Bork, Joschua
Entwicklung eines berufsbezogenen Fragebogens zur
Messung der Persönlichkeit nach dem HEXACO-Modell
Bachelorarbeit, 26. Juni 2024
Abstract (Deutsch)
In der vorliegenden Arbeit wird untersucht, ob ein auf die Arbeitswelt
kontextualisierter Persönlichkeitsfragebogen nach dem HEXACO-Modell dazu
beitragen kann, eine präzisere Vorhersage des Berufserfolgs zu ermöglichen, die
Akzeptanz von Bewerbenden zu steigern und somit die Validität von
Persönlichkeitsfragebögen im Arbeitskontext zu erhöhen. Dazu wurde ein neuer
Fragebogen mit dem Namen HEXACO-WORK entwickelt. Im ersten Schritt wurden
auf Grundlage des HEXACO-60-Fragebogens berufsbezogen formulierte Items
erstellt. Anschließend wurde eine Online-Studie mit berufstätigen Personen
durchgeführt. Für die Auswertung des neu entwickelten Fragebogens und der
Akzeptanzurteile der Teilnehmenden wurde eine Itemanalyse durchgeführt und
daraufhin anhand von verschiedenen Verfahren die Reliabilität und Validität
untersucht. Anhand dieser Ergebnisse wurden zudem mangelhafte Items
identifiziert. Die Testung der Hypothesen zeigt, dass der HEXACO-WORKFragebogen
insbesondere hinsichtlich der Akzeptanz dem nicht-kontextualisierten
HEXACO-Fragebogen überlegen ist. Weiterhin lässt sich festhalten, dass der
HEXACO-WORK-Fragebogen, obwohl er den subjektiven Berufserfolg nicht
präziser hervorsagen konnte als der nicht-kontextualisierte HEXACO-Fragebogen,
durch die höhere Akzeptanzbewertung einen wichtigen Beitrag für die
psychologische Diagnostik im Arbeitskontext leisten kann. Zukünftig sollten
identifizierte Items angepasst werden, um die Güte des HEXACO-WORKFragebogens
zu optimieren.
Abstract (Englisch)
The present study explores whether a personality questionnaire based on the
HEXACO model and contextualized to the workplace can contribute to a more
accurate prediction of career success, increase the acceptance of applicants and
therefore increase the validity of personality questionnaires in the work context. A
new questionnaire called HEXACO-WORK was developed for this purpose. The
first step was to create job-related items based on the HEXACO-60 questionnaire.
An online study was then conducted with employed persons. To evaluate the newly
developed questionnaire and the participants‘ acceptance ratings, an item analysis
was performed, and the reliability and validity were then examined using various
methods. Inadequate items were also identified based on these results. The testing
of the hypotheses shows that the HEXACO-WORK questionnaire is superior to the
non-contextualized questionnaire, particularly in terms of acceptance. Furthermore,
it can be stated that the HEXACO-WORK questionnaire, although it could not
predict subjective career success more precisely than the non-contextualized
questionnaire, can make an important contribution to psychological diagnostics in
the work context due to the higher acceptance rating. In the future, identified items
should be adapted to optimize the quality of the HEXACO-WORK questionnaire.
Gottschalk, Stefanie
Der Einfluss von Persönlichkeit und Selbstwert auf die Akzeptanz von Barnum-Feedback.
Masterarbeit, 12. Juli 2016
Abstract (Deutsch)
Der im Mittelpunkt der Studie stehende Barnum-Effekt ist dafür verantwortlich, dass Menschen allgemeingültige, vage und mehrdeutige Aussagen als auf sich zutreffende Persönlichkeitsbeschreibung empfinden. Die damit verbundene Akzeptanz gegenüber Barnum-Feedback wurde in der vorliegenden Studie im Zusammenhang mit Persönlichkeitseigenschaften (Big Five) und Selbstwert untersucht. Um diese drei Komponenten und bereits bestehende Befunde innerhalb einer Untersuchung zu vereinen, wurden die Daten eines Persönlichkeitsfragebogens sowie einer Selbstwertskala und der Akzeptanz von je einem Barnum-Feedback (positiv, neutral oder negativ), von insgesamt N = 663 Teilnehmern, erhoben. Es war von Interesse, welche Art des Barnum-Feedbacks bevorzugt akzeptiert wird und ob diese Akzeptanz mit Persönlichkeitseigenschaften zusammenhängt. Die Hypothese, dass positives Barnum-Feedback eher als neutrales und negatives Barnum-Feedback und neutrales eher als negatives Barnum-Feedback akzeptiert wird, wird signifikant unterstützt. Zudem kann aufgrund der vorliegenden Befunde davon ausgegangen werden, dass je stärker Neurotizismus bei einer Person ausgeprägt ist, desto eher akzeptiert diese negatives Barnum-Feedback. Je höher die Werte einer Person in Extraversion vorliegen, desto eher wird positives und neutrales Barnum-Feedback akzeptiert. Auch die Annahmen zum Selbstwert liefern ein signifikantes Ergebnis. Hier zeigen die Ergebnisse, dass hohe Werte auf der Selbstwertskala mit einer niedrigen Akzeptanz und niedrige Werte dieser Skala mit einer höheren Akzeptanz des negativen Barnum-Feedbacks einhergehen. Einzig die Hypothese zu Gewissenhaftigkeit konnte nicht signifikant gestützt werden. Hohe Werte in der Skala zu Gewissenhaftigkeit gehen ebenfalls mit einer hohen Akzeptanz einher. Die Ergebnisse sollten im Kontext zu Hypothese 1 betrachtet werden, da alle Feedbacks eher akzeptiert werden und positives Feedback die höchste Akzeptanz erhält. Um die Befunde weiter zu stützen, wurden weiterführende Analysen, wie die Berechnung korrelativer Unterschiede innerhalb der Barnum-Feedback-Gruppen und eine multiple hierarchische Regression, durchgeführt.
Abstract (Englisch)
The influence of personality and self-esteem on the acceptance of Barnum-Feedback.
This study focuses on the Barnum-effect which is responsible for ensuring that people sense general, vague and ambiguous statements as to be accurate personality descriptions. The acceptance of Barnum-feedback was investigated in the present study in relation to personality traits (Big Five) and self-esteem. In order to combine these three components and existing findings from previous studies within one investigation, the data of a personality questionnaire, a selfesteem scale and the acceptance from one of three (positive, neutral and negative) Barnum-feedbacks from a sample of N = 663 participants was compiled. The main focus is on the kind of Barnum-feedback is preferably accepted, and if this acceptance is connected to personality characteristics. The result that positive Barnum-feedback is more preferred than neutral and negative Barnum-feedback, and neutral feedback is more accepted than negative feedback can be significantly supported. Furthermore it can be assumed, due to the present findings, that the more neuroticism is pronounced within a person the more the person accepted the negative Barnum-feedback. The higher the value of extraversion is the more positive and neutral Barnum-feedback is accepted. The assumptions for self-esteem are also significant. The results indicate that high values on the self-esteem scale go along with a low acceptance, and low values on the scale associated with a higher acceptance of negative Barnum-feedback. Only the hypothesis on conscientiousness could not be significantly confirmed. High values on the scale of conscientiousness were also accompanied by a high level of acceptance. The results should be considered in context to hypothesis 1, because all feedbacks are readily accepted and positive feedback is given the highest acceptance. To support these findings more extensive analysis, such as calculating correlative differences within the three different Barnum-feedbackgroups as well as a multiple hierarchical regression, were realized.
