intelligence, consci-entiousness and neuroticism) clarifies almost 50 % (R² = .479) of the variance of stress significantly. All three predictors show significant effects on stress. The vari-ance of satisfaction with studies can partly be clarified (R² = .203) by cognitive and non-cognitive aptitude. While general intelligence and neuroticism have significant effects on satisfaction, conscientiousness does not. In summary this means, cogni-tive and non-cognitive aptitude is a useful predictor for stress but is only partly use-ful for satisfaction prediction with studies. Factors like expectations, wishes and interest may have a role in the outcome. As stress and satisfaction with studies influence the course of studies as well as the private and job-related future of an individual, it would be recommended to actively look into dealing with these.
Santelmann, Nina
Dunkle Triade und Attraktivität: Sind Frauen mit einer „dark triad“ Persönlichkeit attraktiv für Männer?
Bachelorarbeit, 1. Juni 2015
Abstract (Deutsch)
Welche Charaktereigenschaften einer Person sind attraktiv? Einige Studien postulieren, dass Eigenschaften der dunklen Triade wie beispielsweise Narzissmus, Machiavellismus und Psychopathie Männer durchaus attraktiv machen und diese darüberhinaus mit einer Tendenz für kurze Beziehungen einhergeht. Um den Einfluss der dunklen Triade auf die Attraktivität von Frauen zu untersuchen, wurden für die vorliegende Arbeit zwei Beschreibungen, eine Highdarktriad-Beschreibung und eine Kontrollbeschreibung einer Frau generiert. Zum einen wurde die wahrgenommene Attraktivität von High-dark-triad Frauen untersucht und gleichzeitig welchen Einfluss Persönlichkeitseigenschaften der Big Five auf Seiten der Probanden auf die Attraktivitätsbeurteilung haben. Insgesamt haben 209 männliche Probanden an der Onlinebefragung teilgenommen. Das physische Erscheinungsbild der Frau wurde konstant gehalten. Die Ergebnisse zeigen, dass der Kontrollcharakter signifikant attraktiver bewertet wurde, eine kurze Beziehung aber mit dem High-dark-triad-Charakter bevorzugt wird. Die eigene Persönlichkeit spielt bei der Attraktivitätsbeurteilung einer Person keine entscheidende Rolle. Die Ergebnisse, die Übertragbarkeit auf die Gesamtpopulation und weitere Forschungsmöglichkeiten werden diskutiert.
Abstract (Englisch)
Which personality traits of a person are attractive? Recent findings suggest that dark personality traits such as narcissism, machiavellianism and psychopathy tend to make men quite attractive and that these dark traits come along with short-term relationships. To investigate the influence of the dark triad on the attractiveness of women, two female characters were designed to portray a high dark triad personality and a control personality. A total of 209 men rated themselves concerning about the Big Five and then one of the two characters in terms of attractiveness and their prefence for a relationship with one of the characters. The physicality oft the woman was held constant. The results show that the control character has been rated significantly more attractive and that a brief relationship is preferred with the high-dark-tirad-character. The mens personality plays no decisive role in the assessment of a persons attractiveness. The results and options for ongoing research are discussed. During the further procedure it is discussed to which extent the results are transmittable onto population.
Sauer, Sabrina
„Dagmar’s Digital Day“: Usability und User Experience eines gamifizierten Online Self-Assessments zur Einschätzung digitaler Kompetenzen
Masterarbeit, 30. Oktober 2023
Abstract (Deutsch)
Die Erfassung der digitaler Kompetenz von Studierenden stellt eine Voraussetzung zur
Entwicklung adäquater Förderungsmaßnahmen an Universitäten dar. Eine Möglichkeit,
Studierende zur Einschätzung ihrer Kompetenzen zu motivieren, könnte die
Gamifizierung der Erhebungsinstrumente liefern. „Dagmar’s Digital Day“ (DDD) ist ein
neu entwickeltes, gamifiziertes Self-Assessment, in welchem Fragebögen zur
Selbsteinschätzung digitaler Kompetenzen in einem spielerischen Rahmen präsentiert
werden. Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, DDD hinsichtlich der Usability und User
Experience (UX) an einer Stichprobe von Studierenden zu evaluieren. Dafür wurde
zunächst eine formative Usability-Testung (N = 5) zur Identifikation potenzieller
Probleme und anschließend eine Evaluationsstudie (N = 154) durchgeführt. Zur Erhebung
der UX wurde die Kurzversion der Game User Experience Satisfaction Scale (Keebler,
Shelstad, Smith, Chaparro & Phan, 2020) verwendet, die neben der Usability acht weitere
Subdimensionen erfasst. Zusätzlich wurden die Zufriedenheit mit spezifischen Aspekten
von DDD, affektive Reaktionen und potenzielle Einflussfaktoren abgefragt. Die
deskriptiven Ergebnisse zeigen positive Werte für die Usability und die UX. Die
Zufriedenheit mit der Usability und der visuellen Ästhetik, vor allem die der Hintergründe,
fiel am höchsten aus. Die affektiven Reaktionen Interesse und Zufriedenheit waren am
stärksten präsent. Jüngere und weibliche Studierende bewerteten die UX tendenziell
positiver. Außerdem korrelierte die Ausprägung der Verträglichkeit, Gewissenhaftigkeit,
des Playertypes Philanthropist und der Agency signifikant positiv und die des Playertypes
Disruptor negativ mit der Bewertung der UX. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass
DDD eine bessere UX bieten könnte als die traditionelle Bearbeitung der Fragebögen.
Dies sollte in zukünftigen Studien experimentell überprüft werden.
Abstract (Englisch)
The assessment of students‘ digital competence is a prerequisite for the development of
appropriate support measures at universities. One potential approach to motivate students
to assess their competencies might be the gamification of assessment tools. „Dagmar’s
Digital Day“ (DDD) is a newly developed gamified self-assessment tool in which selfassessment
questionnaires for digital competencies are presented within a playful
framework. The objective of the present study is to evaluate DDD with respect to usability
and user experience (UX) within a student cohort. To achieve this, a formative usability
testing phase was conducted initially (N = 5) to identify potential issues, followed by an
evaluation study (N = 154). In order to measure UX, the short version of the Game User
Experience Satisfaction Scale (Keebler, Shelstad, Smith, Chaparro & Phan, 2020) was
utilized, which assesses eight additional sub-dimensions in addition to usability.
Furthermore, satisfaction with specific aspects of DDD, affective responses, and potential
influencing factors were measured. Descriptive results indicate positive outcomes for
usability and UX, with the highest satisfaction reported for usability and the visual
aesthetics especially of the backgrounds. Affective responses such as interest and
satisfaction were notably strong. Younger and female students tended to rate the UX more
positively, and the degree of agreeableness, conscientiousness, the playertype
Philanthropist, and agency were positively correlated with UX, while the playertype
Disruptor was negatively correlated. The results indicate that DDD could potentially result
in a better UX than the traditional completion of the questionnaires. This should be further
investigated with an experimental study in the future.
Scherger, Sophie
EINE FRAGE DER ZEIT? – Der Einfluss von Zeitnutzungsstrategien auf Akzeptanz, Kriteriums- und Konstruktvalidität eines Intelligenztests.
Bachelorarbeit, 29. Mai 2017
Abstract (Deutsch)
Der starke Flüchtlingszuzug der letzten Jahre stellt Deutschland vor die Herausforderung diese potenziellen und zum Teil auch dringend benötigten Arbeitskräfte in den deutschen Arbeitsmarkt zu integrieren. Bestehende Instrumente der Berufseignungs- und Potenzialdiagnostik, wie Intelligenztests, sind aufgrund der geringen Testerfahrung bei einem Großteil der Flüchtlinge nur eingeschränkt einsetzbar. Bei diesen Verfahren werden Fähigkeiten, wie effektive Zeitnutzung gefordert, die bei Testpersonen mit geringer Testerfahrung jedoch unbekannt oder unterentwickelt sind. Vor dem Hintergrund der Testweisheit als „a subject’s capacity to utilize the characteristics and formats of the test and/or the test taking situation to receive a high score“ (Millman, Bishop & Ebel, 1965, S.707) untersuchte die vorliegende Arbeit, welche Auswirkungen die Reduktion der Einsatzmöglichkeit von Strategien zur effektiven Zeitnutzung auf die soziale Akzeptanz, Kriteriums- und Konstruktvalidität eines Intelligenztests hat. Dazu wurden bei einer Flüchtlingsstichprobe von n=44 Flüchtlingen im ausbildungs- und arbeitsfähigen Alter und einer Referenzstichprobe von n=71 Studierenden figurale und numerische Intelligenztestaufgaben unter zwei Bedingungen mit unterschiedlicher Gestaltung der Zeitbegrenzung getestet. Die Hypothese, dass Testteilnehmer1 mit geringer Testweisheit ein positiveres Akzeptanzurteil bezüglich eines Intelligenztestformats zeigen, das weniger effektives Zeitmanagement fordert, und dass Testteilnehmer mit mehr Testweisheit die entgegengesetzte Tendenz zeigen, konnte mit den Ergebnissen nur teilweise unterstützt werden. Die vermutete höhere Validität des veränderten Testformats konnte nicht gezeigt werden. Aus den vorliegenden Ergebnissen kann zwar geschlussfolgert werden, dass die vorgenommene Veränderung der Zeitbegrenzungsgestaltung keine positiven Auswirkungen auf die Gütekriterien des Tests hatte. Jedoch sollte ein solches Testformat nicht ohne weitere Forschung als sinnvolle Alternative zum traditionellen Format eines Intelligenztests ausgeschlossen werden.
Abstract (Englisch)
The German society today is due to the large influx of refugees over the last past years challenged by the integration of the potential workforce in the German labour market. Because of the refugee’s lacking experience with common instruments used in the analysis of job qualifications and potentials, like intelligence tests, these instruments can only be used restrictedly. This target group has only limited abilities necessary for competent behaviour in test taking situations, like effective time management. These time management skills are studied as aspect of test wiseness, which is understood as „a subject’s capacity to utilize the characteristics and formats of the test and/or the test taking situation to receive a high score“ (Millman et al., 1965, S.707). This study examined the implications of a reduction of the possibility to use effective time management strategies on the social acceptance, as well as on criterion and construct validity of an intelligence test. Therefore intelligence tasks with numeric and figural material were tested among a sample of n=44 refugees at pre-working and working age and a reference sample of n=71 university students under two conditions with different formats of time restriction. The hypothesis, that test-taker with less test experience would show a higher acceptance for an intelligence test format, which demands less usage of effective time management strategies than for a common test format, and that test-taker with more test experience would show reverse tendency, could just partially be supported. Moreover, it in contrast to the hypothesis it could not be shown that a test, which allows only a restricted possibility to use time management strategies, attains a higher validity. As a result it cannot be concluded that the test format with a changed time restriction format is more adequate for test-takers with limited text wiseness than a traditional time restriction format. But without further research this test format should not be abandoned as useful alternative to traditional test formats.
Schiebold, Daniel
Methodische Aspekte der Rechtschreibtestung: Lückendiktat und Multiple-Choice Test im Vergleich.
Bachelorarbeit, 24. Mai 2013
Abstract (Deutsch)
Rechtschreibtests sind ein Kernbestandteil vieler Einstellungstests, weil Schriftsprache oft die Basis jeglicher verbindlicher Kommunikation ist. Zur Messung der Rechtschreibleistung im hohen Fähigkeitsbereich stehen zahlreiche Rechtschreibtests in verschiedenen Formaten zur Verfügung. Ein Vergleich zwischen Rechtschreibtests verschiedener Formate ist allerdings nur zulässig, wenn nachgewiesen werden kann, dass die Wahl des Formats das Ergebnis nicht systematisch verändert. Die vorliegende Studie verglich die Varianten Lückendiktat und Multiple-Choice Test hinsichtlich der Fehlerzahl anhand der Tests RT (Kersting & Althoff, 2004) und START-R (Kersting, in Vorb.). Als Stichprobe dienten Schüler im Alter von mindestens 16 Jahren (N=114). Es zeigte sich, dass zwischen den Fehlerzahlen in beiden Testvarianten ein stark positiver Zusammenhang besteht. Kristallisierte Intelligenz eignet sich als Prädiktor für das Ergebnis beider Rechtschreibtests gleich gut, denn es konnten auch hier jeweils stark positive Zusammenhänge nachgewiesen werden. Im Falle der beiden geprüften Tests kann davon ausgegangen werden, dass die Formatwahl keinen systematischen Einfluss auf das Ergebnis des Rechtschreibtests ausübt. Die Belastbarkeit und die Begrenzungen der Erkenntnisse wurden diskutiert.
Abstract (Englisch)
Spelling tests are one key part of many recruitment tests, because often written language is the foundation of all binding communication. Plenty of spelling tests in different designs are available for measuring spelling performance on a high level. Yet a comparison between spelling tests with different designs can only be drawn, when it has been verified, that the choice of design does not systematically influence the outcome of the test. The present study compared the designs cloze dictation and multiple-choice regarding the amount of errors made, while processing the tests RT (Kersting & Althoff, 2004) and START-R (Kersting, in prep.). The sample consisted of at least 16-year old pupils (N=114). A strong positive correlation between the amounts of errors made in both tests was shown. Crystallized intelligence can equally be used to predict the result of both tests, because the correlations with both test results were strongly positive as well. Concerning both given tests it can be stated, that the choice of a different design does not seem to systematically influence the outcome of the test. The meaningfulness and the limitations of the findings were discussed.
Schinke, Tabea-Elisabeth
Zwischen Therorie und Praxis: Qualität familenrechtspsychologischer Gutachten aus Sicht der Gutachterinnen und Gutachter
Masterarbeit, 27. August 2024
Abstract (Deutsch)
In den vergangenen Jahren gab es in Deutschland immer wieder Kritik an der Qualität psychologischer Sachverständigengutachten in familienrechtlichen Verfahren. Eine Studie von Salewski et al. (2016) zeigte beispielsweise, dass mehr als die Hälfte der untersuchten familienrechtspsychologischen Gutachten die Qualitätsstandards nicht erfüllten. Im Rahmen der vorliegenden Masterarbeit wurde aus diesem Grund erstmals eine Studie in Deutschland durchgeführt, bei der familienrechtspsychologische Gutachter und Gutachterinnen zu verschiedenen qualitätsrelevanten Aspekten der Gutachtenerstellung befragt wurden. Ziel dieser Arbeit war es, herauszufinden, wie Gutachter und Gutachterinnen im Familienrecht zentrale Elemente des Begutachtungsprozesses gestalten, inwiefern sie durch ihre Tätigkeit mit verschiedenen Belastungen zu kämpfen haben, welche Qualitätsstandards sie bei der Gutachtenerstellung einhalten und wie sich all diese Aspekte auf die von ihnen erstellten Gutachten auswirken. Aufgrund der geringen Anzahl an teilnehmenden Gutachtern und Gutachterinnen an der Studie sind die Ergebnisse nur sehr eingeschränkt interpretierbar. Nichtsdestotrotz bieten die Ergebnisse der Befragung interessante Einblicke in die psychologische Sachverständigentätigkeit im Familienrecht.
Abstract (Englisch)
In recent years there has been repeated criticism of the quality of psychological assessment reports in family law proceedings in Germany. For example, a study by Salewski et al. (2016) showed that more than half of the psychological reports that were examined did not meet common quality standards. Therefore, as part of this master’s thesis, a study was performed for the first time in Germany in which psychological experts in family law were questioned about various quality-relevant aspects of the assessment process and the preparation of reports. The aim of this work was to find out how psychological experts in family law design central elements of the assessment process, to which extent they are faced with various stressors as a result of their work, what quality standards they adhere to when preparing reports and how all of these aspects affect the quality of the assessment reports they write. Due to the small number of experts participating in the study, the results can only be interpreted to a very limited extent. Nevertheless, the results of the survey offer interesting insights into psychological expert work in family law.
Schlander, Katharina
Einfluss der Instruktion auf geschlechterspezifische Testleistungsunterschiede in figuraler Intelligenz
Bachelorarbeit, 25. Juni 2024
Abstract (Deutsch)
Intelligenztests gelten als wichtige psychologische Verfahren, die regelmäßig in (beruflichen) Auswahlsituationen eingesetzt werden. In dieser Arbeit sollen die üblicherweise auftretenden geschlechterspezifischen Unterschiede zugunsten männlicher Teilnehmer in figuralen Intelligenztests genauer untersucht werden. Die Selbsteinschätzung wird als möglicher Mediator der geschlechterspezifischen Unterschiede betrachtet. Zudem soll der Effekt einer manipulierten Instruktion auf die Selbsteinschätzung untersucht werden. Die Untersuchung von Unterschieden in Intelligenztestergebnissen erfolgte bisher meist nur mit binär erfasstem Geschlecht. In dieser Arbeit wurde Geschlecht über die Erfassung der Identifikationsstärke mit den Geschlechtern „weiblich“, „männlich“ und „divers“ umfassender betrachtet. Zusätzlich wurde das Fingerlängenverhältnis 2D:4D als biologischer Marker, der mit Intelligenztestleistungen sowie dem pränatalen Testosteron-Estradiol-Verhältnis zusammenhängt, untersucht. An der Studie nahmen N = 191 (n = 145 weiblich, n = 44 männlich, n = 2 divers) Versuchspersonen teil, die den figuralen Intelligenztest ECKE-S bearbeiteten, wobei die Instruktionen variierten: In einer Gruppe wurde der figurale Inhalt der Aufgabe betont, in der anderen wurde auf die Betonung verzichtet. Zwischen Instruktion und Testdurchführung schätzten die Versuchspersonen ihre Fähigkeit hinsichtlich der Aufgabe ein. Entgegen den Erwartungen zeigten sich keine Zusammenhänge zwischen dem Fingerlängenverhältnis und den Testergebnissen. Allerdings zeigten sich geschlechterspezifische Unterschiede zum Vorteil von Personen mit starker Identifikation mit dem männlichen Geschlecht. Auch eine partielle Mediation dieser Unterschiede über die Selbsteinschätzung wurde gezeigt, während die Instruktion keinen Einfluss hatte. Die gewählte Untersuchungsmethode bietet einen wertvollen ersten Ansatz einer umfassenderen Betrachtung von Geschlecht. Nicht nachgewiesene Zusammenhänge des 2D:4D-Verhältnisses sowie der Instruktion mit figuraler Intelligenz könnten sich auf methodische Schwächen zurückführen lassen. Der Mediationseffekt der Selbsteinschätzung konnte bestätigt werden.
Abstract (Englisch)
Intelligence tests are considered important psychological tools regularly used in (professional) selection processes. This research aims to analyse the gender-specific differences that typically favour males in spatial intelligence tests. Self-assessment is considered a potential mediator of these gender-specific differences. The study also aims to investigate the effect of manipulated instructions on self-assessment. The differences in intelligence test scores are typically studied using a binary classification of gender. This study takes a broader approach by considering gender through the strength of identification with „female,“ „male,“ and „nonbinary“. Additionally, the finger length ratio 2D:4D, a biological marker associated with intelligence test performance and the relation of prenatal testosterone and estradiol levels, was examined. A total of 191 participants (145 female, 44 male, 2 nonbinary) took part in the study completing the spatial intelligence test ECKE-S with varied instructions: one group received instructions emphasizing the spatial content of the task, while the other did not. Participants rated their ability in the task between instruction and taking the test. Contrary to expectations, no associations between the finger length ratio and test results were found. However, gender-specific differences favouring individuals with strong identification with male gender were observed. A partial mediation of these differences through self-assessment was demonstrated, while the instruction had no effect. The chosen research method provides a valuable initial approach to a broader consideration of gender. The lack of identified associations between 2D:4D ratio and instructions with spatial intelligence may be due to methodological limitations. The mediating effect of self-assessment was confirmed.
Schlegel, Lisa
Das Konzept der Dominanz – Analyse ausgewählter Skalen zur Erfassung von Dominanz.
Bachelorarbeit, 1. Juni 2015
Abstract (Deutsch)
Dominanz ist ein in der Psychologie vielfach untersuchter Forschungsgegenstand. Es liegen zahlreiche Untersuchungen vor in denen die biologischen Grundlagen, die Korrelate zu anderen psychologischen Konstrukten und die praktischen Auswirkungen der Dominanz betrachtet wurden. Gleichzeitig finden sich nur kurze, teilweise widersprüchliche Definitionen des Konzepts wieder, so dass man von einem Ungleichgewicht zwischen der Menge an Forschung zum Thema Dominanz und den vorliegenden Definitionen von Dominanz sprechen kann. Dies ist insbesondere vor dem Hintergrund der Generalisierbarkeit der gefundenen Ergebnisse problematisch. In Deutschland existieren zahlreiche Verfahren zur Erfassung von Dominanz. Diese Studie untersucht daher die Fragestellung inwieweit die verschiedenen Skalen deutschsprachiger Tests für Erwachsene (nicht klinisch) ein einheitliches Konzept der Dominanz erfassen. Die durchgeführte inhaltliche Analyse der Skalendefinitionen zeigt sowohl inhaltliche Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede auf. Zur Untersuchung der obengenannten Fragestellung wurde ein Dominanzinventar erstellt und im Rahmen einer online-Befragung einer Stichprobe von N=227 Teilnehmern vorgelegt. Das Dominanzinventar setzt sich dabei aus den Items der entsprechenden Dominanzskalen folgender Verfahren zusammen: 16-Persönlichkeitsfaktoren Test, Bochumer Inventar zur berufsbezogenen Persönlichkeit, Freiburger Persönlichkeitsinventar-R, Gießen-Test-II, Inventar sozialer Kompetenzen, Leistungsmotivationsinventar, Persönlichkeitsinventar nach Costa und McCrae, Psychopathic Personality Intentory-Revised, Deutsche Personality Research Form (PRF) und Trierer integriertes Persönlichkeitsinventar. Die Daten wurden anschließen mit Hilfe einer Faktorenanalyse ausgewertet. Insgesamt konnte sechs Faktoren extrahiert und inhaltlich bestimmt werden. Sie lauten „Selbstbild der Dominanz“, „Extraversion“, „Stresstoleranz“, „soziale Einflussnahme“, „Leistungsstreben“ und „Risikobereitschaft“. Des Weiteren wurden diese Faktoren genutzt um das Konstrukt „Extraversion“ sowie externe Kriterien der Dominanz zu validieren. Zusätzlich wurden die Beziehungen zwischen den einzelnen Skalen und den Faktoren untersucht. Es zeigt sich, dass sie verschiedenen Skalen kein eindimensionales Konzept der Dominanz erfassen, sondern vielmehr sechs unabhängige Faktoren. Die Nähe zum Konstrukt „Extraversion“ sowie einige Auswirkungen der Faktoren auf die externen Kriterien konnten gezeigt werden. Die Konsequenzen dieser Ergebnisse auf die praktische Verwendung der einzelnen Skalen wurden diskutiert.
Abstract (Englisch)
The concept of dominance has been studied several times in psychology. These studies have focused on the biological basis, the correlates to other constructs and practical implications of the concept of dominance. At the same time there are only short and partly inconsistent definitions of dominance. As a result there is an imbalance between the amount of research on the subject of Domination and the present definition of dominance. This is particularly problematic for the generalizability of the results found. In Germany, numerous methods exist for the measurement of dominance. This study therefore examines the question to what extent the different scales of German-language tests for adults (non-clinical) capture a unified concept of dominance. The study conducted content analysis of the scale definitions pointing to both substantive similarities and differences. In order to examine the question above a dominance inventory was prepared and presented as part of an online survey to a sample of N = 227 participants. The dominance inventory is a collection of the items of the dominance scales of these questionnaires: 16-Persönlichkeitsfaktoren Test, Bochumer Inventar zur berufsbezogenen Persönlichkeit, Freiburger Persönlichkeitsinventar-R, Gießen-Test-II, Inventar sozialer Kompetenzen, Leistungsmotivationsinventar, Persönlichkeitsinventar nach Costa und McCrae, Psychopathic Personality Intentory-Revised, Deutsche Personality Research Form (PRF) und Trierer integriertes Persönlichkeitsinventar. The data were subsequently analyzed using factor analysis. Overall, six factors were extracted and determined by content. The factors are „Selbstbild der Dominanz“, „Extraversion“, „Stresstoleranz“, „soziale Einflussnahme“, „Leistungsstreben“ and „Risikobereitschaft“.Furthermore the construct of extraversion and external criterias could be validated by these factors. In addition, the relations between the individual scales, and the factors were investigated. It turns out, that the dominance measured by the different scales is not one-dimensional but can rather be described by six factors. The proximity to construct „extraversion“ and some effects of factors on external criteria could be shown. The implications of these results on the practical use of the individual scales were discussed.
