Für die Module des WIT-2 wurde die Reliabilität über die internen Konsistenzen sowie über die Retest-Reliabilität geschätzt. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle wiedergegeben.
Reliabilitätsschätzungen für die WIT-2 Subtests und Skalen (Retest und Cronbachs Alpha)
Mit Ausnahme der Merkfähigkeit liegen die internen Konsistenzen (Cronbach’s alpha) der acht WIT-2 Module in einem sehr zufrieden stellenden Bereich von .81 bis .98 (wobei für die Dimensionen sprachliches, rechnerisches, räumliches und schlussfolgerndes Denken sowie für den Gesamtwert entsprechend den Empfehlungen der APA das stratifizierte Cronbach’s alpha berechnet wurde). Bei der internen Konsistenz wird geprüft, ob eine Generalisierbarkeit über Items hinweg gegeben ist. Die Anwendung von Maßen der internen Konsistenz / der Homogenität ist natürlich nicht sinnvoll bei Subtests mit heterogenen Inhalten. Dies trifft tendenziell auf die Aufgabe Merkfähigkeit zu, wo verbales, numerisches und figurales Material Verwendung findet. Die mit einem Wert von .78 eingeschränkte interne Konsistenz dieses Subtests ist möglicherweise auf diesen Umstand zurückzuführen.
Wenn man mit einem Test Vorhersagen über die Zeit hinweg tätigen will, kommt der Retest-Reliabilität besondere Bedeutung zu. Dies ist der Grund dafür, warum die DIN 33430 den Nachweis der Retest-Reliabilität fordert, sofern Eignungsmerkmale erfasst werden sollen, für die eine zumindest partielle Zeit- und Situationsstabilität angenommen wird. Für die Bestimmung der Retest-Reliabilitäten zum WIT-2 wurde in den meisten Fällen ein relativ langes Zeitintervall von neun Monaten gewählt. Auf eine Korrektur gegen Streuungseinschränkungen wurde verzichtet. Obwohl die Schätzung damit konservativ ausfällt, die tatsächliche Reliabilität also vermutlich unterschätzt wird, zeigten sich mit Ausnahme des Subtests E-Mails Bearbeiten zufrieden stellende Werte. Bei allen Subtests, vor allem aber beim Subtest E-Mails Bearbeiten, mag es sich ungünstig ausgewirkt haben, dass die Studie zur Retest-Reliabilität mit freiwilligen Testteilnehmern unter Anonymitätsbedingungen durchgeführt wurde. Die Konzentrationsleistung, als eine der Einflussfaktoren der Arbeitseffizienz, ist stark von einer optimalen Motivation abhängig. Es kann sein, dass die Testmotivation insgesamt, vor allem aber die Motivation zur Bearbeitung des Subtests E-Mails Bearbeiten bei einer oder beiden Untersuchungszeitpunkten nicht optimal war, was sich reliabilitätsmindernd ausgewirkt haben kann. Für die Subtests Spiegelbilder und Merkfähigkeit sowie für die beiden Kenntnistests konnten die Retest-Untersuchungen bislang nur mit einem kurzen Zeitabstand von sechs Wochen realisiert werden.
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