Graulich, Verena
Die Akzeptanz von Barnum-Feedback in Abhängigkeit von Persönlichkeit und Intelligenz.
Masterarbeit, 28. September 2015
Abstract (Deutsch)
Der Barnum-Effekt bezeichnet die Neigung von Menschen, vage und vermeintlich allgemeingültige Aussagen über die eigene Person als zutreffend und als die individuelle Persönlichkeit charakterisierend zu akzeptieren. Unter anderem im Kontext beruflicher Persönlichkeitstestungen mit entsprechender Rückmeldung zum Zwecke der Personalentwicklung ist die Akzeptanz unspezifischer und damit schlimmstenfalls nichtssagender Persönlichkeitsbeschreibungen kritisch zu betrachten. Die Zusammenhänge zwischen Persönlichkeitseigenschaften von Feedback-Rezipienten und der Akzeptanz von Feedback, das derartige allgemein formulierte Aussagen enthält (Barnum-Feedback), wurden mehrfach untersucht. Die Befundlage ist widersprüchlich und inkonsistent, die Operationalisierung oftmals uneinheitlich. Die vorliegende Studie soll den Kenntnisstand zum Zusammenhang zwischen Persönlichkeitseigenschaften und der Akzeptanz von Barnum-Feedback erweitern. Darüber hinaus wird untersucht, ob die Akzeptanz von Barnum-Feedback mit der Intelligenz der Feedback-Rezipienten variiert. Die Versuchsteilnehmer (N > 500) erhielten ein Persönlichkeitsfeedback und gaben an, in welchem Ausmaß es auf sie zutraf. Einer Hälfte wurde ein Feedback dargeboten, das aus den individuellen Antworten eines zuvor durchgeführten Persönlichkeitstests hervorging und damit als zutreffend gilt. Die andere Hälfte erhielt ein universell formuliertes Barnum-Feedback. Weder für die Persönlichkeitseigenschaften noch die Intelligenzausprägung ergaben sich aussagekräftige Zusammenhänge mit der Akzeptanz von Barnum-Feedback. Diese ist somit als weitestgehend unabhängig von den erhobenen Personeneigenschaften zu betrachten. Es wird geschlussfolgert, dass es sich beim Barnum-Effekt um ein allgemeingültiges Phänomen handelt. Darüber hinaus wird der Einfluss der Operationalisierung des Akzeptanzmaßes auf die untersuchten Zusammenhänge diskutiert.
Abstract (Englisch)
Acceptance of Barnum-Feedback as a function of personality and intelligence.
The term Barnum-Effect refers to people’s tendency to approve of vague and universal personality descriptions and accept them as an individual feedback. The idea that employees embrace non-specific and at worst meaningless personality feedback is to be taken into account critically in vocational testing for the purpose of personnel development. The relationship between recipients’ personality traits and acceptance of feedback which contains such general statements (Barnum-Feedback) has been examined several times. However, the results are contradictory and the methods differ in operationalization. One goal of the present study is to supplement the findings on the correlations between personality traits and acceptance of Barnum-Feedback. Moreover, it is explored whether recipients’ intelligence moderates acceptance of Barnum-Feedback. Participants (N > 500) received personality feedback and rated its accuracy. Half were given feedback that resulted from their individual responses to a personality test; hence the feedback can be regarded as accurate. The other half of the sample received general-phrased Barnum-Feedback. No convincing correlations of the acceptance of Barnum-Feedback were identified, neither with personality traits nor participants’ intelligence. Therefore, acceptance of Barnum-Feedback is considered to be fairly independent of those characteristics. It is concluded that the Barnum-Effect is a universally valid phenomenon. Additionally, it is discussed that the way acceptance of feedback is measured may influence the results.
Joschko, Viola
Wie sich verschiedene Maßnahmen zum Umgang mit der Verfälschbarkeitsproblematik auf die Akzeptanz von Persönlichkeitsfragebogen in der Personalauswahl auswirken.
Bachelorarbeit, Juni 2013
Abstract (Deutsch)
Der Einsatz von Persönlichkeitsfragebogen in der Personalauswahl ist oft von der Sorge um ein verfälschtes Antwortverhalten begleitet. Es werden zahlreiche Maßnahmen diskutiert, wie man mit dieser Verfälschbarkeit umgehen sollte. Diese Studie untersuchte, ob im Kontext der Eignungsdiagnostik Maßnahmen zum Umgang mit der Verfälschungsproblematik einen Einfluss auf die Akzeptanz von Persönlichkeitsfragebogen sowie auf die Arbeitgeberattraktivität haben. 945 Teilnehmer einer online Studie bearbeiteten einen Persönlichkeitsfragebogen (BFI-K). Sie sollten sich vorstellen, dass diese Bearbeitung im Kontext einer Bewerbung auf eine für sie interessante Position erfolgte. Anschließend schätzten Sie mit dem (Akzept-P!) die Akzeptanz des Fragebogens sowie die Arbeitgeberattraktivität ein. Dabei wurden drei experimentelle Bedingungen realisiert. Bei einer Gruppe wurde versucht, die Verfälschung zu verhindern, indem in der Instruktion des Fragebogens behauptet wurde, Verfälschung könnte entdeckt werden und würde sanktioniert. Eine zweite Gruppe wurde lediglich darüber informiert, dass dem Unternehmen bewusst ist, dass der Fragebogen verfälscht werden kann.. Bei einer Kontrollgruppe erfolgte keine auf die Verfälschung bezogene Instruktion. Beide Maßnahmen reduzierten Verfälschung. Die Androhung von Entdeckung und Sanktionen führte zu einer geringeren Arbeitgeberattraktivität.