Schlegel, Lisa
Der Einfluss des Intervieweralters auf das Antwortverhalten von Bewerbern in zeitversetzten Videointerviews: Spielen Steorotype eine Rolle?
Masterarbeit, 31. Januar 2019
Abstract (Deutsch)
Aus traditionellen Einstellungsinterviews ist bekannt, dass die wahrgenommenen Eigenschaften des Interviewers Einfluss auf das Verhalten der Bewerber nehmen. Um sich selbst positiv darzustellen nutzen Bewerber Taktiken des Impression Managements wie beispielsweise das Anpassen von Werten, Meinungen und Überzeugungen. Es wird angenommen, dass Bewerber hierbei auf Signale der sozialen Situation zurückgreifen. Zu diesen Signalen gehören auch die Stereotype. Um zu überprüfen, ob das wahrgenommene Alter des Interviewers zu einer Anpassung des Antwortverhalten von Bewerbern führt, welche auf die Aktivierung von Altersstereotypen zurück zu führen ist, wurde an einer studentischen Stichprobe von N= 35 Bewerbern ein zeitversetztes Videointerview (ZVI) durchgeführt, bei dem mithilfe der Präsentation zweier Fotos das wahrgenommene Alter des Interviewers manipuliert wurde. Es wurde angenommen, dass die Bewerber ihr Antwortverhalten an die Altersstereotype der Gruppen junge und ältere Personen anpassen. Dazu beantworteten die Bewerber im Rahmen des ZVI vier Fragen, bei denen sie sich immer zwischen einer stereotyp alten und einer stereotyp jungen Alternative entscheiden mussten. Das Ergebnis zeigt keinen Unterschied im Antwortverhalten der Bewerber in Abhängigkeit davon, ob sie im ZVI den jungen oder den älteren Interviewer sahen. Auch zeigten sich keine Antworttendenzen zu den jeweiligen Antwortalternativen innerhalb der Gruppen. Im Manipulationscheck zeigte sich, dass es zudem zu keiner Aktivierung der Altersstereotype während des ZVI kam. Mögliche Gründe hierfür liegen insbesondere im experimentellen Aufbau der Studie, dem geringen Stichprobenumfang und der Zusammensetzung der Stichprobe. Implikationen für weiterführende Forschung werden diskutiert.
Abstract (Englisch)
From traditional job interviews it is known, that the perceived characteristics of the interviewer influence the behavior of the applicants. Applicants use impression management tactics, such as customizing values, opinions and beliefs, to express themselves positively by relying on social signals. These signals include stereotypes. In order to check whether the perceived age of the interviewer leads to an adaptation of the answering behavior of applicants, which can be traced back to the activation of age stereotypes, an asynchronous video interview (AVI) was carried out on a student sample of N= 35 applicants, using two photos to manipulate the perceived age of the interviewer. Applicants were expected to adapt their responses to the age stereotypes for young and older people. Therefore, during the AVI applicants answered four questions, in which they had to choose between a stereotypically old and a stereotypically young alternative. The results show no difference in the answering behavior of the applicants, depending on whether they saw the young or the older interviewer. Also, there were no responses to the respective answer alternatives within the groups. The manipulation check revealed that there was no activation of age stereotypes during the AVI. Possible reasons for this are the experimental structure of the study, the small sample size and the composition of the sample. Implications for further research are discussed.
Schmidt, Jana
Der Einfluss von humorvollem Aufgabenmaterial in Intelligenztests auf die Akzeptanz und Testangst.
Masterarbeit, 1. Juli 2015
Abstract (Deutsch)
Psychologische Auswahlverfahren, z.B. Intelligenztests, werden seit einigen Jahren in der wirtschaftspsychologischen Fachliteratur kritisch begutachtet. Gefordert wird eine höhere Akzeptanz der Verfahren durch die Bewerber, diese führt zu mehr Motivation und Kooperation bei der Testbearbeitung. Verbesserungen der Akzeptanz von Intelligenztests sind z.B. in Bezug auf die Akzeptanz-Subskala Belastungsfreiheit möglich. Humorvolles Aufgabenmaterial könnte helfen, die Situation angenehmer und belastungsfreier zu gestalten. Die vorliegende Studie ist die erste, die den direkten Einfluss von humorvollem Aufgabenmaterial auf die Akzeptanz untersucht. Das Ziel ist es, zu untersuchen, ob humorvolles Aufgabenmaterial die Belastungsfreiheit und dadurch die Gesamt-Akzeptanz bei der Testbearbeitung erhöhen und State-Testangst reduzieren kann. Dabei wird auch die Testleistung berücksichtigt. 416 Versuchsteilnehmer bearbeiteten zwei Intelligenztests zu den Bereichen Wissen (BEFKI GC-K) und logisches Schlussfolgern (SLD). Die Hälfte der Versuchspersonen bearbeitete beide Tests mit jeweils einer zusätzlichen, humorvollen Antwortoption bei 50% der Items. Die Ergebnisse zeigen, dass humorvolles Aufgabenmaterial in Intelligenztests von Personen mit hoher State-Angst negativer wahrgenommen wurde. Unabhängig von der Trait-Testangst zeigten sich in der humorvollen Variante des Tests zum logischen Schlussfolgern eine höhere Belastungsfreiheit und eine niedrigere State-Testangst. Die Gesamt-Akzeptanz wurde durch die Manipulation nicht beeinflusst. Die Belastungsfreiheit sowie das Gesamt-Akzeptanzurteil korrelierten negativ mit den Testangst Werten (State und Trait); dies wurde nur teilweise durch das humorvolle Aufgabenmaterial beeinflusst. Nach der Kontrolle der State-Angst war kein Gruppenunterschied bei der Belastungsfreiheit zu erkennen. Bei beiden Tests gab es keinen Gruppenunterschied hinsichtlich der Testleistung. Niedrige Angstwerte gingen mit einer guten Testleistung einher. Eine gute Testleistung ging einher mit einem guten Gesamt-Akzeptanzurteil und einer guten Einschätzung der Belastungsfreiheit. Insgesamt deuten die Ergebnisse darauf hin, dass humorvolles Aufgabenmaterial State-Testangst reduzieren kann, die reduzierte Belastungsfreiheit aber auf die reduzierte State-Testangst zurück zu führen ist, und damit nur indirekt auf die Humormanipulation.
Abstract (Englisch)
The influence of humorous material in intelligence tests on acceptance and test anxiety.
Psychological diagnostics, e.g. intelligence tests, have been criticized in organizational psychology for several years. A higher acceptance of these tests by the applicants is demanded. High test-acceptance leads to more motivation and cooperation during the test. Acceptance of intelligence tests can be improved on the subscale Belastungsfreiheit (freedom of stress/strain). Humorous material could make the test-situation more comfortable and less stressful. The present study is the first to examine the direct influence of humorous material on test-acceptance. The aim of the study is to explore, if humorous material can increase Belastungsfreiheit and overall test-acceptance and reduce test-anxiety. Test-performance is considered as well. 416 participants did two intelligence tests, one on knowledge (BEFKI GC-K) and one on reasoning (SLD). Half of the participants were given both tests with an additional, humorous option for 50% of the items, respectively. Results show a more negative perception of humorous material by persons with high state-anxiety. Independent of trait-test-anxiety, there is higher Belastungsfreiheit and lower state-anxiety in the humorous form of the reasoning test. Overall test-acceptance is not influenced by the humorous material. Belastungsfreiheit and overall test-acceptance correlate negatively with test-anxiety (state and trait), this however was only for some scales dependent of humorous material. When state-anxiety is controlled for, there is no group difference regarding Belastungsfreiheit. For both tests, there was no group difference regarding test performance. Lower anxiety scores are associated with higher test performance, which is associated with higher scores for Belastungsfreiheit and overall test acceptance. All in all the results indicate that humorous material in intelligence tests can reduce state-anxiety. The increased Belastungsfreiheit however is due to the reduced state-anxiety and therefore only an indirect effect of the manipulation.
Schmidt, Lena Johanna
Semantische Analyse ausgewählter Narzissmusinventare mit Hinblick auf existierende Geschlechterdifferenzen in der Narzissmusausprägung.
Bachelorarbeit, 4. September 2020
Abstract (Deutsch)
Die vorliegende Literaturarbeit hat sich damit befasst, Art und Ausmaß der Geschlechterdifferenzen im subklinischen Narzissmus auf der Dunklen Triade (Paulhus & Williams, 2002) und dem Narcissistic Personality Inventory (Raskin & Hall, 1979) zu erfassen. Darauffolgend wurde der Frage nachgegangen, wie diese Geschlechterdifferenzen möglicherweise entstehen. Dazu wurde das biosoziale Modell der sozialen Rollentheorie von Wood und Eagly (2012) herangezogen. Vor dem Hintergrund eines in den letzten Jahrzehnten verstärkten Wandels in der weiblichen Geschlechterrolle, wurden Generationseffekte im Narzissmus betrachtet. Dabei zeigte sich eine über verschiedene Studien hinweg heterogene Befundlage. Mögliche Ursachen hierfür sowie Implikationen für weitere Forschung wurden diskutiert.
Abstract (Englisch)
The presented literature work has been undertaken to record the nature and extent of gender differences in subclinical narcissism on the Dark Triad (Paulhus & Williams, 2002) and Narcissistic Personality Inventory (Raskin & Hall, 1979). The question of how these gender differences might arise was investigated afterwards. For this purpose, the biosocial model of social role theory by Wood and Eagly (2012) was used. Generational effects in narcissism were considered in the context of a change in the female gender role that has been intensified in recent decades. This revealed heterogeneous findings across various studies. Possible causes and implications for further research were discussed.
Schmitz, Tim-Luca
Videospiel-basierte Intelligenztestung: Neue Möglichkeiten der Intelligenzerfassung
Bachelorarbeit, 26. Juni 2024
Abstract (Deutsch)
Das Spielen von Videospielen ist in den letzten Jahrzehnten zu einer der beliebtesten Freizeitaktivitäten geworden. Viele dieser Spiele erfordern strategisches Denken und schnelles Problemlösen – Fähigkeiten, die auch in traditionellen Intelligenztests gemessen werden. Somit bieten sie Potenzial als diagnostisches Werkzeug. Diese Arbeit untersucht den Zusammenhang zwischen Intelligenz und Videospielen, insbesondere die kognitiven Anforderungen von Point-and-Click-Adventure-Spielen. An einer Stichprobe von N=44 Teilnehmern, die das Spiel „Deponia“ (2012) für 120 Minuten spielten, wurden die Spielfortschritte statistisch mit den Ergebnissen des Gießener kognitiven Kompetenztests (GkKT), der vorherigen generellen Spielerfahrung und den Abiturnoten analysiert. Es zeigte sich ein stabiler, moderater Zusammenhang zwischen schlussfolgerndem Denken und Spielfortschritt insbesondere in figuralen und verbalen Bereichen. Nach Berücksichtigung der Spielerfahrung blieben nur die Korrelationen mit der Verbal-Skala signifikant. Es konnte kein signifikanter Zusammenhang zwischen Abiturnote und Spielfortschritt festgestellt werden, wodurch die Kriteriumsvalidität von „Deponia“ als Intelligenztest infrage gestellt wird. Verbale Fähigkeiten sagen den Erfolg im Spiel unabhängig von vorheriger Spielerfahrung vorher. Der konfundierende Einfluss, der Spielerfahrung auf den Zusammenhang zwischen Spielfortschritt und schlussfolgerndem Denken, stellt die Nutzung von „Deponia“ als Intelligenztest für allgemeine Intelligenz in Frage. Es wird diskutiert, ob das Ackerman-Modell des Fähigkeitserwerbs (Ackerman, 1988) auf Point-and-Click-Adventure-Spiele anwendbar ist. Zukünftige Forschung sollte sich auf maßgeschneiderte Spiele zur Messung kognitiver Fähigkeiten und die Untersuchung des Einflusses der vorherigen Spielerfahrung konzentrieren, um eine valide und gerechte Intelligenzdiagnostik mit Videospielen zu gewährleisten.
Abstract (Englisch)
Playing video games has become one of the most popular leisure activities in recent decades. Many of these games require strategic thinking and quick problem-solving skills, which are also measured in traditional intelligence tests, thus offering potential as diagnostic tools. This study investigates the relationship between intelligence and video games, specifically the cognitive demands of point-and-click adventure games. A sample of N=44 participants played the game „Deponia“ (2012) for 120 minutes, and their game progress was statistically analyzed against the results of the Giessen Cognitive Competence Test (GkKT), prior general gaming experience, and final school grades (Abitur). The findings revealed stable, moderate correlations between reasoning skills and game progress, particularly in figural and verbal areas. After accounting for gaming experience, only the correlations with the verbal scale remained significant. No significant correlation was found between final school grades and game progress, questioning the criterion validity of „Deponia“ as an intelligence test. Verbal abilities predicted success in the game independently of prior gaming experience. The confounding influence of gaming experience on the relationship between game progress and reasoning brings the use of „Deponia“ as an intelligence test for general intelligence into question. It is discussed whether Ackerman’s model of skill acquisition (Ackerman, 1988) is applicable to point-and-click adventure games. Future research should focus on custom-designed games for measuring cognitive abilities and investigate the impact of prior gaming experience to ensure valid and fair intelligence diagnostics with video games.
Schreiber, Cornelius
Ich sehe was, was du auch siehst – Eine Studie über die Eindeutigkeit der Interpretation situativer Bilder.
Bachelorarbeit, 26. Mai 2014
Abstract (Deutsch)
Persönlichkeitsdiagnostische Verfahren bestehen in der heutigen Zeit hauptsächlich aus kurzen Aussagesätzen, die dann von den Probanden danach eingeschätzt werden sollen, wie gut diese Aussagen auf sie zutreffen. Prominente Beispiele dazu sind der NEO-PI-R (Corsta & McCrea, 1992) und der BFI-44 (John, Donahue & Kentle, 1991). Bis heute gibt es keine wirklichen Alternativen zu diesen Testverfahren. Hier setzt diese Bachelorarbeit an. So soll in dieser Untersuchung festgestellt werden, ob Bilder sich als Items in Persönlichkeitstests einsetzen lassen. Dazu wurden spezielle Itempaare angefertigt, die jeweils aus einer Fotographie und einem kurzen Text bestanden, die beide die gleiche Situation abbilden sollten. Somit sollte ein Vergleich der beiden Itemarten ermöglicht werden. Zusätzlich wurden noch einige Werte zu der subjektiven Einschätzung der Items erhoben, um ihre Wirkung auf die Probanden zu testen. Außerdem wurde der BFI-44 durchgeführt um einen Vergleich mit einem bestehenden Verfahren zu ermöglichen. Die Stichprobe betrug N = 575 Probanden und wurde hauptsächlich aus dem universitären Kontext rekrutiert. Es ergaben sich interessante Effekte. So wurden die Itempaare fast immer signifikant unterschiedlich eingeschätzt, jedoch war die entstandene Differenz nie besonders groß. Bei der Bewertung durch die Probanden konnten die Textitems einen leichten Vorteil erzielen. Die größten Unterschiede traten bei der Korrelation der Bilder und Texte mit den erhobenen Persönlichkeitsdimensionen auf. Hier korrelierten die Bilder im Schnitt mit weniger Persönlichkeitsdimensionen, was auf eine bessere Interpretierbarkeit der Bilditems hindeutet. Ein Vergleich der Reliabilität der Testversionen mit der gemessenen Reliabilität des BFI-44 ergab, dass die beiden konstruierten Tests eine ähnlich hohe Reliabilität aufwiesen wie der konventionelle Test.
Abstract (Englisch)
I see what you see – A study about the clearness of interpretations of situational pictures.
I see what you see – A study about the clearness of interpretations of situational pictures Personality tests today often work with short statements, which shall be evaluated by the participant if they fit to his personality or if they do not fit. Famous examples for those tests are the NEO-PI-R (Costa & McCrea, 1992) and the BFI-44 (John, Donhue & Kentle, 1991). Till this day exists not one really alternative for those tests. Here starts this investigation. It is set up to show if photos can be used in personality tests as items. To achieve this goal special pairs of items were created, which consisted of a photograph and a short text, which contained the same kind of situational information. Through this it was possible to compare those two kinds of items. In addition data about the subjective view of the participants on those items was collected. To create a connection to a real personality test, the BFI-44 was added to this survey. The size of the sample was N = 575 and consisted of mostly students. Interesting effects were recognized after the survey. The item pairs scored significantly different in nearly every single case, but those differences were not very big. The text items got ranked higher by the participants than the photographs. Nevertheless the biggest difference was found by looking at the number of correlations of the big five with the different items. The text items correlated with an average of two dimensions of the big five, whereas the photograps only correlated with an average of nearly one dimension. Then the reliability of the two new created tests was compared to the reliability of the conventional BFI-44. It was found, that the new tests did not score under the BFI-44, which shows that they can be compared when it comes to reliability.
Schreiner, Nico
Persönlichkeitsgutachten – Auswirkungen des Barnum Effekts auf die Akzeptanz.
Bachelorarbeit, 26. Mai 2014
Abstract (Deutsch)
Aussagen, die von Forer 1949 aus einem Astrologiebuch entnommen wurden und Probanden darauf als Feedback ausgehändigt bekamen, finden durchgängig hohe Akzeptanzen, was vielfach gezeigt wurde. Welche Eigenschaften dieser Aussagen letztendlich für die hohe Akzeptanz verantwortlich sind wurden bislang unzureichend überprüft. Diese Studie nahm sich zum Ziel, die in der Literatur angedeuteten Barnum Eigenschaften Zweischneidigeit, Alltagsnähe und positiver Inhalt zu definieren und anhand eines vorhandenen Instruments zur Erfassung der Feedbackwahrnehmung zu prüfen, ob diese Eigenschaften den Barnum Effekt erklären können. Hierzu wurde Probanden mit mittleren Neurotizismuswerten passendes Feedback gegeben, welches in einer Bedingung Barnum Eigenschaften besaß und in der anderen Bedingung nicht. Beide Bedingungen waren hinsichtlich Demografie und Persönlichkeit vergleichbar.
Ergebnisse zeigen, dass Probanden mit Barnum-Feedback (n = 58) höhere Akzeptanzen angaben als Probanden mit Nicht-Barnum Feedback (n = 70), welche ihr Feedback wiederum positiver empfanden. Ich ziehe den Schluss, dass Barnum Aussagen höhere Akzeptanz finden als Aussagen ohne Barnum Eigenschaften. Der Effekt scheint auf zweischneidigen und alltagsnahen Aussagen statt positivem Inhalt zu beruhen. Keiner der Feedbacktypen wurde als nützlicher gesehen oder veranlasste Probanden stärker, auf das Feedback zu reagieren. Extraversion und Verträglichkeit konnten wider erwarten nicht als Moderatoren des Zusammenhangs zwischen Valenz und Akzeptanz identifiziert werden. Die Ergebnisse werden ausführlich diskutiert.
Abstract (Englisch)
Personality feedback – The barnum effect’s impact on acceptance.
It’s been proven that feedback containing statements originally taken from an astrology book by Forer in 1949 are followed by high ratings of recipients’ acceptance. There is, though, no evidence concerning which features of these statements convey this effect. This study aimed at developing definitions for the barnum features of ambiguity, everyday life relevance and positivity and utilized literature-based feedback reaction measures to investigate whether these were the elements that account for the barnum effect. We gave average neurotic subjects congruent feedback form, which in one condition contained barnum elements and in the other condition did not contain these elements. Conditions were comparable in terms of personality and demographics.
Results showed that participants who received barnum feedback (n = 58) gave higher ratings on accuracy than non-barnum feedback receivers (n = 70) who, on the other hand perceived their feedback more positively. Thus, I conclude that, under controlled conditions, barnum feedback gets higher acceptance rates than non-barnum feedback. Secondly, it seems that the barnum effect heavily relies on ambiguous and universally life-relevant statements rather than positive content. Neither of the feedback types was perceived to be more useful and neither caused the recipient to intent to change his/her behavior. Extraversion and Angreableness did not moderate the correlation between perception of positive tenor of feedback and feedback acceptance. Results are are extensively discussed.
Schröder, Philipp
Kriterienbezogene Evaluation des Reha-Assessments des Berufsförderungswerk Oberhausen.
Diplomarbeit, 27. Juni 2011
Abstract (Deutsch)
Herr Schröder prüfte im Rahmen seiner Diplomarbeit die Aussagekraft des WIT-2 im Rahmen des Reha-Assessments des Berufsförderungswerks Oberhausen. Als Kriterien lagen die Abschlussnote der Umschulung (N = 36) sowie der Erfolg in der beruflichen Qualifizierungs¬Maßnahme (bestanden vs. nicht-bestanden) vor (N = 71) vor.
Die eingesetzten WIT-2 Module korrelieren zwischen r= .31 und .71 substantiell mit dem ebenfalls eingesetzten Figure Reasoning Test (FRT) (N=1921).
Anhand der Kriterien konnte die Validität des WIT-2 aufgezeigt werden. Das Modul sprachliches Denken korreliert zu r=.39 mit der Abschlussnote (N=36). (Während der FRT nur in Höhe von r=.22 mit dieser Abschlussnote korreliert). Auch bezogen auf das Kriterium „Bestehen der Qualifizierungsmaßnahme“ ist der Zusammenhang des FRT (r=.09) mit dem Kriterium nominell kleiner als der entsprechende Zusammenhang aller genutzten Module des Wilde-Intelligenz-Test 2 (WIT-2 sprachliches Denken und „Kriterium „Bestehen der Qualifizierungsmaßnahme: r=.38).
Schröder, P. (2011). Kriterienbezogene Evaluation des Reha-Assessments des Berufsförderungswerk Oberhausen. Diplomarbeit. Düsseldorf: Heinrich Heine Universität Düsseldorf.
Schuckhardt, Friedrich
Item-Paraphrasierung als neue Methode Persönlichkeitsgutachten zu erstellen. Erste Befunde zur Akzeptanz.
Bachelorarbeit, 26. Mai 2014
Abstract (Deutsch)
Menschen können in verschiedenen Bereichen der Psychologie von Per-sönlichkeitsfeedbacks profitieren. Hierbei spielt die Akzeptanz des Feedbacks eine entscheidende Rolle. Wir untersuchten neben dem Barnum-Effekt eine weitere Möglichkeit, hoch akzeptierte Persönlichkeitsfeedbacks zu gestalten. Eine Kom-munikationstechnik aus der klinischen Psychologie, das Paraphrasieren, wurde auf Persönlichkeitsfeedbacks angewendet. Beim Paraphrasieren werden die wich-tigsten Aussagen eines Interaktionspartners in dessen Worten oder in eigenen Worten wiedergegeben. Das führt meist dazu, dass Anwender als empathisch wahrgenommen werden. Die Methode des Paraphrasierens wurde auf ein Persön-lichkeitsfeedback übertragen, indem wir Feedbacks aus Item-Paraphrasierungen erstellten. Probanden füllten einen Persönlichkeitsfragebogen aus und bekamen randomisiert ein Paraphrasiertes-Feedback, ein Barnum-Feedback oder ein Feed-back, das weder Barnum-Aussagen noch Item-Paraphrasierungen enthielt. Da-raufhin wurde die Akzeptanz (mehrere Dimensionen z.B. wahrgenommene kogni-tive Empathie) für die verschiedenen Feedbacktypen erhoben. Wir nahmen an, dass, anders als in einer Kommunikation, kein bewusster Zusammenhang zwi-schen Items und Item-Paraphrasierungen erkannt werden dürfte, damit sich ein Effekt Paraphrasierter-Feedbacks zeigen würde. Paraphrasierte-Feedbacks wur-den nicht kognitiv empathischer wahrgenommen oder höher akzeptiert als andere Feedbacks, aber wiesen bemerkenswerterweise eine höhere Akzeptanz auf der Dimension der Augenscheinvalidität auf. Items dieser Dimension maßen, ob für Probanden ein Zusammenhang zwischen Fragebogen und erhaltenem Feedback ersichtlich war. Es wird diskutiert, ob Probanden möglicherweise bewusst einen Zusammenhang zwischen Items und Item-Paraphrasierungen herstellen konnten, weshalb ein möglicher Effekt nicht gezeigt werden konnte.
Abstract (Englisch)
People can benefit from personality feedbacks in different areas of applied psychology. It plays an important role how personality feedback is accepted. Besides the investigation of the Barnum-Effect we tested if there is another way to write personality feedbacks that are highly accepted. Therefore paraphrasing, a communication method which is used in therapy, was modified so it can be used for personality feedback. Paraphrasing is defined as a form of responding to another person by repeating in other words what this person said while focusing on the essence of what is important to them. The Paraphraser is often perceived as empathic. To apply paraphrasing on personality feedback we paraphrased the Items of a personality questionnaire. In an Online-Survey subjects filled in a personality questionnaire. Then they were randomly allocated to one of three different personality feedbacks: A paraphrased feedback, a Barnum-Feedback or a feedback, which didn´t contain Barnum-Statements or paraphrased items. Afterwards we surveyed the acceptance (multiple dimensions, for example cognitive empathy) for each type of personality feedback. We assumed that people shouldn´t directly recognize the connection between item and paraphrased feedback to highly accept this kind of feedback. Paraphrased feedback wasn´t higher accepted or percieved as more cognitive empathic than the other types of feedback. Interestingly paraphrased feedback was higher accepted on the dimension face validity. Items of this dimension measured whether subjects could establish a connection between the responses in the personality questionnaire and their personality feedback. We discuss whether some subject might have consciously recognized that they received paraphrased personality feedback which could be a reason for the absence of an effect of paraphrased feedback.
Schückler, Anna
Zur Bearbeitung numerischer Intelligenz-Aufgaben durch leistungsängstliche Schüler – Führen technische Hilfsmittel zu einer Akzeptanz- und Leistungssteigerung?
Bachelorarbeit, 22. Mai 2014
Abstract (Deutsch)
Situationen, in denen wir hinsichtlich unserer erbrachten Leistung bewertet wer-den, sind fester Bestandteil unseres Alltags. Personen, die eine erhöhte Ausprägung in der Persönlichkeitseigenschaft Leistungsängstlichkeit aufweisen, empfinden diese als für sich persönlich bedrohlich und zeigen daraufhin selbstwertbeeinträchtigende Kognitionen und Hilflosigkeitsgefühle. Die Ausprägung der Leistungsängstlichkeit steht dabei in einem negativen Zusammenhang mit der gezeigten Leistung. Grundlage der vorliegenden Arbeit war die Überlegung, ob die Verfügbarkeit eines Hilfsmittels während der Bearbeitung einer Aufgabe zu einer Leistungs- und Akzeptanzsteigerung bei hoch-leistungsängstlichen Personen führen kann. Die Untersuchung wurde an einer Schülerstichprobe der Jahrgangsstufe 10 eines Gymnasiums durchgeführt (N = 80). Das Aufgabenmaterial bestand aus der Zahlenreihen-Aufgabe eines gängigen Intelligenztests. Ein Taschenrechner diente als technisches Hilfsmittel. Es zeigte sich, dass die Verfügbarkeit eines Taschen-rechners generell zu einer Leistungssteigerung führte. Hoch-Leistungsängstliche zeigten bei Verfügbarkeit des Taschenrechners ebenfalls die Tendenz einer besseren Leistung und einer höheren Akzeptanz. Außerdem berichteten sie eine geringere Belastung während der Testsituation. Somit konnte gezeigt werden, dass die Auswirkungen der Leistungsängstlichkeit auf die Leistung in einer Testsituation, sowie deren Akzeptanz, beeinflusst werden können.
Abstract (Englisch)
Highly test anxious students solving numerical intelligence tasks – Do technological aids lead to improved acceptance and performance?
An integral part of our everyday life consists of situations, in which we are evaluated with respect to our performance. People showing an increased level of test anxiety perceive test situations as imminence for their self-esteem. Subsequently, they show debilitating cognitions and feelings of helplessness. Empirical findings indicate a negative effect of test anxiety on performance. Basis of the present study was to consider, whether high test anxious people show an improved acceptance and performance, when a technological aid is available in a test situation. The sample consisted of 80 students from a secondary collage (10th grade). The material was a number series task of a standard intelligence test and a calculator was used as a technological tool. It was found that the availability of a calculator during a test situation generally led to an increase in performance. Even high test anxious people showed a trend towards better performance and higher acceptance when a calculator was available. They also reported less stress during the test situation. Therefore it could be shown that the effect test anxiety has on acceptance and performance may be influenced by technological tools.
Schückler, Anna
Leistung und Akzeptanz bei einem deutschsprachigen Intelligenztest – Vergleiche zwischen Personen mit und ohne Migrationshintergrund.
Masterarbeit, 11. Januar 2017
Abstract (Deutsch)
Immer mehr der in Deutschland lebenden Personen weisen einen Migrationshintergrund auf. Diese Tatsache wird im Bereich der Intelligenzdiagnostik jedoch nicht ausreichend berücksichtigt. Etablierte deutschsprachige Intelligenzverfahren machen keine Angaben dazu, was bei einer Testung von Personen mit Migrationshintergrund berücksichtigt werden muss, oder wie mit deren Testergebnissen umzugehen ist. Studien aus dem Kinder- und Jugendbereich konnten zeigen, dass Kinder mit Migrationshintergrund schlechtere Ergebnisse in Intelligenztests erzielen als Kinder ohne Migrationshintergrund. Die vorliegende Arbeit sollte untersuchen, inwieweit auch bei Erwachsenen Unterschiede zwischen Personen mit und ohne Migrationshintergrund in einem deutschsprachigen Intelligenztest gefunden werden können. Weiterhin sollte auf den Aspekt der Akzeptanz von Intelligenztests eingegangen werden und inwieweit sich die Personengruppen diesbezüglich unterscheiden. Die Stichprobe bestand aus insgesamt 92 Lehramtsstudierenden der Justus-Liebig-Universität Gießen, wovon 29 Personen einen Migrationshintergrund aufwiesen. Der Intelligenztest wurde in Form eines Onlinetests bearbeitet. Es konnte gezeigt werden, dass auch bei (jungen) Erwachsenen signifikante Unterschiede zwischen Personen mit und ohne Migrationshintergrund gefunden werden können. Insbesondere in den verbalen Aufgabenblöcken des Tests erzielten die Personen mit Migrationshintergrund schlechtere Ergebnisse als die Personen ohne Migrationshintergrund, während in den numerischen und figuralen Aufgabenblöcken kaum Leistungsunterschiede auftraten. Als mögliche Gründe werden insbesondere die Sprachkompetenz in Deutsch und dersozioökonomische Status diskutiert. In Bezug auf die Akzeptanz zeigten sich, entgegen den Erwartungen, keinerlei Unterschiede zwischen den Personengruppen. Die Personen mit Migrationshintergrund berichteten keine höhere Belastung oder niedrigere Kontrollierbarkeit während der Testsituation und bewerteten den Intelligenztest auch nicht schlechter als die Personen ohne Migrationshintergrund.
Abstract (Englisch)
Performance and acceptance at a German intelligence test – Comparisons between people with and without a migration background.
More and more of the people living in Germany have a migration background. Unfortunately, this is not being sufficiently considered when it comes to the topic of intelligence diagnostics. Established German intelligence tests do not provide any information about what needs to be considered when testing people with a migration background or the way their test results have to be dealt with. Studies with children and adolescents have proven that children with a migration background are achieving worse results in intelligence tests than children without a migration background. The aim of the present study was to investigate whether these differences between people with and without a migration background can also be found among adults. Furthermore, the subject of the acceptance of intelligence tests should be taken up in this study and also the extent how the two groups differ with respect to this aspect. The sample comprised 92 students doing their teacher’s training certificate at the University of Gießen, 29 of them had a migration background. The intelligence test was provided as an online test. It could be proven that the significant differences between people with and without a migration background can also be found among (young) adults. Especially regarding verbal exercises people with a migration background showed worse results compared to people without a migration background. Almost no differences between these groups were noticed in the numerical and figural exercises. German language skills and socio-economic-status are being discussed as possible reasons for the differences. Concerning the acceptance of the intelligence test, surprisingly no differences between the groups were found. People with a migration background did not report higher strain or weaker controllability during the test situation and also did not evaluate the test worse than people without a migration background.
Schulze Versmar, Karoline
Auswirkungen der Transparenz eines Assessment Centers auf die Leistung sowie auf das Urteil der Bewerber über die soziale Akzeptanz des Verfahrens.
Diplomarbeit, 30. März 2007
Abstract (Deutsch)
In der Diplomarbeit wird die Auswirkungen zweier Formen der Transparenz eines Assessment Centers (AC) auf die Leistung der Bewerber einerseits sowie auf deren Urteil über die soziale Akzeptanz des Verfahrens anderseits unter realen Auswahlbedingungen untersucht. Neben der transparenten Gestaltung des AC durch die Offenlegung der in den Übungen beurteilten Kriterien, wird als zweite Form der Transparenz die Fähigkeit der Bewerber angesehen, die relevanten Anforderungen des Verfahrens richtig zu erkennen. Diese kognitive Fähigkeit wird als „ability to identify criteria“ (ATIC) bezeichnet (König, Melchers, Kleinmann, Richter & Klehe, 2006a, b). Für die Umsetzung der Studie „im Feld“ konnte ein großes Unternehmen gewonnen werden, welches jährlich zahlreiche AC-Verfahren durchführt. In der ersten Studie mit 101 Bewerbern fand eine experimentelle Manipulation der Verfahrensgestaltung statt. Die varianzanalytischen Auswertungen zeigten eine positive Auswirkung der transparenten Gestaltung auf die Wahrnehmung der Augenscheinvalidität sowie tendenziell auf das Gesamtakzeptanzurteil über das Verfahren. Darüber hinaus konnte gezeigt werden, dass die Transparenz nicht zu einer Leistungsverbesserung führt, womit ein zentraler Einwand vieler Praktiker gegen die transparente Gestaltung von Auswahlverfahren entkräftigt wird. Die soziale Akzeptanz wurde über den Akzept!-AC von Kersting (2003) erfasst. In der zweiten Studie mit weiteren 101 Bewerbern zeigten sich wider Erwarten keine substantiellen Zusammenhänge der Ausprägung der ATIC-Fähigkeit mit der Leistung der Bewerber im AC. Die varianzanalytischen Auswertungen zeigten aber, dass die Selbsteinschätzung der ATIC-Fähigkeit mit dem Akzeptanzurteil (insbesondere mit der Wahrnehmung der Kontrollierbarkeit des AC) kovariierte. Schließlich konnten in beiden Studien Einflüsse der eigenen Leistung sowie der subjektiven Einschätzung der Fakingmöglichkeit im AC auf das Akzeptanzurteil der Bewerber über das AC-Verfahren nachgewiesen werden.
Abstract (Englisch)
The objective of this thesis is to analyse the effects of two kinds of transparancy on the job applicants? performance in an assessment center as well as on the participants‘ acceptance of the method. One kind of transparency is to disclose the assessment criteria of a given assessment center exercise. However, participants also have a cognitive ability to identify the relevant criteria, which can be regarded as another kind of transparency („ability to identify criteria“, ATIC) (König, Melchers, Kleinmann, Richter & Klehe, 2006a, b). The realization of the objective took place in collaboration with the university education department of IBM Germany. Each year the department arranges an assessment center to select applicants for the university of cooperative education. In the first study with 101 applicants the design of the assessment center was experimentally manipulated. The analysis of variance showed no differences in performance ratings of observers between transparancy and intransparancy conditions. However, positive effects of the disclosure were discovered for the applicants‘ ratings of the acceptance. Particularly the job relatedness, but also the general acceptance-judgement was positively influenced. Acceptance was measured with the Akzept!-AC (Kersting, 2003a). The second study with 101 applicants showed little positive relation between the ATIC-ability and task performance. Furthermore the analysis showed that a high rating of ones own ATIC-ability leads to a positive acceptance of the assessment center, particularly to the perception of controllability. Finally, both studies proved that the applicants‘ performance and the perception of the possibility to fake influence the acceptance of the assessment center.
Schwede, Lydia
Die Dunkle Seite der Pflegekräfte unter der Lupe. Die Dunkle Tetrade und ihr Zusammenhang mit kontrproduktivem Arbeitsverhalten und Burnout.
Masterarbeit, 13. September 2022
Abstract (Deutsch)
Der Pflegealltag auf den somatischen Stationen deutscher Akutversorgungskrankenhäuser zeigt kontraproduktives Arbeitsverhalten (CWB), welches das Pflege-Outcome und Wohlbefinden negativ beeinflussen kann. Die vorliegende Arbeit rückt (1) die konträren Persönlichkeitsmerkmale Ehrlichkeit-Bescheidenheit (HH) und die Dunkle Tetrade (DTet; Machiavellismus, subklinischer Narzissmus, subklinische Psychopathie und alltäglicher Sadismus) bei Pflegekräften in den Vordergrund. Zudem wird untersucht (2), ob die Dimensionen des Narzissmus Admiration und Rivalität sowie Psychopathie mit der Häufigkeit des missbräuchlichen Verhaltens (MAV, Aspekt des CWB) und dem Ausmaß von Burnout am Arbeitsplatz zusammenhängen und, ob letzteres einen moderativen Einfluss hat. Eine quantitative Querschnittuntersuchung (N=113, 19–60 Jahre, 82.3 % weiblich) im Rahmen einer Online-Befragung zeigte (1) im Durchschnitt eine höhere Ausprägung der HH und geringere Ausprägungen auf den Merkmalen Machiavellismus und alltäglichen Sadismus als eine Stichprobe von Nicht-Pflegekräften. Relational hatten Machiavellismus und Narzissmus die höchsten durchschnittlichen Ausprägungen. Deskriptive Unterschiede der Faktoren Geschlecht (Merkmale der DTet) sowie Stationstyp (stationäre Überwachung vs. Normalstation hinsichtlich Narzissmus) konnten inferenzstatistisch nicht abgesichert werden. Erwartungsgemäß (2) zeigten sich moderate Korrelationen zwischen den Persönlichkeitsmerkmalen und MAV. Zwischen Burnout und MAV lag ein schwacher Zusammenhang vor. Im Gegensatz zu Admiration und Psychopathie, schien Rivalität mit Burnout weitestgehend unkorreliert. Es deutete sich an, dass stärkeres Erschöpfungserleben bei stärkeren Tendenzen zu Rivalität zu häufigerem Auftreten von MAV führen können. Zusammengefasst weisen die Befunde darauf hin, dass im Pflegebereich das Auftreten von MAV eher auf dunkle Persönlichkeitsmerkmale zurückzuführen ist, als auf Burnout. Weiterführende Forschung zu CWB bezüglich der DTet und des Einflusses von Burnout sollte in Betracht gezogen werden, um ein positives Outcome für alle Beteiligten zu sichern.
Schlagworte: Pflegekräfte, Dunkle Tetrade, kontraproduktives Arbeitsverhalten, Burnout
Abstract (Englisch)
Sometimes perceived reality of nurses work on somatic wards in german hospitals shows counterproductive, especially abuse work behavior (MAV), associated with negative outcome of care and work satisfaction. This thesis focusses on (1) nurses levels of contrary personality traits as Honesty-Humility (HH) and especially so called dark tetrad (DTet; machiavellism, subclinical narcissism, subclinical psychopathy and everyday sadism) and (2) tries to figure out, whether there is an association between narcissism-dimensions (admiration, rivalry) respectively psychopathy, MAV and Burnout in the context of work. A cross-panel questionnaire-study (N=113, 19–60 y, 82.3 % female) shows (1) a higher average of HH and a lower average of machiavellism and everyday sadism in contrast to a sample of german general population. Proportional, machiavellism and narcissism showed the highest level. Descriptive differences for gender (regarding to DTet traits) respectively types of wards (monitoring vs. periphery, regarding to narcissism-dimensions) showed no inferential statistical disparities. As expected (2) moderate correlations between relevant traits and MAV were identified. Burnout showed a weak correlation with MAV. Interestingly, but not significant, an interaction of the burnout level and the level of Rivalry might has an effect on showing more often MAV. In conclusion, regarding MAV this study shows a stronger association to the level of dark personality traits of interest than burnout. It should be discussed and expanded in research how MAV regarding to DTet and in combination with burnout might could be prevented in future to certain a positive outcome for all, patients, colleagues and organization.
Key words: Nurses, Dark Tetrad, Counterproductive Work Behavior, Burnout
Seidel, Kristin
Büroarbeitsverhalten. Theoretische und empirische Exploration in Verbindung mit der Konstruktion und Evaluation eines eignungsdiagnostischen Tests.
Diplomarbeit, 25. Februar 2003
Abstract (Deutsch)
Gegenstand der Arbeit ist die theoretische und empirische Exploration des Konzepts Büroarbeitsverhalten (BAV) in Verbindung mit der Konstruktion und Evaluation eines eignungsdiagnostischen Tests. Der auf einer literaturbasierten Anforderungsanalyse begründete Test bedient sich sowohl dem konstruktorientierten als auch dem simulationsorientierten Ansatz. Als theoretische Grundlage dient das Berliner Intelligenstrukturmodell (BIS). Zwei nach rationalen Prinzipien entwickelte Testaufgaben der verbalen und numerischen Inhaltsklasse streben hinsichtlich der Operationsklassen Bearbeitungsgeschwindigkeit und Verarbeitungskapazität eine kombinierte Messung an.
Die neu entwickelten BAV-Testaufgaben wurden an zwei Stichproben mit N=245 sowie N=133 Bewerbern im Rahmen von eignungsdiagnostischen Untersuchungen durch die Deutsche Gesellschaft für Personalwesen (DGP) erprobt. Zur Evaluation des Tests wurden im Rahmen der Überprüfungen auf die Güte der Umsetzung des Konstruktionsrationals Itemanalysen durchgeführt, Kennwerte zu Speed- und Power sowie zur Geschwindigkeit und Genauigkeit berechnet. Erste Erkenntnisse über die Art der entwickelten Items sowie die Testmerkmale weisen auf eine Passung mit den a priori aufgestellten Konstruktionsprinzipien hin. Darüber hinaus dienten empirische Analysen dazu, Anhaltspunkte über die Grundlagen des Konzepts BAV zu erlangen. Dazu wurde BAV zu Dimensionen des BIS, die durch einen zusätzliche eingesetzten confidential Test der DGP operationalisiert wurden, in Beziehung gesetzt. Die Ergebnisse faktoren- und regressionsanalytischer Techniken deuten darauf hin, dass mit den BAV-Aufgaben systematische Varianz erfasst werden kann, die nicht vollständig durch die Dimensionen des BIS erklärbar ist. Einen weiteren Beitrag zur Konstruktaufklärung leisten subgruppenspezifische Befunde zu Alter, Geschlecht und kognitiver Leistungsfähigkeit. Weitere Untersuchungen sind notwendig, um festzustellen, ob es sich bei BAV um eine neue Dimension intelligenten Verhaltens handelt und ob diese einen inkrementellen Beitrag zur Prognose von Ausbildungs- und Berufserfolg in Büroberufen leisten kann.
Die Diplomarbeit wurde mit dem Nachwuchsförderpreis des Arbeitskreis Assessment Center e.V. ausgezeichnet.
Des weiteren wurde diese Diplomarbeit im Vdm Verlag publiziert:
Seidel, Kristin. (2006). Arbeitseffizienz im Bürokontext. Neue Wege der Diagnostik. 180 Seiten. Verlag: Vdm Verlag.
68.- Euro. ISBN: 3836456648 . EAN: 9783836456647
Shum, Anita Pik Kuan
Kill the Boss – Einfluss der Dunklen Triade auf die Jobzufriedenheit und auf das Organizational Citizenship Behavior unter Berücksichtigung von Resilienz bei Angestellten von Entrepreneuren vs. Angestellten von traditionellen Führungskräften
Masterarbeit, 19. Dezember 2017
Abstract (Deutsch)
Das Interesse an negativen Eigenschaften in Unternehmen ist innerhalb der Arbeits- und Organisationspsychologie stark gestiegen. Im Fokus steht hierbei insbesondere die Erforschung der Dunklen Triade (DT; Spain, Harms & LeBreton, 2013). Die DT ist ein Persönlichkeitskonzept, welches die Konstrukte Narzissmus, Psychopathie und Machiavellismus, in einem subklinischen Ausmaß, umfasst (Paulhus & Williams, 2002). Die vorliegende Masterthesis befasste sich mit dem Gruppenunterschied zwischen Angestellten von Entrepreneuren und Angestellten von traditionellen Führungskräften (TF) hinsichtlich der DT. Außerdem wurde ein subjektiver Person-Supervisor Fit (PS Fit) hinsichtlich der DT aus Sicht der Angestellten ermittelt und erforscht, wie dieser mit der Jobzufriedenheit und dem Organizational Citizenship Behavior (OCB) der Angestellten zusammenhängt. Zusätzlich wurde die Resilienz der Angestellten als möglicher Moderator dieser Zusammenhänge berücksichtigt. Die Stichprobe der vorliegenden Studie bestand aus 252 Angestellten, wobei davon 39 Angestellte von Entrepreneuren und 213 Angestellte von TF waren. Das Ergebnis des t-Tests zeigte, dass Angestellte von Entrepreneuren eine signifikant höhere Ausprägung in der DT aufweisen als Angestellte von TF. Mit Hilfe von Korrelationsanalysen konnte außerdem ein positiver Zusammenhang zwischen dem subjektiven PS Fit und der Jobzufriedenheit der Angestellten sowie ein positiver Zusammenhang zwischen dem subjektiven PS Fit und dem OCB der Angestellten ermittelt werden. Dennoch zeigten zusätzliche Regressionsanalysen, dass diese Zusammenhänge nicht stabil bleiben, wenn die DT der Angestellten (Selbsteinschätzung) und die DT der Vorgesetzten (Fremdeinschätzung durch ihre Angestellten) mit in das Modell aufgenommen werden. Es konnte lediglich für die DT der Vorgesetzten ein statistisch bedeutsamer Vorhersagewert für die Jobzufriedenheit und das OCB der Angestellten festgestellt werden. Zur Überprüfung der Resilienz als möglicher Moderator wurden multiple lineare Regressionsanalysen durchgeführt. Die Ergebnisse zeigten, dass die Resilienz der Angestellten die eben beschriebenen Zusammenhänge nicht moderiert.