Abstract (Englisch)
coming soon…
Kienitz, Anna Leni Lilli
Fragebogen vs. Interview: Über die Diskrepanz zwischen intendierter und tatsächlicher Frageinterpretation anhand des FPP
Bachelorarbeit, 26. Juni 2019
Abstract (Deutsch)
Psychometrische Fragebögen sind, im Gegensatz zu Messinstrumenten anderer Disziplinen, von dialogischer Natur geprägt. Selbst ein durchdacht und auf Theorie fundiert entwickelter Fragebogen kann so sein Ziel verfehlen, wenn die Fragen beim Leser nicht auch in der Art verstanden werden, wie sie bei Konstruktion des Instruments erdacht wurden. Um die Kongruenz zwischen intendierter und tatsächlicher Iteminterpretation zu untersuchen, bearbeitete in diesem Rahmen eine Studierendenstichprobe (N = 35 | 68.8% weiblich) zunächst den Fragebogen Psychopathischer Persönlichkeitseigenschaften (Etzler & Rohrmann, 2017b). Im Anschluss daran wurden diese Proband*innen in einem kognitiven Interview zu ihrem Itemverständnis und den Hintergründen ihrer Antworten befragt. Ausgehend von den Aussagen der Proband*innen im Interview wurde zusätzlich zur Selbsteinschätzung der Proband*innen auf Grundlage des Fragebogens durch zwei Rater eine Fremdeinschätzung für jedes der angekreuzten Items ermittelt. Zentraler Fokus der folgenden Analysen liegt auf als kritisch angenommenen Items mit niedriger Trennschärfe. Bezüglich dieser wurde angenommen, dass sich ein signifikanter Unterschied zwischen Selbsteinschätzung und interviewbasierten Rater-Ratings aufzeigen sollte. Statistische Untersuchungen der relevanten Items zeigten keinen signifikanten Unterschied zwischen Selbs- und Rater-Einschätzung. Qualitative Analysen ergeben jedoch im Fall von Item 11 ein gehäuft beobachtbares nicht konstruktkonformes Itemsverständnis. Die zur Überprüfung der Fragestellung verwendete Methodik wird aus diesen Gründen hinterfragt und die Implikationen der vorliegenden Ergebnisse für eine zukünftige genauere Betrachtung diskutiert.
Abstract (Englisch)
Psychometric questionnaires are, in opposite to measurement instruments of other disciplines, coined by their dialog nature. Even a well-planned questionnaire of sound theory can miss its target, if the questions are not understood by the reader in the same manner as in the construction of the instrument. To investigate the congruence between intended and actual item interpretation, a sample group consisting of students (N = 35 | 68.8% female) first finished an entrenched questionnaire to survey psychopathy. Following, the subjects were questioned in a cognitive interview surveying their understanding of each item, including the background of their answers. Proceeding from the statements of the subjects in this interview and in addition to such, external assessment was additionally investigated by two raters for each ticked item, based on the questionnaire. Central focus of the following analyses lies on items regarded as critical, featuring only low selectivity. In respect to this it is assumed that there is a significant difference between self-assessment and interview-based ratings by raters. Statistical analysis of the relevant items showed no significant difference between self- and rater-based assessment. Qualitative analyses in item 11, however, resulted in a highly visible, not construct compliant understanding of this item. The methodology used for verification of the question will be questioned for these reasons and the implications of the present results will be discussed for potential future studies.
Labusga, Andrea
Bedingungen der Übereinstimmung von Selbst- und Fremdurteilen bei berufsbezogenen Persönlichkeitstests.
Diplomarbeit, 19. Juni 2006
Abstract (Deutsch)
In der Arbeits- und Organisationspsychologie herrscht ein lang anhaltender Trend zur Nutzung berufsbezogener Persönlichkeitstests. Eine zentrale Fragestellung in diesem Kontext ist die Übereinstimmung von Selbst- und Fremdurteilen. Häufig wird das Ausmaß dieser Übereinstimmung als Validitätsindikator des Verfahrens interpretiert. Die Diplomarbeit reflektiert theoretisch und empirisch die Bedingungen, unter denen geringere oder höhere Übereinstimmungen der Selbst- und Fremdurteile zu erwarten sind. Dabei geht es zunächst um (1) die Beziehung zwischen Selbst- und Fremdbeurteiler. In einem zweiten Schritt soll dann geklärt werden, ob (2) die Art der zu beurteilenden Eigenschaft die Übereinstimmung zwischen Selbst- und Fremdurteil moderiert. Die grundlegende Annahme lautet hier, dass die Übereinstimmung umso höher ausfällt, desto beobachtbarer die zu beurteilenden Eigenschaften sind. Mit der dritten Fragestellung wird (3) der Einfluss der verwendeten Befragungsmethode geprüft. Der vierte und letzte Untersuchungsaspekt widmet sich der Frage, ob (4) die Übereinstimmung von Selbst- und Fremdurteil in Abhängigkeit von bestimmten Fähigkeiten der Fremdbeurteiler variiert. Um die Fragestellungen drei und vier untersuchen zu können, wurden den Fremdbeurteilern drei Arten von Urteilen abverlangt. Zunächst hatten die Personen sich selbst mit Hilfe von Persönlichkeitsfragebogen hinsichtlich zweier fragestellungsrelevanter Dimensionen (Empathie und soziale Intelligenz) zu beurteilen. Außerdem wurde ihre verbale Intelligenz mit einem Test geprüft und ihre Tendenz, sozial erwünscht zu antworten, kontrolliert. Bei der Fremdbeurteilung wurden die Personen sowohl gefragt, wie sie persönlich die Zielperson einschätzen, sie sollten aber auch angeben, wie sich die Person ihrer Meinung nach selbst eingeschätzt hat.
In der Diplomarbeit werden die (teilweise online erhobenen) Daten von 142 Personen (71 „Paaren“ von Selbst- und Fremdbeurteilern) analysiert. Die Items der eingesetzten Persönlichkeitsfragebogen werden danach unterteilt, ob sie eher auf internal oder external beeinflusstes Erleben und Verhalten zielen. Die in den internalen Items thematisierten Sachverhalte sind, so die These, leichter zu beobachten. Tatsächlich ist die Übereinstimmung zwischen Selbst- und Fremdurteil bei diesen Items höher als bei den externalen Items. Auch zeigt sich für die internalen Items, dass die Übereinstimmung zwischen Selbst- und Fremdbeurteilung mit wachsender Vertrautheit zwischen Selbst- und Fremdbeurteiler steigt.
Abstract (Englisch)
This research focused on terms that affect self-other agreement in job-related personality tests. 71 subjects completed the job-related personality test START-P (Beauducel & Kersting, in press) and 71 close acquaintances of the subjects rated them on the basis of the same test in a differentiated way. Due to theoretical assumptions and recent research findings we reasoned four moderator variables that affect self-other agreement: (1) relatedness between target and judge, (2) the type of trait being judged, (3) the method of inquiry and (4) abilities of the judge. Considering the relatedness between target and judge we found the subjective intimacy rated by the judge as an important factor for self-other agreement. We could also approve an impact on self-other agreement regarding the type of trait that has to be judged. Traits that were classified as more easily observable in everyday life entail higher coefficients in self-other agreement. The rating by the close acquaintance was collected in a differentiated way: First the judge had to decide how he or she thinks the targets had answered the items for themselves and second how he or she assesses the target. A higher correlation between the first type of the judgement and the self-ratings was not confirmed. As affecting abilities of the judge we investigated verbal and social intelligence as well as empathy. Some influence regarding these abilities was obtained. Nevertheless further research is necessary to clarify the relationship between these abilities and self-other agreement.