Abstract (Englisch)
The interest in negative characteristics has increased within the industrial and organizational psychology. The emphasis is particularly on the research on the Dark Triad (DT; Spain, Harms & LeBreton, 2013). The DT is a personality concept, incorporating the constructs narcissism, psychopathy and machiavellianism in a subclinical scale (Paulhus & Williams, 2002). The present master thesis deals with the group difference between employees of entrepreneurs and employees of traditional leaders (TL) in terms of DT. In addition to that, a subjective Person-Supervisor Fit (PS Fit) regarding the DT was determined and the relationship between subjective PS Fit and job satisfaction as well as Organizational Citizenship Behavior (OCB) of employees has been investigated. Morover, the resilience of employees was taken into account as a possible moderator of the described relationships. The sample of the study consisted of 252 employees, of which 39 were employees of entrepreneurs and 213 were employees of TL. The result of the t-test showed that employees of entrepreneurs have significantly higher scores in DT than employees of TL. With the help of correlation analyses, a positive relation between subjective PS Fit and job satisfaction of employees as well as between subjective PS Fit and OCB of employees was identified. Nevertheless, additional regression analyses demonstrated that the relationships were not stable after adding in the DT of employees (self-evaluation) and the DT of supervisors (external evaluation by employees). Solely the DT of supervisors had a predictive value of job satisfaction and OCB. For the examination of resilience as a possible moderator, multiple linear regression analyses were conducted. The results showed that the resilience of employees does not moderate the described relationships
Simon, Naemi
Einfluss der Transparenz auf die Akzeptanz eines Leistungstests.
Masterarbeit, 1. Juli 2015
Abstract (Deutsch)
Die Akzeptanz eines Verfahrens ist insbesondere in der Personalauswahl von großer Bedeutung, da sie erwünschte Bewerberreaktionen positiv beeinflusst, wie die Annahme eines Jobangebotes und das zukünftige Arbeitsverhalten (Kersting, 1998). Bisherige Studien zeigen Transparenz als einen Faktor auf, der die Akzeptanz eines Tests durch zusätzliche Informationen verbessert. In der vorliegenden Arbeit wurden den N=302 Versuchspersonen in drei Gruppen verschieden detaillierte Erklärungen über das Auswahlverfahren vorgelegt. Während die Kontrollgruppe nur Standardinstruktionen erhielt, wurden den beiden Experimentalgruppen verschiedene Informationen zum Test und den diagnostischen Schlussfolgerungen gegeben. Im Anschluss bearbeiteten alle Teilnehmer den gleichen fiktiven Einstellungstest und beurteilten diesen mithilfe des Fragebogens Akzept!-L. Der Einfluss der Vorinformation auf die Akzeptanz wurde untersucht. Es zeigten sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den drei Gruppen. Die Akzeptanz des Intelligenztests korrelierte signifikant mit der eigenen Leistung. Die Ergebnisse zeigen, dass die eingesetzten Erklärungen zum Auswahlverfahren nicht ausreichend waren, um die Akzeptanz zu verbessern. Weitere Schritte, um die Testsituation zukünftig positiv beeinflussen zu können, werden diskutiert.
Abstract (Englisch)
In the employee selection process, the acceptance of a test is an important topic as it positively affects desirable reactions of the candidates like the acceptance of a job offer or future work habits (Kersting, 1998). Previous studies identified transparency as one factor that enhances the acceptance of a test through additional information. In the present study the N=302 participants were randomized into three groups, which received varied detailed explanations about the selection process. While the control group read standard instructions, the two other groups got different additional information about the test and the drawn diagnostic conclusions. Afterwards all participants worked on a fictitious candidate selection test and evaluated it with the Akzept!-L questionnaire. The effect of the pre-test information on the acceptance was examined. There were no significant differences between the three groups. The acceptance of the intelligence test correlated significantly with the performance. The results demonstrate that the used explanations were not sufficient to improve the test acceptance. Further steps for a positive influence on the test situation are discussed.
Skidanova, Nina
Der Einfluss der Dunklen Triade der Persönlichkeit auf umfeldbezogenes Leistungsverhalten.
Bachelorarbeit, 1. Juni 2015
Abstract (Deutsch)
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Fragestellung, wie sich hohe Ausprägungen der Komponenten der Dunklen Triade auf umfeldbezogene Leistungsaspekte auswirken. Dunkle Triade umfasst sozial unerwünschte Persönlichkeitsmerkmale Machiavellismus, Psychopathie und Narzissmus. Diese Komponenten wurden mittels der Kurzskala „Das dreckige Dutzend“ (Küfner, Dufner & Back, 2014) zusammen mit den Subskalen des HEXACO-Modells der Persönlichkeit (http://www.hexaco.org/) Honesty/Humility, Emotionality, Extraversion, Agreeableness, Conscientiousness und Openness to Experience erhoben. Zur Messung des leistungsbezogenen Verhaltens unter Studierenden wurde der Fragebogen zur Erfassung der umfeldbezogenen Leistung im universitären Kontext Universitary Citizenship Behavior (UCB) (Gehring, 2006) angewendet. Die Stichprobe von Studierenden erhält 170 Datensätze (35 männlich, M = 23.3, SD = 4.5). Außerdem wurde der Fragebogen zur Erhebung vom leistungsbezogenen Arbeitsverhaltens FELA-s (Staufenbiel & Hartz, 2000) von 46 Berufstätigen (22 männlich, M = 35.2, SD = 10.3) bearbeitet. Es wurde eine negative moderate Korrelation zwischen OCB- sowie UCB-Gesamtwerten und Machiavellismus sowie Psychopathie, jedoch nicht Narzissmus in beiden Stichproben nachgewiesen. Mittlere negative Korrelationen wurden zwischen Machiavellismus sowie Psychopathie und UCB- sowie OCB-Subskalen Hilfsbereitschaft, Gewissenhaftigkeit und Unkompliziertheit ermittelt. Es liegt kein signifikanter Zusammenhang zwischen den beiden Merkmalen und der Subskala Eigeninitiative vor. In der Stichprobe der Berufstätigen korreliert die Subskala des FELA-s Gefordertes Arbeitsverhalten mittelhoch bis hoch negativ mit allen drei Komponenten der Dunklen Triade.
Abstract (Englisch)
Impact of Dark Triad personality factors on environment-related performance behavior.
The present study examines the Impact of Dark Triad personality factors on environment-related performance behavior aspects. The Dark Triad includes social undesirable personality traits Machiavellianism, Psychopathy and Narcissism. The traits were measured by the short scale “Durty Dozen” (Küfner, Dufner & Back, 2014) together with the subscales of HEXACO model of personality structure (http://www.hexaco.org/) Honesty/Humility, Emotionality, Extraversion, Agreeableness, Conscientiousness and Openness to Experience. For measures of environment-related performance behavior by students was used the UCB Inventory (Gehring, 2006). The sample contents 170 data sets (35 male, M = 23.3, SD = 4.5). The environment-related performance behavior in 46 employees (22 male, M = 35.2, SD = 10.3) was measured by the German Organizational Citizenship Behavior, Release Inventory in German FELA-s (Staufenbiel & Hartz, 2000). Machiavellianism and Psychopathy but not Narcissism were found to be moderate negative correlated with UCB and OCB global scores in both students’ and employees’ samples. Middle negative correlations were observed for Machiavellianism and Psychopathy with OCB and UCB subscales Helpfulness, Consciousness and Sportsmanship. There is no significant correlation between the components of the Dark Triad and the subscale Self-Initiative. In the employees’ sample correlate Machiavellianism, Psychopathy and Narcissism middle to high negative with the subscale Work Demands.
Speier, René
Integration von Unterbrechungen in Intelligenztestaufgaben: Auswirkungen einer berufsnäheren Testsituation auf die Kriteriumsvalidität
Bachelorarbeit, 28. Mai 2019
Abstract (Deutsch)
Intelligenztests werden häufig eingesetzt, um die qualifiziertesten Bewerber für einen Beruf zu identifizieren. Während Unterbrechungen beim Arbeiten in vielen Berufen alltäglich sind, werden Intelligenztests in einer ruhigen und ungestörten Umgebung durchgeführt. Diese situative Diskrepanz könnte deren Vorhersagekraft verringern. Daher wurden in dieser Arbeit Unterbrechungen in Intelligenztestaufgaben integriert und deren Auswirkungen auf Testergebnis, Konstrukt- und Kriteriumsvalidität untersucht. Es wird angenommen, dass es durch die Manipulation zum Absinken des Testergebnisses, einem stärkeren Einfluss der Arbeitsgedächtniskapazität (AGK) und einem höheren Zusammenhang mit Berufserfolgskriterien kommt. Die Analysestichprobe bestand aus 40 Abiturienten/innen (18 – 59 Jahre, 27 weiblich). Jede Versuchsperson bearbeitete einen klassischen Intelligenztest (Teile des I-S-T 2000 R; Liepmann, Beauducel, Brocke & Amthauer, 2007), eine Parallelversion mit integrierten Unterbrechungen und einen Arbeitsgedächtniskapazitätstest. Es zeigte sich hypothesenwidrig kein bedeutsames Absinken der Testergebnisse. Somit scheint der Befund, dass Unterbrechungen zu Leistungseinbußen führen, nicht ohne Weiteres auf Unterbrechungen in Intelligenztestaufgaben generalisierbar. Die AGK korrelierte hingegen erwartungsgetreu, bei konstantem Ergebnis im klassischen Test, positiv mit dem Ergebnis im manipulierten Test, was die besondere Bedeutung der AGK für den Umgang mit Unterbrechungen stützt. Erwartungswidrig korrelierte keines der Berufserfolgskriterien signifikant höher mit dem Ergebnis im manipulierten als im klassischen Test. Da die gewählten Kriterien jedoch nur schwache Indikatoren für Berufserfolg sind, bleibt offen, ob mit dem manipulierten Test bessere Auswahlentscheidungen getroffen werden könnten.
Abstract (Englisch)
Intelligence tests are commonly used to identify the most qualified applicants for a profession. While interruptions to work are commonplace in many professions, intelligence tests are conducted in a quiet and undisturbed setting. This situational discrepancy may reduce their predictive power. Therefore, in this study interruptions were integrated into intelligence test tasks and their effects on test result, construct and criterion validity were examined. It is assumed that manipulation leads to a drop in the test result, a stronger influence of the working memory capacity (WMC) and a higher correlation with professional success criteria. The analysis sample was composed of 40 high school graduates (18 – 59 years, 27 female). Each subject processed a classic intelligence test (parts of the I-S-T 2000 R; Liepmann, Beauducel, Brocke & Amthauer, 2007), a parallel version with integrated interruptions and a WMC test. Unexpectedly no significant drop in test results were observed. Thus, the evidence that interruptions are disruptive cannot easily be generalized to interruptions in intelligence test tasks. Though, as expected WMC correlated positive with the results of the manipulated test, when the results of the classic test were constant, which supports the particular importance of WMC for dealing with interruptions. Contrary to expectations, none of the professional success criteria correlated significantly higher with the results in the manipulated test than in the classic test. Since the used criteria are only vague indicators for professional success, it remains uncertain whether better selection decisions could be made with the manipulated test.
Speier, René
Digitale Kompetenz Studierender: Entwicklung und Validierung eines Wissenstests
Masterarbeit, 11. Oktober 2022
Abstract (Deutsch)
In einer zunehmend digitalisierten Welt werden digitale Kompetenzen immer wichtiger für Erfolg und gesellschaftliche Teilhabe. Um Kompetenzdefiziten mit gezielten Fördermaßnahmen begegnen zu können, wurde in dieser Arbeit ein Wissenstest zur Erfassung digitaler Kompetenz Studierender entwickelt. Hierfür wurde eine Pilotstudie (N = 31) zur Itemselektion und eine Evaluationsstudie (N = 191) zur Validierung des Tests durchgeführt. Der aus 32 Items bestehende, computerbasierte Test soll digitale Kompetenz auf Grundlage der vier Kompetenzbereiche Grundlagen von Hard- und Software, Umgang mit Informationen und Daten, Kommunikation und Zusammenarbeit und Kreation digitaler Inhalte abbilden. Kennwerte der internen Konsistenz (Cronbachs Alpha = .79, McDonalds Omega = .80) sprechen für die Reliabilität des Verfahrens. Zusammenhänge des Testwerts mit der Selbsteinschätzung digitaler Kompetenz, der Technikbereitschaft, digitalisierungsbezogenen Ängsten und verschiedenen externen Kriterien unterstützen die Annahme der Validität des Verfahrens. Befunde einer konfirmatorischen Faktorenanalyse und niedrige Reliabilitätskennwerte sprechen allerdings gegen die Interpretation der Skalenwerte, welche die vier Kompetenzbereiche repräsentieren. Dies schränkt die Einsatzmöglichkeiten des Verfahrens im Bereich der Förderdiagnostik ein. Der faktoranalytische Befund, welcher eine eindimensionale Struktur des Konstrukts unterstützt, leistet jedoch einen wichtigen Beitrag zum aktuellen Stand der Forschung.
Abstract (Englisch)
In an increasingly digitized world, digital competencies are becoming more and more important for success and social participation. In order to be able to counteract competence deficits with targeted support measures, a knowledge test for measuring digital competence of university students was developed in this work. For this purpose, a pilot study (N = 31) for item selection and an evaluation study (N = 191) for validation of the test was conducted. The 32-item computer-based test was designed to map digital competence on the basis of the four competence areas fundamentals of hard- and software, information and data literacy, communication and collaboration, and digital content creation. Characteristics of internal consistency (Cronbach’s alpha = .79, McDonald’s omega = .80) support the reliability of the test. Correlations of the test score with the self-report of digital competence, technology readiness, digitality concerns, and various external criteria support the assumption of test validity. However, findings from a confirmatory factor analysis and low reliability characteristics do not support the interpretation of the scale values that represent the four competence areas. This limits the possible use of the procedure in the field of remedial diagnostics. Nevertheless, the factor analytic findings, which support a unidimensional structure of the construct, make an important contribution to the current state of research.
Speike, Anja Laura
Dominanz und Machtverlust – der Zusammenhang von Dominanz und Entscheidungsverhalten unter dem Einfluss implizierter Motive.
Masterarbeit, 2. November 2020
Abstract (Deutsch)
Die vorliegende Studie untersucht den Einfluss von Dominanz als Persönlichkeitseigenschaft und impliziten Motive sowie des Machtverlustes auf das prosoziale Verhalten in Entschei-dungssituationen. Das prosoziale Verhalten wird über den abgegebenen Geldbetrag in 3 Arten an Verhandlungsspielen (Dictator Game, Ultimatum Game und Uncostly Retaliation Game) gemessen, welche einen situationsbedingten Machtverlust der Person darstellen. Die impliziten Motive werden über dem Motive Self-Categorization (MSC; ein projektives Testverfahren) er-hoben (Runge & Lang, 2019a). Dominanz wird als ein zwei-faktorielles Konstrukt mit den Faktoren soziale Dominanz, als soziale unverträglichere Form, und Dominanz zur Zielverwirk-lichung, als sozial verträglichere Form, aufgefasst und bestätigt (Hypothese 1). Die Stichprobe (N=595) bestehd zum größtenteil aus Studierenden und Erwerbstätigen. Die Ergebnisse bestä-tigen, dass das Machtverlust einen Einfluss auf das prosoziale Verhalten über die 3 Spiele hin-weg hat (Hypothese 2a). Die zwei Dominanzarten erwiesen sich hierbei nicht als signifikante Kovariate (Hypothese 2b). Dagegen besitzen sie, bei Untersuchung der Spiele im Einzelnen und konstanter Macht, einen signifikanten Einfluss auf das Verhalten im Dictator Game, jedoch nicht in den beiden anderen Spielen. Die soziale Dominanz weist hierbei einen negativen (Hy-pothese 3a) und die Dominanz zur Zielverwirklichung einen positiven Zusammenhang (Hypo-these 3b) mit prosozialem Verhalten auf. Für die impliziten Motive zeigen die Ergebnisse kei-nen Moderationseffekt mit der Dominanz auf dprosozieales Verhalten (Hypothese 4a-c). Ent-sprechend der Approach-Inhibition-Theorie von Keltner, Gruenfeld & Anderson (2003) lässt sich hieraus ableiten, dass die Dominanz nur bei einem konstant hohen Machtgehalt einen Ein-fluss auf das Verhalten besitzt. Bei einem Machtverlust scheinen andere Faktoren das Verhalten zu bestimmen. Hierbei bedarf es weiterer Untersuchungen.
Abstract (Englisch)
This study examines the influence of dominance as a personality trait, and implicit mo-tives as well as the loss of power on prosocial behavior in decision-making situations. The prosocial behavior is measured by the amount of money given in 3 types of bargain-ing games: Dictator Game, Ultimatum Game and Uncostly Retaliation Game. Each game represent a situation-related loss of power of the person. The implicit motives are meas-ured using Motive Self-Categorization (MSC; a projective test procedure) (Runge & Lang, 2019a). Dominance is understood and confirmed as a two-factorial construct. Within this construct the two factors are social dominance, as a socially more incompat-ible form, and dominance for goal realization, as a socially more compatible form (Hy-pothesis 1). The sample (N=595) consisted mainly of students and employed persons. The results confirm that loss of power has a negative influence on prosocial behavior across the 3 games (Hypothesis 2a). The two types of dominance were not found to be significant covariates (Hypothesis 2b). On the other hand, when the games are studied individually and power is constant, they have a significant influence on behavior in the Dictator game, but not in the other two games. The social dominance shows a negative correlation (Hy-pothesis 3a) and the dominance for the goal realization a positive correlation (Hypothesis 3b) with prosocial behavior. For the implicit motives the results do not show a moderation effect with the dominance on prosocial behavior (Hypothesis 4a-c). According to the ap-proach-inhibition theory of Keltner, Gruenfeld and Anderson (2003), it can be concluded that dominance only has an influence on behavior if the power content is constantly high. In the case of a loss of power, other factors seem to determine the behavior. Further re-search is needed here.
Spieker, Laura
„Sind Waldorf-Schüler kreativer?“ – Prozessbasierte Kreativitätsdiagnostik im Kontext verschiedener Schulformen.
Bachelorarbeit, 26. Mai 2014
Abstract (Deutsch)
Kreativität gilt als entscheidendes Anforderungsmerkmal für viele Berufe und stellt bereits im schulischen Umfeld eine erfolgskritische Eigenschaft dar. Besonders der Schulform „Waldorfpädagogik“ eilt ihr kreativitätsfördernder Ruf voraus. Aber sind Waldorfschüler tatsächlich kreativer? In einigen wenigen Selbstauskunftsstudien hat sich dies empirisch bereits bestätigt. Im Rahmen dieser Untersuchung sollte die Frage erneut auf objektiverem Wege untersucht werden. Als Vergleichsgruppe wurden Regelschüler getestet. 60 Schüler (n1,2 = 30; Durchschnittsalter = 15.93, SD = .82) bearbeiteten die DBK-TE, einen auf einem achtstufigen Prozessmodell basierenden, leistungsbezogenen Kreativitätstest inklusive simulativem Modul, den Wonderlic-Intelligenztest und entwickelte Kriterien. Es zeigten sich keine Kreativitätsunterschiede, weder im Gesamten noch auf den acht Stufen, bei gleichzeitigen Intelligenzunterschieden zu Gunsten der Regelschüler. Auch bei Kontrolle der Intelligenz ließen sich keine Kreativitätsunterschiede finden. Die Hypothese, dass Waldorfschüler kreativer sind als Regelschüler, konnte also, im Vergleich zu den Ergebnissen der bisherigen empirischen Forschung, nicht bestätigt werden.
Abstract (Englisch)
Creativity is deemed to be an essential demand characteristic in many professions, already in school. Especially the school form ´waldorf school´ is known for its creative reputation. But are waldorf school pupils really more creative? Previous self-report studies could approve this assumption empirically. In the current study, this assumption should be tested again in a more objective way. Regular school pupils were tested as a comparison group. 60 pupils (n1,2 = 30; mean age = 15.93, SD = .82) filled in the DBK-TE, a performance-related creativity test based on an eight level process model with a simulative module, the Wonderlic Personnel Test and developed criteria. There were no creativity differences found in total and on the eight levels, but intelligence differences in favour of the regular school pupils. Even after a statistical control of the intelligence, there existed no creativity differences. The hypothesis that waldorf school pupils are more creative than regular school pupils could therefore not be proven and is contrary to the results of the previous empirical research.
Spieker, Laura
„Dominiert Dominanz die Domäne der Diensthöheren?“ – Ein Vergleich zwischen Führungs- und Nicht-Führungskräften hinsichtlich deren Dominanz und Führungsmotivation.
Masterarbeit, 22. Mai 2016
Abstract (Deutsch)
Dominanz und Führungsmotivation stellen hoch relevante Führungseigenschaften dar. Aufgrund der Berufsbezogenheit beider Konstrukte, besonders im Kontext von Führung, liegt es nahe, Führungs- und Nicht-Führungskräfte hinsichtlich Unterschieden in ihrer Dominanz und Führungsmotivation zu untersuchen. Da die empirische Überprüfung bisher nicht sehr häufig, meist eindimensional und ausschließlich an getrennten Stichproben erfolgte, wurden in dieser Studie Dominanz und Führungsmotivation via Selbstauskunft mehrdimensional an derselben Stichprobe erhoben. In Anlehnung an den theoretischen Hintergrund und die bisherigen Befunde wurde vermutet, dass Führungskräfte dominanter und führungsmotivierter sind als Nicht-Führungskräfte. 209 Führungs- und 201 Nicht-Führungskräfte bearbeiteten dazu online eine zusammengestellte Dominanz-Skala (aus Items des LMIs, NEO-PI-Rs und 16 PF-Rs), Teile des FÜMOs sowie entwickelte Kriterien. Es zeigten sich sowohl in den Gesamtwerten als auch in verschiedenen Skalenwerten Dominanz- und Führungsmotivationsunterschiede zu Gunsten der Führungskräfte – mit größeren Gruppenunterschieden in der Führungsmotivation. Die zentrale Hypothese, dass Führungskräfte dominanter und führungsmotivierter sind als Nicht-Führungskräfte, konnte somit bestätigt werden.
Abstract (Englisch)
Assertiveness and motivation to lead are high relevant leadership characteristics. Because of the job-relatedness of both constructs, especially in the leadership context, it seems likely to assess leaders and non-leaders concerning differences in their assertiveness and motivation to lead. Because the undertaken research has so far been rare, mostly unidimensional and was conducted only at different samples, this study tested assertiveness and motivation to lead via self-report at the same sample with a multidimensional approach. According to the theoretical background and previous findings, it was assumed that leaders are more assertive and more motivated to lead than non-leaders. 209 leaders and 201 non-leaders filled in an online based composed assertiveness scale (out of items of the LMI, NEO-PI-R and 16 PF-R), parts of the FÜMO and developed criteria. As a result, there were overall differences in assertiveness and motivation to lead as well as in different scales with higher values in the group of leaders compared to non-leaders and larger group differences in the construct of motivation to lead. The hypothesis that leaders are more assertive and motivated to lead than non-leaders could therefore be proven.
Spiess, Maria Eleni
Wie gut kommt Depressionsdiagnostik an? – Vergleich des durch TherapeutInnen vermuteten und des durch KlientInnen abgegebenen Akzeptanzurteils.
Masterarbeit, 8. Mai 2020
Abstract (Deutsch)
Die Akzeptanz von klinisch-psychologischen Selbstbeurteilungsfragebogen wurde
bisher nur begrenzt und in unsystematischer Weise untersucht. Die vorliegende
Abschlussarbeit versucht einen Beitrag zur Diskussion dieses Themenkomplexes zu
leisten. Unter Nutzung einer modifizierten Version des Akzept!-P-Fragebogens (Kersting,
2008) sollte getestet werden, ob das klienenseitige Akzeptanzurteil über einen
Selbstbeurteilungsfragebogen zur Erfassung depressiver Störungen positiver ausfällt als
die Vermutung über das klientenseitiges Akzeptanzurteil über ebenjenes Instrument.
Außerdem sollte gestetet werden, ob der klientenseitige Widerwillen zum Ausfüllen von
Fragebogen generell wie von Stieglitz und Spitzer (2018) behauptet geringer ist als die
Vermutung über den klientenseitigen Widerwillen. An der durchgeführten Online-Studie
nahmen insgesamt n=530 psychologische Psychotherapeuten (in Ausbildung) und n=533
Klienten teil, wobei ein Fragebogen zur Befragung der Therapeuten und ein weiterer
Fragebogen zur Befragung der Klienten erstellt wurde. Klienten gaben im Rahmen das
Ausmaß ihres Widerwillens zum Ausfüllen von Fragebogen im Rahmen von
Psychotherapie ab. Therapeuten wurden zu ihrer Vermutung über diesen klientenseitigen
Widerwillen befragt. Desweiteren wurde Klienten der PHQ-9 zur Bearbeitung vorgelegt
und anschließend das klientenseitige Akzeptanzurteil über ebenjenen erfragt.
Therapeuten gaben eine Vermutung über die klientenseitige Akzeptanz des PHQ-9 ab.
Der Vergleich des klientenseitigen Widerwillen bzw. des klientenseitigen Akzeptanzurteils
und der Vermutung über den klientenseitigen Widerwillen bzw. das klientenseitige
Akzeptanzurteils durch Therapeuten zeigte signifikante Unterschiede bzgl. der
Dimensionen Kontrollierbarkeit, Messqualität und Augenscheinvalidität, wobei nur im
Falle der Dimension Kontrollierbarkeit sich den Annahmen entsprechende Effekt der
Unterschätzung der klientenseitigen Beurteilung durch die Therapeuten zeigte. Explorativ
zeigten sich unter Anderem Unterschiede im klientenseitigen Akzeptanzurteil in
Abhängigkeit des Ausmaßes der durch den PHQ-9 gemessenen Depressivität sowie in
der Vermutung über das klientenseitige Akzeptanzurteil in Abhängigkeit der
Therapierichtung.
Abstract (Englisch)
The acceptance of clinical-psychological self-assessment questionnaires has so
far been limited and has been investigated in an unsystematic manner. The present thesis
tries to contribute to the discussion of this topic. Using a modified version of the Akzep!-
P questionnaire (Kersting, 2008), it was to be tested whether the client-side acceptance
judgment is more positive than the assumption about the client-side acceptance
judgment. In addition, it should be determined whether the client’s reluctance to complete
questionnaires, as claimed by Stieglitz and Spitzer (2018), is generally less than the
assumption about the client’s reluctance. A total of n=530 psychological psychotherapists
(in training) and n=533 clients took part in the online study, whereby a questionnaire for
questioning the therapists and another questionnaire for questioning the clients were
created. Clients gave in the extent of their reluctance to fill out questionnaires in the
context of psychotherapy. Therapists were asked about their assumption about this clientsided
reluctance. Furthermore, clients were aksed to fill out the PHQ-9 and then asked
their acceptance judgment. Therapists made a presumption about the client-side
acceptance of the PHQ-9. The comparison of the client-sided reluctance/acceptance
judgment and the assumtion of the client-sided reluctance/acceptance judgment by
therapists showed significant differences with regard to the dimensions controllability,
measurement quality and visual acuity, whereby the effect of a priori assumed
underestimation was correct in the case of the dimension controllability only. Exploratory,
among other things, there were differences in the client-sided acceptance judgment
depending on the extent of depression severity measured by the PHQ-9 as well as in the
assumption about the client-sided acceptance judgment depending on therapy direction.
Spillmann, Christian
Stressbelastung und Stressbewältigung in der Dunklen Triade
Bachelorarbeit, 23. Mai 2019
Abstract (Deutsch)
In dieser Arbeit wird der Zusammenhang zwischen der Dunklen Triade und Stressbelastung beziehungsweise Stressbewältigung untersucht. Die Dunkle Triade ist ein Persönlichkeitskonstrukt, das aus den drei Subfacetten Narzissmus, Machiavellismus und subklinischer Psychopathie besteht. Im Rahmen dieses Forschungskontextes wurden 4 Haupthypothesen aufgestellt, die den Zusammenhang des Gesamtwertes der Dunklen Triade sowie den der Subfacetten mit den Stress-Konstrukten untersuchen. Des Weiteren wird die Korrelation der Dunklen Triade mit der sozialen Unterstützung und anderen soziodemographischen Daten untersucht.
Zur Beantwortung der Hypothesen wurden im Rahmen einer Online-Erhebung die Daten von 474 Personen erhoben und analysiert, wobei der Großteil Studierende mit einem Durchschnittsalter von 23.7 Jahren waren. Die Online-Erhebung bestand neben der Abfrage der soziodemographischen Daten aus den 2 standardisierten Messinstrumenten „Stress- und Coping-Inventar“ (Satow, 2012) und dem „Short Dark Triad“ (Jones & Paulhus, 2014). Ausgewertet wurden die Daten mit Hilfe einer bivariaten Korrelation für den Gesamtwert der Dunklen Triade sowie einer partiellen Korrelation für die Subfacetten, bei der die jeweils beiden nicht untersuchten Subfacetten kontrolliert wurden. Zudem wurden eine lineare Regression sowie eine explorative Datenanalyse durchgeführt.
Laut den Ergebnissen, korreliert die Dunkle Triade entgegen der Annahme der Haupthypothese positiv mit Stressbelastung und nicht signifikant mit Stressbewältigung. Narzissmus dagegen steht in einem negativen Zusammenhang zur Stressbelastung sowie einem positiven zur Stressbewältigung. Psychopathie korreliert entgegen der Annahme signifikant positiv mit der Stressbelastung und, im Einklang mit der Hypothese, ebenso positiv mit der Stressbewältigung. Machiavellismus weist wie angenommen weder einen positiven noch negativen Zusammenhang mit Stressbelastung auf, entgegen der Hypothese aber auch nicht mit Stressbewältigung.
Abstract (Englisch)
This study examines the relationship between the Dark Triad and perceived stress as well as stress-coping. The Dark Triad consists of the three constructs narcissism, machiavellism and subclinical psychopathy. Within the frame of this research context, 4 main hypothesis were posed with the aim to examine the correlation between the combined score of the Dark Triad as well as the individual Dark Triad traits and the mentioned stress related constructs. Furthermore, this study analyzes the relationship between the Dark Triad and social support, as well as other socio-demographic data.
To answer these hypotheses, the data of 474 people, from which most are college students with an average age of 23.7 years, was collected by an online survey and then analyzed. At the beginning the participants were asked questions about their demographic background. The following 2 standardized questionnaires “Stress- und Coping-Inventar” (Satow, 2012) and the “Short Dark Triad” (Jones & Paulhus, 2014) determined the manifestation of the Dark Triad and the perceived stress, as well as the stress-coping within the participants. A bivariate correlation was used to analyze the correlation between the combined score of the Dark Triad and the mentioned stress-constructs. The relationship of the individual Dark Triad traits and these stress-constructs were determined through a partial correlation, in which the two not examined Dark Triad traits were controlled. Other than that a linear regression as well as an explorative data-analysis were conducted.
The results show that, contrary to the main hypothesis, the Dark Triad correlates positively with perceived stress and not significantly with stress-coping. Narcissism, on the other side, describes a negative relationship with perceived stress as well as a positive one with stress-coping. In contrast to the hypothesis, psychopathy correlates positively with perceived stress and negatively with stress-coping, thus confirming the second part of the hypothesis. Machiavellism correlates neither positively nor negatively with perceived stress or stress-coping, dismissing the second part of the fourth hypothesis. Social support does not significantly correlate with the Dark Triad and, thus refutes the respecting hypothesis.
Spriestersbach, Andrea
Das 360°-Feedback als Instrument der Führungskräfte-Entwicklung: Evaluation der Effektivität und ihrer Einflussfaktoren.
Diplomarbeit, 30. September 2007
Abstract (Deutsch)
Ein wesentliches Element der Personalentwicklung in Organisationen ist das Feedback für Mitarbeiter. Seit einigen Jahren tragen im Rahmen des „360°-Feedbacks“ zusätzlich zur traditionellen Beurteilung durch den Vorgesetzten auch Kollegen, Mitarbeiter und zuweilen auch externe Kooperationspartner oder Kunden zum Feedback bei. Darüber hinaus soll der Mitarbeiter sich selbst einschätzen. Diese Erweiterung bestehender Feedback-Methoden erfreut sich aktuell einer großen Beliebtheit, obwohl bisher nur wenige Forschungsergebnisse zur Effektivität von 360°-Feedback vorliegen. Die Diplomarbeit verfolgt das Ziel, aus differentiell-psychologischer Sicht zu untersuchen, unter welchen Bedingungen das 360°-Grad-Feedback zur intendierten Leistungssteigerung beiträgt. Dazu wurden in Kooperation mit einem Unternehmen zwei Studien durchgeführt. Studie 1 mit 86 Teilnehmer stellt eine Längsschnittsuntersuchung an einer Stichprobe von Feedbacknehmern dar, die an zwei aufeinander folgenden Zeitpunkten (T1 und T2) ein Feedback von Vorgesetzten, Kollegen und Mitarbeitern erhalten haben (T1-T2 Vergleich). Studie 2 umfasst eine Experimentalgruppe im Umfang von 80 Personen, die 360°-Feedback erhalten hat, sowie eine Kontrollgruppe (76 Personen), die kein 360°-Feedback erhalten hat. Sowohl die Teilnehmer der Experimental- als auch die der Kontrollgruppe der Studie 2 nahmen an einer zusätzlichen Befragung teil und bearbeiteten u. a. einen Fragebogen zum Fünf Faktoren Modell.
Insgesamt blieb in beiden Studien ein Nachweis der Effektivität von 360°-Feedback aus. Interessant sind aber die differentiellen Effekte für Über- und Unterschätzer. Während sich für die Feedbacknehmer, die sich selbst im Vergleich zur Fremdbeurteilung zum Zeitpunkt T1 negativer beurteilt haben, keine signifikanten Leistungsveränderungen ergaben, konnten für Feedbacknehmer, die sich zum Zeitpunkt T1 im Vergleich zur Fremdbeurteilung positiver beurteilt haben, zum Zeitpunkt T2 signifikante Verbesserungen der Vorgesetzten- und Mitarbeiterbeurteilungen nachgewiesen werden. Darüber hinaus zeigte sich, dass Feedbacknehmer, die sich überschätzt haben, verärgert auf das Feedback reagieren. Vergleichbare Befunde zeigten sich für die Ablehnung bzw. Aufgeschlossenheit gegenüber dem 360°-Feedback, wobei neurotische Feedbacknehmer ablehnender auf 360°-Feedback reagieren als emotional stabile Personen. Die Einschätzung der Wichtigkeit des Feedbacks durch die Feedbacknehmer variierte in Abhängigkeit von der Feedbackgeber-Gruppe: Das Mitarbeiterfeedback wurde als bedeutend wichtiger eingestuft, als das Feedback von Vorgesetzten und Kollegen.
Abstract (Englisch)
Objective of the present study was the investigation of 360°-feedback effectivity and its influencing factors by taking into account different assessment dimensions and feedback sources (supervisors, peers, direct reports and self). To investigate the effectivity of 360°-feedback a longitudinal study with 86 managers of an international organisation was conducted, who received two following administrations of 360°-feedback. Furthermore the performance of 80 managers, who had received 360°-feedback before (experimental group), was compared to the performance of 76 managers, who had not received 360°-feedback before (control group). Neither within the longitudinal study nor between experimental and control group significant performance differences were found. However, considering the influencing factor self-other discrepancy managers, who overrated themselves against the assessment of others, showed significant performance improvements in terms of the feedback at time two of their supervisors and direct reports, whereas managers, who underrated themselves, did not show any changes in performance. Moreover an employee survey among the experimental group indicated significant correlations between overrating and angry reactions as well as rejection of the feedback. Those correlations were not influenced by the feedback source, although the assessment of direct reports was seen as most important feedback source by the feedback recipients. Regarding openness towards 360°-feedback significant correlations were found with the personality dimensions neuroticism and agreeableness.
Steinmayr, Ricarda
Die soziale Akzeptanz von Personalauswahlverfahren.
Untersuchung zum Berliner Intelligenzstruktur-Test der Deutschen Gesellschaft für Personalwesen (BIS-r-DGP) und den Skalen zur Service- und Kundenorientierung (SKASUK)
Diplomarbeit, 29. April 2002
Abstract (Deutsch)
Zentrale Thematik der vorliegenden Arbeit ist die Untersuchung der sozialen Akzeptanz des Berliner Intelligenz-Struktur Testes der Deutschen Gesellschaft für Personalwesen (BIS-r-DGP) (Kersting & Beauducel, 2001) und der Skalen zur Service- und Kundenorientierung (Sonnenberg, 2001). Konkret handelte es sich um die Beurteilung der beiden Aspekte Augenscheinvalidität und Kontrollierbarkeit / Messqualität der beiden Verfahren. Die soziale Akzeptanzeinschätzung durch die Untersuchungsteilnehmer lag für beide Verfahren im positiven Bereich. Die Untersuchung wurde von der DGP durchgeführt und umfasste eine Untersuchungsgruppe von N = 407 Personen. Die Untersuchungsteilnehmer bearbeiteten zuerst die beiden Personalauswahlverfahren, um auf Basis ihrer Testerfahrung die soziale Akzeptanz der Verfahren einzuschätzen. Zusätzlich zu den Akzeptanzurteilen über die beiden Verfahren wurden verschiedene Personvariablen erhoben, deren Einfluss auf die Beurteilung der beiden Testverfahren untersucht wurde. Es zeigte sich, dass die Beurteilung beider Verfahren von bestimmten Merkmalen der Untersuchungsteilnehmer beeinflusst wurde. Auf Grundlage dieser Erkenntnisse wurden Überlegungen zur Relevanz der sozialen Akzeptanz bei der Beurteilung von Testverfahren angestellt.
Des Weiteren wurde in der vorliegenden Arbeit ein Überblick zum Stand der Forschung bezüglich des Themengebietes der sozialen Akzeptanz präsentiert. Die Relevanz des Konstruktes für die Gestaltung eignungsdiagnostischer Untersuchungen konnte durch vielfältige Studien nachgewiesen werden. Ein weiterer Inhalt der Arbeit war die Analyse des in der Untersuchung genutzten Fragebogens zur Erfassung der sozialen Akzeptanz, der Akzeptanzfragebogen AKZ von Kersting (1998). Die Analyse ergab, dass es sich um ein über weite Strecken psychometrisch gutes Instrument handelt. Einzig die interne Konsistenzen der Skalen zur Kontrollierbarkeit / Messqualität waren nicht zufriedenstellend. Es werden Vorschläge zur Verbesserung des Messinstrumentes gemacht.
Diese Diplomarbeit wurde im Vdm Verlag publiziert:
Steinmayr, R. (2006). Personalauswahlverfahren. Prozess und soziale Akzeptanz aus Sicht der Bewerber. 166 Seiten. Verlag: Vdm Verlag.
59.- Euro. ISBN-10: 3865504744 . ISBN-13: 978-3865504746 .
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Stelter, Munyke Kerllyn
Einstellung zur Inklusion – eine brasilianische Fassung des MTAI
Bachelorarbeit, 11. August 2020
Abstract (Deutsch)
Die Einstellung von Lehrkräften gegenüber Inklusion spielt im Inklusionsprozess eine Schlüsselrolle. Obwohl Inklusion an brasilianischen Schulen zunehmend praktiziert wird, ist die Anzahl an Forschungen zu diesem Thema sehr gering. Teilweise lieg es daran, dass wenige Messinstrumente zur Erfassung der Einstellung von Lehrkräften zur Inklusion vorhanden sind. Somit steht bislang kein international validiertes Befragungsinstrument zur Verfügung. In der vorliegenden Studie wurde die Erstellung einer brasilianischen Fassung des MTAI (My Thinking About Inclusion)-Fragebogens vorgenommen. Für die Validierung wurde zusätzlich der MATIES (Multidimentional Attitudes toward Inclusive Education Scale) eingesetzt. Dies ist die erste Studie, die eine Konstruktvalidierung des MTAI anhand eines weiteren Fragebogens durchführt. Anhand zweier Kriterien, die Erfahrung mit Inklusion und die Thematisierung von Inklusion im Studium, wurde die Kriteriumsvalidität überprüft. Es nahmen 157 Lehrkräfte aus unterschiedliche Regionen Brasiliens sowie verschiedenen Bildungsstufen an der Online-Befragung teil. Die hohe Korrelation (.70) zwischen MTAI und MATIES spricht für die Annahme eines validen Konstrukts des Fragebogens. Signifikante Unterschiede in der Einstellung zur Inklusion zwischen Lehrkräften, die unterschiedliche Erfahrungen mit Inklusion durch Praxis und Studium haben, liefern erste Hinweise auf die Kriteriumsvalidität der brasilianischen Fassung. Die Faktorenanalyse legte eine zweifaktorielle Struktur nahe (positive vs. negative Einstellungen zu Inklusion). Die brasilianische Fassung des MTAI weist somit gute testtheoretische Kennwerte auf und ist ein gutes Befragungsinstrument zur Erfassung der Einstellung zu Inklusion bei Lehrkräften in Brasilien.
Abstract (Englisch)
Teachers‘ attitudes towards inclusion play a key role in the inclusion process. Although inclusion is increasingly practiced in Brazilian schools, the number of research projects on this topic is very small. This is partly due to the fact that there are few measuring instruments for recording teachers‘ attitudes towards inclusion. An internationally validated survey is not yet available. In the present study, the MTAI (My Thinking About Inclusion) questionnaire was adapted to the Brazilian context. The MATIES (Multidimentional Attitudes toward Inclusive Education Scale) was also used for validation. This is the first study to carry out a construct validation of the MTAI using another questionnaire. The criteria validity was checked based on two criteria, the experience with inclusion and the discussion about inclusion during graduation. 157 teachers from different regions of Brazil as well as different educational levels took part in the online survey. The high correlation (.70) between MTAI and MATIES suggest the assumption of a valid construct of the questionnaire. Significant differences in the attitudes towards inclusion between teachers who have different experiences with inclusion through practice and study provide first indications of the criterion validity of the Brazilian version. The factor analysis suggested a two-factor structure (positive vs. negative attitudes towards inclusion). The Brazilian version of the MTAI offers sufficient psychometric evidence to allow its use for measuring teachers’ attitudes towards inclusion in Brazil.
Steur, Jonas
Profile selbstregulierten Lernens in einer adaptiven online Umgebung.
Masterarbeit, 18. Januar 2021
Abstract (Deutsch)
Das Ziel dieser Arbeit ist es Lernprofile, basierend auf selbstreguliertem Lernen, zu bilden und die Unterschiede zwischen den Profilen hinsichtlich Ihres Verhaltens auf Lecturio.com, einer E-Learning Plattform für Medizinstudierende, zu untersuchen. Die Lernprofile bauen auf dem Rahmenmodell für selbstreguliertes Lernen von Pintrich (2000) , sowie einer Studie Broadbent und Fuller-Tyszkiewicz (2018) zu Lernprofilen, auf. Dabei wurde selbstreguliertes Lernen als eine kontextuelle Fähigkeit betrachtet. Es wurden Gruppenunterschiede hinsichtlich akademischer Leistung (H1), Funktionsnutzung (H2), Lernzeit (H3) und Selbstsicherheit (H4) erwartet. Diese AVs wurden aufgrund von Nutzungsdaten der online Plattform Lecturio.com gebildet. Für die Untersuchung der Lernprofile wurde eine adaptierte Version des MSLQ (Duncan et al., 1991) verwendet. Die Feldstudie legt dar, dass sich Profile selbstregulierten Lernens in Bezug auf akademische Leistung und Funktionsnutzung signifikant unterschieden. Dies zeigt, dass Lernprofile, basierend auf selbstreguliertem Lernen, ein nützliches Tool für Forschung und Praxis in einem Kontext selbstgesteuerten online Lernens sind. Es konnte allerdings auch festgestellt werden, dass dieses Feld weiterer Forschung bedarf.
Abstract (Englisch)
The aim of this thesis is to create learning profiles based on self-regulated learning and to examine the differences between the profiles in terms of behavior on Lecturio.com, an E-learning platform for medical students. The learning profiles build on the framework model for self-regulated learning by Pintrich (2000) and a study by Broadbent and Fuller-Tyszkiewicz (2018) on learning profiles. Self-regulated learning was viewed as a contextual skill. Group differences were expected with regard to academic performance (H1), function use (H2), learning time (H3) and self-confidence (H4). These dependent variables were created on the basis of usage data from the online platform Lecturio.com. An adapted version of the MSLQ (Duncan et al., 1991) was used to research the learning profiles. The field study shows that profiles of self-regulated learning differ significantly in terms of academic performance and function use. This proofs that learning profiles based on self-regulated learning are a useful tool for research and practice in a context of self-directed online learning. However, it also became clear that this field needs further research.
Stövesand, Laura Merle
Unverständlich und wenig trennscharf? Eine computergestützte Analyse der Lesbarkeit von Fragebogenitems am Beispiel des Freiburger Persönlichkeitsinventars
Bachelorarbeit, 14. Juni 2023
Abstract (Deutsch)
Verschiedene Persönlichkeitskonstrukte durch Fragebögen zu erfassen, ist eine populäre Methode. Hierbei kann es durch eine geringe Verständlichkeit der Items zu Antwortverzerrungen kommen. In dieser Abschlussarbeit wurde mit der Software TextLab (H+H Communication Lab GmbH, 2023) untersucht, inwiefern die Fragebogenitems des Freiburger Persönlichkeitsinventars (FPI-R; Fahrenberg, Hampel & Selg, 2020) den Merkmalen lesbarer Texte entsprechen und ob dies im Zusammenhang mit der Trennschärfe steht. Die Ergebnisse der computerbasierten Analyse zeigen, dass die Items des FPI-R den Merkmalen lesbarer Text in einem hohen Maße entsprechen. Es fanden sich negative Zusammenhänge zwischen der Anzahl der Wörter, Buchstaben und Zahlen pro Item und der Trennschärfe. Des Weiteren wurde durch eine Online-Erhebung untersucht, ob die Verständlichkeitseinschätzung der Teilnehmer*innen (N = 231) in Abhängigkeit vom Bildungsniveau variiert und welche Auswirkungen die Lesbarkeit auf die Konstruktvalidität hat. Es wurden keine bedeutsamen Zusammenhänge zwischen der Einschätzung und dem Bildungsniveau bei den Items des FPI-R gefunden. Die Ergebnisse dieser Arbeit liefern keine endgültige Antwort zu den Auswirkungen der Lesbarkeit auf die Konstruktvalidität. Die gefundenen Zusammenhänge zwischen der Trennschärfe der Items und der Itemlänge deuten an, dass sich die Merkmale lesbarer Texte auf die Itembeantwortung auswirken. Um explizite Anforderungen an die Gestaltung der Items formulieren zu können, muss das methodische Vorgehen zur Erfassung der Lesbarkeit und Verständlichkeit von Fragebogenitems zunächst verbessert werden.
Abstract (Englisch)
Capturing various personality constructs through questionnaires is a popular method. However, low item comprehensibility can lead to response biases. This thesis employed the TextLab software (H+H Communication Lab GmbH, 2023) to investigate the extent to which the questionnaire items of the Freiburger Persönlichkeitsinventar (FPI-R; Fahrenberg, Hampel & Selg, 2020) correspond to the characteristics of readable text and whether this is related to item discriminatory power. The results of the computer-based analysis show that the FPI-R items align with the features of readable text to a high degree. Negative associations were found between the number of words, letters and numbers per item and the discriminatory power. Furthermore, an online survey was conducted to examine whether the participants (N = 231) ratings of item comprehensibility varied depending on their educational level and to explore the impact of readability on construct validity. No significant associations were found between the ratings and educational level for the FPI-R items. The findings of this study do not provide a definitive answer regarding the effects of readability on construct validity. The identified associations between item discriminability and item length suggest that the characteristics of readable text can influence item responses. To formulate explicit requirements for item design, the methodological approach for assessing the readability and comprehensibility of questionnaire items need to be improved in future research.