Lorenz, Marlene
Gewissenhaftigkeit und Antwortverhalten: Eine Untersuchung der Validität von Geschwindigkeit und Genauigkeit bei der Bearbeitung von Intelligenztests als Indikatoren der Persönlichkeit
Bachelorarbeit, 27. Juni 2024
Abstract (Deutsch)
Intelligenz und Persönlichkeit sind entscheidende Faktoren in der Personalauswahl. Während
die Intelligenz durch standardisierte Tests zuverlässig gemessen werden kann, gestaltet sich
die Erfassung der Persönlichkeit deutlich schwieriger. Besonders die Gewissenhaftigkeit hat
allerdings einen erheblichen Einfluss auf die akademische und berufliche Leistung. Diese
Studie untersucht, ob das Antwortverhalten bei einem Intelligenztest als Indikator für
Gewissenhaftigkeit und deren Facetten dienen kann, um auf klassische
Selbstauskunftsfragebögen verzichten zu können, die anfällig für Faking sind und eine hohe
Introspektionsfähigkeit voraussetzten. Gewissenhaftigkeit wurde über den HEXACO-PI-R
erhoben. Intelligenz und Antwortverhalten wurden mittels des Gießener kognitive
Kompetenzen Tests (GkKT) erfasst. Das Antwortverhalten setzt sich aus der Genauigkeit und
Geschwindigkeit beim Beantworten der Testfragen zusammen. Darüber hinaus wurden
Kriterien wie akademischer Erfolg und Gesundheitsverhalten in die Studie einbezogen, da
diese typischerweise mit Gewissenhaftigkeit in Verbindung stehen.
Die Ergebnisse zeigen, dass das Antwortverhalten nicht signifikant mit der Gewissenhaftigkeit
korreliert und somit das Antwortverhalten nicht als Prädiktor für Gewissenhaftigkeit geeignet
ist. Interessanterweise zeigte sich jedoch eine signifikant negative Korrelation zwischen der
Facette Organisiertheit und dem Antwortverhalten. Für diesen unerwarteten negativen
Zusammenhang konnte keine eindeutige Erklärung gefunden werden. Eine post hoc Analyse
ergab, dass Genauigkeit des Antwortverhaltens stärker mit dem akademischen Erfolg
korreliert als Intelligenz. Dies weist darauf hin, dass die Genauigkeit beim Beantworten eines
Tests möglicherweise ein besserer Prädiktor für akademischen Erfolg ist als Intelligenz.
Abstract (Englisch)
Intelligence and personality are important factors in personnel selection. While intelligence
can be reliably measured using standardized tests, personality is much more difficult to assess.
Conscientiousness in particular has a considerable influence on academic and professional
performance. This study investigates whether the response behavior in an intelligence test can
serve as an indicator of conscientiousness and its facets and replace classic self-report
questionnaires, which are vulnerable to faking and require a high capacity of introspection.
Conscientiousness was assessed using the HEXACO-PI-R, while intelligence and response
behavior were measured using the “Gießener kognitive Kompetenzen Test” (GkKT).
Response behavior consists of accuracy and speed in answering the test questions. In addition,
criteria such as academic success and health behavior were included in the study, both
typically associated with conscientiousness.
The results show that response behavior does not correlate significantly with
conscientiousness and therefore is not suitable as a predictor of conscientiousness. However,
there was a significant negative correlation between the organized facet and response behavior.
No clear explanation could be found for this unexpected negative correlation.
A post hoc analysis revealed that response accuracy correlated more strongly with academic
success than measured intelligence. This indicates that accuracy on the test may be a better
predictor of academic success than pure intelligence.
Lotz, Anna
Zentrale Selbstbewertungen im Arbeitskontext: Entwicklung und Validierung eines Persönlichkeitsfragebogens.
Bachelorarbeit, 23. Mai 2013
Abstract (Deutsch)
Bei der Erforschung des Zusammenhangs von Arbeitszufriedenheit und Persönlichkeitseigenschaften wird den sogenannten Core Self-Evaluations (CSE; Judge et al., 1997) eine entscheidende Rolle zugeschrieben. Das Konstrukt besteht aus den vier Facetten Selbstwertgefühl, emotionale Stabilität, Selbstwirksamkeit und internale Kon-trollüberzeugung, wird jedoch üblicherweise als Gesamtfaktor mit der Core Self-Evaluations Scale (CSES; Judge et al., 2003) gemessen.
Diese Bachelorarbeit widmet sich der Entwicklung und Validierung eines für den Ein-satz in der Auswahldiagnostik angepassten Persönlichkeitsfragebogens, welcher den arbeitsspezifischen Anteil von CSE messbar machen soll. Der 20 Items umfassende ACAP-Test (Arbeitsspezifische Core Self-Evaluations als Persönlichkeitsmerkmal) umfasst als Aufgabenmaterial fünf kritische Situationen aus dem Alltag eines Berufsanfängers. Zu jeder der fünf Situationen werden vier Items formuliert, die den vier Facetten von CSE zugeordnet sind.
In einem ersten Durchlauf mit 162 Personen, zeigte sich der ACAP-Test als konstruktvalider Testentwurf mit konvergenter Validität zu einer deutschen Version der CSES (G-CSES; Heilmann & Jonas, 2010) und diskriminanter Validität zur Neurotizismusskala des NEO-FFI (Costa & McCrae, 1992). Nach zweimaliger Überarbeitung der am wenigsten trennscharfen Items wurde der Fragebogen an einer weiteren Stichprobe von 200 Personen kriterienvalidiert.
Der ACAP-Test zeigte hierbei hypothesenkonform schwache bis mittlere positive Korrelationen mit Lebens-, Arbeits- und Studienzufriedenheit, sowie aufgabenbezogener Leistung (Selbsteinschätzung, Einkommen, Beförderungen) und umfeldbezogener Leistung (Organizational Citizenship Behavior; Smith, Organ & Near, 1983; University Citizenship Behavior; Kersting & Gehring, 2006). Lediglich der Zusammenhang mit Schul- und Studiennoten fiel unerwartet gering aus. Es zeigte sich jedoch eine deutlich höhere Trennschärfe, Homogenität und Reliabilität im Vergleich zur ersten Testversion. Gruppenvergleiche deuteten darauf hin, dass Männer gegenüber Frauen und Berufstätige gegenüber Studenten/Studentinnen einen signifikant höheren Mittelwert im ACAP-Test erzielen.
Abstract (Englisch)
Work-specific Core Self-Evaluations: Development and Validation of a Personality Questionnaire.
In the exploration of the relationship between job satisfaction and personality characteristics Core Self-Evaluations (CSE; Judge et al, 1997) play a crucial role. The construct consists of the four facets self-esteem, emotional stability, self-efficacy and internal locus of control, but is usually measured as a total factor with the Core Self-Evaluations Scale (CSES; Judge et al, 2003).
This thesis is dedicated to the development and validation of an adapted personality questionnaire for use in selection procedures, to measure the work-related share of CSE. The so-called ACAP-test (Arbeitsspezifische Core Self-Evaluations als Persönlichkeitsmerkmal) consists of 20 items and is divided into 5 critical situations from the everyday working life of a first-time employee and thereby interrogates each of the four facets of CSE.