Stricker, Luisa
Mental Imagery und geschätzte Nummerositäten – Die Rolle von räumlichen Anordnungshinweisen bei einer cross-modalen Schätzaufgabe
Bachelorarbeit, 20. Februar 2021
Abstract (Deutsch)
Die Approximate Number System (ANS) Theorie beschreibt ein angeborenes System, um Numerosititäten zu repräsentieren. Die Numerosität bezeichnet die Anzahl der Elemente einer Menge, beispielsweise die Punkte in einer Punktewolke. Laut ANS Theorie sind diese Repräsentationen abstrakt, d.h. unabhängig von Wahrnehmungshinweisen. Wahrnehmungshinweise sind die physikalischen Eigenschaften einer Menge, wie zum Beispiel die Anordnung der Punkte. Obwohl bereits gezeigt wurde, dass visuelle Wahrnehmungshinweise Einfluss auf Schätzverhalten haben wird trotzdem argumentiert, dass ANS Repräsentationen abstrakt sind, da diese auch über verschiedene Modalitäten hinweg miteinander verglichen werden können. Dies wird nur als möglich erachtet, wenn auf gemeinsame abstrakte Repräsentationen zugegriffen werden kann. Um herauszufordern, dass Corssmodalität ein Beweis für die Abstraktheit von ANS Repräsentationen ist, wurde in diesem Experiment erst eine Numerosität haptisch präsentiert, folgend sollte aus zwei visuell präsentierten Punktewolken, die mit derselben Anzahl rausgesucht werden. Probanden (N=31) waren signifikant besser darin die Aufgabe zu lösen, wenn die räumliche Anordnung der Elemente des haptisch präsentierten Stimulus identisch zu der Anordnung der Punkte im korrekten visuellen Stimulus war. Dies spricht gegen abstrakte ANS Repräsentationen. Da durch haptische Exploration von Objekten mental visuelle Bilder (mental imagery) erzeugt werden können wurde vermutet, dass diese Fähigkeit moderiert, wie gut der Wahrnehmungshinweis über die Modalitäten hinweg genutzt werden kann. Dies konnte nicht gezeigt werden.
Abstract (Englisch)
The Approximate Number System (ANS) Theory describes an innate system specialized in representing numerosity. Numerosity refers to the number of elements in a set, for example, dots in a dot array. According to ANS Theory, these representations are abstract, i.e., independent of sensory properties. Sensory properties are the physical properties of a set, such as the arrangement of the dots. Although it has already been shown that visual sensory properties influence estimation behavior, it is still argued that ANS representations are abstract because they can be compared across modalities. This is considered possible only if common abstract representations can be accessed. We aimed at challenging that cross-modality is evidence for the abstractness of ANS representations. First subjects haptically explored a set. Then, two dot arrays were visually presented, out of which the one with the same numerosity had to be selected. Subjects (N=31) were significantly better at solving the task when the spatial arrangement of the elements of the haptically presented stimulus was identical to the dots‘ arrangement in the correct visual stimulus. This argues against abstract ANS representations. Because mental visual imagery of objects can be generated through haptically exploring it, it has been hypothesized that this ability moderates how well the sensory cue can be used across modalities. This could not be shown.
Studer, Sören
Lebenszufriedenheit und wahrgenommene soziale Unterstützung von Studierenden in Wohngemeinschaften in Abhängigkeit ihrer Persönlichkeit.
Bachelorarbeit, 20. Mai 2014
Abstract (Deutsch)
Die Qualität des Zusammenlebens von Menschen ist stark beeinflusst durch deren Persönlichkeit. Diese Untersuchung widmet sich der Betrachtung des Zusammenlebens einer bestimmten Gruppe von Menschen – den Studierenden, in einem bestimmten Umfeld – den Wohngemeinschaften. Der Fokus der Untersuchung liegt auf der Analyse der Persönlichkeit anhand des Big-Five Modells, der Lebenszufriedenheit und der sozialen Unterstützung. Diese Bereiche werden mittels des BFI-K (einer Skala zur Messung der Big-Five), des FLZ (einer Skala zur Messung der Lebenszufriedenheit) sowie des FSozU (einer Skala zur Messung der sozialen Unterstützung) erfasst. Zusätzlich werden Kriterien erhoben, welche mit den Fragebogendaten assoziiert werden sollen. An der Untersuchung nahmen N=620 Studierende teil. Der Hauptbefund der Untersuchung ist, dass Personen mit einer hohen Ausprägung in den Bereichen Extraversion, Verträglichkeit und Gewissenhaftigkeit sowie einer niedrigen Ausprägung im Bereich Neurotizismus im Zusammenleben am zufriedensten sind. Es ist anzunehmen, dass diese Ausprägungen als günstig für das Zusammenleben in Wohngemeinschaften erachtet werden können.
Abstract (Englisch)
The quality of interpersonal relationship is associated with personality. This study investigates this association in a population of students who live in flatshare settings. The investigation focuses on such aspects as personality, life satisfaction and social support. To measure these variables, the BFI-K (measures the big-five), the FLZ (measures life-satisfaction) and the FSozU (measures social support) were used. Additionally, we investigated the association of these self-report measures with distinct criteria like self reported life satisfaction. The sample consisted of N=620 Students. The main results indicate that students with high characteristics of extraversion, agreeableness & conscientiousness and low characteristics of neuroticism are more satisfied in life. The author concludes that these characteristics are favorable for students who share flats with each other.
Tammer, Katja
Gute Normen, schlechte Normen – Zur Beziehung zwischen Testnormierung und Testvalidität.
Bachelorarbeit, 26. Mai 2014
Abstract (Deutsch)
In dieser Arbeit werden mögliche Auswirkungen der Testnormierung auf die Kriteriumsvalidität untersucht und in Bezug auf den Einsatz von Leistungstests bei der Bewerberauswahl reflektiert. Zum einen wird davon ausgegangen, dass sich Normwerte gegenüber der Rohwertsumme negativ auf die Kriteriumsvalidität auswirken. Zum anderen wird angenommen, dass Bezugsgruppen im Sinne einer Symmetrie in Prädiktor und Kriterium übereinstimmen müssen. Ist dies nicht der Fall, sollte die Kriteriumsvalidität sinken. Basis der Untersuchung bildeten die im Rahmen einer Bewerberauswahl gewonnen Daten von N = 160 Personen (M = 18.41 Jahre, SD = 1.66 Jahre). Als Prädiktor diente das Grundmodul des IST-2000-R (Liepmann, 2008), als externe Kriterien die durchschnittliche Schulnote sowie die in der Abschlussprüfung der Ausbildung erzielte Note. Normwerte waren nicht immer mit geringeren Validitäten als die Rohwertsummen verbunden – entscheidende Faktoren waren hierbei das gewählte Normierungsvorgehen, sowie das betrachtete Kriterium. Eine Differenzierung zwischen Personengruppen im Prädiktor war nicht immer von Vorteil für die Kriteriumsvalidität, sondern nur, wenn die Bezugsgruppen im Prädiktor im Sinne einer Symmetrie mit denen im Kriterium übereinstimmten.
Abstract (Englisch)
In this work, it is examined if test standardization has an impact on the criterion validity of a test. Possible implications for the use of achievement tests in the context of candidate selection are discussed. It is assumed that standardized scores have a negative effect on the criterion validity compared to the raw score. Furthermore, it is postulated that the reference groups must be the same in predictor and criterion in the sense of symmetry. Otherwise the criterion validity should be reduced. Data was obtained from N = 160 persons (M = 18.41 years, SD = 1.66 years), who had absolved a selection procedure. The predictor was the basic modul of the IST-2000-R (Liepmann, 2008), the external criteria were the average school grade and the grade in the final exam of the apprenticeship.
Standardized test scores were not always associated with lower validities than the raw score. Decisive factors were the chosen standardization procedure and the criterion considered. In terms of criterion validity it was not always advantageous to differentiate between certain groups of persons – reference groups in predictor and criterion should coincide in the sense of symmetry.
Thelo-Schmidt, Sarah
Erfolgreicher Berufseinstieg: Replikation der Evaluation einer Intervention zur Förderung einer erfolgreichen Karriereplanung bei Studierenden
Masterarbeit, 27. Oktober 2023
Abstract (Deutsch)
Die Universität ist häufig das letzte strukturierte Bildungsumfeld, dem Studierende begegnen. Ab dem Zeitpunkt, an dem Studierende die Universität verlassen, sind sie in Bezug auf die Gestaltung ihrer eigenen beruflichen Laufbahn weitestgehend auf sich allein gestellt. Ein erfolgreicher Übergang vom Studium in das Berufsleben ist ein wichtiger Schritt im Leben von Hochschulabsolventen und stellt diese vor besondere Herausforderungen (Koivisto, Vuori & Nykyri, 2007). Mit der vorliegenden Studie wurde eine kompakte Intervention von van der Horst, Klehe, Brenninkmeijer & Coolen (2021) konzeptuell repliziert, indem sie praktikabler für den Hochschulalltag gestaltet wurde. Um die Effektivität des Trainings zu untersuchen, wurde die Entwicklung der Anpassungsreaktionen und der beruflichen Anpassungsfähigkeit in einer Trainingsgruppe (n = 45) und einer Kontrollgruppe (n = 94) vor dem Training (T1), direkt im Anschluss an das Training (T2) und 3 Monate nach dem Training (T3) untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass die Teilnahme am Training mit einer Verbesserung der Anpassungsreaktionen verbunden war. Für die berufliche Anpassungsfähigkeit der Trainingsteilnehmer konnten keine signifikanten Verbesserungen festgestellt werden. Es konnte außerdem gezeigt werden, dass der Effekt des Trainings auf die langfristige berufliche Anpassungsfähigkeit der Trainingsteilnehmer über die Anpassungsreaktionen vermittelt wird. Des Weiteren wurde festgestellt, dass sich die Anzahl der geschriebenen Bewerbungen sowie die Anzahl der Einladungen zu Vorstellungsgesprächen durch die Teilnahme am Training nicht signifikant erhöhte.
Abstract (Englisch)
The university is often the last structured educational environment that students encounter. From the moment students leave university, they are largely on their own in terms of shaping their own careers. A successful transition from study to work is an important step in the lives of university graduates and presents them with particular challenges (Koivisto, Vuori & Nykyri, 2007). The present study conceptually replicated a compact intervention by van der Horst, Klehe, Brenninkmeijer & Coolen (2021) by making it more feasible for everyday university life. To examine the effectiveness of the training, the development of adaptive respones and career adaptability in a training group (n = 45) and a control group (n = 94) were examined before training (T1), immediately following training (T2), and 3 months after training (T3). T he results show that participation in the training was associated with an
improvement in adaptive responses. No significant improvements were found for the career
adaptability of the training participants. It was also shown that the effect of training on the
lo ng term career adaptability of the training participants was mediated by the adaptation
reactions. Furthermore, it was found that the number of job applications written as well as the
number of invitations to job interviews did not significantly increase as a result of
participation in the training.
Thiring, Martina
Macht das Medium den Unterschied? Der Einfluss von Facebook auf die Einschätzung eines Bewerbers.
Bachelorarbeit, 1. Juni 2015
Abstract (Deutsch)
Moderne Medien und soziale Netzwerke wie Facebook spielen in der heutigen Zeit eine zunehmend bedeutsame Rolle. Dabei wird Facebook nicht nur privat sondern immer häufiger auch als Werbe-Plattform genutzt. Die vorliegende Arbeit untersuchte, inwiefern Facebook von Bewerbern eingesetzt werden könnte, um für sich selbst zu werben. Hierfür wurden Versuchspersonen in zwei Online-Studien die klassische Bewerbung eines Bewerbers sowie eine speziell angelegte Facebook-Seite bzw. sein Facebook-Profil präsentiert. Daraufhin sollten sie die Sympathie, ob sie ihn zu einem Bewerbungsgespräch einladen würden und seine Ausprägung der Eigenschaften „Teamfähigkeit“, „Flexibilität“, „Zuverlässigkeit“, „Einsatzbereitschaft“ und „analytische Denkfähigkeit“ einschätzen. Es stellte sich heraus, dass Versuchspersonen, die zusätzlich das Facebook-Profil des Bewerbers gesehen hatten, diesen teamfähiger einschätzten als Versuchspersonen, die lediglich die klassische Bewerbung sahen. Für die Eigenschaften „Zuverlässigkeit“, „Einsatzbereitschaft“ und „analytische Denkfähigkeit“ zeigte sich ein gegenteiliger Effekt. Die Erhöhung der Sympathiewerte durch den Einsatz von Facebook gelang nicht. Insgesamt stellte sich heraus, dass der Einsatz von Facebook für Bewerber eher ungeeignet scheint.
Abstract (Englisch)
Does the media make the difference? Effects of Facebook on the appraisal of an applicant.
Modern media and social networks such as Facebook are an increasingly issue nowadays. Withal Facebook is not only used privately but also more commonly as a promotional platform. The current research investigated in what way Facebook could be used by applicants to promote themselves. Therefor in two online-surveys experimental subjects were presented the traditional application of an applicant as well as a specially created Facebook-site and his Facebook-profile. Afterwards their task was to estimate the sympathy, the question, whether they would invite him to an interview, and his characteristics “ability to work in team”, “flexibility”, “reliability”, “willingness” and “analytic cogitation”. It turned out, that subjects, who had additionally seen the applicant’s Facebook-profile , estimated him higher in “ability to work in team” than subjects, who had only seen his traditional application. The characteristics “reliability”, “willingness” and “analytic cogitation” showed an opposite effect. It did not work out to increase sympathy with the use of Facebook. In conclusion it appeared that the use of Facebook seems to be rather inappropriate for applicants.
Tuschen, Eva
Effekte evaluativer und nicht-evaluativer Instruktion auf die Leis-tungsangst und Testleistung bei einer numerischen Intelligenztestaufgabe.
Masterarbeit, 1. Oktober 2014
Abstract (Deutsch)
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Einfluss von evaluativer und nicht-evaluativer Instruktion bei unterschiedlich hoher Testängstlichkeitsdisposition auf das Prüfungsangsterleben, die Testleistung, die Akzeptanz des Leistungstests und das Flow-Erleben. Vorab fand die Erfassung von Eigenschafts-Testängstlichkeit mit der Kurzform des deutschen Test Anxiety Inventory statt. Insgesamt 115 Gymnasiasten der zehnten und elften Jahrgangsstufe wurden klassenweise randomisiert und der evaluativen oder nicht-evaluativen Instruktionsbedingung zugeordnet. Unmittelbar nach der Instruktion des WIT 2 Zahlenreihentests füllten die Schüler die State-Version der Kurzform des TAI-G aus. Im Anschluss an die Bearbeitungsphase folgten die Akzeptanz-Bewertung des Leistungstests und die Angaben zum Flow-Erleben. Es resultierte, dass eine hohe Eigenschafts-Testängstlichkeit mit einem höheren Prüfungsangsterleben, einer niedrigeren Akzeptanz des Leistungstests und einem geringeren Flow-Erleben einhergeht. Ein Einfluss der beiden Instruktionen konnte nicht gezeigt werden. Die Jungen lösten signifikant mehr Zahlenreihen als die Mädchen und zeigten unter der evaluativen Instruktion die höchste Leistung. Insgesamt waren die Schülerinnen eigenschafts- und zustands-testängstlicher, gaben eine geringere Akzeptanz an, schätzten ihre Leistung schlechter ein und erlebten weniger Flow als die männlichen Schüler.
Abstract (Englisch)
The present study analyzes the influence of evaluative and non-evaluative instruction in conjunction with a disposition for test anxiety on the perception of actual test anxiety, test performance as well as acceptance of test and flow. A pretest records trait anxiety using a short form of the German Test Anxiety Inventory. 115 pupils of tenth and eleventh grade were randomized assigned by grades to evaluative and non-evaluative condition. After instructions to complete the WIT 2 numerical series test, they completed the state version of the TAI-G. After the numerical series test, measures of test approval and flow experience were obtained. Results showed high trait anxiety is often associated with higher levels of state anxiety, lower test approval and decreased flow experience. Male students’ performance was significantly higher than the females and was best under evaluative instruction. Girls scored higher on trait and state anxiety, demonstrated lower scores for approval and flow experience.
Tüschen, Florian
Zum Zusammenhang von dunkler Triade und sozialer Integration in verschiedenen Studienfächern
Bachelorarbeit, 29. Mai 2019
Abstract (Deutsch)
Es gibt viele Vorurteile über unterschiedlichste Studienfächer, die sich auf negativ konnotierte Persönlichkeitsmerkmale beziehen. Doch über die Folgen und Verteilungen dieser Persönlichkeitsmerkmal im universitären Kontext ist noch nicht viel bekannt. Ein aktuell viel beforschtes Konstrukt negativer Persönlichkeitseigenschaften ist die Dunkle Triade (DT; Narzissmus, Machiavellismus und Psychopathie). In dieser Studie wurden die Auswirkungen der DT, auf die soziale Integration, die sich auf die Wahrscheinlichkeit des Studienabbruchs auswirkt, untersucht. Weiterhin wurde geprüft, ob es unterschiedliche Ausprägungen der DT in verschiedenen Studienfächern gibt und ob diese die Auswirkungen der DT auf die soziale Integration moderieren. Dazu füllten 410 Studierende verschiedenster Studienfächer einen Online-Fragebogen aus. Machiavellismus und subklinische Psychopathie korrelierten signifikant negativ mit qualitativen Aspekten langfristiger Beziehungen und zeigten eine Tendenz für einen negativen Zusammenhang mit oberflächlichen quantitativen Kontakten. Der Narzissmus zeigte keine negativen Folgen für die Integration im Studium. Zwischen verschiedenen Studienfächern wurden signifikante Unterschiede der DT-Ausprägung gefunden. Studierende unternehmerischer Studienfächer zeigten hypothesenkonform signifikant höhere DT-Ausprägungen als Studierende sozialer Studienfächer. Allerdings zeigte sich kein moderierender Einfluss der Studienfächer auf den Zusammenhang von DT und sozialer Integration. Diese Studie zeigt erstmals Auswirkungen der DT im universitären Kontext. Insgesamt liefert die Untersuchung Anzeichen für deutliche Unterschiede zwischen den DT-Konstrukten im interpersonellen Kontakt und somit auch in der sozialen Integration. Weitere Forschung sollte die Auswirkungen der DT unter Berücksichtigung der einzelnen Konstrukte und weiterer Faktoren wie dem Geschlecht und deren Interaktion untersuchen, um genauere Ergebnisse für die Studienberatung oder Self-Assessments treffen zu können.
Abstract (Englisch)
There are many prejudices about a wide variety of academic majors that relate to negatively connotated personality traits. However, not much is known yet about the consequences and distributions of these personality traits in the university context, as the research situation is still inadequate. A much researched construct of negative personality traits is the Dark Triad (DT; narcissism, Machiavellianism). This study examined the effects of DT on social integration, which affects the likelihood of dropping out of university. Furthermore, it was examined whether there are different forms of DT in different academic majors and whether these moderate the effects of DT on social integration. To this end, 410 students from a wide range of academic majors completed an online questionnaire. Machiavellianism and subclinical psychopathy correlated negatively with qualitative aspects of long-term relationships and showed a tendency towards a negative relationship with superficial quantitative contacts. Narcissism showed no negative consequences for social integration. Significant differences in DT expression were found between different academic majors. In line with the hypothesis, students of entrepreneurial majors showed significantly higher DT levels than students of social majors. However, there was no moderating effect of the academic majors on the relationship between DT and social integration. This study shows the effects of DT in the university context for the first time. Overall, the study provides evidence for clear differences between the DT constructs in interpersonal contact and thus also in social integration. Further research should examine the effects of DT considering the individual constructs and other factors such as gender and their interaction, in order to be able to make more precise conclusions for study guidance or subject self-assessments.
Tüschen, Florian
„Ich sehe was, was du nicht siehst“ – Wie beeinflussen Selbst- und Fremdeinschätzung die Akzeptanzurteile über Assessment Center und Intelligenztests?
Masterarbeit, 30. Oktober 2021
Abstract (Deutsch)
Diese Arbeit stellt den Akzeptanzvergleich zweier Auswahlverfahren und den Einfluss von Selbst- und Fremdeinschätzung auf die Akzeptanzurteile dar. Als theoretische Grundlage diente die self-verification Theorie (Swann, 1983). Der Autor erwartete höhere Akzeptanzurteile für ein Assessment-Center (AC) als für einen Intelligenztest, einen Einfluss der Selbsteinschätzung auf die Augenscheinvalidität vor einem Feedback und einen Einfluss der Übereinstimmung von Selbst- und Fremdeinschätzung auf die Veränderung der Augenscheinvalidität. Dazu wurden längsschnittliche Daten von 275 arbeitssuchenden Führungskräften analysiert, die ein Entwicklungs-AC und das IST-Screening (Liepmann, Beauducel, Brocke & Nettelnstroth, 2012) bearbeiteten. Die Stichprobe war größtenteils männlich, berufserfahren und im Schnitt ca. 48 Jahre alt. Die Teilnehmenden füllten vor und nach einem Feedback mehrdimensionale Akzeptanzfragebögen aus. Das AC wurde positiver wahrgenommen als der Intelligenztest. Die Augenscheinvalidität und das Akzeptanzgesamturteil des AC fielen nach dem Feedback höher aus als davor. Im AC zeigte sich ein Einfluss der Selbsteinschätzung auf die Augenscheinvalidität vor und nach dem Feedback. Für den Einfluss der Fremdeinschätzung darüber hinaus wurden uneindeutige Ergebnisse gefunden. Die berichtete Augenscheinvalidität im Intelligenztest hing weder von der Selbst- noch von der Fremdeinschätzung ab. Die Übereinstimmung von Selbst- und Fremdeinschätzung hatte keinen Einfluss auf die Veränderung der Augenscheinvalidität. Die Befunde zum Akzeptanzvergleich der zwei Verfahren liefern aufgrund derselben Stichprobe und dem gleichen Setting einen wertvollen Beitrag zur Akzeptanzforschung. Gute Feedbackgespräche können die Akzeptanz von AC-Teilnehmenden positiv beeinflussen. Die zweitrangige Bedeutung des Abschneidens in einem Entwicklungs-AC könnte die Ergebnisse zum Einfluss der Fremdeinschätzung erklären. Ob die Annahmen der self-verification Theorie den Einfluss von Selbst- und Fremdeinschätzung auf Akzeptanzurteile erklären, sollte in Auswahlverfahren zu Auswahlzwecken geprüft werden.
Schlagworte (key words): Akzeptanz, Augenscheinvalidität, Selbsteinschätzung, Fremdeinschätzung, Feedback, Assessment-Center, Intelligenztest
Abstract (Englisch)
This paper presents the acceptance comparison of two selection procedures and the influence of self- and others‘ ratings on acceptance judgments. The self-verification theory (Swann, 1983) served as the theoretical basis. The author expected higher acceptance judgments for an assessment center (AC) than for an intelligence test, an influence of self-ratings on face validity prior to feedback, and an influence of the agreement between self- and others‘ ratings on the change in face validity. For this purpose, longitudinal data of 275 job-seeking managers who completed a developmental AC and the IST screening (Liepmann, Beauducel, Brocke & Nettelnstroth, 2012) were analyzed. The sample was mostly male, professionally experienced, and on average about 48 years old. Participants completed multidimensional acceptance questionnaires before and after receiving feedback. The AC was perceived more favorably than the intelligence test. The face validity and the overall judgment of the AC were rated higher after the feedback than before. In the AC self-ratings had an influence on the face validity before and after feedback. Reported face validity in the intelligence test did not depend on either self- or others‘ ratings. The agreement of self- and others‘ ratings had no influence on the change of the face validity. The findings comparing acceptance ratings of the two procedures in the same sample and setting provide a valuable contribution to acceptance research. Good feedback can positively influence the acceptance of AC participants. The subsidiary importance of performance in a developmental AC could explain the results on the influence of others‘ ratings. Whether the assumptions of self-verification theory explain the influence of self- and others‘ ratings on acceptance judgments should be examined in selection procedures with actual selection intention.