In a first run with 162 people the ACAP-test showed convergent validity with a German version of the CSES (G-CSES; Heilmann & Jonas, 2010) and discriminant validity with the neuroticism scale of the NEO-FFI (Costa & McCrae, 1992). After two revisions of the items with the least discriminatory power the questionnaire was validated in a second sample of 200 people.
The ACAP-test showed concordant with the hypotheses weak to moderate positive cor-relations with life satisfaction, work satisfaction and study satisfaction, job performance (self-assessment, income, promotions) and Organizational Citizenship Behavior (OCB; Smith, Organ & Near, 1983) as well as University Citizenship Behavior (UCB; Kersting & Gehring, 2006). Only school and study grades didn’t seem to be adequate for predic-ting the outcome in the ACAP-test. However, there was a higher overall discriminatory power, homogeneity and reliability compared to the first version of the test. Group comparisons indicated that men vs. women and employees vs. students had a significantly higher mean value in the ACAP-test, which is why different standardizations are necessary for these groups.
Mattersteig, Miriam
Die Kündigungsabsicht von Arbeitnehmern in Abhängigkeit von Organizational Commitment und Organizational Citizenship Behavior.
Bachelorarbeit, 30. Mai 2012
Abstract (Deutsch)
In der vorliegenden Arbeit wurden – in Kooperation mit einem Unternehmen aus dem Gastronomiegewerbe – 96 Mitarbeiter zu ihrem affektiven Commitment, Organizational Citizenship Behavior (OCB) und ihrer Kündigungsabsicht befragt. Ziel war es, die gemeinsamen Wirkungsweisen der drei erhobenen Konstrukte näher zu definieren. Die bekannten Zusammenhänge des affektiven Commitments mit Kündigungsabsicht und mit OCB konnten repliziert werden. Der bekannte Zusammenhang von OCB und Kündigungsabsicht ergab sich unter der Kontrolle des affektiven Commitments nicht mehr. Außerdem geben die multiple Regressionsanalyse und die simple slopes einen Hinweis darauf, dass das affektive Commitment den Zusammenhang zwischen OCB und Kündigungsabsicht moderiert. Personen mit niedrigem affektiven Commitment zeigten eine geringere Kündigungsabsicht wenn das OCB hoch ist aber stärkere Kündigungsabsichten wenn das OCB niedrig ist. Bei hohem affektiven Commitment besteht kein Zusammenhang mehr zwischen OCB und Kündigungsabsicht. Es steht zur Diskussion, ob andere Variablen diese Interaktion beeinflussen.
Abstract (Englisch)
Employees’ Intention to Leave as a function of Organizational Commitment and Organizational Citizenship Behavior.
In cooperation with a service company, the present research paper examines Affective Commitment, Organizational Citizenship Behaviour (OCB) and the Intention to Leave the Organization within a sample of 96 employees. The aim of this study was to define the mutual effects of the three assessed constructs. It was possible to replicate the established relationships between Affective Commitment, Intention to Leave and OCB. The relationship between OCB and the Intention to Leave disappeared when Affective Commitment was controlled. Moreover, the results of the multiple regression analysis and the simple slope analysis indicate that Affective Commitment moderates the relationship between OCB and the Intention to Leave. Employees with low Affective Commitment showed less Intention to Leave when OCB was high and a stronger intention to Leave when OCB was low. However, when Affective Commitment was high, this relationship vanished. It is open to debate whether this relationship is influenced by other variables.
Peschel, Uta
Vorbehalte gegenüber Digitalisierung – eine Frage der
Persönlichkeit? Zum Zusammenhang von Digitality Concerns
mit Facetten der HEXACO-Persönlichkeitsmerkmale
Bachelorarbeit, 7. Januar 2024
Abstract (Deutsch)
Digitalisierung ist in Privatleben, Studium und Arbeit mittlerweile allgegenwärtig.
Für eine gelingende digitale Transformation ist es wichtig, auf Personen mit
Ängsten und Vorbehalten gegenüber Digitalisierung, hier Digitality Concerns
genannt, eingehen zu können. Zur Erforschung intraindividueller Unterschiede
wurden in dieser Arbeit korrelative Zusammenhänge von Digitality Concerns mit
HEXACO-Persönlichkeitsmerkmalen explorativ untersucht. Es wurde davon
ausgegangen, dass HEXACO-Facetten als spezifischere Persönlichkeitsmerkmale
Zusammenhänge besser beschreiben, als es breite HEXACO-Dimensionen
können. Außerdem wurden Unterschiede in Zusammenhängen mit den Facetten
von Offenheit für Erfahrungen und Emotionalität geprüft. Hierfür wurde eine Online-
Befragung mit N = 295 Studierenden durchgeführt. Es zeigten sich signifikante
positive Korrelationen für Facetten von Emotionalität. Für Offenheit für Erfahrungen
und zugehörige Facetten wurden negative Zusammenhänge nicht signifikant.
Zusammenhänge mit Facetten der Dimension Ehrlichkeit-Bescheidenheit traten
besonders hervor. Sie könnten in Forschungsvorhaben zu blockierendem
Verhalten durch Digitality Concerns einbezogen werden. Die Studie leistet darüber
hinaus einen Beitrag zur Validierung von Digitality Concerns. Für Computer Anxiety
konnte konvergente Konstruktvalidität gezeigt werden.
Abstract (Englisch)
Digitalization has become omnipresent in our private lives, studies and work. Digital
transformation cannot be successful unless existing fears and reservations about
digitalization, referred to as digitally concerns here, are addressed and taken into
account. In order to investigate intra-individual differences, correlations between
digitality concerns and HEXACO personality traits were exploratively examined in
this study. It was assumed that narrow HEXACO facets can describe relationships
better than broad HEXACO dimensions. In addition, differences in correlations with
the facets of openness to experience and emotionality were examined. An online
survey with N = 295 students was conducted for this purpose. Significant positive
correlations were found for facets of emotionality. Negative correlations were not
significant for openness to experience and related facets. Correlations with facets
of the honesty-humility dimension were particularly prominent. They could be
included in research projects on avoidant behavior caused by digitality concerns.
The study also makes a small contribution to the validation of digitality concerns.
Convergent construct validity was demonstrated for Computer Anxiety.
Schreiber, Cornelius
Ich sehe was, was du auch siehst – Eine Studie über die Eindeutigkeit der Interpretation situativer Bilder.
Bachelorarbeit, 26. Mai 2014
Abstract (Deutsch)
Persönlichkeitsdiagnostische Verfahren bestehen in der heutigen Zeit hauptsächlich aus kurzen Aussagesätzen, die dann von den Probanden danach eingeschätzt werden sollen, wie gut diese Aussagen auf sie zutreffen. Prominente Beispiele dazu sind der NEO-PI-R (Corsta & McCrea, 1992) und der BFI-44 (John, Donahue & Kentle, 1991). Bis heute gibt es keine wirklichen Alternativen zu diesen Testverfahren. Hier setzt diese Bachelorarbeit an. So soll in dieser Untersuchung festgestellt werden, ob Bilder sich als Items in Persönlichkeitstests einsetzen lassen. Dazu wurden spezielle Itempaare angefertigt, die jeweils aus einer Fotographie und einem kurzen Text bestanden, die beide die gleiche Situation abbilden sollten. Somit sollte ein Vergleich der beiden Itemarten ermöglicht werden. Zusätzlich wurden noch einige Werte zu der subjektiven Einschätzung der Items erhoben, um ihre Wirkung auf die Probanden zu testen. Außerdem wurde der BFI-44 durchgeführt um einen Vergleich mit einem bestehenden Verfahren zu ermöglichen. Die Stichprobe betrug N = 575 Probanden und wurde hauptsächlich aus dem universitären Kontext rekrutiert. Es ergaben sich interessante Effekte. So wurden die Itempaare fast immer signifikant unterschiedlich eingeschätzt, jedoch war die entstandene Differenz nie besonders groß. Bei der Bewertung durch die Probanden konnten die Textitems einen leichten Vorteil erzielen. Die größten Unterschiede traten bei der Korrelation der Bilder und Texte mit den erhobenen Persönlichkeitsdimensionen auf. Hier korrelierten die Bilder im Schnitt mit weniger Persönlichkeitsdimensionen, was auf eine bessere Interpretierbarkeit der Bilditems hindeutet. Ein Vergleich der Reliabilität der Testversionen mit der gemessenen Reliabilität des BFI-44 ergab, dass die beiden konstruierten Tests eine ähnlich hohe Reliabilität aufwiesen wie der konventionelle Test.
Abstract (Englisch)
I see what you see – A study about the clearness of interpretations of situational pictures.
I see what you see – A study about the clearness of interpretations of situational pictures Personality tests today often work with short statements, which shall be evaluated by the participant if they fit to his personality or if they do not fit. Famous examples for those tests are the NEO-PI-R (Costa & McCrea, 1992) and the BFI-44 (John, Donhue & Kentle, 1991). Till this day exists not one really alternative for those tests. Here starts this investigation. It is set up to show if photos can be used in personality tests as items. To achieve this goal special pairs of items were created, which consisted of a photograph and a short text, which contained the same kind of situational information. Through this it was possible to compare those two kinds of items. In addition data about the subjective view of the participants on those items was collected. To create a connection to a real personality test, the BFI-44 was added to this survey. The size of the sample was N = 575 and consisted of mostly students. Interesting effects were recognized after the survey. The item pairs scored significantly different in nearly every single case, but those differences were not very big. The text items got ranked higher by the participants than the photographs. Nevertheless the biggest difference was found by looking at the number of correlations of the big five with the different items. The text items correlated with an average of two dimensions of the big five, whereas the photograps only correlated with an average of nearly one dimension. Then the reliability of the two new created tests was compared to the reliability of the conventional BFI-44. It was found, that the new tests did not score under the BFI-44, which shows that they can be compared when it comes to reliability.
Schreiner, Nico
Persönlichkeitsgutachten – Auswirkungen des Barnum Effekts auf die Akzeptanz.
Bachelorarbeit, 26. Mai 2014
Abstract (Deutsch)
Aussagen, die von Forer 1949 aus einem Astrologiebuch entnommen wurden und Probanden darauf als Feedback ausgehändigt bekamen, finden durchgängig hohe Akzeptanzen, was vielfach gezeigt wurde. Welche Eigenschaften dieser Aussagen letztendlich für die hohe Akzeptanz verantwortlich sind wurden bislang unzureichend überprüft. Diese Studie nahm sich zum Ziel, die in der Literatur angedeuteten Barnum Eigenschaften Zweischneidigeit, Alltagsnähe und positiver Inhalt zu definieren und anhand eines vorhandenen Instruments zur Erfassung der Feedbackwahrnehmung zu prüfen, ob diese Eigenschaften den Barnum Effekt erklären können. Hierzu wurde Probanden mit mittleren Neurotizismuswerten passendes Feedback gegeben, welches in einer Bedingung Barnum Eigenschaften besaß und in der anderen Bedingung nicht. Beide Bedingungen waren hinsichtlich Demografie und Persönlichkeit vergleichbar.
Ergebnisse zeigen, dass Probanden mit Barnum-Feedback (n = 58) höhere Akzeptanzen angaben als Probanden mit Nicht-Barnum Feedback (n = 70), welche ihr Feedback wiederum positiver empfanden. Ich ziehe den Schluss, dass Barnum Aussagen höhere Akzeptanz finden als Aussagen ohne Barnum Eigenschaften. Der Effekt scheint auf zweischneidigen und alltagsnahen Aussagen statt positivem Inhalt zu beruhen. Keiner der Feedbacktypen wurde als nützlicher gesehen oder veranlasste Probanden stärker, auf das Feedback zu reagieren. Extraversion und Verträglichkeit konnten wider erwarten nicht als Moderatoren des Zusammenhangs zwischen Valenz und Akzeptanz identifiziert werden. Die Ergebnisse werden ausführlich diskutiert.
Abstract (Englisch)
Personality feedback – The barnum effect’s impact on acceptance.
It’s been proven that feedback containing statements originally taken from an astrology book by Forer in 1949 are followed by high ratings of recipients’ acceptance. There is, though, no evidence concerning which features of these statements convey this effect. This study aimed at developing definitions for the barnum features of ambiguity, everyday life relevance and positivity and utilized literature-based feedback reaction measures to investigate whether these were the elements that account for the barnum effect. We gave average neurotic subjects congruent feedback form, which in one condition contained barnum elements and in the other condition did not contain these elements. Conditions were comparable in terms of personality and demographics.
Results showed that participants who received barnum feedback (n = 58) gave higher ratings on accuracy than non-barnum feedback receivers (n = 70) who, on the other hand perceived their feedback more positively. Thus, I conclude that, under controlled conditions, barnum feedback gets higher acceptance rates than non-barnum feedback. Secondly, it seems that the barnum effect heavily relies on ambiguous and universally life-relevant statements rather than positive content. Neither of the feedback types was perceived to be more useful and neither caused the recipient to intent to change his/her behavior. Extraversion and Angreableness did not moderate the correlation between perception of positive tenor of feedback and feedback acceptance. Results are are extensively discussed.
Schuckhardt, Friedrich
Item-Paraphrasierung als neue Methode Persönlichkeitsgutachten zu erstellen. Erste Befunde zur Akzeptanz.