Key words: acceptance, face validity, self-ratings, others’ ratings, feedback, assessment center, intelligence test
Walther, Jonas
Digitale Informations- und Datenkompetenz Studierender: Entwicklung und Validierung eines simulationsbasierten Tests
Bachelorarbeit, 05. August 2024
Abstract (Deutsch)
In dieser Studie wurde untersucht, ob die Erfassung der digitalen Informations- und Datenkompetenz von Studierenden anhand eines simulationsbasierten Tests reliabel und valide möglich ist. Hierfür wurde ein simulationsbasierter Test auf Grundlage des ersten Kompetenzbereichs des DigKomp2.2 Modells entwi-ckelt und an einer Stichprobe von 56 Studierenden validiert. Es ist gelungen, den Großteil der Aspekte des Kompetenzbereichs in den Items zu repräsentieren. Ein Cronbachs Alpha von .60 und weitere Itemkennwerte weisen auf eine niedrige Reliabilität hin. Die Zusammenhänge des Testwertes mit einer Selbsteinschät-zung, einem Wissenstest und den Konstrukten Technikbereitschaft und digitali-sierungsbezogene Ängste sprechen teilweise für die Validität des Verfahrens. Ähnliches gilt für die Zusammenhänge des Testwerts mit externen Kriterien. Die Ergebnisse dieser Studie liefern Hinweise auf die Möglichkeit der reliablen und validen Erfassung der digitalen Informations- und Datenkompetenz anhand eines simulationsbasierten Tests.
Abstract (Englisch)
In this study, the feasibility of reliably and validly assessing college students‘ dig-ital information and data literacy using a simulation-based test was examined. A simulation-based test was developed based on the first competency area of the DigKomp2.2 model and validated with a sample of 56 college students. Most as-pects of the competency area were successfully represented in the test items. A Cronbach’s alpha of .60 and other item metrics indicate low reliability. The corre-lations of the test scores with self-assessment, a knowledge test, and the con-structs of technology readiness and digitization-related anxieties partially support the validity of the test. Similar findings were observed with the correlations of the test scores with external criteria. The results of this study suggest the potential for reliably and validly assessing college students‘ digital information and data literacy using a simulation-based test.
Weber, Lena Sarah
Wer hat im Unternehmen die Hosen an? – Der Einfluss von Geschlechterrollenorientierung und biologischem Geschlecht auf die unternehmerische Intention.
Bachelorarbeit, 4. August 2020
Abstract (Deutsch)
In dieser Arbeit wurde der Einfluss von männlichen und femininen Eigenschaften auf die unternehmerische Intention (Commercial Entrepreneurial Intention) von UnternehmerInnen in Commercial und Social Enterprises (N=74) mithilfe eines Online-Fragebogens untersucht. Die Ergebnisse können dazu beitragen, einen Eindruck von den aktuellen Anforderungen und Erwartungen an UnternehmerInnen zu bekommen und anschließend gezielte Anreize, insbesondere für Frauen, setzen zu können. Außerdem wurde geprüft, ob die Femininität inkrementell zur Maskulinität Varianz der Commercial Entrepreneurial Intention aufklärt. Zuletzt wurde bei den Unternehmerinnen (N=44) und Unternehmern (N=30) nach biologischem Geschlecht getrennt erfasst, wie die Geschlechterrollenorientierungen (männlich, feminin, androgyn, undifferenziert) in dieser Berufsgruppe verteilt sind. Es zeigte sich keine signifikante Korrelation von Femininität und Maskulinität mit der Commercial Entrepreneurial Intention und keine inkrementelle Varianzaufklärung der Commercial Entrepreneurial Intention durch Hinzunahme der Femininität zur Maskulinität. Mögliche Erklärungsansätze sind eine zu geringe Stichprobengröße und eine zu geringe Varianz der Commercial Entrepreneurial Intention aufgrund der Zusammensetzung der Stichprobe. Erwartungsgemäß zeigten Unternehmerinnen am häufigsten eine androgyne Geschlechterrollenorientierung (35%), Unternehmer am häufigsten eine männliche Geschlechterrollenorientierung (46%). Die historische Orientierung an den für Männer sozial erwünschten Eigenschaften in den Unternehmen wandelt sich somit, die femininen Eigenschaften scheinen insbesondere bei den Unternehmerinnen an Einfluss zu gewinnen. Obwohl weder Maskulinität noch Femininität signifikant mit der Commercial Entrepreneurial Intention korrelieren oder signifikant Varianz aufklären, zeigt sich explorativ im Trend ein Unterschied zwischen den beiden Sex. Für Unternehmerinnen scheint die Orientierung an sozial erwünschten Eigenschaften einen stärkeren Einfluss auf die Commercial Entrepreneurial Intention zu haben als für Unternehmer.
Abstract (Englisch)
Who’s wearing the breeches? – The influence of gender and sex on entrepreneurial intention.
In this thesis, the influence of male and female traits on the commercial entrepreneurial intention of entrepreneurs in commercial and social enterprises (N=74) was investigated by means of an online questionnaire. Male and female characteristics were surveyed with the German revised version of the Bem-Sex Role Inventory (BSRI-R) and entrepreneurial intention with the Entrepreneurial Intention Questionnaire (EIQ). The results can help to get an impression of the current requirements and expectations of entrepreneurs and subsequently help setting specific incentives, especially for women. Furthermore, it was examined whether femininity incrementally to masculinity elucidates variance of commercial entrepreneurial intention. Finally, the distribution of gender role orientations (male, female, androgynous, undifferentiated) in this occupational group was recorded separately for women entrepreneurs (N=44) and men entrepreneurs (N=30) according to biological sex. There was no significant correlation between femininity and masculinity and the commercial entrepreneurial intention. Furthermore no incremental variance of the commercial entrepreneurial intention could be explained by adding femininity. Possible explanations are a too small sample size and a too small variance of the Commercial Entrepreneurial Intention due to the composition of the sample. As expected, women entrepreneurs most often showed an androgynous gender role orientation (35%), men entrepreneurs most often showed a male gender role orientation (46%). These results show, that the historical orientation towards socially desirable characteristics for men in enterprises is thus changing, and feminine characteristics seem to be gaining influence especially among women entrepreneurs. Although neither masculinity nor femininity correlate significantly with the Commercial Entrepreneurial Intention or significantly clarify variance, explorative trends show a difference between the two sexes. For women entrepreneurs, the orientation towards gender role orientation in general seems to have a stronger influence on the Commercial Entrepreneurial Intention than for men entrepreneurs.
Weber, Marc
Über den Einfluss von Beispielitems in Leistungstests auf Testangst, Leistungsmotivation und Leistung
Bachelorarbeit, 29. Juni 2021
Abstract (Deutsch)
Über den Einfluss von Beispielitems in Leistungstests auf Testangst, Leistungsmotivation und Leistung
Bekanntlich nehmen in der heutigen Arbeitswelt Einstellungsverfahren und damit verbundene Leistungstests einen immer wichtigeren Stellenwert ein. Damit alle Bewerber*innen ihre bestmögliche Leistung zeigen können ist es daher ratsam verschiedene Facetten der Testatmosphäre bestmöglich zu kontrollieren, da diese die Testsituation beeinflussen können (Zeidner, 1998). So können beispielsweise die State- Testangst oder die State- Leistungsmotivation in einer Prüfungssituation die Leistung der Bewerber*innen maßgeblich beeinflussen (Ackermann & Heggestad, 1997; Brunstein & Heckhausen, 2006). Bereits bestehende Forschung hat sich daher vor allem mit dem Einfluss der Instruktion auf die erlebte Testangst (Coy et al., 2011) oder dem Einfluss besonderer Herausforderungen auf die Leistungsmotivation befasst (Heckhausen & Heckhausen, 2018).
Diese Arbeit nimmt den Grundgedanken der bestehenden Forschung auf, betrachtet dabei jedoch nicht die Instruktion sondern untersucht ob über die Manipulation von Beispielitems in Leistungstests Einfluss auf die Testangst und die Leistungsmotivation genommen werden kann. Der negative Zusammenhang von State- Testangst und Leistung soll, so die Vermutung, über die State- Leistungsmotivation mediiert werden.
Um dieser Frage genauer nach zu gehen wurden die Hypothesen mit Hilfe eines Gruppenvergleichs (N = 79) überprüft. Beide Gruppen unterschieden sich dabei nur in der Form der präsentierten Beispielitems. Während eine Gruppe Beispielitems empirisch leichter Schwierigkeit bekam, wurden der anderen Gruppe empirisch schwierige Beispielitems präsentiert.
Hypothesenkonform berichteten Proband*innen mit leichteren Beispielitems eine signifikant niedrigere State-Testangst. Entgegen der Hypothese gab es aber keinen signifikanten Unterschied in der State- Leistungsmotivation beider Gruppen. Auch in der Leistung gab es zwischen beiden Gruppen keinen signifikanten Unterschied, wobei die Gruppe mit den leichten Beispielitems hypothesenkonform eine bessere mittlere Leistung erzielte. Die Mediationsanalyse zeigte, dass State-Leistungsmotivation den Effekt der State-Testangst auf die Leistung mediiert. Die Manipulation der Beispielitems scheint demnach eine einfache Möglichkeit zu sein einen Einfluss auf die erlebte Testangst einer Person zu nehmen.
Wettlaufer, Hanna
Körperlich trainiert und im Studium diszipliniert? Die Bedeutung von Sport für die Zufriedenheit im Studium.
Masterarbeit, 21. Oktober 2020
Abstract (Deutsch)
In der vorliegenden Untersuchung, aufbauend auf einer Studie von Jetzke (2019), sollten die
Hypothesen überprüft werden, ob ein negativer Zusammenhang zwischen der sportlichen Aktivität
von Studierenden und ihrer Studienabbruchintention besteht und ob dieser durch die soziale
Integration, die Emotionsregulation oder das Stressempfinden mediiert wird. Hierzu füllten
291 Studierende einen Onlinefragebogen aus, welcher sich aus einem Erhebungsinstrument
zur studentischen Sportaktivität von Stöttner (2012), Skalen von Weiß und Weber (2013) zur
sozialen Integration Studierender und zur Studienabbruchintention sowie der deutschen Übersetzung
der Perceived Stress Scale von Cohen, Kamarck und Mermelstein (1983) zusammensetzte.
Aufgrund der Corona-Pandemie musste jede Skala zweifach durchlaufen werden, um
mögliche Effekte auszuschließen. Die Auswertung der Daten ergab keinen signifikanten Zusammenhang
zwischen der Häufigkeit der sportlichen Aktivität Studierender und ihrer Studienabbruchintention.
Die Emotionsregulation und das Stressempfinden konnten als Mediatoren
bestätigt werden, die soziale Integration nicht. Diese Ergebnisse sind auf eine mögliche Varianzeinschränkung
der Studienabbruchintention und Schwächen in der Methodik zurückzuführen,
jedoch sollte noch weiter zum Studienabbruch geforscht werden.
Abstract (Englisch)
This study, building on an examination by Jetzke (2019), should test the hypotheses of a negative
relationship between the students’ frequency of physical activity and their college dropout
intention. This relationship should be mediated by the students’ social integration, emotion regulation,
and their level of stress. 291 subjects completed an online questionnaire which contained
a scale by Stöttner (2012) about students’ physical activity, scales by Weiß and Weber
(2013) about students’ social integration and their college dropout intention and the German
version of the Perceived Stress Scale by Cohen, Kamarck, and Mermelstein (1983). To control
the effects of the COVID-19 pandemic, subjects had to complete each scale twice. No significant
relationship was found between the students’ frequency of physical activity and their college
dropout intention. Emotion regulation and level of stress were found to be significant mediators,
social integration was not. A limitation of variance in college dropout intention and
methodological deficiencies could have caused these results but college dropout should still be
further examined.
Wiesenhütter, Ellen Julia
Studienerfolg in der Psychologie: Welche Vorhersagekraft haben die fluide und kristalline Intelligenz sowie die Gewissenhaftigkeit über die Abiturnote hinaus?
Bachelorarbeit, 21. Juni 2022
Abstract (Deutsch)
Bisher ist die Abiturnote oft die einzige Zulassungsbeschränkung für den B.Sc. Psychologie an staatlichen deutschen Hochschulen. Eine rechtliche Vorgabe zur Verwendung weiterer Prädiktoren ist in der Psychologie jedoch, ebenso wie bereits in der Medizin, bald zu erwarten (vgl. Medizin, 1 BvL 3/14, Rn1-253). Die vorliegende Studie beschäftigt sich daher mit der empirischen Erforschung der besten Prädiktoren für das Kriterium Studienerfolg. Die Fragestellung lautet, welche Vorhersagekraft die fluide und kristalline Intelligenz sowie die Gewissenhaftigkeit über die Abiturnote hinaus aufweisen. Um dies für die Praxis umsetzbar zu gestalten, werden zudem Akzeptanzurteile für Leistungs- und Persönlichkeitstests herangezogen. Die Hypothesen besagen, dass die Abiturnote ein signifikanter Prädiktor für die Vorhersage des Kriteriums Studienerfolg im Psychologiestudium ist und die einzelnen Prädiktoren, fluide und kristalline Intelligenz sowie Gewissenhaftigkeit, als auch alle möglichen Kombinationen zwischen ihnen, über den Prädiktor Abiturnote hinaus signifikant Varianz im Kriterium Studienerfolg aufklären. Im Rahmen dieser Studie wurden dazu N = 1 325 studentische Probanden (637 Frauen, 278 Männer, 410 keine Angabe) im durchschnittlichen Alter von 21-22 Jahren mit dem Intelligenzstrukturtest (IST-Screening), dem Mehrfachwortschatztest (MWT-B) und dem Big Five Inventory (BFI-K) untersucht. Darüber hinaus wurde die Akzeptanz gegenüber diesen Verfahren mit Hilfe des Akzept!-L- bzw. Akzept!-P-Fragebogens erfasst. Es zeigte sich, dass alle Prädiktoren mit dem Studienerfolg korrelierten. Die multiplen linearen Regressionen deuteten darauf hin, dass die Kombination aus Abiturnote, fluider und kristalliner Intelligenz (N = 174) mit einer Varianzaufklärung von 29% als die vielversprechendste Prädiktorkombination für die Vorhersage des Kriteriums Studienerfolg gilt. Durch eine mögliche Selektivität der Stichprobe konnte die Bedeutung der Gewissenhaftigkeit nicht vollständig beurteilt werden. Die Akzeptanz gegenüber den verwendeten Verfahren wies auf gute bis befriedigende Ergebnisse hin. Die Erkenntnisse der vorliegenden Studie könnten die Auswahl der Kriterien für die Zulassung in den B.Sc. Psychologie beeinflussen und somit einen Beitrag zur aktuellen Debatte um Zulassungsbeschränkungen leisten.
Abstract (Englisch)
Currently, the high school grade point average (GPA) is often the only admission requirement for the B.Sc. Psychology at German state universities. However, a legal requirement to use additional predictors is expected soon in psychology, as already done in medicine (cf. Medicine, 1 BvL 3/14, Rn1-253). The present study therefore concerns the empirical exploration of the best predictors in the criterion study success. The research question is what predictive power fluid and crystallized intelligence, as well as conscientiousness have beyond the high school GPA. To make this feasible for practice, decisions on acceptance towards the procedures will use achievement and personality tests. The hypotheses are that the high school GPA is a significant predictor in the criterion academic success in psychology studies and that the individual predictors, fluid and crystallized intelligence as well as conscientiousness, and all possible combinations, significantly explain variance in the criterion of academic success. In this study, N = 1 325 student subjects (637 females, 278 males, 410 no information) with an average age of 21-22 years were examined with the Intelligenzstrukturtest (IST-Screening), the Mehrfachwortschatztest (MWT-B), and the Big Five Inventory (BFI-K). In addition, acceptance towards these procedures was assessed using the Accept!-L and Accept!-P questionnaires. All predictors were found to correlate with study success. Multiple linear regressions indicated that the combination of high school GPA, fluid and crystallized intelligence (N = 174) was considered the most promising combination for predicting study success with a variance resolution of 29%. Due to a possible selectivity bias in the sample, the significance of conscientiousness could not be fully assessed. Acceptance towards the procedures indicated good to satisfactory results. The findings of the present study could influence the selection of criteria for admission to the B.Sc. Psychology and thus contribute to the current debate on admission restrictions.
Wiesenhütter, Ellen
Behaviorale vs. explizite Erfassung der Gewissenhaftigkeit:
Wie stark ist der Zusammenhang zwischen den Prädiktoren Geschwindigkeit und Ge-nauigkeit im d2-R in verschiedenen Kriterien im Vergleich zur Selbsteinschätzung?
Masterarbeit, 19. Juli 2024
Abstract (Deutsch)
Die gängige explizite Erfassung der Persönlichkeitseigenschaft Gewissenhaftigkeit ist auf die Introspektionsfähigkeit und Ehrlichkeit der zu diagnostizierenden Person angewiesen. Daher vergleicht die Arbeit diesen Ansatz mit einem alternativen behavioralen. Dieser operationali-siert die Gewissenhaftigkeit über die Geschwindigkeit und Genauigkeit, sowie dem Verhältnis aus beiden, bei der Bearbeitung eines Leistungstests. Ziel ist es, Prädiktoren zu identifizieren, die gewissenhaftes Verhalten erklären, um Personalauswahl- und Therapieentscheidungen in ihrer Akkuratheit zu erhöhen. Erstens untersuchte ich, ob die Ergebnisse der expliziten (HE-XACO-PI-R) und der behavioralen (d2-R) Erfassung der Gewissenhaftigkeit inklusive der Subfacetten (Perfektionismus, Besonnenheit, Fleiß, Ordnung) korrelieren. Zweitens erforschte ich, inwieweit sich die Varianzaufklärungen der Gewissenhaftigkeit als Prädiktor, explizit und behavioral erfasst, in den Kriterien Bildungsabschluss, Alkohol- Rauch- und Sexualverhalten unterscheiden. Hierbei betrachtete ich die explizit und behavioral erfassten Prädiktoren ein-zeln sowie in Kombination. Drittens testete ich, ob sich die Akzeptanz (Akzept!-P & -L) ge-genüber dem expliziten und dem behavioralen Testverfahren unterscheidet. Die Daten ent-stammen einer deutschen online Stichprobe des Umfangs N = 191 (134 Frauen, 54 Männer, 3 ohne Angabe) im Alter von 18 bis 89 Jahren (M = 32.19, SD = 14.94). Die Ergebnisse zeigen, dass Geschwindigkeit und Fleiß korrelieren. Das Verhältnis deutet explorativ einen Zusam-menhang mit Perfektionismus an. Die Genauigkeit und die explizit erfasste Gewissenhaf-tigkeit klären signifikant Varianz im Kriterium Sexualverhalten auf. Die Varianzaufklärungen der expliziten und behavioralen Prädiktoren unterscheiden sich nicht in den Kriterien. Der HEXACO-PI-R erfährt eine größere Akzeptanz. Durch eine Selektivität einer gewissenhaften Stichprobe konnte die Bedeutung der einzelnen Prädiktoren nicht abschließend beurteilt wer-den. Die Analysen sprechen insgesamt für eine zukünftige Kombination aus expliziten und behavioralen Testverfahren, um gewissenhaftes Verhalten zu erklären.
Abstract (Englisch)
The common explicit assessment of the personality trait conscientiousness depends on the introversion ability and honesty of the person to be diagnosed. Therefore, the present study compares this approach with an alternative behavioral one. The latter operationalizes consci-entiousness as speed and accuracy, as well as the Speed-Accuracy Tradeoff, in a performance test. The study aims to identify predictors that explain conscientious behavior to increase the accuracy of personnel selection and therapy decisions. First, I investigated whether the results of the explicit (HEXACO-PI-R) and the behavioral (d2-R) assessment of measuring consci-entiousness, including the subfacets (perfectionism, prudence, diligence, organization), corre-late with each other. Secondly, I explored the extent to which the variance explanations of conscientiousness as a predictor, measured explicitly and behaviorally, differ in the criteria of educational attainment, alcohol, smoking and sexual behavior. I looked at the explicit and behavioral predictors individually and in combination. Thirdly, I tested whether the accep-tance (Akzept!-P & -L) differs between the explicit and the behavioral test procedures. The data originates from a German online sample of N = 191 (134 women, 54 men, 3 not specified) aged 18 to 95 years (M = 32.19, SD = 14.94). The results show that speed and diligence cor-relate. The Speed-Accuracy Tradeoff exploratively suggests a connection with perfectionism. Accuracy and conscientiousness, measured explicitly, significantly explain the variance of the criterion sexual behavior. The variance explanations of the explicit and behavioral predictors do not differ for the criteria. In addition, the HEXACO-PI-R is experiencing a greater level of acceptance. Due to a selectivity of a conscientious sample, the significance of the predictors could not be fully assessed. Overall, the analyses support a future combination of explicit and behavioral test procedures to explain conscientious behavior.
Wittayer, Melissa
Welche Bedeutung haben neutrale Antwortkategorien für die Akzeptanz von Fragebögen?
Bachelorarbeit, 29. Juni 2022
Abstract (Deutsch)
Die Frage nach der optimalen Anzahl an Antwortkategorien und der Bedeutung einer neutralen Mittelkategorie bei Fragebögen wurde bereits vielfach untersucht. Ein wichtiger Aspekt dabei, der bislang vernachlässigt wurde, ist die Akzeptanz des Fragebogens durch die Befragten. Um den Einfluss des Antwortformates auf die Akzeptanz zu untersuchen, wurde 156 Versuchspersonen im within-subject design jeweils die Neurotizismusskala des BFAS-G mit 2, 6 und 7 Antwortkategorien präsentiert. Nach jeder Version wurde die Akzeptanz des zuvor bearbeiteten Fragebogens mittels eines empirisch validierten Akzeptanzfragebogens (Akzept!-P) erfasst. Neben der Gesamt-Akzeptanz deckt der Akzept!-P u.a. die Aspekte Kontrollierbarkeit, Antwortfreiheit und Wahrung der Privatsphäre ab. Untersucht wurden sowohl Akzeptanzunterschiede zwischen den Versionen mit unterschiedlicher Anzahl an Antwortkategorien als auch Zusammenhänge zwischen der Wahlhäufigkeit der Mitte und den Akzeptanzaspekten. Zudem wurde die Rolle von Geschlecht und Neurotizismusausprägung in diesem Kontext betrachtet. Die Ergebnisse zeigten eine signifikant geringere Akzeptanz bei 2 Antwortkategorien im Vergleich zu 6 Kategorien, während zwischen 6 und 7 Antwortkategorien kein Akzeptanzunterschied festzustellen war. Wider erwartend stand Neurotizismus nicht in einem generellen Zusammenhang mit der Wahlhäufigkeit der Mitte und beeinflusste die Akzeptanz des Fragebogens bei fehlender Mittelkategorie nicht. Außerdem wurden keine Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen der Wahlhäufigkeit und den untersuchten Akzeptanzaspekten gefunden. Ein geschlechtsspezifischer Effekt zeigte sich nicht. In anschließenden Analysen fanden sich jedoch Hinweise auf mögliche Alterseffekte. Mögliche Erklärungen für die ausbleibenden Effekte sowie Impulse für zukünftige Akzeptanzforschung werden diskutiert. Für die praktische Nutzung von Persönlichkeitsfragebögen kann festgehalten werden, dass die Fragebogenakzeptanz scheinbar nicht von der Mittelkategorie abhängt, sofern ein gewisses Maß an Wahlfreiheit besteht. Ein dichotomes Antwortformat ist dagegen auf Grundlage der Studienergebnisse nicht empfehlenswert.