Bachelorarbeit, 26. Mai 2014
Abstract (Deutsch)
Menschen können in verschiedenen Bereichen der Psychologie von Per-sönlichkeitsfeedbacks profitieren. Hierbei spielt die Akzeptanz des Feedbacks eine entscheidende Rolle. Wir untersuchten neben dem Barnum-Effekt eine weitere Möglichkeit, hoch akzeptierte Persönlichkeitsfeedbacks zu gestalten. Eine Kom-munikationstechnik aus der klinischen Psychologie, das Paraphrasieren, wurde auf Persönlichkeitsfeedbacks angewendet. Beim Paraphrasieren werden die wich-tigsten Aussagen eines Interaktionspartners in dessen Worten oder in eigenen Worten wiedergegeben. Das führt meist dazu, dass Anwender als empathisch wahrgenommen werden. Die Methode des Paraphrasierens wurde auf ein Persön-lichkeitsfeedback übertragen, indem wir Feedbacks aus Item-Paraphrasierungen erstellten. Probanden füllten einen Persönlichkeitsfragebogen aus und bekamen randomisiert ein Paraphrasiertes-Feedback, ein Barnum-Feedback oder ein Feed-back, das weder Barnum-Aussagen noch Item-Paraphrasierungen enthielt. Da-raufhin wurde die Akzeptanz (mehrere Dimensionen z.B. wahrgenommene kogni-tive Empathie) für die verschiedenen Feedbacktypen erhoben. Wir nahmen an, dass, anders als in einer Kommunikation, kein bewusster Zusammenhang zwi-schen Items und Item-Paraphrasierungen erkannt werden dürfte, damit sich ein Effekt Paraphrasierter-Feedbacks zeigen würde. Paraphrasierte-Feedbacks wur-den nicht kognitiv empathischer wahrgenommen oder höher akzeptiert als andere Feedbacks, aber wiesen bemerkenswerterweise eine höhere Akzeptanz auf der Dimension der Augenscheinvalidität auf. Items dieser Dimension maßen, ob für Probanden ein Zusammenhang zwischen Fragebogen und erhaltenem Feedback ersichtlich war. Es wird diskutiert, ob Probanden möglicherweise bewusst einen Zusammenhang zwischen Items und Item-Paraphrasierungen herstellen konnten, weshalb ein möglicher Effekt nicht gezeigt werden konnte.
Abstract (Englisch)
People can benefit from personality feedbacks in different areas of applied psychology. It plays an important role how personality feedback is accepted. Besides the investigation of the Barnum-Effect we tested if there is another way to write personality feedbacks that are highly accepted. Therefore paraphrasing, a communication method which is used in therapy, was modified so it can be used for personality feedback. Paraphrasing is defined as a form of responding to another person by repeating in other words what this person said while focusing on the essence of what is important to them. The Paraphraser is often perceived as empathic. To apply paraphrasing on personality feedback we paraphrased the Items of a personality questionnaire. In an Online-Survey subjects filled in a personality questionnaire. Then they were randomly allocated to one of three different personality feedbacks: A paraphrased feedback, a Barnum-Feedback or a feedback, which didn´t contain Barnum-Statements or paraphrased items. Afterwards we surveyed the acceptance (multiple dimensions, for example cognitive empathy) for each type of personality feedback. We assumed that people shouldn´t directly recognize the connection between item and paraphrased feedback to highly accept this kind of feedback. Paraphrased feedback wasn´t higher accepted or percieved as more cognitive empathic than the other types of feedback. Interestingly paraphrased feedback was higher accepted on the dimension face validity. Items of this dimension measured whether subjects could establish a connection between the responses in the personality questionnaire and their personality feedback. We discuss whether some subject might have consciously recognized that they received paraphrased personality feedback which could be a reason for the absence of an effect of paraphrased feedback.
Stövesand, Laura Merle
Unverständlich und wenig trennscharf? Eine computergestützte Analyse der Lesbarkeit von Fragebogenitems am Beispiel des Freiburger Persönlichkeitsinventars
Bachelorarbeit, Sommer 2023
Abstract (Deutsch)
Verschiedene Persönlichkeitskonstrukte durch Fragebögen zu erfassen, ist eine populäre Methode. Hierbei kann es durch eine geringe Verständlichkeit der Items zu Antwortverzerrungen kommen. In dieser Abschlussarbeit wurde mit der Software TextLab (H+H Communication Lab GmbH, 2023) untersucht, inwiefern die Fragebogenitems des Freiburger Persönlichkeitsinventars (FPI-R; Fahrenberg, Hampel & Selg, 2020) den Merkmalen lesbarer Texte entsprechen und ob dies im Zusammenhang mit der Trennschärfe steht. Die Ergebnisse der computerbasierten Analyse zeigen, dass die Items des FPI-R den Merkmalen lesbarer Text in einem hohen Maße entsprechen. Es fanden sich negative Zusammenhänge zwischen der Anzahl der Wörter, Buchstaben und Zahlen pro Item und der Trennschärfe. Des Weiteren wurde durch eine Online-Erhebung untersucht, ob die Verständlichkeitseinschätzung der Teilnehmer*innen (N = 231) in Abhängigkeit vom Bildungsniveau variiert und welche Auswirkungen die Lesbarkeit auf die Konstruktvalidität hat. Es wurden keine bedeutsamen Zusammenhänge zwischen der Einschätzung und dem Bildungsniveau bei den Items des FPI-R gefunden. Die Ergebnisse dieser Arbeit liefern keine endgültige Antwort zu den Auswirkungen der Lesbarkeit auf die Konstruktvalidität. Die gefundenen Zusammenhänge zwischen der Trennschärfe der Items und der Itemlänge deuten an, dass sich die Merkmale lesbarer Texte auf die Itembeantwortung auswirken. Um explizite Anforderungen an die Gestaltung der Items formulieren zu können, muss das methodische Vorgehen zur Erfassung der Lesbarkeit und Verständlichkeit von Fragebogenitems zunächst verbessert werden.
Abstract (Englisch)
Capturing various personality constructs through questionnaires is a popular method. However, low item comprehensibility can lead to response biases. This thesis employed the TextLab software (H+H Communication Lab GmbH, 2023) to investigate the extent to which the questionnaire items of the Freiburger Persönlichkeitsinventar (FPI-R; Fahrenberg, Hampel & Selg, 2020) correspond to the characteristics of readable text and whether this is related to item discriminatory power. The results of the computer-based analysis show that the FPI-R items align with the features of readable text to a high degree. Negative associations were found between the number of words, letters and numbers per item and the discriminatory power. Furthermore, an online survey was conducted to examine whether the participants (N = 231) ratings of item comprehensibility varied depending on their educational level and to explore the impact of readability on construct validity. No significant associations were found between the ratings and educational level for the FPI-R items. The findings of this study do not provide a definitive answer regarding the effects of readability on construct validity. The identified associations between item discriminability and item length suggest that the characteristics of readable text can influence item responses. To formulate explicit requirements for item design, the methodological approach for assessing the readability and comprehensibility of questionnaire items need to be improved in future research.
Thiring, Martina
Macht das Medium den Unterschied? Der Einfluss von Facebook auf die Einschätzung eines Bewerbers.
Bachelorarbeit, 1. Juni 2015
Abstract (Deutsch)
Moderne Medien und soziale Netzwerke wie Facebook spielen in der heutigen Zeit eine zunehmend bedeutsame Rolle. Dabei wird Facebook nicht nur privat sondern immer häufiger auch als Werbe-Plattform genutzt. Die vorliegende Arbeit untersuchte, inwiefern Facebook von Bewerbern eingesetzt werden könnte, um für sich selbst zu werben. Hierfür wurden Versuchspersonen in zwei Online-Studien die klassische Bewerbung eines Bewerbers sowie eine speziell angelegte Facebook-Seite bzw. sein Facebook-Profil präsentiert. Daraufhin sollten sie die Sympathie, ob sie ihn zu einem Bewerbungsgespräch einladen würden und seine Ausprägung der Eigenschaften „Teamfähigkeit“, „Flexibilität“, „Zuverlässigkeit“, „Einsatzbereitschaft“ und „analytische Denkfähigkeit“ einschätzen. Es stellte sich heraus, dass Versuchspersonen, die zusätzlich das Facebook-Profil des Bewerbers gesehen hatten, diesen teamfähiger einschätzten als Versuchspersonen, die lediglich die klassische Bewerbung sahen. Für die Eigenschaften „Zuverlässigkeit“, „Einsatzbereitschaft“ und „analytische Denkfähigkeit“ zeigte sich ein gegenteiliger Effekt. Die Erhöhung der Sympathiewerte durch den Einsatz von Facebook gelang nicht. Insgesamt stellte sich heraus, dass der Einsatz von Facebook für Bewerber eher ungeeignet scheint.
Abstract (Englisch)
Does the media make the difference? Effects of Facebook on the appraisal of an applicant.
Modern media and social networks such as Facebook are an increasingly issue nowadays. Withal Facebook is not only used privately but also more commonly as a promotional platform. The current research investigated in what way Facebook could be used by applicants to promote themselves. Therefor in two online-surveys experimental subjects were presented the traditional application of an applicant as well as a specially created Facebook-site and his Facebook-profile. Afterwards their task was to estimate the sympathy, the question, whether they would invite him to an interview, and his characteristics “ability to work in team”, “flexibility”, “reliability”, “willingness” and “analytic cogitation”. It turned out, that subjects, who had additionally seen the applicant’s Facebook-profile , estimated him higher in “ability to work in team” than subjects, who had only seen his traditional application. The characteristics “reliability”, “willingness” and “analytic cogitation” showed an opposite effect. It did not work out to increase sympathy with the use of Facebook. In conclusion it appeared that the use of Facebook seems to be rather inappropriate for applicants.
Wiesenhütter, Ellen
Behaviorale vs. explizite Erfassung der Gewissenhaftigkeit:
Wie stark ist der Zusammenhang zwischen den Prädiktoren Geschwindigkeit und Ge-nauigkeit im d2-R in verschiedenen Kriterien im Vergleich zur Selbsteinschätzung?
Masterarbeit, 19. Juli 2024
Abstract (Deutsch)
Die gängige explizite Erfassung der Persönlichkeitseigenschaft Gewissenhaftigkeit ist auf die Introspektionsfähigkeit und Ehrlichkeit der zu diagnostizierenden Person angewiesen. Daher vergleicht die Arbeit diesen Ansatz mit einem alternativen behavioralen. Dieser operationali-siert die Gewissenhaftigkeit über die Geschwindigkeit und Genauigkeit, sowie dem Verhältnis aus beiden, bei der Bearbeitung eines Leistungstests. Ziel ist es, Prädiktoren zu identifizieren, die gewissenhaftes Verhalten erklären, um Personalauswahl- und Therapieentscheidungen in ihrer Akkuratheit zu erhöhen. Erstens untersuchte ich, ob die Ergebnisse der expliziten (HE-XACO-PI-R) und der behavioralen (d2-R) Erfassung der Gewissenhaftigkeit inklusive der Subfacetten (Perfektionismus, Besonnenheit, Fleiß, Ordnung) korrelieren. Zweitens erforschte ich, inwieweit sich die Varianzaufklärungen der Gewissenhaftigkeit als Prädiktor, explizit und behavioral erfasst, in den Kriterien Bildungsabschluss, Alkohol- Rauch- und Sexualverhalten unterscheiden. Hierbei betrachtete ich die explizit und behavioral erfassten Prädiktoren ein-zeln sowie in Kombination. Drittens testete ich, ob sich die Akzeptanz (Akzept!-P & -L) ge-genüber dem expliziten und dem behavioralen Testverfahren unterscheidet. Die Daten ent-stammen einer deutschen online Stichprobe des Umfangs N = 191 (134 Frauen, 54 Männer, 3 ohne Angabe) im Alter von 18 bis 89 Jahren (M = 32.19, SD = 14.94). Die Ergebnisse zeigen, dass Geschwindigkeit und Fleiß korrelieren. Das Verhältnis deutet explorativ einen Zusam-menhang mit Perfektionismus an. Die Genauigkeit und die explizit erfasste Gewissenhaf-tigkeit klären signifikant Varianz im Kriterium Sexualverhalten auf. Die Varianzaufklärungen der expliziten und behavioralen Prädiktoren unterscheiden sich nicht in den Kriterien. Der HEXACO-PI-R erfährt eine größere Akzeptanz. Durch eine Selektivität einer gewissenhaften Stichprobe konnte die Bedeutung der einzelnen Prädiktoren nicht abschließend beurteilt wer-den. Die Analysen sprechen insgesamt für eine zukünftige Kombination aus expliziten und behavioralen Testverfahren, um gewissenhaftes Verhalten zu erklären.
Abstract (Englisch)
The common explicit assessment of the personality trait conscientiousness depends on the introversion ability and honesty of the person to be diagnosed. Therefore, the present study compares this approach with an alternative behavioral one. The latter operationalizes consci-entiousness as speed and accuracy, as well as the Speed-Accuracy Tradeoff, in a performance test. The study aims to identify predictors that explain conscientious behavior to increase the accuracy of personnel selection and therapy decisions. First, I investigated whether the results of the explicit (HEXACO-PI-R) and the behavioral (d2-R) assessment of measuring consci-entiousness, including the subfacets (perfectionism, prudence, diligence, organization), corre-late with each other. Secondly, I explored the extent to which the variance explanations of conscientiousness as a predictor, measured explicitly and behaviorally, differ in the criteria of educational attainment, alcohol, smoking and sexual behavior. I looked at the explicit and behavioral predictors individually and in combination. Thirdly, I tested whether the accep-tance (Akzept!-P & -L) differs between the explicit and the behavioral test procedures. The data originates from a German online sample of N = 191 (134 women, 54 men, 3 not specified) aged 18 to 95 years (M = 32.19, SD = 14.94). The results show that speed and diligence cor-relate. The Speed-Accuracy Tradeoff exploratively suggests a connection with perfectionism. Accuracy and conscientiousness, measured explicitly, significantly explain the variance of the criterion sexual behavior. The variance explanations of the explicit and behavioral predictors do not differ for the criteria. In addition, the HEXACO-PI-R is experiencing a greater level of acceptance. Due to a selectivity of a conscientious sample, the significance of the predictors could not be fully assessed. Overall, the analyses support a future combination of explicit and behavioral test procedures to explain conscientious behavior.