Abstract (Englisch)
The question of the optimal number of response categories and the role of a neutral response category in questionnaires has already been examined in many cases. An important aspect that has been neglected so far is the acceptance of the questionnaire rated by the person answering it. To investigate the effect of response formats on the acceptance, the neuroticism scale of the BFAS-G questionnaire with response formats of 2, 6 and 7 categories was presented to 156 subjects in a within-subject design. After each version the acceptance of the questionnaire answered before was measured by an empirically validated acceptance questionnaire (Akzept!-P). Besides the overall acceptance, the Akzept!-P covers among others the aspects of controllability, freedom of response and the respect of privacy. The subjects of investigation were differences in acceptance between the response formats with different numbers of categories as well as correlations between the voting frequency of the neutral response category and various aspects of acceptance. Furthermore, the role of gender and neuroticism in this context was considered. The results showed significant lower acceptance for the response format with 2 categories in comparison to that one with 6 categories, while there was no difference in acceptance between the 6 and 7 response categories. Contrary to expectations, neuroticism was in general not correlated with the voting frequency of the neutral response category and did not impact the acceptance of a questionnaire, when there is no neutral category. Moreover, there were no indications of a connection between voting frequency and the examined aspects of acceptance. A sex-specific effect did not appear. Nevertheless, subsequent analyses indicate potential age effects. Possible explanations for the lack of significant effects as well as suggestions for prospective acceptance research are discussed. With regard to the practical use of personality questionnaires an independence between acceptance and the existence of a neutral response category can be assumed, as long as a certain amount of freedom of response is given. A dichotomous response format, however, is based on the findings of this study not recommendable.
Wollweber, Carla Marie
Facetten des Geschlechts:
Wird der Zusammenhang von Gender und Geschlechterrollenorientierung durch das Alter moderiert?
Bachelorarbeit, 19. Juni 2023
Abstract (Deutsch)
Dieser Arbeit lag die Fragestellung zugrunde, wie das Gender und die Geschlechterrollenorientierung zusammenhängen und ob dieser Zusammenhang durch das chronologische Alter moderiert wird. Es nahmen N = 415 Personen (Gender: 68% weiblich, 27% männlich und 5% non-binär identifiziert) an dem Online-Fragebogen teil. Die Geschlechterrollenorientierung wurde mit der deutschen revidierten Version des Bem Sex-Role Inventory (BSRI-R) erfasst und die Proband/-innen wurden in drei Altersgruppen eingeteilt: 18 bis 29 Jahre, 30 bis 49 Jahre und 50 bis 83 Jahre. Die Analyse ergab, dass das chronologische Alter nicht den Zusammenhang von Gender und Geschlechterrollenorientierung moderiert. Möglicherweise ist dieser Befund auf einen gegensätzlichen Generationseffekt oder auf die ungleiche Gruppengröße der einzelnen Altersgruppen zurückzuführen, da das chronologische Alter in der Stichprobe nicht normalverteilt war. Darüber hinaus wurden die kategorialen Geschlechterrollenorientierungen (maskulin, feminin, androgyn und undifferenziert) für jedes Gender, sowie über alle Gender hinweg analysiert. Es konnte gezeigt werden, dass sich männlich identifizierte Personen überwiegend an der stereotypischen maskulinen Geschlechterrolle orientieren. Weiblich identifizierte Personen hingegen orientieren sich weniger an geschlechterstereotypischen Eigenschaften und sind zum Großteil androgyn orientiert. Bei non-binär identifizierten Personen überwog die undifferenzierte Geschlechterrollenorientierung. Über die Gender hinweg zeigte sich ein ausgewogenes Verhältnis der Geschlechterrollenorientierungen, wobei dieser Befund durch den überwiegenden Anteil weiblich identifizierter Personen in der Stichprobe verzerrt sein könnte. Die Ergebnisse zeigen insgesamt, dass Geschlechterstereotype je nach Gender unterschiedlich stark die individuelle Geschlechterrollenorientierung beeinflussen.
Abstract (Englisch)
This work was based on the question of how gender and sex role orientation are related and whether this relationship is moderated by chronological age. N = 415 subjects (Gender: 68% female, 27% male and 5% non-binary identified) took part in the online questionnaire. Sex role orientation was assessed with the German revised version of the Bem Sex-Role Inventory (BSRI-R) and subjects were divided into three age groups: 18 to 29 years, 30 to 49 years and 50 to 83 years. The analysis showed that chronological age does not moderate the relationship between gender and sex role orientation. It is possible that this finding is due to an opposing generational effect or the unequal group size of each age group, as chronological age was not normally distributed in the sample. Furthermore, the categorical sex role orientations (masculine, feminine, androgynous and undifferentiated) were analysed for each gender, as well as across all genders. It could be shown that male-identified persons orient themselves predominantly to the stereotypical masculine sex role. Female-identified persons, on the other hand, are less oriented towards gender-stereotypical characteristics and are mostly androgynous. In the case of non-binary identified persons, the undifferentiated sex role orientation predominated. Across gender, there was a balance of sex role orientations, although this finding may be skewed by the predominance of female-identified individuals in the sample. Overall, the results show that gender stereotypes influence individual sex role orientation to different degrees depending on gender.
Yesilcimen, Ekin
Evaluation eines Fragebogens zur Erfassung der Akzeptanz diagnostischer Verfahren: Eine Meta- und Sekundäranalyse
Bachelorarbeit, 29. Juni 2022
Abstract (Deutsch)
Der Akzept!-Fragebogen ist ein beliebtes mehrdimensionales Messinstrument zur Erfassung der Akzeptanz diagnostischer Verfahren. Es fehlen jedoch studienübergreifende Untersuchungen zu
seinen psychometrischen Eigenschaften. In dieser Untersuchung wurde eine Sekundäranalyse von 25 Rohdatensätzen (N = 155-6099) durchgeführt, um die interne Konsistenz, Dimensionalität
und konvergente Validität des Akzept!-Fragebogens zu überprüfen. Darüberhinaus wurden mit 47 Datensätzen (N = 454-11363) eine Reliability Generalization-Metaanalyse durchgeführt, um
die Beziehung zwischen den Alpha-Koeffizienten und den Studienmerkmalen zu untersuchen. Ein Random-Effects-Modell wurde angenommen, um die durchschnittliche Reliabilität über die
Studien hinweg für jede Skala zu bestimmen. Ein Mixed-Effects-Modell wurde angenommen, um Regressionsanalysen durchzuführen und Studienmerkmale als Prädiktoren für die Alpha-
Koeffizienten zu testen.
Die Sekundäranalyse ergab Alpha-Koeffizienten von .56 bis .84 über alle Skalen hinweg. Konfirmatorische Faktorenanalysen über 15 Datensätze ergaben überwiegend unbefriedigende Modellpassungen. Die Interskalenkorrelationen unterstützten weitestgehend die konvergente Validität. Die Meta-Analyse konnte Alpha-Koeffizienten von .59 bis .84 über alle Skalen aufweisen. In der Regressionsanalyse erwiesen sich das Durchschnittsalter sowie die Skalenmittelwerte und -standardabweichungen als signifikante Prädiktoren für die Reliabilität.
Abstract (Englisch)
The Akzept!-questionnaire is a popular multidimensional measure instrument for acceptance of diagnostic procedures. However, cross-study research on its psychometric properties is lacking. In this study, a secondary analysis of 25 raw datasets (N = 155-6099) was conducted to assess the internal consistency, dimensionality, and convergent validity of the Akzept!-questionnaire. Furthermore, a reliability generalization meta-analysis was performed on 47 datasets (N = 454- 11363) to explore the relationship between alpha coefficients and study factors. A random effects model was adopted to determine average reliabilities across studies for each scale. A mixed effects model was adopted to perform regression analyses and test study variables as predictors of the alpha coefficients.
The secondary analysis yielded alpha coefficients ranging from .56 to .84 across all scales. Confirmatory factor analyses of 15 data sets resulted in mostly unsatisfactory model fits. The interscale correlations largely supported convergent validity. The meta-analysis showed alpha coefficients from .59 to .84 across all scales. In the regression analysis, mean age as well as scale means and standard deviations proved to be significant predictors of reliability.
Ziegler, Marco
Die Validität einer verbalen Intelligenztestaufgabe unter Anwendung unterschiedlicher Normgruppen.
Bachelorarbeit, 30. Mai 2015
Abstract (Deutsch)
In dieser Arbeit wird untersucht, wie sich die Anwendung einer nach Bildung differenzierenden Norm auf die Testvalidität auswirkt. Es wird vermutet, dass für eine hohe Testvalidität bei unterschiedlichen Kriterien, Symmetrieüberlegungen zum Verhältnis zwischen Prädiktor und Kriterium angestellt werden müssen. Zur Überprüfung wurde eine Stichprobe von Berufsschülern (N=513) akquiriert, die den Subtest „Analogien“ aus dem WIT-2 Intelligenzstrukturtest sowie den Subtest „Regeln finden“ aus dem GET-HEP Verfahren bearbeiteten und Auskunft über Schulnoten des letzten allgemeinbildenden Abschlusses sowie aus der Berufsschulausbildung gaben. Überprüft wird die Kriteriumsvalidität (durch die Schulnoten) und die Konstruktvalidität (durch den Subtest „Regeln finden“) unter Anwendung der nach Bildung differenzierenden Norm. Es werden verschiedene Kombinationen aus Normanwendung und Aufteilung in Subgruppen (Stratifizierung) unterschieden und als Fälle deklariert. Jedem Fall werden unterschiedliche Eigenschaften hinsichtlich seiner Symmetrie zwischen Prädiktor (Subtest „Analogien“) und Kriterium (Schulnoten, Berufsschulnoten bzw. konvergenter Subtest) unterstellt, die sich auf die Höhe der Korrelationskoeffizienten auswirken. Die Auswertungen der Fallkontrastierungen zeigen, dass sich die Anwendung einer nach Bildung differenzierenden Norm auf die Testvalidität auswirkt und Überlegungen zur Symmetrie für die Schulnotenkriterien des letzten allgemeinbildenden Abschlusses keine und Berufsschulnotenkriterien teilweise eine Vorhersage über die Höhe der Testvalidität erlauben.
Abstract (Englisch)
The validity of a verbal intelligence task applying different norm groups.
In this work the effect toward test validity due to the application of an educational norm group is investigated. It is assumed that high testvalidity for different criteria depends on a symmetrical relationship between predictor and criteria. To investigate the effects 513 apprentices executed two different subtests („Analogien“ from the WIT-2 and „Regeln finden“ from the GET-HEP Intelligence test) and provided information about their grades of their last general educational degree and about grades of their last degree in vocational school. Criterion related validity (via grades from participants last general educational degree and last degree in vocational school) and construct related validity (via the subtest „Regeln finden“) will be examined with reference to the educational normgroup. Different combinations of normgroup application and separation into subgroups (stratification) are getting declared as cases. Each case is assumed to have different features of symmetry that influence the correlational coefficient between predictor (subtest „Analogien“) and criteria (grades or convergent subtest). The comparison of these cases indicate that the application of an educational normgroup has effect on the testvalidity. Furthermore, the prediction of grades from participants last general educational degree do not follow the postulated symmetry assumptions while the predictions for grades from their last degree in vocational school partly pertain.
Ziegler, Marco Carlo
Zur Reliabilität der gemessenen Genauigkeit des „Approximate Number System“ in Abhängigkeit der Anzahl der durchgeführten Experimentaldurchgänge.
Masterarbeit, 25. Juli 2018
Abstract (Deutsch)
Das Approximate Number System (ANS) gilt als ein angeborenes Verarbeitungssystem, das es Menschen ermöglicht, eine Anzahl von Entitäten zu repräsentieren, deren Anzahl zu schätzen und zu vergleichen ohne deren genaue Anzahl zu kennen. Die Genauigkeit des ANS einer Person wird häufig mithilfe eines Dot-Comparison-Task (DCT) gemessen, in dem eine Person zwei Punktewolken vergleicht und einschätzt, welcher der Punktewolken mehr Punkte enthält. Einigen Studien zufolge steht das ANS im Zusammenhang mit formalen mathematischen Fähigkeiten. Die Befundlage zur Assoziation zwischen dem ANS und mathematischer Fähigkeiten ist allerdings heterogen. Dies liegt gegebenenfalls daran, dass verschiedene Forschergruppen unterschiedliche Untersuchungsparadigmen in den DCTs anwenden und zusätzlich unterschiedliche Maße zu deren Auswertung heranziehen. Mit dieser Arbeit möchten wir dazu beitragen, zu klären, welche Art der Messung für die ANS-Forschung unter dem Gesichtspunkt der Reliabilität am besten geeignet ist. Wir knüpfen damit an Untersuchungen an, die sich speziell mit der Methodik der Messung des ANS befassen. Konkret untersuchen wir erstmalig systematisch die Test-Retestreliabilität/-en einer aus einem paired DCT abgeleiteten Messung in Abhängigkeit der Anzahl der Experimentaldurchgänge. Damit wollen wir klären, wie viele Durchgänge eine Messung beinhalten sollte, um ein verlässliches Maß für das Schätzvermögen einer Person zu erhalten. Wir nutzen hierfür eine Sampling-Methode, die es uns erlaubt, unterschiedliche Messszenarien hinsichtlich der Anzahl der Durchgänge an einer Stichprobe zu simulieren und deren Reliabilität/-en zu schätzen. Unsere Ergebnisse zeigen, dass eine relativ hohe Anzahl an Experimentaldurchgängen von über 600 Trials administriert werden sollte, um eine zufriedenstellende Reliabilität zu gewährleisten. Auf eine geringere Anzahl an administrierten Trials sollte aufgrund mangelnder Reliabilität verzichtet werden. Aufgrund der Ergebnisse leiten wir weitere Hinweise auf die zukünftige Praxis der ANS-Messungen ab.
Abstract (Englisch)
The Approximate Number System (ANS) is assumed to be an innate cognitive system that allows humans to encode, estimate and operate with numerosity without serially counting. The ANS acuity is often measured by Dot-Comparison-Tasks (DCT). In this kind of task people compare numerosity that gets presented in two separate dot patterns. People must choose which one of the presented patterns contains the larger numerosity. According to different publications the ANS acuity is associated with formal math-achievement. However, different results occured in the field. We think that this is in part due to slightly different DCT measurements and the usage of different dependent variables. In this study we like to investigate the general reliability of a specific DCT, which we assume to be suitable for measuring ANS acuity to help improving the practice of ANS measurement. We tie on former ANS reliability research. We investigate, for the first time, systematically the test-retest reliability of a paired DCT due to the administration of conducted trials. We like to answer the question how many trials are necessary to obtain suitable reliability in a paired DCT. We use a sampling technique, which allows us to simulate different outcomes of reliability due to the conducted trials with a single sample of people. Our findings indicate that an administration of more than 600 trials is appropriate to obtain a suitable test-retest reliability. We dissuade for administration of lesser trials because of poor test-retest reliability. Further implementations for practical application and standardization of ANS measurement are discussed.
Zientek, Armin
Reduktion sprachlicher Instruktionsanteile durch Video-Animationen: Der Einfluss auf die Validität und die Akzeptanz von Intelligenztestungen.
Bachelorarbeit, 9. Juli 2017
Abstract (Deutsch)
Können sprachverminderte Videoinstruktionen einen Beitrag zur valideren und besser akzeptierten Testung von Intelligenz leisten? In dieser Abschlussarbeit wurden die Instruktionsbedingungen bei einem neuentwickelten Intelligenztest, dem RefuGi-KKT, variiert. Von insgesamt 128 Teilnehmenden erhielten 61 eine statische Bildinstruktion und 67 eine sprachverminderte Videoinstruktion. Die Teilnehmenden teilten sich in eine Geflüchtetenstichprobe (n = 57) sowie eine deutsche Stichprobe (n = 71). Die Erhebungen fanden jeweils in Gruppen über einen Onlinefragebogen in Computerräumen statt. Es zeigten sich keine Unterschiede in den Instruktions- und Verständnisbeurteilungen, sowie der Varianz der Testergebnisse in der Geflüchtetenstichprobe für die verschiedenen Bedingungen. In der Gesamtstichprobe zeigten sich keine Unterschiede in den Akzeptanzbeurteilungen. In der deutschen Stichprobe zeigte sich hypothesenwidrig ein bedeutender Leistungsunterscheid zwischen den Instruktionsbedingungen zugunsten Videoinstruktionen (U = 453, Z = -2.02, p = .043). Zudem zeigte sich für die Gesamtstichprobe eine erhöhte Paralleltestkorrelation des RefuGi-KKT mit der Kurzversion des CFT-20-R bei Videoinstruktionen gegenüber statischen Bildinstruktionen (Z = 1.883, p < .05.). Folglich wurde für Videoinstruktionen nur ein Leistungsunterschied für deutsche Personen und eine erhöhte Paralleltestkorrelation der Gesamtstichprobe, jedoch keine Leistungs- oder Akzeptanzunterschiede für Personen mit Fluchthintergrund signifikant. Somit bieten Videoinstruktionen in der vorliegenden Umsetzung keine bedeutenden Vorteile gegenüber statischen Bildinstruktionen.
Abstract (Englisch)
Could language reduced video instructions help towards a more valid and accepted testing of intelligence? In the following thesis the condition of instruction was manipulated for a newly developed intelligence test, the RefuGi-KKT. Out of 128 participants 61 got a static instruction and 67 got a language reduced video instructions. 57 participants were refugees and 71 were Germans. The participants got tested in groups using an online survey in computer laboratories.
There are no significant differences between the acceptance and comprehension ratings as well as the variance of the test scores for the refugees for the different instructions. For the whole sample no differences between the two instructions concerning the acceptance ratings were proven. Against the assumption a significant performance difference between the two conditions for the benefit of video instructions was shown (U = 453, Z = -2.02, p = .043). Additionally, the data show a higher test correlation of the RefuGi-KKT with the CFT-20-R for video instructions instead of static instructions for the whole group (Z = 1.883, p < .05.). Hence for video instructions a performance difference for German participants and a higher test correlation for all participants, but no significant differences in performance, acceptance and comprehension ratings for refugees were shown. Therefore, video instructions in the existing realization have no major advantages over static instructions.
Zinn, Isabel Petra
Bildungsbiografien und psychische Gesundheit: Ein Vergleich zwischen Studienabbrecher*innen, Absolvent*innen und Personen ohne Hochschulerfahrung
Masterarbeit, 27. Oktober 2023
Abstract (Deutsch)
Diese Studie beschäftigte sich mit den Folgen eines Studienabbruchs auf das psychische Wohlbefinden. Es wurde untersucht, ob sich die Studienabbrecher*innen auf verschiedenen Indikatoren für die psychische Gesundheit von Studienabsolvent*innen und Personen ohne Hochschulerfahrung unterscheiden. Die Datenanalyse erfolgte mit den Daten von 66 Studienabbrecher*innen, 225 Studienabsolvent*innen und 109 Personen ohne Hochschulerfahrung (N = 400). Die Lebenszufriedenheit der Studienabbrecher*innen unterschied sich nicht signifikant von der von Studienabsolvent*innen, dafür ist sie aber signifikant geringer als die der Personen ohne Hochschulerfahrung ausgefallen. Hinsichtlich des Selbstwertgefühls gab es keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen. Des Weiteren zeigte sich, dass die Studienabbrecher*innen eine signifikant geringere wahrgenommene Stressbelastung haben als die Studienabsolvent*innen. Die Stressbelastung zwischen den Abbrechen und den Personen ohne Hochschulerfahrung unterschied sich nicht signifikant voneinander. Ebenfalls unterschieden sich die wahrgenommenen depressiven Affekte innerhalb der Gruppen nicht signifikant voneinander. In einer Anschlussanalyse zeigten sich die signifikanten Unterschiede auf den Variablen Lebenszufriedenheit und Stress unter Einbezug der Kontrollvariablen Geschlecht, Familienstand und Bildungsniveau nicht mehr. Außerdem wurde herausgefunden, dass die wahrgenommene soziale Unterstützung in einem negativen Zusammenhang mit den depressiven Affekten der Studienabbrecher*innen steht, und demnach eine stärker wahrgenommene soziale Unterstützung bei Studienabbrecher*innen mit weniger depressiven Affekten einhergeht. Die Studienergebnisse werden vor dem Hintergrund der theoretischen Annahmen und der bisherigen Forschung diskutiert. Ein Ausblick bzw. Implikationen für die zukünftige Forschung werden ebenfalls gegeben.
Abstract (Englisch)
This study addressed the consequences of dropping out of university on the mental well-being. It examined whether dropouts differed on various mental health indicators from graduates and individuals with no university experience. Data analysis was conducted using data from 66 dropouts, 225 graduates, and 109 individuals with no university experience (N = 400). Life satisfaction of dropouts did not differ significantly from that of graduates, but it turned out to be significantly lower than that of persons without university experience. There were no significant differences between the groups regarding self-esteem. Furthermore, the dropouts were found to have significantly lower perceived stress levels than the graduates. There were no significant differences in stress levels between dropouts and those without university experience. Likewise, perceived depressive affect did not differ significantly within the groups. In a follow-up analysis, it was found that the significant differences on the life satisfaction and stress variable were no longer evident when the control variables of gender, marital status, and education level were included. In addition, perceived social support was found to be negatively related to dropouts‘ depressive affect, and accordingly, greater perceived social support among dropouts was associated with less depressive affect. Study results are discussed considering the theoretical assumptions and previous research. An outlook and implications for future research are also given.
Zwiesler, Sebastian
Zum Einfluss individueller Persönlichkeitsmerkmale von Beurteilern auf die Einschätzung relevanter Anforderungen für ein erfolgreiches Studium.
Bachelorarbeit, 26. Mai 2014
Abstract (Deutsch)
Im Rahmen des Projektes Ready for Justus? entwickelt die Abteilung für psychologische Diagnostik an der Justus-Liebig-Universität Gießen ein Online-Self-Assessment (OSA) für Studieninteressierte. Dieses Tool soll die studienfachspezifische Eignung der Interessenten feststellen und an diese zurückmelden. Um die jeweils studienerfolgskritischen Anforderungen des Studiengangs zu identifizieren, ist zuvor eine Anforderungsanalyse notwendig. Ein häufig vernachlässigtes Problem stellt dabei die nur unzureichende Bestimmung der Gütekriterien Objektivität, Reliabilität und Validität für Anforderungsanalysen dar. Ziel der vorliegenden Studie ist es, zu untersuchen in wieweit die Generierung eines Anforderungsprofils für Studierende eines bestimmten Studienganges durch einen Experten von dessen Personenmerkmalen abhängig ist. Insbesondere soll der Einfluss der Expertenpersönlichkeit auf die Bewertung studienerfolgsrelevanter Merkmale untersucht werden. Dazu werden auf der einen Seite die Ausprägung der Persönlichkeitsfacetten von Studierenden erfasst; auf der anderen Seite schätzen diese Studierenden die Relevanz von Persönlichkeitsmerkmalen für ein erfolgreiches Studium ein. Die vermuteten Zusammenhänge zwischen Expertenpersönlichkeit und Anforderungspersönlichkeit konnten jedoch nur für die Persönlichkeitsfacette Verträglichkeit gefunden werden.
Abstract (Englisch)
The department for psychological diagnostics of the Justus-Liebig-University Giessen has developed an online Self-Assessment (OSA) for prospective students, as a part of the project Ready for Justus?. This tool is intended to determine the suitability of the prospective students and give them feedback about their matching with the demands of a particular course of study. To identify the criteria relevant for success in a particular course of study, a requirement analysis is first necessary. The problem of insufficient determination of objectivity, reliability and validity of the requirement analysis does not gain enough attention. The aim of the present study is to investigate to what extent the generation of a requirement profile for students of a specific course of study depends on the personal characteristics of an expert, who generates the requirement profile. In particular, the influence of an expert personality to be examined for the evaluation study performance-relevant characteristics. For this purpose, the expression of the personality facets of students are recognized, as well as students appreciating the relevance of a personality traits for a successful study. However, the assumed connections between expert’s personalities and personality requirements could only be found through the personality trait agreeableness.